Diablo 4 ist leider die reinste Mittelmäßigkeit.
Viel zu viele Dinge die ich hier kritisieren könnte und auch gerne würde. Ist mir aber leider zuviel Arbeit da ins Detail zu gehen. EIn paar Beispiele werde ich dennoch nennen.
'Players Choice' - youtube.com/watch?v=xHaHRuP53X0
Das ich nicht lache...
Egal wo man hinsieht, es gibt keine echte Wahl. Alles ist mehr oder weniger vorgegeben.
Anfangen mit der Itemization, welche leider wieder sehr stark in Richtung Diablo 3 geht. Hier gibt es mehr oder weniger 2 Optionen. Schaden? Oder Defense? 9 von 10 Itemmodifiers sind Schadensmodifier. Ob jetzt Vulnerable, Entfernung oder Nah oder irgendeine Condition ist im Endeffekt egal. Bei den Conditions versucht man sowieso alles maximal Aufrecht zu erhalten, sei es Slow, Chill, Freeze oder Stun (im Endeffekt alles das Gleiche und für die eigentlichen Encounter kaum von Relevanz). Dadurch verliert der eigentliche Schaden komplett an Bezug, alles endet in Multipliern, man weiß nicht mehr wieso man diesen Schaden macht oder welcher Bonus wie mit eingerechnet werden. Extrem undurchsichtig und absolut nicht nachvollziehbar.
Die Anzahl legendärer Affixe ist leider ein großer Witz. Gefühlt 1-2 Affixe gibt es pro Skill. Dabei dreht es sich meist um Core Skills. Basic Skills sind so dermaßen runtergeschraubt, dass es keinen Sinn macht diese mehr zu nutzen als wirklich nötig. Sind sind dazu da Resourcen zu generieren und nichts weiter. Ein alter Bekannter, der Frenzy Barb, ist damit komplett unmöglich, leider. Bereits in der Closed Endgame Beta (an der ich teilnehmen durfte) wurde die Anzahl der verschiedenen Affixe und Unique Items bemängelt und kritisiert. Allerdings hatte man da große Hoffnung, dass die Anzahl aufgrund der Beta gering ist, also in der Vollversion nochmal deutlich mehr hinzukommen. Fehlanzeige.
Legendäre Items droppen wieder wie Sand am Meer. Das Inventar ist am Ende eines Dungeons wieder schön voll von Müll den man wieder aussortieren muss. Uniques sind seltener, meist aber leider nutzlos. Windforce? Eine der stärksten Waffen in D2 und im Diablo Franchise vermutlich die bekannteste, wertlos und schwach (ich hab sie gefunden und nicht genutzt).
Was in Diablo 3 gemacht wurde, wurde hier in Diablo 4 nochmal exakt gleich wiederholt. Casualisierung des Lootsystems.
Das erkennt man vor Allem daran gut das sich Waffen und Rüstungen einfach nicht unterscheiden. Es gibt keine leichten Rüstungen, keine schweren Rüstungen. Es gibt keinen Unterschied zwischen Lanzen oder Dolchen Es gibt genau eine Art von Bogen. Es gibt genau eine Art von Dolch. Genau eine Art von Schild. Es gibt keine Unterschiede. Und weil das ganze Spiel darauf getrimmt ist sich DIR als Spieler anzupassen, merkt man noch weniger Unterschied, auch in Bezug auf DPS oder irgendwelchen Modifiers (aber dazu später).
Die Welt ist einfach leer. Abseits der World Events gibt es einfach nichts zu tun. Außer man muss noch die zig 100 verschiedenen Objectives suchen, also z.B. Altare oder einfach nur Aufdecken des Fog of War. Renown-farming damit man die Paragonpunkte erhält. Einmal getan - was auch schon dabei einfach extrem öde und mühsam ist - will man es nie wieder tun. Die Welt ist dann lediglich ein Ort in dem man sich so schnell wie möglich von A nach B bewegen will, wobei B hier zumeist (95% der Zeit) die Nightmare Dungeons sind. World Bosse sind Loot Pinatas. Hau drauf bis es tot ist. Erfolgschancen 99,9%. Tode egal, einfach zurück in den Kampf. Sieht in Hardcore natürlich etwas anders aus. Horden-Event, Strongholds, Keller? Alles öde. Haste es erst einmal gemacht, ist jedes weitere mal halt einfach ne Wiederholung mit Ausnahme der Strongholds, welche sich etwas unterscheiden. Und es ist hauptsächlich deshalb öde, weil sich das Spiel dem Spieler immer wieder anpasst und damit keinerlei Herausforderung entsteht. Es gibt keine Spannung in den Kämpfen. Es spielt sich immer gleich (leicht).
