Ich hätte echt nicht gedacht, das es zum Alltag einer Spiele-Synchro gehört, das der Sprecher nicht über den Charakter bescheid weiß. Da sind die ganzen Betonungs-Ausrutscher ja vorprogrammiert.
Ich hätte eigentlich gedacht, das der Sprecher ein paar Wochen/Tage vorher eine Zusammenfassung der Geschichte und Informationen über den Charakter und seinen Werdegang im Spiel erhält, um sich vorzubereiten. Dafür gibt es ja die Regisseure, könnte man sagen, aber knapp formulierte Hinweise, wie der Charakter sich gerade fühlt kurz bevor man den Satz aufnimmt sind glaube ich nicht das Gleiche, als wenn der Sprecher genau weiß, wie und
warum sich der Charakter gerade so fühlt.
Das macht unsere Sprache kaputt und sie liegt jetzt schon brach.
Da hast Recht damit, das die deutsche Sprache dem Untergang geweiht ist. Andererseits muss man auch zugeben, das die Welt ein immer kleineres Dorf wird. In absehbarer Zukunft wird es nur noch wenige Sprachen geben.
Es ist aber definitiv irritierend, das Englisch bevorzugt wird, weil es "modern" und "cool" ist - Verzeihung, "kühl".

Der Mensch hat ja immer eine gewisse Erwartungshaltung. Kann es sein, das die Verständnislücken* im Originalton genau so gefüllt werden, das einem einfach gefällt, was man da hört? Im Deutschen ist da kein Platz mehr, und wenn die Inhalte einem nicht gefallen, fällt es dort dann schneller auf?
*) Und es soll mir ja bloß keiner erzählen, er würde jedes Wort und jedweden Sprachwitz auf Englisch mitbekommen. Das ist auch für Muttersprachler nicht immer einfach. (Texte der Black Eyed Peas und anderer Charts (<- schon wieder Englisch!) ausgenommen.)