Nerdkiller92 hat geschrieben: ↑13.05.2021 11:11
EintopfLeiter hat geschrieben: ↑13.05.2021 10:51
Ploksitural hat geschrieben: ↑13.05.2021 09:57
wenn alle anderen Lehrer oder die große Mehrheit einem eine "sehr gut" oder "gut" für die gleiche erbrachte Leistung geben würden, dann könnte man eventuell unter Umständen vielleicht davon ausgehen.
...mit dem Unterschied, dass Noten nach Klassenarbeiten oder in Zeugnissen aber nicht subjektiv sind, das Empfinden über ein Videospiel schon. Ein besseres Beispiel wäre:
10 Leute holen sich die neue Ritter-Sport-Knusper-Tortilla-Chips, neun davon sind begeistert und bewerten ekstatisch mit Bestnoten, einer wiederum sagt: Schmeckt mir, hab ich aber schon Besseres gegessen und vergibt ein Befriedigend.
Bedeutet das jetzt, das er die Schokolade hasst? Hat er denn unrecht?
4Players bewertet subjektiv. Das ist deren klar dargelegte Wertungsphilosophie. Wenn jetzt der Weg zur Note gut, schlüssig und nachvollziehbar niedergeschrieben wurde, kann jeder für sich entscheiden, ob angesprochene Punkte ebenso störend empfunden werden könnten, oder eben auch nicht und der Test an sich ist gut und hilfreich, wie ich finde.
Für die (unnötige) Endnote geht es schließlich um persönliche Gewichtung der Einzelteile - die aufgeführten Negativpunkte haben andere Magazine ja ebenso kritisiert, wirkten aber weniger stark beeinflussend auf die Tester. Eigentlich ist es doch so einfach.
VG
Noten verschleiern ihre Subjektivität oftmals nur besser. Bei Mathematik mag das noch hinkommen. Bei Aufsätzen, künstlerischen Arbeiten, Sport etc. schwingt immer ein erhebliches Maß an Subjektivität mit. Man denke an Lehrer:innen mit schlechter Laune, die wegen einer vergessenen Hausaufgabe mal eben eine 6 eintragen und jegliche konstruktive Diskussion verweigern. Derartige Tendenzen treten besonders dann zutage, wenn es sich bei der Person um ein "Problemkind" handelt. Ich kenne das folgende Phänomen aus dem Kunstunterricht: ein und dieselbe Bildgestaltung wurde unterschiedlich bewertet, je nachdem welches Kind das Bild einreichte. Das habe ich so am eigenen Leib erfahren, aber auch von vielen anderen Menschen gehört. Das waren sowohl Bekannte, als auch in öffentlichen Diskursen.
Und selbst in Mathematik können gezielte Hürden darüber entscheiden, wie gut eine Klasse ausfällt. Es gibt etwas, dass sich Wertungsschlüssel nennt. Der kann bei Bedarf gehoben oder gesenkt werden, um die Leistungsunterschiede festzustellen. Ebenso bewerten Lehrer:innen mal den Lösungsweg und mal nur das Ergebnis.
Die Quintessenz: Subjektivität lässt sich nie gänzlich vermeiden. Man kann aber die Wegfindung bestmöglich transparent gestalten und Anhaltspunkte liefern, weshalb es dieser oder jener Entscheidung gekommen ist. Ebenso muss konstruktive Kritik geübt werden können, da ansonsten die Gefahr droht, dass man den Anschluss an seine Gruppe (Leserschaft, Schüler:innen, Zuhörende etc.) verliert. Kritik braucht aber auch faire Regeln. Ebenso ist es für den Bewertenden wichtig, dass er den vorhandenen Diskurs zwar ernst nimmt und ggf. aufgreift, sich jedoch für eine eigene Bewertung zurückzieht, um mit einen möglichst ungestellten Blick auf seinen Gegenstand zu sehen und nach reiflicher Überlegung zu urteilen.
Lesenswerter Beitrag, das vorweg.
Um Gottes Willen – natürlich sind Schulnoten, besonders in künstlerischen Bereichen, nicht immer komplett frei von Subjektivität, korrekt. Meine Frau lehrt Deutsch und Französisch in der Oberstufe. Auch hier gibt es kein klares Richtig oder Falsch, wie beispielsweise in naturwissenschaftlichen Fächern. Dennoch kann ich Dir sagen (und ich kenne auch einige Ihrer Kollegen/innen) Der Maßstab der Benotung ist trotzdem kein subjektiver und gilt für alle gleich.
Ich schrieb aber bereits - schwarze Schafe gibt es natürlich überall und ich will das Fass auch nicht weiter öffnen, denn...
...hier geht es nicht um Lehrer und deren Benotungen, hier geht es um 4Players und deren Benotung (nicht bezüglich der News, ich weiß). Und hier ist der Maßstab nun mal subjektiv. Sie definieren es sogar selber so:
https://www.4players.de/4players.php/mi ... index.html
Du schreibst es ja auch, der Weg muss immer klar und begründet sein. Ich finde, das ist absolut gegeben.
Ich gebe Dir einen (übrigens ernst gemeinten) Tipp - schalte doch mal die abschließende Endnote aus, bzw. lies sie nicht. Der Test bleibt ja gleich und Du wirst sehen, er ist auch meistens gut geschrieben und wirklich informativ. Zusätzlich fällt die unnütze Aufregung wegen einer subjektiven Endzahl weg. Dient sogar noch der Entspannung.
VG
" Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle unrecht haben. "
- Bertrand Russel (1872-1970)