Mit "großer" (eigentlich winzig) Open World braucht man natürlich ein Mount. Praktisch das man für das Mount Cosmetics kaufen kann. Andere Spieler sieht man in der Welt auch, vielleicht sieht man da auch den ein oderen anderen Skin. Ich kann mir leider nicht erklären welchen anderen Sinn eine offene Welt mit semi-MMO-Systemen haben soll.
Zudem die sozialen Features für ein semi-MMO leider mehr als erbärmlich sind. Clans? Nichts weiter als eine Freundesliste2. Der Global Chat? Praktisch nicht vorhanden. Die Gold-Seller sind natürlich bereits unterwegs und spammen diesen zu. Kritik gab es daran, habe ich (und ich denke auch viele Andere) während der Closed Beta geäußert. Ist anscheinend einfach nicht von Relevanz. Schade. Viel Potential für Soziales Gameplay miteinander. Stattdessen ist das Grouping komplett fehlend. Discord is angesagt, oder Reddit, ander kommt man da nicht mit Leuten in Kontakt. Da hat Blizzard sich selbst übertroffen.
Das Balancing ist leider eines der größten Kritikpunkte, zumindest für mich. Es gibt nämlich keinen Unterschied zwischen einem Low-Level Character und einem High-Level Character, Damit sind nicht die Superbuilds, wie der WW Barbar, gemeint, sondern ein normaler Character ohne superoptimierung von einem normalen Spieler. Das merkt man bereits während der Kampagne. Es spielt sich einfach exakt gleich, ob Akt 1, 2 oder 5. Ja, die Schadenzahlen wachsen. Aber das wars dann auch, da endet es. Progress merkt man einfach nicht, weil sich das gesamte Spiel mit allen Gegnern immer deinem Level anpasst. Das heißt, man kann sich weder schwach noch stark fühlen. Das zieht sich bis ins Endgame. T1, T2, T3, T4. Schwach, ganz schwach. Auch hier versteh ich diese Implementierung einfach nicht. Will man nicht auch mal einen Fortschritt spüren? Darum gehts doch, vorallem in ARPGs. Man will paar coole Waffen finden und dann auch mal einen Powerboost erleben. Tatsächlich passiert sogar das Gegenteil. Man erlebt einen Rückschritt in der Power. Sobald man 1 Level aufsteigt, steigen auch die Gegner auf. Dadurch ist das gleiche Gebiet automatisch stärker, obwohl kein eigener Fortschritt erfolgt ist. Skill 1 Level höher ist halt mickrig. Vorallem Auf T3 und T4 merkt man dies sehr deutlich. Erst durch bessere Ausrüstung würde man hier was merken. Leider halt auch damit nur bedingt. Wenn die Waffe +100 in Grün anzeigt, tja dann merkt man das praktisch nicht.
Dinge die angepriesen wurden, sind kaum merkbar (dynamische Skills) oder einfach nicht vorhanden (Runen).
Die Musik ist extrem generisch und nicht ansatzweise vergleichbar mit der Musik aus Diablo 2.
Einfachste QoL Features sind nicht vorhanden, Beispielsweise ein extra Tab für Edelsteine. Wobei die Edelsteine auch ein Fehldesign sind, da man diese nur sammeln muss bis man ~10 von jeder Sorte hat, dannach kann man die getrost liegen lassen. Droppen halt ebenfalls wie Sand am Meer.
Monster sind praktisch alle gleich. Jeder Kampf wird gleich begonnen, undzwar einfach draufhauen und Skills spammen. Taktisch ist anders, obwohl hier von vielen Kritikern gesagt wird, dass das langsamere Gameplay eben genau zu dieser taktischen Herangehensweise führt. Sorry aber da hat derjenige nur bis Level 30 gespielt.
Der Schwierigkeitsgrad ist gerade zu lächerlich leicht, egal ob T1 oder T2.
Das Ding ist ne Gurke. Das mindeste was Blizzard abliefern könnte, haben sie abgeliefert. Das Spiel hat 0 Tiefe. Alles ist oberflächlich, egal ob Skills, Passives, Paragon, Items und deren Modifier, QoL oder Soziale Features.
Kann mir einfach keiner Erzählen, dass man in dem Spiel viel Freiheit hat. Mag sein das man dies denkt wenn man Level 20 ist. Wenn man mit der Kampagne durch ist, merkt man schnell wie leer die Welt eigentlich ist und wie repetitive das Endgame ist.
Und zum Test hier: Die Pro und Contra Liste, für ein Spiel wie dieses, ist leider einfach nur lächerlich. Da frag ich mich ob der Tester sich wirklich mal interstiv mit allen Systemen beschäftigt hat.
Tut sich da später noch was, beziehungsweise kommt da noch irgendwas dazu, was das ganze später etwas interessanter macht?
Wenn dir das Ding in der Beta nicht gefallen hat, dann wird das Paragonsystem auch nicht mehr viel daran ändern. Es ist halt alles sehr oberflächlich gehalten.
Natürlich alles nur meine Ansichten.