Alan Wake 2 - Test

Alles über unsere Previews, Reviews und Specials!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
lAmbdA
Beiträge: 4249
Registriert: 22.10.2003 03:40
Persönliche Nachricht:

Re: Alan Wake 2 - Test

Beitrag von lAmbdA »

NewRaven hat geschrieben: 03.11.2023 13:27
Man kann diskutieren, ob das jetzt eine gute Szene war oder nicht, aber sie war tatsächlich ziemlich sinnig eingebaut und nicht wirklich irritierend. Die beiden kamen gerade zur ersten Nacht in ihrem Urlaub in der Hütte an, Alice wusste, dass sie Alan mit der Schreibmaschine etwas verstimmen wird. Es war also schlicht - und die Dialogfetzen, die von oben kommen, während Alan da im Haus rumwandert, untermauern das auch - eine "wir lassen es gleich mal ein bisschen im Urlaub krachen"-Verführunsgszene, die dann halt... daneben ging, weil Alan noch deutlich stärker negativ reagierte als erwartet. Wie gesagt, ob solch eine Szene generell nicht ein bisschen aus der Zeit gefallen wirkt, darüber kann man sicher diskutieren - aber in ihrem Kontext machte sie für mich schon durchaus verständlichen Sinn.
Nur um das zurecht zu rücken:
Ich empfand die Darstellung als irritierend. Mal ganz davon ab, dass ich sowas generell eher subtil mag, wenn es nicht wirklich Teil der Handlung ist, gibt es unendliche viele Möglichkeiten, sowas darzustellen. Die Wahl ansich macht definitiv Sinn: Man bedient die 2010 - zumindest offiziell - noch aus hauptsächlich männlichen Teens bestehende Gamerschaft mit einer Pinup Version von Alice. Irritierend war es einfach deswegen, weil es deplatziert wirkte in einem Game, dass sonst versucht so intelligent zu sein. Keine große Sache, fiel mir nur auf.
Rooster hat geschrieben: 03.11.2023 15:20 Die Mindmap von Saga ist einfach nur dazu da um die Story zu rekapitulieren imo.
Und genau da finde ich versagt sie. Ich hatte oft das Gefühl Kategorien und Unterpunkte verzweigen sich nahezu willkürlich. Das machte es schwierig nochmal Dinge nachzuschauen. Ich hab irghendwo ein Schrifftstück gefunden und ein paar Namen gelesen und wollte nachschauen, in welchem Bezug die standen. Logisch da ran zu gehen hat mich nicht weiter gebracht, also bin ich Fall für Fall durch bis ich besagte Personen gefunden hatte.

Ich hatte mir überleget, dass ich es extrem spaßig und finden würde und es auch mal was anderes wäre, wenn man vielleicht viele der optinalen Erkundungsgebiete in die Mindmap eingebunden hätte und man sie dort freischalten müsste. Z.b. findet man in der Umgebung immer mal wieder Hinweise, die auch auf andere Hinweise deuten und wenn man genug hat, findet sich ein Schlüssel inder Shoebox, eine neue Option beim Auto taucht auf. Dort findet man dann eine kleine in sich geschlossene Sidemission und wenn man fertig ist, Fall gelößt. Ziemlich viel Wunschkonzert, ich weiß, aber ich seh da mehr ungenutztes Potential als tatsächlichen Mehrwert in der Implementierung.
4P|Jonas hat geschrieben: 03.11.2023 15:13 Danke für den ausführlichen Kommentar, ich war nach deiner anfänglichen Skepsis aufgrund des ersten Teils und der doch recht spezifischen Frage sehr gespannt, wie es dir letztendlich gefällt!


Bin ziemlich froh, dass ich mich dafür entschieden habe. Nachdem ich nun das erste mal durch bin, geh ich sogar auf 8/10 hoch :D

Ich finde sie haben es letztendlich sehr schön zusammen und zuende geführt und inszeniert. DIaloge, Chraktäre und deren Entwicklung fand ich extrem fesselnd.
(Mal abgesehen davon, dass ich es schon dreißt finde, dass sich Sam Lake so stark in das Spiel reingedrückt hat bei all den anderen Schauspielern. War schon riskant und ich finde man merkts auch ein wenig, das sein acting und die VO nicht so ganz hand in hand gehen. Aber nicht dramatisch.)
Ich mochte auch and dere Story dass sie wirklich viel FLeisch auf die Knochen bekommen hat, Luft hatte zum Atmen so zu sagen und man weniger auf forcierte Twists als viel mehr auf eine breite Entwicklung des Casts und deren Interaktionen setzte.

