Spielkultur
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Spielkultur
<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3362" target="_blank">Spielkultur</a>
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Bravo
Tolle Sache - mehr Beiträge dieser Art. Tut gut, das zu lesen.
- Jörg Luibl
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Wir bleiben dran!
Danke. Es tut auch gut zu hören, dass solche Texte überhaupt ankommen. Die nächsten Themen sind in Arbeit!
Bis denne
Bis denne
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Lob & Tadel
Bemerkenswerte Auseinandersetzung mit dem Spiel als unverstandenens Kulturgut. Das nächste Mal aber bitte vielleicht etwas weniger Fremdwörter, damit es der gemeine Spieler auch versteht. Die wenigsten Konsumenten sind wohl promovierte Geisteswissenschaftler.
- Jörg Luibl
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Re: Lob & Tadel
Danke auch für Lob & Tadel!Dream works hat geschrieben:Bemerkenswerte Auseinandersetzung mit dem Spiel als unverstandenens Kulturgut. Das nächste Mal aber bitte vielleicht etwas weniger Fremdwörter, damit es der gemeine Spieler auch versteht. Die wenigsten Konsumenten sind wohl promovierte Geisteswissenschaftler.
Der Stil der Gastbeiträge wird sicher von Thema zu Thema variieren. Dahinter steckt jedoch die Philosophie, dass wir unseren Gästen keinerlei Vorgaben hinsichtlich der Konzeption und Sprache der Gastbeiträge machen wollen. Hier soll keiner für unsere Zielgruppe schreiben (das machen wir ja schon!), sondern seine Gedanken veröffentlichen. Aber keine Bange: Wir wollen hier in Zuzkunft keine unzugänglichen Studien mit Fußnotenapparat anbieten.

Trotzdem soll es ja eine Außensicht auf die Spielewelt sein, eine andere Perspektive - das kann, muss aber nicht zu stilistischen Brüchen führen. Der Text von Bernd Schmid-Ruhe bietet eine sehr scharfe, höchst interessante Analyse der bisherigen Situation und ist sicher mit einer Phalanx an Fremdworten gespickt, die vielleicht manche Leser abschreckt - da gebe ich dir Recht.
Aber das Thema wird ja flankiert von einer leicht verdaulichen Kolumne, einem lockeren Interview und einer Bilderserie mit Augenzwinkern. Der Gastbeitrag alleine wäre sicher für unsere Leser ein Sprung ins kalte akademische Lektürewasser. In Kombination mit den anderen wird`s hoffentlich etwas wärmer! :wink:
Bis denne
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Schöner Artikel
Mir hat der Artikel von Bernd Schmid-Ruhe sehr gut gefallen. Den \"akdameschen Style\" empfand ich als nicht besonders störend und verleiht dem Artikel die nötige Gewichtigkeit. Ich hoffe auch die 4Players Redakteuer nehmen sich diesen Artikel zu herzen: Spiele Rezisionen nicht nur als Kaufentscheidungshilfe zu sehen, sondern auch das Spiel auch als Kulturgut.
Leider muss sich da auch viel bei den Spielern selbst tun. Solange Spiele wie Tron2, No One Lives Forever2 usw. wie blei in den Ragelen liegen blieben. Solange werden die bewährten Spiel Konzepte immer wieder neu aufgewärmt und nur grafisch aufgebohrt neu dargestellt.
Ich find es Klasse, daß 4Players hier ein Feuilleton startet. Weiter so, auch mit Artikeln dieses Kalibers.
Gruß und Dank
Codon
Leider muss sich da auch viel bei den Spielern selbst tun. Solange Spiele wie Tron2, No One Lives Forever2 usw. wie blei in den Ragelen liegen blieben. Solange werden die bewährten Spiel Konzepte immer wieder neu aufgewärmt und nur grafisch aufgebohrt neu dargestellt.
Ich find es Klasse, daß 4Players hier ein Feuilleton startet. Weiter so, auch mit Artikeln dieses Kalibers.
