Death Stranding - Test

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DONFRANCIS93
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von DONFRANCIS93 »

Ich habe das Spiel nach knapp 80 Stunden endlich beendet und muss das Ganze erstmal sacken lassen.
Trotzdem erstmal eine Review, die im Laufe der nächsten Tage erweitert wird.
Für mich auf jeden Fall mit großem Abstand die einzigartigste Spielerfahrung dieser Konsolengeneration. Ich bin kein Fan von super langsamen Spielen, aber auch kein Actionfan à la CoD. Ein SotC habe ich geliebt. Ein RDR2 hat mich zum Beispiel eher enttäuscht. Diese erzwungene Verlangsamung des schon gemächlichen Spieltempos in bestimmten Situationen fand ich damals einfach nervig (z.B. Lager). Also ich bin ich eigentlich nicht der Gamer für diese Art von Spiel.
Hier hatte ich das Problem erstaunlicherweise aber (fast) gar nicht, da das Tempo über die 80 Stunden größtenteils gleich blieb.
Ich versuche zwar Spoilerfrei zu bleiben, packe sicherheitshalber aber alles hinter Spoilerzeichen
Spoiler
Show
Positive Aspekte:
- Das Gameplay ist erstaunlich spaßig, präzise und breit gefächert. Mir fällt kein Spiel ein, dass über so eine lange Spielzeit stetig neue Gameplayaspekte bietet und diese sinnvoll und spaßig einbindet (z.B. die Zipline).
- Die Steuerung von Sam ist extrem präzise, komplex und simpel zu gleich. Das balancieren macht Spaß und man muss L2/R2 nicht dauerhaft gedrückt halten
- Auch die allgemeine Konzeption ist so genial, wie simpel. Die Openworld ist dein Feind, den du erstmal bezwingen musst. Je mehr Zeit man in dieser Welt verbringt, desto mehr wird sie zum Spielplatz, man muss sie aber trotzdem respektieren.
Es ist schon irgendwie ironisch, dass viele Spieler, die das Spiel noch nie gespielt haben, es als schlechteste Form des Openworldkonzepts beschrieben haben (Wandersimulator), obwohl DS eigentlich das einzige Spiel ist, welches das Spielkonzept "Openworld" am meisten respektiert und gekonnt einsetzt. Die meist leere und mysteröse Welt ist der Star in diesem Spiel, während die OW in vielen anderen Spielen einfach nur als Deko dient.
- Story ist fantastisch. Anfangs sehr verwirrend, aber am Ende eigentlich sogar ziemlich simpel gehalten und erstaunlich persönlich (obwohl es eigentliche ein "Rette die Welt"-Szenario ist). Viele Begriffe sind zu Beginn schwer zu verstehen, genauso wie die ganzen visuellen Andeutungen, es wird am Ende aber alles genau erklärt.
Es gibt zwar kleine Details, die nicht konsequent den Regeln der kreierten Welt folgen, aber hey... das ist in SciFi meistens so.
Leider sind manche Twists etwas vorhersehbar, aber es gibt genug überraschende Momente
(Eine Sache ist mir jedoch aufgefallen: Hat Kojima wirklich an allen Dialogen mitgearbeitet? Denn die mMn sehr schwachen Dialoge im ersten Drittel verschwinden gegen Kapitel 6-7 komplett. Zumindest kamen mir die Dialoge deutlich besser vor. Weniger cheesy, jeder Charakter hatte einen eigenen Stil und insgesamt deutlich besser - Das hat zu Beginn sehr an MGS erinnert, aber wurde immer besser)
- Viele sehr gute Charaktere. Insbesondere Fragile, Unger und Heartman haben es mir angetan.
- Das Baby ist mir auch zimelich schnell ans Herz gewachsen
- Das Frachtmenü ist exzellent durchdacht. Man braucht etwas um reinzufinden, aber das geht relativ schnell.
- Grafisch das vielleicht schönste Spiel dieser Gen. Teilweise sieht es fotorealistisch aus. 30 FPS stabil gehalten. Bei meiner "normalen" PS4 gab es einige matschige Bodentexturen aber das wars. Sonst alles sehr hübsch, auch dank des fantastischen Artdesigns.
- Sams stille Art fand ich sehr passend zur Geschichte und Welt. Norman Reedus ist eine optimale Besetzung für postapokalyptische Szenarien und seine Evolution im Laufe der Geschichte ist nachvollziehbar und nicht überhastet.
- Unglaublich viele philosophische Ideen, Legenden aus unterschiedlichen Kulturen, wissenschaftlichen Konzepten und viele bildliche Metaphern sind erstaunlich gut eingearbeitet. Manche sind etwas zu "on the nose", z.B. Handschellen, aber vieles auch sehr elegant zusammengemischt. Es bleibt jedenfalls viel Spielraum zum interpretieren.