Bleibt, dass ich das Konzept nach wie vor nicht so gut finde. Zu Teilen wirkt es unnötig komplex und in anderen Aspekten dann wieder sehr plump. Ich werd die Sachen nur umschreiben und vieles sollte schon aus dem Vorgänger bekannt sein, aber packs trotzdem mal in einen Spoiler:
Spoiler
Show

Ich fang mit "unnötig komplex" an, weil das eine bessere Überleitung bietet:
Ich finde diese ganze Meta Sache zu übertrieben. Es fällt mir unheimlich schwer da einen Roten Faden rein zu bekommen, wenn Wake sich selbst in die Story schreiben kann, dessen Erfahrungen in jener Story wiederum Auslößer haben, die Story zu ändern. Alleine das ist schon schwierig handzuhaben, aber dann kommt ja noch diese ganze Geschichte der Dark Pressence hinzu, die wiederum auch EInfluss hat und man auch nicht wirklich weiß. Zu viele Sachen könnten Ursache aber auch Resultat sein, je nachdem welcher Theorie man nachgeht. VIielen mag das sicher Spaß machen, mir bereitet das eher Kopfschmerzen und ist recht unbefriedigend, wenn man über Motivationen oder Hintegründe spekulieren will.

HIER EIN RICHTIG DICKER SPOILER, NUR LESEN, WENN SCHON DURCH:
Spoiler
Show
Ich finde es auch extrem anstrengend, dass jetzt auch noch Zeit in die reale Welt mit eingebunden wird. Das ist noch so ne Freikarte für Authoren jeden Fiebertraum in das Universum noch rein zu drücken. Aber Ich verstehs jetzt schon nicht:
Saga nutzt den Clicker und Alan Wake komm raus. Wie ist das überhaupt möglich, wenn eine der wenigen Regeln besagt, dass immer ein Gleichgewicht herschen muss und nicht einfach so aus dem Dark Place raus latschen kann? Der Clicker manifestiert es, macht es real, aber es wurde kein Gegenstück in der Geschichte an dem Punkt angeboten. Aber gut, dass könnte man sicherlich noch irgendwie hindrehen, aber mein größtes Problem ist, dass er nach dem ersten Overlap rauskommt. Also in der Vergangenheit, die Authoren waren so freundlich uns das durch Saga mitzuteilen. Das Problem daran, Wenn Wake draußen ist, kann er nicht schreiben und soweit ich das verstanden habe, kann das auch nicht Scratch/Dark Pressence ohne ihn, weil nur der Künstler ansich Kunst verändern kann. Scratch/Dark Pressence und Place können ihn nur manipulieren durch den ganzen Wahnsinn/Erinnerungen/Visionen kram. Also wenn sich am Script nichts ändern kann, solange er draußen ist, wieso sollte er den Verlauf so schreiben? Ich sehe keinen Grund, warum man sich die Kapitel von Wake wird angespühlt bis Saga benutz den CLicker sparen kann oder anders formuliert, warum hiere eine Zeitverschiebung nötig war? Klar, außer dem ganzen "es muss Sinn ergeben, es muss passen,..." wo man sich was zurecht bauen könnte.

Naja, ich hab Controll AWE nochmal nachgelesen und hol mir noch die ganzen Manuscripte aus dem ersten Teil und hoffe, dass bald auch der NG+ mode von AW2 kommt, bevor ich wieder alles vergessen habe :? Dann versteh ich es hoffentlich besser.
Aber das bringt mich direkt zum nächsten Problem. Mit so einem Paradox oder zumindest einer Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt, so umzugehen, dass es trotztdem koherent bleibt ist extrem schwierig und man generiert leicht Logiklöcher. Der Weg von AW2s Authoren ist da recht klug aber auch entschäuschend. Man bleibt einfach sehr vage mit und tänzelt um die elemtaren Stützpfeiler dieses Settings herum. Das hat wiederum zur Folge, dass zum Beispiel die Motivation von der Dark Pressence unklar ist außer, dass sie einfach alles zerstören will, weil ... so halt. Ebenfalls sehr unbefriedigend.

Meine größte Sorge is daher, dass sie dieses Universum weiter mit Eventualitäten füllen, bis auch ein gewisses Grad an Übnersättigung eintritt. Momentan ist es ja noch ganz witzig, aber wenn man paralell zu AW auch noch Controll so weiter führt, sollten sie zumindest ein Lexikon dazu liefern.
[/spolier]
".no place for no hero"

"Who is John Galt?"
Antworten