Gruß und Dank
Codon
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Danke!
Danke! Danke! Danke!
Endlich wagt eine anerkannte, vielbesuchte Spieleseite den Schritt in die Feuilleton-Welt. Zugegebenermassen wäre es noch befriedigender gewesen, ein anerkanntes, vielgelesenes Feuilleton den Schritt zur umfassenden, kompetenten Spielekritik wagen zu sehen, doch fehlt den entsprechenden Publikationen in dieser Hinsicht leider ziemlich offesichtlich die Medienkompetenz.
4Players, insbesondere Jörg, haben sich schon bisher mit mutigen, engagierten und gut geschriebenen Kolumnen hervorgetan, aber die neue Kultur-Sektion eröffnet diesem Thema doch eine ganz andere Diskussion. Die bisherigen Berichte habe ich mit Genuss gelesen und freue mich auf weitere redaktionelle und Gastbeiträge. Als Medienwissenschaftler habe ich mich in meinem Studium schon intensiv mit den sich aufdrängenden geistes- und kulturwissenschaftlichen Fragen zum Thema beschäftigt und mich über die oft entweder zu kurz greifende oder sich gänzlich im Elfenbeiturm verschliessende Forschungsliteratur erregt. Ich hoffe, Euer Ansatz kann dazu Beitragen, dass sich das ändert und Spielkultur und wissenschaftlicher Geist sich hier und anderswo auf breiterer Front treffen und verstehen lernen.
Danke! Danke! Danke!
Endlich wagt eine anerkannte, vielbesuchte Spieleseite den Schritt in die Feuilleton-Welt. Zugegebenermassen wäre es noch befriedigender gewesen, ein anerkanntes, vielgelesenes Feuilleton den Schritt zur umfassenden, kompetenten Spielekritik wagen zu sehen, doch fehlt den entsprechenden Publikationen in dieser Hinsicht leider ziemlich offesichtlich die Medienkompetenz.
4Players, insbesondere Jörg, haben sich schon bisher mit mutigen, engagierten und gut geschriebenen Kolumnen hervorgetan, aber die neue Kultur-Sektion eröffnet diesem Thema doch eine ganz andere Diskussion. Die bisherigen Berichte habe ich mit Genuss gelesen und freue mich auf weitere redaktionelle und Gastbeiträge. Als Medienwissenschaftler habe ich mich in meinem Studium schon intensiv mit den sich aufdrängenden geistes- und kulturwissenschaftlichen Fragen zum Thema beschäftigt und mich über die oft entweder zu kurz greifende oder sich gänzlich im Elfenbeiturm verschliessende Forschungsliteratur erregt. Ich hoffe, Euer Ansatz kann dazu Beitragen, dass sich das ändert und Spielkultur und wissenschaftlicher Geist sich hier und anderswo auf breiterer Front treffen und verstehen lernen.

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GLÜCKWUNSCH!
Ich kann mich Moorkh nur anschließen! Herzlichen Glückwunsch zu diesem Schritt! Ganz großes Kino! Schön auch den Freiheitskämpfer Schiller neben Pac-Man zu sehen. Nicht so falsch! 
Zum Text:
Großartige Kritik an der etablierten Spielepresse! Wundervoll. (Nochmal Glückwunsch an 4P, für den Mut!) Die Forderung nach einer reflexiven Themenwahl halte ich aber für vermessen - eben aus ökonomischen Gründen. Gut gemachte und von mir gern gelesene Magazine, die es anders machen, sind halt verlustträchtige Prestigeobjekte (Edge) und mutige Versuche, einen \"erwachseneren\" (auch reflexiverern) Blick auf Games zu werfen (GEE); wie lange die durchhalten ist sehr fraglich - würde mich aber freuen.