- Die Onlinekomponente ist mMn der geheime Star dieses Spiels. Schon fast revolutionär (ich weiß, es klingt hyperbolisch). Ich HASSE eigentlich fast alles was Online gespielt wird. Hier ist es aber tatsächlich ein nicht penetranter Onlineaspekt in einem Singleplayer....und keiner tötet einen anderen, was die Message des Spiels nochmal verstärkt! Es ist einfach zu 100% durchdacht und perfekt umgesetzt worden. Man arbeitet zusammen mit Unbekannten und baut Straßen und andere Wege dank der Tools, welche man mit der Zeit bekommet. Es komtm wirklich ein Gefühl der Zusammenarbeit auf, welche dann vor allemdurch die Straßen (auch Leitern, Ziplines, Fahrzeuge und co) visuell nochaml hervorgehoben werden und den Fortschritt verdeutlichen. Chapeau Kojima Productions!!! :Hüpf: :Hüpf: :Hüpf: :D
- VOIDOUTS!!! Visueller Leckerbissen, der mir mal passiertist, als ich, während eines Kampfes, am Telefon war (und ein BT mich gefressen hat).
Negatives:
- Während das Frachtmenü an sich sehr gut funktioniert, sind alle anderen Menüs zu überladen. Man hätte das Kartenmenü, inklusive Untermenüs mit dem Touchpad deutlich sinnvoller nutzen können. Days Gone hat vor kurzem sogar gezeigt, wie sowas viel angenehmer umgesetzt werden könnte.
- Etwas zu viel Exposition. Mich stört sowas nicht, aber wenn Charakter X mir etwas über meine Handschellen erzählt, während ich auf dem Weg zu ihm bin und er es mir beim Treffen 5 Minuten später nochmal erzählt, dann hätte man die erste Kommunikation auch sein lassen können.
- Dialoge sind teilweise wirklich schrecklich geschrieben. Keine Ahnung, ob Kojima mit seinen amerikanischen Kollegen daran arbeitet oder es danach übersetzt wird, aber daran muss dringend was verbessert werden
- Shootergameplay etwas schwammig für meinen Geschmack. Ist zwar kein großer Teil des Spiels (je nachdem wie man spielt), aber doch nicht so klein, dass man es nicht erwähnen sollte
- Zu viele Zwischensequenze für Übergänge (z.B. Paket abgeben, Chyralnetzwerk verbinden, Beim recyclen auch noch die Dankeschön-Meldung). Da hat man irgendwann ständig wegklicken.
- Sobald Bts in der Nähe sind muss dein Detektor erstmal aktiv werden, was auch eine eigene Sequenz hat. Nach dem 20. Mal war das schon etwas nervig
- Weinendes Baby passiert zu einfach. Bei BTs macht es Sinn und macht die Situation (im positiven Sinne) noch stressiger, aber wenn man bei fast jedem stolpern oder gegenstoßen das heulende Baby hört....vor allem, da das Baby beruhigen auch mMn einen Knopfdruck (+ wippen) zu viel verlangt...dann nervt das auf Dauer etwas
- Steuerung von Fahrzeugen ist okay, aber manchmal sehr komisch. Inbesondere bei den Wagen. Bei Schnee kann es sehr chaotisch werden und die Fahrphysik ist dann nicht-existent
- Schwierigkeitsgrad etwas ZU einfach auf Normal. Es geht in dem Spiel zwar nicht wirklich um die Kampfsituationen, aber BTs hätten etwas kniffliger sein können
Abschließend kann ich nur sagen, dass ich dankbar bin mal hier ein Risiko eingegangen zu sein. Mich hat es vollkommen abgeholt und mir vor allem klar gemacht, wie "langweilig und unoriginell" fast alle AAA-Spieleentwickler sind. Und an alle Nichtkäufer, die sich durch LetsPlays oder ähnliches ein genaueres Bild machen wollen....vergesst es. In LPs kommt das Gameplay null zur Geltung. Man muss es selbst spielen, um die Spielmechaniken und dessen Sogkraft wirklich nachvollziehen zu können.
Absolutes Topspiel und eine einzigartige Erfahrung!!!
Zuletzt geändert von DONFRANCIS93 am 20.11.2019 04:09, insgesamt 2-mal geändert.
Gesichtselfmeter
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Episode 7, lol. Wenn man denkt, Kojima hätte seinen Zenit an Abgedrehtheit irgendwo in der MG-Saga erreicht.
Diese Ideen...
Spoiler
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das Heartmans Fall von einem aufblasbaren Gummiboden sanft gebremst wird, dass man 3 Minuten wartet bis er sich von seinem Herztod erholt, oder das Sam beim rausgehen auf dem Grammophon scratched. Überhaupt die ganze Hintergrundgeschichte...
, ich kann nicht mehr :mrgreen:
Kojima könnte Tetris mit Zwischensequenzen machen und ich würde ihn feiern :lol:

