Wenn du dich SO drauf gefreut hast, lass dich nicht abschrecken. Ich hab einige Bücher von Lovecraft angelesen und dachte mir \\\"Hey! Das Spiel interessiert mich jetzt wirklich!\\\" - Und ich würde es, von der Spannung gesehen, auf eine Stufe mit Fahrenheit stellen. Die Flucht aus Innsmouth, viel mehr aus dem Hotel, ist vielleicht das schockierendste und furchtbarste, was ich jemals gespielt habe.
Kann aber auch dran liegen, dass ich das Spiel mit meinem besten Kumpel und seiner Freundin spiele und die sich immer so geil erschrecken, wenn was schlimmes passiert
Träges Gameplay:
Stimmt, finde ich auch! Allerdings nicht so träge wie bei King Kong (als Jack Driscoll, meine ich).
Lange Ladezeiten:
WENN er mal läd, dann ja! Ich hatte kurz zuvor Half Life 2 gespielt und war richtig erfreut darüber, wie wenig bei Cthulhu eigentlich zwischendrin geladen wird! Außerdem gibts immer interessante Texte in den Ladezeiten zu lesen, die sich, bisher zumindest, nicht wiederholen.
Eintönige Rätselkost:
Die Rätsel sind auch nicht mein Ding. Vollste Zustimmung, von allem an manchen Safes, besonders an dem unter der Kirche, bin ich wirklich verweifelt.
Gegner-KI:
Mies. Bin ich stellenweise vor lauter Angst und Panik aber sehr froh drum. Lockert das Spiel auf, wenn man 2 nebeneinanderstehe Gegner sieht, einen mit ner riesen Schrotflinte umnietet und der andere nur meint \\\"I heard something!\\\"
Lineares Leveldesign:
Stimme ich auch voll zu.
Dunkle Grafik:
Ooooh ja! Vor dem Spielen unbedingt ingame Gamma auf mindestens 10 stellen, sonst wird das nix. Und selbst dann bitte nur im Dunklen spielen.
Hakelige Kollisionsabfrage:
Ja, stimmt auch... Fiel bei mir aber nicht sonderlich ins Gewicht, bin bisher noch nie von irgendwo runtergestürzt.
Lokalisierung:
Wieso durchwachsen? Deutsche Synchro wäre mir lieber gewesen, aber die Texte finde ich stellenweise grandios übersetzt, manche kommen Lovecraft sehr nahe! Macht Spaß, die zahlreichen Tagebücher zu lesen, wenn einen die Materie interessiert. Jack spricht solide, aber wie ihr schon sagetet: Der Wahnsinn, der sich ausbreitet, kommt bei ihm höchstens gut rüber, wenn man schon kurz vor dem geistigen Zusammenbruch steht und er mit sich selbst redet. Tipp: Waffe wegstecken, sonst kann es gut passieren, dass er sich selbst umnietet ^^
Shooter-Einbindung:
Ganz fies, au weia! Wie oft ich in den ersten Shooter-Passagen regelrecht verreckt bin ist schon nicht mehr feierlich. Wenn man aber erst mal mit der hakeligen Steuerung klar kommt, geht es einigermaßen. Außerdem kann man ja noch schleichen, was aber, meiner Meinung nach, nicht sehr doll gelungen ist.
Trial&Error:
Jap, völlig richtig.
Schock&Spannung:
Ist auch eine Frage des fallen lassens, glaube ich. Mich hat das Spiel völlig aufgefressen, wenn da plötzlich der Wind hinter mir losheult, springe ich schon in die nächste dunkle Ecke. Kann aber auch wieder daran liegen, dass ich mit panischen Freunden zusammen spiele. Ich war mit dem Spannungsanteil sehr zufrieden.
Anzeigemangel:
Quark! Das, finde ich, haben die mit am Besten umgesetzt! Es wird doch wohl der größte Schwachmat wissen, dass, wenn das Bild nur noch schwarz weiß ist, Jack humpelt und keucht und die Sicht verschwimmt, man sich schnellstens eine stille Ecke suchen und sich heilen sollte, oder? Ich finde es super gemacht, nur die ersten Minuten mit der Schrotflinte sind mir schwer gefallen, das ständige manuelle Nachladen nach 2 Schüssen.
Logische & dramaturgische Inkonsequenzen:
Da mag es ein paar geben, aber die Szenen mit \\\"Mama\\\", dem \\\"Gillman House\\\" und auf dem Schiff entschädigen für sowas.
Wow, ist wohl der längste Text, den ich je bei 4players geschrieben hab xD Und dabei bin ich nicht mal sooo ein riesen Lovecraft oder Cthulhu Fan! Egal, ich bin noch nicht ganz durch, habe bisher aber einen Heidenspaß gehabt. Wenn du ein paar Schönheitsfehler verzeihen und dich richtig in die Welt von Lovecraft reindenken kannst, dann wirst du sicherlich deinen Spaß haben. Allein die etlichen Anspielungen auf die Bücher (Buch von Dagon/Eibon, Cthulhu Statuen usw) machen schon riesig Spaß. Klar, vor 4 Jahren wäre das Spiel wesentlich besser, vielleicht sogar ein richtiger Kracher geworden - Man kann sich aber, wenn man sich drauf einlässt, auch jetzt noch damit zufrieden geben. Und wen die Story interessiert, aber keine Lust auf das Spiel hat, kann genauso gut das Buch \"Schatten über Innsmouth\" lesen.
Gruß,
SteffL