Bei dem Satz mit dem immer wieder gern bemühten \"kollektiven Unterbewussten\", hätte ich beinahe meinen Kaffe vor Prusten an den Monitor gespuckt. Mal ehrlich: R O F L !!! Als wenn der SZ Artikel das kollektive Unterbewusste widerspiegelt. Zuviel Freud und Jung gelesen? Keine andere Erklärung gehabt? Spaß an metaphysischen Konstrukten?
Spaß beiseite: Der tatsächliche Punkt wird in dem Beitrag angesprochen aber geleugnet: Geld. Relevanz bedeutet ja, dass es die Leute interessiert, präsentiere ich relvante Themen, steigt die Chance höherer Auflage/Quote. Und nur darum geht es ...
Außerdem sind Games unterhaltend, sonst wären sie keine Games. Sie müssen meiner Meinung nach nicht immer als Hochkultur angesehen werden (obwohl ab und zu das ganz schön wäre). Was sich in diesem Zusammenhag ändern muss sind nicht unbedingt die Games, sondern die Verteufelung von Games. Bruckheimer-Filme sind meist keine Hochkultur. Werden deswegen aber nciht gleich verteufelt...
Aber genug der beckmesserischen Kritik.
Nochmals: Respekt an 4P und Jörg für diesen Schritt. Wunderbar!!!!

Zum Text:
Großartige Kritik an der etablierten Spielepresse! Wundervoll. (Nochmal Glückwunsch an 4P, für den Mut!) Die Forderung nach einer reflexiven Themenwahl halte ich aber für vermessen - eben aus ökonomischen Gründen. Gut gemachte und von mir gern gelesene Magazine, die es anders machen, sind halt verlustträchtige Prestigeobjekte (Edge) und mutige Versuche, einen \"erwachseneren\" (auch reflexiverern) Blick auf Games zu werfen (GEE); wie lange die durchhalten ist sehr fraglich - würde mich aber freuen.
Bei dem Satz mit dem immer wieder gern bemühten \"kollektiven Unterbewussten\", hätte ich beinahe meinen Kaffe vor Prusten an den Monitor gespuckt. Mal ehrlich: R O F L !!! Als wenn der SZ Artikel das kollektive Unterbewusste widerspiegelt. Zuviel Freud und Jung gelesen? Keine andere Erklärung gehabt? Spaß an metaphysischen Konstrukten?

Außerdem sind Games unterhaltend, sonst wären sie keine Games. Sie müssen meiner Meinung nach nicht immer als Hochkultur angesehen werden (obwohl ab und zu das ganz schön wäre). Was sich in diesem Zusammenhag ändern muss sind nicht unbedingt die Games, sondern die Verteufelung von Games. Bruckheimer-Filme sind meist keine Hochkultur. Werden deswegen aber nciht gleich verteufelt...
Aber genug der beckmesserischen Kritik.
Nochmals: Respekt an 4P und Jörg für diesen Schritt. Wunderbar!!!!
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Hmmm...
Ich möchte Gee und The Edge nicht so ohne weiteres in ein allzu erhabenes Licht gestellt sehen. Zwar begrüsse ich deren 'erwachseneren' Ansatz, doch erzwingt vielleicht gerade die wirtschaftliche Schwäche dieser Publikationen eine geradezu beschämende Unfähigkeit zur Kritik sowohl an den allgemeinen Tendenzen in der von ihnen abgedeckten Industrie als auch an den rezensierten Produkten. Falls nicht schon die ganze (schnellere) herkömmliche Spielepresse sich auf einen Hype-Titel eingeschossen hat, entsprechen die Edge- und Gee-Wertungen (oft auch deren Umfang) in meiner Erfahrung ziemlich genau den relativen Marketing-Budgets der einzelnen Games und erhalten im Erfolgsfall als Belohnung noch ein ganzzeitiges Anzeigensponsoring vom Publisher verliehen.