Ich weiß nicht, was alle mit den Bosskämpfen haben...es kann und soll nicht alles Dark Souls sein. Und kaum ein Open-World Game, FPS oder TPS haben gescheite Bosskämpfe. Weder Gears, Halo, Uncharted, etc.
Metal Gear Bosse waren von der Inszenierung immer genial, aber selten spassig vom Gameplay...das waren eher clevere "Puzzle".
In Death Stranding finde ich die Ideen was Boss-Kämpfe im weitesten Sinne angeht bislang durchweg genial und frisch.
Bin jetzt in Episode 8 und
Spoiler
Show
die beiden Clifford-Begegnunen fand ich bislang spitze allein wegen der ganzen Atmosphäre.
Der Part in WWII war sogar spielerisch super-geil, das war wie plötzlich eine Battlefield Map solo gegen Skelett-Soldaten-Bots zu spielen...in einem DHL-Simulator!!! Die BTs werden auch immer krasser...wenn Du plötzlich zwei von den Tentakel-Löwen gegenüberstehst, ist Flucht doch die bessere Wahl. Die Teer-Typen am Boden haben jetzt auch neue Tricks auf Lager.
Grafisch zieht das Spiel stellenweise locker an Red Dead 2 vorbei. Bester Schneesturm in einem Videospiel und erst die
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Superzelle am Himmel
, Hammer.

Gebt dem Mann alle GOTY-Awards und den Hatern ausreichend Salzstangen. :lol:
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Xris
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Xris »

Mich stört der Monster Energy Drink nicht. Finde nur bedenklich das er quasi als Heilung/Erfrischung des Protagonisten dient. Einem nicht sehr aufgeklärten Publikum...

Ich hab mir übrigens neulich mal einen Monster gegönnt. Dachte es unterstreicht vll noch ein wenig die Atmo beim Spielen. :lol: schmeckt scheiße. Ich bleibe bei eiskaltem Red Bull. Letzteres trinke ich tatsächlich gerne mal. Selten. Und nur weil es mir schmeckt.
Zuletzt geändert von Xris am 20.11.2019 05:12, insgesamt 2-mal geändert.
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hydro skunk 420
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von hydro skunk 420 »

Da hier vor Kurzem der Wunsch aufkam, all die Musikstücke auch außerhalb des privaten Raumes zu hören...
Spoiler
Show
Habt ihr schonmal eine eurer Konstruktionen (zum Beispiel Wachturm) geupgradet? Also so, dass ihr dann einen "Anpassungsplatz" erhaltet?

