Ich besitze Bayonetta nun seit ca. einem Monat und habe etwa 70 Stunden Spielzeit auf dem Buckel ... und für mich ist Bayonetta das beste Action-Spiel seit sehr, sehr langer Zeit.
An erster Stelle zu nennen ist natürlich das famose Gameplay. Eigentlich bin ich nicht besonders gut bei dieser Art von Spielen - und im ersten Durchlauf auf "Normal" hatte ich auch grösstenteils "Stein"-Auszeichnungen

Aber das Kampfsystem von Bayonetta ist so grossartig, so fair, dass ich eigentlich nie wütend oder gar frustriert war. Man merkt recht schnell, dass man einfach nicht gut genug war, wenn man mal wieder Dresche bezogen hat. Zudem ist die Lernkurve hervorragend abgestimmt - mittlerweile erarbeite ich mir meine Gold- und Platinbewertungen. Auch die Alfheims sind, quasi als "Sparring-Einheiten", sehr gut gelungen.
Ausserdem aber ist das Design einfach überirdisch. Kombiniert mit dem enormen Tempo des Spiels glich vor allem der erste Durchgang einem Rausch, in dessen Verlauf ich unzählige Male mit offenem Mund dasaß und staunte.
Darüber hinaus zeichnet sich Bayonetta meiner Meinung nach durch 2 Besonderheiten aus: Erstens ist es sich stets darüber im Klaren, dass es ein Spiel ist ... Bayonetta (die Frau und das Spiel

) können alle Gesetze brechen, wenn es darum gilt, dem einzig wichtigen gerecht zu werden: dem Spielspass. Erlaubt ist, was Spass macht, das gilt für dieses Spiel mehr als für die meisten anderen Spiele, die ich kenne. Schwerkraft stört? Na, dann heben wir sie auf. Keine Lust auf diesen Boss? Ach, dafür haben wir einen LKW. Dafür gibt es unzählige Beispiele, P* hat hier ganz offensichtlich ein Spiel ohne Kompromisse abgeliefert. Und hieraus entspringt auch ein Teil des hervorragenden Humors: Weil Bayonetta sich ständig bewusst ist, ein Spiel zu sein, "darf" es auch so extrem gespickt sein mit Querverweisen, Anspielungen und Zitaten. "Whaddaya buyin'? I heard this in a game before" ...
Last but not least: Der Charakter Bayonetta. Je länger ich spiele, um so mehr erschliesst sie sich mir.
Während Jeanne und Cereza ja etwa gleich alt sind, schlief Cereza 500 Jahre lang ... sie ist jetzt, hinsichtlich ihrer Erfahrung und Reife etc. eben erst rund 30 (und damit für Hexenverhältnisse blutjung), während Jeanne 530 Jahre "alt" ist. Das merkt man auch deutlich: Die gelassene Überlegenheit, aber auch kühle Ruhe von Jeanne steht eine verspielte Hitzigkeit von Cereza gegenüber. Da spielt natürlich auch der Umstand eine Rolle, dass Jeanne die "offizielle" Umbrahexen-Ausbildung machen konnte, während Cereza das Können "inoffiziell" erringen musste.
Alles in allem eines der besten Spiele der letzten Jahre. Nicht nur in seinem Genre. Da allerdings mit Sicherheit eines der Besten überhaupt.
Danke, Platinum Games, für dieses Geschenk
Viele Grüsse,
Patches