Ich möchte Gee und The Edge nicht so ohne weiteres in ein allzu erhabenes Licht gestellt sehen. Zwar begrüsse ich deren 'erwachseneren' Ansatz, doch erzwingt vielleicht gerade die wirtschaftliche Schwäche dieser Publikationen eine geradezu beschämende Unfähigkeit zur Kritik sowohl an den allgemeinen Tendenzen in der von ihnen abgedeckten Industrie als auch an den rezensierten Produkten. Falls nicht schon die ganze (schnellere) herkömmliche Spielepresse sich auf einen Hype-Titel eingeschossen hat, entsprechen die Edge- und Gee-Wertungen (oft auch deren Umfang) in meiner Erfahrung ziemlich genau den relativen Marketing-Budgets der einzelnen Games und erhalten im Erfolgsfall als Belohnung noch ein ganzzeitiges Anzeigensponsoring vom Publisher verliehen.
- Jörg Luibl
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Re: GLÜCKWUNSCH!
Danke fürs Lob! Und endlich freut sich mal einer über unsere Header-Helden. Spielerischer Freiheitskampf ist nämlich eines der wichtigen Stichworte.*GULP* hat geschrieben:Ich kann mich Moorkh nur anschließen! Herzlichen Glückwunsch zu diesem Schritt! Ganz großes Kino! Schön auch den Freiheitskämpfer Schiller neben Pac-Man zu sehen. Nicht so falsch!;)

Ja, sehr gute Analyse der Situation. Wir wissen, dass wir hier kein PI-, sondern ein Prestige-Objekt gestartet haben. Das birgt gewisse Risiken, aber das bisherige Feedback zeigt uns, dass scheinbar Bedarf für neue Formate besteht. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Rubrik entwickelt...*GULP* hat geschrieben:Großartige Kritik an der etablierten Spielepresse! Wundervoll. (Nochmal Glückwunsch an 4P, für den Mut!) Die Forderung nach einer reflexiven Themenwahl halte ich aber für vermessen - eben aus ökonomischen Gründen. (...)wie lange die durchhalten ist sehr fraglich - würde mich aber freuen.
Bis denne
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Naja, ist auch ein paar Jährchen her, seit ich das letzte mal eine Edge zu Gesicht bekommen habe. Damals standen die Dinge noch nicht so gut. 
An der Covergestaltung (wenn die noch so ist wie damals) könnten die meisten Hefte noch was abgucken - ein Artwork, Mattglanz, diskreter Text. Bei der Farb- und Fontfülle von Computec und Co. kommt mir regelmässig die ästhetische Galle hoch. Aber das schweift vom Thema ab - can't judge a book by its cover, after all...

An der Covergestaltung (wenn die noch so ist wie damals) könnten die meisten Hefte noch was abgucken - ein Artwork, Mattglanz, diskreter Text. Bei der Farb- und Fontfülle von Computec und Co. kommt mir regelmässig die ästhetische Galle hoch. Aber das schweift vom Thema ab - can't judge a book by its cover, after all...

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Naja, ist auch ein paar Jährchen her, seit ich das letzte mal eine Edge zu Gesicht bekommen habe. Damals standen die Dinge noch nicht so gut. 
An der Covergestaltung (wenn die noch so ist wie damals) könnten die meisten Hefte noch was abgucken - ein Artwork, Mattglanz, diskreter Text. Bei der Farb- und Fontfülle von Computec und Co. kommt mir regelmässig die ästhetische Galle hoch. Aber das schweift vom Thema ab - can't judge a book by its cover, after all...

An der Covergestaltung (wenn die noch so ist wie damals) könnten die meisten Hefte noch was abgucken - ein Artwork, Mattglanz, diskreter Text. Bei der Farb- und Fontfülle von Computec und Co. kommt mir regelmässig die ästhetische Galle hoch. Aber das schweift vom Thema ab - can't judge a book by its cover, after all...