Falls ja, wisst ihr ja Bescheid. Falls nein... unbedingt nachholen.^^

Klar, es ist immer noch nicht so, dass ihr die Musik dann "mit euch tragen" könnt. Aber trotzdem schon ziemlich cool.
Mach mit!

4Players Dirt Rally Competition:
viewtopic.php?f=63&t=463165
IamYvo
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von IamYvo »

Xris hat geschrieben: 20.11.2019 05:11 Mich stört der Monster Energy Drink nicht. Finde nur bedenklich das er quasi als Heilung/Erfrischung des Protagonisten dient. Einem nicht sehr aufgeklärten Publikum...

Ich hab mir übrigens neulich mal einen Monster gegönnt. Dachte es unterstreicht vll noch ein wenig die Atmo beim Spielen. :lol: schmeckt scheiße. Ich bleibe bei eiskaltem Red Bull. Letzteres trinke ich tatsächlich gerne mal. Selten. Und nur weil es mir schmeckt.
Was meinst mit einem nicht sehr aufgeklärten Publikum? Die Kids von heute werden dieses Spiel bestimmt nicht anfassen :D
Kolelaser
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Kolelaser »

Rooster hat geschrieben: 19.11.2019 11:26
Kolelaser hat geschrieben: 19.11.2019 11:06 Bin jetzt durch nach 80 Stunden einfach wow was ein Ende einfach nur episch ein absolutes Meisterwerk ich verneige mich vor Kojima. Will natürlich nichts Spoilern aber das ist wohl eins der besten Enden das ich bisher gesehen hab in einen Spiel. Für mich definitiv in den Top 5 besten Spiele dieser Generation, Über das Spiel wird man noch lange nach den Credits nachdenken.
mir hängt die Story auch noch ziemlich nach :) Nach den Credits weiterspielen lohnt sich übrigens, da man noch einige nette Mails bzw. Interview Dateien erhält. Apropos... hoffentlich macht sich irgendwann jemand die Mühe und stellt die gesammelten Info Dateien ins Netz. Würde gerne alles noch einmal durchgehen... am TV leider sehr mühselig zu lesen.
100% bin schon auf Platin Kurs und ganz ala Kojima hab ich schon ziemlich geile Easter Eggs gefunden. Positiv erwähnen muss man 100% noch die grandiose Performance von mads mikkelsen wohl die beste Schauspielerische Leistung die ich jemals von einen bekannten Schauspieler in einen Spiel gesehen hab. Finde seine Performance hat das Spiel nochmal enorm aufgewertet. Sowieso ein klasse Schauspieler aber hier hatte er auch richtig bock drauf das merkt man.
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fanboyauf3uhr
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von fanboyauf3uhr »

hydro skunk 420 hat geschrieben: 20.11.2019 10:07 Da hier vor Kurzem der Wunsch aufkam, all die Musikstücke auch außerhalb des privaten Raumes zu hören...
Habe im Prinzip nur eine Kritik an dem Game.

Ich finde es wirklich etwas schade das man die Musik nicht unterwegs hören kann wie bei MGS5 (SONY Walkman). Oder das man die Interviews und E-Mails nicht unterwegs hören kann. In MGS5 ging das und gerade da fand ich etwas unsinnig da man sich viel zu sehr aufs Gameplay konzentrieren musste.

Bei Death Stranding wäre das perfekt gewesen.
Zuletzt geändert von fanboyauf3uhr am 20.11.2019 17:10, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe1197293
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von johndoe1197293 »

Nachdem ich Death Stranding mittlerweile beendet habe, muss ich sagen, dass es für mich, rein auf das gameplay bezogen, überraschenderweise das bisher unterhaltsamste Kojima-Spiel geworden ist. Wenn man sich erst einmal reingefuchst hat, ist es ungemein motivierend und durch neue Tools, die man im Verlauf erhält, wird es eigentlich nie so richtig langweilig. Man merkt, dass hier viel Arbeit reingesteckt wurde, denn alles rund um das "Logistik-gameplay" ist gut durchdacht und clever umgesetzt.
Hinzu kommt, dass sich das Spiel trotz der düsteren Atmosphäre, stets einen positiven Grundton bewahrt, der im AAA-Bereich sicherlich einzigartig sein dürfte. Es ist erfrischend ein Spiel zu spielen, das online nicht auf virtuelle Gewalt ausgerichtet ist und in asoziales Verhalten seitens der Mitspieler mündet, sondern ganz im Gegenteil, dazu motiviert, freundlich und hilfsbereit zu sein.