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oh, diese selbstverschuldete unmündigkeit, ach wir armen spieler. das gute liegt so nah, wären wir (bzw unsere sprachrohre) doch nur synthesefähig. konstrukive kritik mit geistiger offenheit vereint, das wär ja mal was ganz supitolles.
naja, genug der frozelei, ich denke, daß es davon sowieso schon genug gibt. ich begrüße es, daß hier dem anschein nach türen aufgestoßen werden, um der logischen klientel objektive untersuchungen/ansichten nahezuführen, und, sofern das möglich ist, daraus ebenfalls neue informationen heraus zu holen.
aber irgendwie werd ich schon mit dem gewählten titel 'raus aus der schmuddelecke (...)' nicht so ganz grün. immerhin ist das eine indirekte bestätigung, daß das computer-/konsolenspielende völkchen scheinbar wirklich nicht so ganz koscher ist. und das wir uns dessen auch sehr bewußt sind. *wirft sich den mantel des outsiders über*
ich denke, es gibt drei entscheidende punkte in der gesamten problematik, wenn man über das für und wider von computerspielen spricht.
1.) (medien)bekannte baller und egospiele, wie sie derweil in aller munde und kernbereich der schelte sind, bedienen nur ein ganz bestimmten marktbereich. dieser marktbereich der (ego)shooter (strategisch oder nicht, ist egal) wurde dereinst (auch als konventionsbrecher) erschlossen und unterliegt mittlerweile einzig und allein den kräften der "kulturindustrie" (um mal den anspruch auf kulturcharakter der videospiele aufzugreifen). und die interessiert sich, mit verlaub, wohl einen scheißdreck für kulturelle aspekte, außer wenn sie über geschickte vermarkter verfügen, die hier und da der zielgruppe honig ums maul schmieren. für die kunden hat das mehrere konsequenzen, u.a. sich in ihrer zusamengehörigkeit gegenüber den ahnungslosen antispieleschreihälsen bestärkt und bestätigt zu fühlen. und an dem punkt kann man dann auch aufhören mit denken, was könnte man von einem kunden mehr erwarten.
wer also verlangt, daß sich die wirtschaft (damit meine ich atm alle ökonom. aspekte, die eben mit den games zu tun haben, zb zeitschriften) von selber "bessert", der ist in meinen augen durchaus naiv zu nennen. das geschäft geht schließlich auch ohne moralischen unterbau, wenn nicht sogar besser.
das sich hier und da plattformen präsentieren und "prestigeobjekte" sachlicher auseinandersetzungen mit dem thema unter ihre fittiche nehmen, darf man getrost ebenfalls in die kategorie wettkampf am freien markt einordnen. wenngleich ich mit dieser bemerkung positive effekte ganz sicher nicht ausschließen will.
2.) so wie uns als spielerschaft eindimensionale argumente (falls es überhaupt welche sind) entgegengeschleudert werden, so schleudert man auch zurück. das wichtigste, nämlich die kritiker ebenfalls in die materie zu bringen (zu dt., sie mal zocken zu lassen) wird an den wenigsten stellen konsequent ausprobiert. ich bestreite nicht, daß es genügend menschen gibt die sich strikt weigern "gewaltverherrlichende" spiele auch nur anzusehen. aber das ist meiner erfahrung nach ebensowenig eine entscheidende personenanzahl wie durch computerspiele wahnsinnig gewordene massenmörder, dementsprechend sollte man diese kategorie auch nicht als allgemeingültiges "feindbild" etablieren. die ausgangslage der oft älteren kritikergenerationen wird zumeist nicht oder nur äußerst liderlich unter die lupe genommen. wen jemand aufgrund eigener kriegserfahrungen (sei es kalt oder heiß) über das nachkampfmeucheln von gegenspielern nur mit entsetzen reagieren kann, hat man das als spieler zu akzeptieren. aber mit etwas mühe und gut zureden kann man, wenn schon nicht verständnis, doch wenigstens ebenfalls akzeptanz greifbar machen. indem man zeigt, was die spielewelt neben verwirrender ballerei noch zu bieten hat. statt dessen denkt man sich viel häufiger seinen durchaus sehr unhöflichen teil über verkalkte tattergreise und ultrakonservative csu-wähler. aber das kann es nicht sein. ebensowenig wie zb esportler belächelt oder gar als lost-generation sozipathen abgestempelt werden wollen und sollen, darf das mit der andere seite geschehen. und da wir spieler das neue element annehmen und schritt um schritt in die gesellschaft hineintragen, ist es auch an uns hier und da mit mehr geduld zu reagieren, anstatt mit sturheit und flapsigen kommentaren die kluft weiter offen zu halten. das hiesige "prestigeprojekt" sollte auch darauf mehr als nur ein auge werfen.
3.) die mehrzahl der computerspiele waren im grunde auf solospielen ausgelegt, dh man sitzt allein und daddelt allein. auf dieser (veralteten) basis zu argumentieren, daß es für ein kind/einen jungendlichen nicht allzu förderlich sein kann, sollte jedem einleuchten. das man mittlerweile so ziemlich alles online gegen menschliche gegner spielt, ist in dem sinne einfach nur eine sache der logik, es ist herausfordernder und macht deswegen die spielern nach eigener aussage mehr "spaß". mit den stets erweiterten möglichkeiten ingame wurde direkte kommunikation fast zwingend erforderlich, damit clans/allianzen und lebhafte communities. nur ändert es nicht am grundtenor, weswegen viele spiele angegriffen werden - realistische gewaltausübung. und da kann man sich winden wie man will, es ist und bleibt oft drastisch dargestellte, unmittelbare gewaltausübung.
wenn man versucht diesen punkt anzurühren gelangt man automatisch zu einer blockadesituation. nur scheint man sich gar nicht bewußt zu sein (auf beiden seiten), daß es genügend alternativen gibt, bei denen die positiven effekte von spielen deutlicher ablesbar sind, als zum beispiel bei doom und co. man muß sich nur einmal in der browsergamesparte umsehen. das hat mehrere vorteile. einmal ist das trotz zunehmender kommerzialisierng weiterhin ein wildwuchernder dschungel von ideen und communities. und zum anderen beruhen communities neben dem eigentlichen spiel zu einem extrem großen teil auf reiner kommunikation, da die spiele selbst vergleichsweise simpel und langfristig angelegt sind. und damit ist nicht das clantypische (?) kommandoschreien und johlen nach erfolgreich abgemurksten gegnern gemeint, sondern wirklich alltägliches chatgeschnatter, aber insbesondere das spielbezogene kommunikative agieren. da sich der kontakt hierbei nicht auf ein kurzes fire&forget beschränkt, werden ganz andere ebenen erschlossen und ganz andere prozesse in gang gesetzt. als mensch, besonders als junger, kann und wird man zwangsläufig an diesen kontakten/konfrontationen wachsen und die neuerdings wieder gern zitierten "softskills" außergewöhnlich gut trainieren. und man kann sich trotzdem ausleben, und dinge tun, die man im realen dann doch lieber bleiben läßt.
geht man also von bgs aus, wird man eine ganz andere argumentationssituation haben und sich nicht bloß um die visualisierte gewalt (macht der bilder...) streiten müssen. deswegen sollte man auch hier vermehrt anstengungen unternehmen, um erkenntnisse über "spielkultur" der anderen art zu gewinnen.
ich bitte zum abschluß nicht all zu hart mit mir ins gericht zu gehen, ich bin nämlich eher browsergamer. computerspiele sind seit jahren nicht mehr so mein ding, weil die einfach zu kurz sind und zuwenig interaktivität bieten. insofern bin ich auch nicht mehr unmittelbar in der lebenswelt der "klassischen" computerspieler zu hause. vielleicht bin ich mit dem kommentar daher auch gänzlich am ziel vorbeigeschossen, dem jungen feuilleton einige spitze, aber hilfreiche anmerkungen mitzugeben. auch für diesen fall bitte ich um milde ^^
mfG
Iseutz
naja, genug der frozelei, ich denke, daß es davon sowieso schon genug gibt. ich begrüße es, daß hier dem anschein nach türen aufgestoßen werden, um der logischen klientel objektive untersuchungen/ansichten nahezuführen, und, sofern das möglich ist, daraus ebenfalls neue informationen heraus zu holen.