Leider konnten mich nicht alle Gameplay-Elemente überzeugen, denn immer wenn das Spiel mehr Action als Adventure ist, gerät es ins Straucheln imo.
Während Stealth grundsätzlich unterhaltsam ist und sogar intensiv sein kann, auch wenn es nicht die Komplexität eines MGS 5 liefert, fallen die Kämpfe häufig spannungsarm und zu leicht aus. Die Gegner sind zwar nicht so kurzsichtig wie in vergleichbaren Spielen, reagieren aber häufig unbeholfen, sobald sie den Spieler gesehen haben. Wenn es dazu kommt, genügt es, sich irgendwo zu verschanzen und zu warten, bis die Gegner näherkommen und sich ohne große Gegenwehr der Reihe nach KO-schlagen oder -schießen lassen. Nicht so toll, aber auch kein dealbreaker. Schlimmer sind die Bosskämpfe. Diese fallen einfallslos und eintönig aus, und wenn man bedenkt, was Kojima in diesem Bereich in der Vergangenheit geleistet hat, sind sie eine große Enttäuschung. Sehr ärgerlich, denn die Setpieces hatten viel Potenzial für fordernde Bosskämpfe und das Kreaturendesign ist klasse.

Was Inszenierung, Story und writing angeht, bin ich noch hin- und hergerissen.
Grundsätzlich ist Death Stranding, wie die anderen Werke von Kojima, fantastisch inszeniert. Und durch die tolle Grafik, sowie die überzeugenden Schauspieler, wird das Ganze nochmal aufgewertet. Hinzu kommt, dass sich Kojima hier merklich zurückgehalten hat, was cheesige und peinliche Momente angeht. So wirkt Death Stranding alles in allem trotz vieler over the top-Elemente, erwachsener und bodenständiger als die letzten Metal Gear Solid-Spiele.
Die eigentliche Handlung des Spiels erscheint mir aber recht banal, der Plot wird merklich gestreckt und interessante Dialoge treten in überschaubarer Häufigkeit auf. Gefühlt verbringt man drei viertel der Cutscenes damit, sich zwei Sätze in abgewandelter Form anzuhören: "Komm zu mir" und "Du musst uns verbinden", bevor dann irgendwann eine Informationsflut kommt, in der man zu ertrinken droht. Das ist schade, denn in den Texten, die man im Verlauf erhält, stehen häufig interessantere Dinge drin und diese hätte ich mir als Exposition in den Cutscenes lieber gegeben, als die Plattitüden, die man so häufig zu hören bekommt; diese bringen weder die Story voran, noch schaffen sie es, dem Spieler die Spielwelt näher zu bringen. Alles in allem wirkte das Erzähltempo auf mich unausgeglichen, das pacing suboptimal. Zudem finde es seltsam, dass relativ wichtige Storyelemente gerne mal in einem Nebensatz abgearbeitet werden, anstatt sie auf die große Bühne zu holen.
Das ist jedoch nicht meine abschließende Meinung zum pacing, da es durchaus sein kann, dass sich mein in diesem Fall "gemütlicher", hin und wieder auf Grind ausgerichteter Spielstil, negativ darauf ausgewirkt haben könnte.
Death Stranding ist meiner Meinung nach aber sowieso ein Spiel, dass einen zweiten Durchgang bedarf (mindestens), wenn man sich für die Geschichte interessiert.