aber irgendwie werd ich schon mit dem gewählten titel 'raus aus der schmuddelecke (...)' nicht so ganz grün. immerhin ist das eine indirekte bestätigung, daß das computer-/konsolenspielende völkchen scheinbar wirklich nicht so ganz koscher ist. und das wir uns dessen auch sehr bewußt sind. *wirft sich den mantel des outsiders über*
ich denke, es gibt drei entscheidende punkte in der gesamten problematik, wenn man über das für und wider von computerspielen spricht.
1.) (medien)bekannte baller und egospiele, wie sie derweil in aller munde und kernbereich der schelte sind, bedienen nur ein ganz bestimmten marktbereich. dieser marktbereich der (ego)shooter (strategisch oder nicht, ist egal) wurde dereinst (auch als konventionsbrecher) erschlossen und unterliegt mittlerweile einzig und allein den kräften der "kulturindustrie" (um mal den anspruch auf kulturcharakter der videospiele aufzugreifen). und die interessiert sich, mit verlaub, wohl einen scheißdreck für kulturelle aspekte, außer wenn sie über geschickte vermarkter verfügen, die hier und da der zielgruppe honig ums maul schmieren. für die kunden hat das mehrere konsequenzen, u.a. sich in ihrer zusamengehörigkeit gegenüber den ahnungslosen antispieleschreihälsen bestärkt und bestätigt zu fühlen. und an dem punkt kann man dann auch aufhören mit denken, was könnte man von einem kunden mehr erwarten.
wer also verlangt, daß sich die wirtschaft (damit meine ich atm alle ökonom. aspekte, die eben mit den games zu tun haben, zb zeitschriften) von selber "bessert", der ist in meinen augen durchaus naiv zu nennen. das geschäft geht schließlich auch ohne moralischen unterbau, wenn nicht sogar besser.
das sich hier und da plattformen präsentieren und "prestigeobjekte" sachlicher auseinandersetzungen mit dem thema unter ihre fittiche nehmen, darf man getrost ebenfalls in die kategorie wettkampf am freien markt einordnen. wenngleich ich mit dieser bemerkung positive effekte ganz sicher nicht ausschließen will.
2.) so wie uns als spielerschaft eindimensionale argumente (falls es überhaupt welche sind) entgegengeschleudert werden, so schleudert man auch zurück. das wichtigste, nämlich die kritiker ebenfalls in die materie zu bringen (zu dt., sie mal zocken zu lassen) wird an den wenigsten stellen konsequent ausprobiert. ich bestreite nicht, daß es genügend menschen gibt die sich strikt weigern "gewaltverherrlichende" spiele auch nur anzusehen. aber das ist meiner erfahrung nach ebensowenig eine entscheidende personenanzahl wie durch computerspiele wahnsinnig gewordene massenmörder, dementsprechend sollte man diese kategorie auch nicht als allgemeingültiges "feindbild" etablieren. die ausgangslage der oft älteren kritikergenerationen wird zumeist nicht oder nur äußerst liderlich unter die lupe genommen. wen jemand aufgrund eigener kriegserfahrungen (sei es kalt oder heiß) über das nachkampfmeucheln von gegenspielern nur mit entsetzen reagieren kann, hat man das als spieler zu akzeptieren. aber mit etwas mühe und gut zureden kann man, wenn schon nicht verständnis, doch wenigstens ebenfalls akzeptanz greifbar machen. indem man zeigt, was die spielewelt neben verwirrender ballerei noch zu bieten hat. statt dessen denkt man sich viel häufiger seinen durchaus sehr unhöflichen teil über verkalkte tattergreise und ultrakonservative csu-wähler. aber das kann es nicht sein. ebensowenig wie zb esportler belächelt oder gar als lost-generation sozipathen abgestempelt werden wollen und sollen, darf das mit der andere seite geschehen. und da wir spieler das neue element annehmen und schritt um schritt in die gesellschaft hineintragen, ist es auch an uns hier und da mit mehr geduld zu reagieren, anstatt mit sturheit und flapsigen kommentaren die kluft weiter offen zu halten. das hiesige "prestigeprojekt" sollte auch darauf mehr als nur ein auge werfen.