So viel zu meinem ersten Durchgang. ;)
Zuletzt geändert von johndoe1197293 am 26.11.2019 17:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Danilot
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Danilot »

Neueste Errungenschaft einer Ausrüstung...etwas was hier bereits gefordert wurde:
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Der Regencape für den Rucksack. Hält alles trocken nur der Regenschutz zerfällt. Saisonfarbe: Gold.
TyresTyco
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von TyresTyco »

Danilot hat geschrieben: 20.11.2019 21:55 Neueste Errungenschaft einer Ausrüstung...etwas was hier bereits gefordert wurde:
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Der Regencape für den Rucksack. Hält alles trocken nur der Regenschutz zerfällt. Saisonfarbe: Gold.
Der leider....
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total fürn popo ist da der nur die paar Teile am Rucksack (alles was net gestapelt ist) schützt und komplett weg ist sobald man von nem gd berührt wird.
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Danilot
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Danilot »

TyresTyco hat geschrieben: 21.11.2019 07:40
Danilot hat geschrieben: 20.11.2019 21:55 Neueste Errungenschaft einer Ausrüstung...etwas was hier bereits gefordert wurde:
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Der Regencape für den Rucksack. Hält alles trocken nur der Regenschutz zerfällt. Saisonfarbe: Gold.
Der leider....
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total fürn popo ist da der nur die paar Teile am Rucksack (alles was net gestapelt ist) schützt und komplett weg ist sobald man von nem gd berührt wird.
Ja leider...aber es sieht schick aus! :D
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Flex-007
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Flex-007 »

Kurzer Zwischenstand von mir:

Bin kurz davor den Berg das erste mal zu besteigen.

Die Story Sequenzen davor waren ganz großes Kino, ich sag nur „Walking in the Rain“ WOW, auch die Reise aufs Schlachtfeld... gameplay dort war etwas mäh aber Präsentation, alter Falter.

Am besten finde ich aber dass man so schön in den Flow kommt des Planes: „also bevor ich den Berg besteige, stelle ich noch schnell das Straßen Teil her und Liefer noch das aus und das und noch das und dann mal noch ins Gebiet 1 reisen und schauen was da so los ist und und und“

Einfach großartig und da ich ja nun dank euch die premium Aufträge gefunden habe 😘 regnet es nun exp und Tools, Lvl 3 kraft Skelett :)))

Spiel ist weiterhin eine 90%+ für mich
Cheers
Flex
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Spiritflare82
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Spiritflare82 »

Habe es nun endlich auch durchgespielt bzw. beendet. Schon echt kreativ aber das Ende hat mich leider nicht so abgeholt, zu geschwollen, zu oft wurde das gleiche erzählt so das ich mir schon für dumm verkauft vorkam und das ganze wäre mit der halben Zeit deutlich besser abgehandelt gewesen. Ich hab irgendwie auf den großen Oberknall gewartet der nicht kam :lol: Wenn man Filme wie "Into the Void" kennt ist das ganze auch nurnoch halbwegs abgefahren.

Trotzdem alles in allem war das 9/10 Material für mich, einfach weil es so ungewöhnlich und anders als die üblichen AAA Produktionen ist. Auf jeden Fall ein Spiel an das man sich erinnern wird, auch noch nach längerer Zeit.

Sekiro bleibt trotzdem mein Jahreshighlight :D
Zuletzt geändert von Spiritflare82 am 21.11.2019 10:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von fanboyauf3uhr »

Spiritflare82 hat geschrieben: 21.11.2019 10:57Wenn man Filme wie "Into the Void" kennt ist das ganze auch nurnoch halbwegs abgefahren.
Du meinst sicher "Enter the Void"? Schau mal "Climax" von ihm - danach brauchst du Urlaub. :Blauesauge:
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George Orwell42
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von George Orwell42 »

Doc Angelo hat geschrieben: 19.11.2019 23:25
George Orwell42 hat geschrieben: 19.11.2019 23:03 Die Frage ist doch, ist das hier klassische Werbung/PP?
Ja. Es ist ganz normale Werbung.

George Orwell42 hat geschrieben: 19.11.2019 23:03 Ich finde es daher nicht verwunderlich wenn jemand gerne seine Lieblingsmarken in seinen Spielen sieht.
Ich kann nur erahnen, wie groß der Umsatz von diesem Drink durch die Decke geht, wenn die Leute glauben, das Kojima selbst das Zeug trinkt.
Ich will die Wirkung von Werbung sicher nicht wegreden.
Aber mit deiner Überdramatisierung machst du dich in meinen Augen ein wenig lächerlich.
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