3.) die mehrzahl der computerspiele waren im grunde auf solospielen ausgelegt, dh man sitzt allein und daddelt allein. auf dieser (veralteten) basis zu argumentieren, daß es für ein kind/einen jungendlichen nicht allzu förderlich sein kann, sollte jedem einleuchten. das man mittlerweile so ziemlich alles online gegen menschliche gegner spielt, ist in dem sinne einfach nur eine sache der logik, es ist herausfordernder und macht deswegen die spielern nach eigener aussage mehr "spaß". mit den stets erweiterten möglichkeiten ingame wurde direkte kommunikation fast zwingend erforderlich, damit clans/allianzen und lebhafte communities. nur ändert es nicht am grundtenor, weswegen viele spiele angegriffen werden - realistische gewaltausübung. und da kann man sich winden wie man will, es ist und bleibt oft drastisch dargestellte, unmittelbare gewaltausübung.
wenn man versucht diesen punkt anzurühren gelangt man automatisch zu einer blockadesituation. nur scheint man sich gar nicht bewußt zu sein (auf beiden seiten), daß es genügend alternativen gibt, bei denen die positiven effekte von spielen deutlicher ablesbar sind, als zum beispiel bei doom und co. man muß sich nur einmal in der browsergamesparte umsehen. das hat mehrere vorteile. einmal ist das trotz zunehmender kommerzialisierng weiterhin ein wildwuchernder dschungel von ideen und communities. und zum anderen beruhen communities neben dem eigentlichen spiel zu einem extrem großen teil auf reiner kommunikation, da die spiele selbst vergleichsweise simpel und langfristig angelegt sind. und damit ist nicht das clantypische (?) kommandoschreien und johlen nach erfolgreich abgemurksten gegnern gemeint, sondern wirklich alltägliches chatgeschnatter, aber insbesondere das spielbezogene kommunikative agieren. da sich der kontakt hierbei nicht auf ein kurzes fire&forget beschränkt, werden ganz andere ebenen erschlossen und ganz andere prozesse in gang gesetzt. als mensch, besonders als junger, kann und wird man zwangsläufig an diesen kontakten/konfrontationen wachsen und die neuerdings wieder gern zitierten "softskills" außergewöhnlich gut trainieren. und man kann sich trotzdem ausleben, und dinge tun, die man im realen dann doch lieber bleiben läßt.
geht man also von bgs aus, wird man eine ganz andere argumentationssituation haben und sich nicht bloß um die visualisierte gewalt (macht der bilder...) streiten müssen. deswegen sollte man auch hier vermehrt anstengungen unternehmen, um erkenntnisse über "spielkultur" der anderen art zu gewinnen.
ich bitte zum abschluß nicht all zu hart mit mir ins gericht zu gehen, ich bin nämlich eher browsergamer. computerspiele sind seit jahren nicht mehr so mein ding, weil die einfach zu kurz sind und zuwenig interaktivität bieten. insofern bin ich auch nicht mehr unmittelbar in der lebenswelt der "klassischen" computerspieler zu hause. vielleicht bin ich mit dem kommentar daher auch gänzlich am ziel vorbeigeschossen, dem jungen feuilleton einige spitze, aber hilfreiche anmerkungen mitzugeben. auch für diesen fall bitte ich um milde ^^
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Iseutz