Deus Ex: Human Revolution

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av3nger
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Beitrag von av3nger »

Es bedarf ja noch nicht einmal einer Studie - einfach selbst ausprobieren. Bei Filmen mache ich da auch gerne, jedoch erst, nachdem ich ihn schon mal auf deutsch gesehen habe. Natürlich lernt man damit nicht einfach so englisch, aber mit einem gewissen Grundwissen kann man auf jeden Fall dazulernen.

Dennoch begrüße ich es, wenn ein PC-Spiel mit deutscher Synchronisation ist. Gerade, wenn die Story auch etwas stärker im Vordergrund steht und etwas länger dauert. Und die nutze ich auch dann, wenn die deutsche Synchro irgendwie schlecht klingt - denn auch wenn englisch wichtig ist, spreche ich nunmal deutsch.

Unabhängig davon war der Artikel mal sehr interessant. Schon klasse, dass dort mal hinter die Kulissen geschaut werden konnte :)
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Primerp12
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Beitrag von Primerp12 »

Dystopya hat geschrieben:Wenn du englischsprachige Filme schaust, wird sich die Sprachfähigkeit verbessern. Am besten in Kombi mit Untertiteln. Wer würde dem wohl nicht zustimmen? Am Boden liegen ist etwas übertrieben. Aber es ist nunmal Fakt, dass es mit den Englischkenntnissen besser stehen würde in dem Fall.Und inwieweit was verloren geht, kann man erst richtig beurteilen, wenn man sich den Vergleich angeschaut hat. Ich glaube kaum, dass jemand, der zB eine Staffel einer Serie im Original gesehen hat, danach wieder freiwillig auf das Deutsche wechseln würde. Es sei denn, es wäre für ihn zu anstrengend.
Hier noch Verweise auf Studien, die zu diesem Thema durchgeführt wurden: http://www.pressemitteilungen-online.de ... erneffekt/
Sicher stellt sich hier ein Lerneffekt ein, der eventuell das klassische Schulenglisch etwas ausbaut, aber ich zweifle sehr daran das man dadurch die Sprache letztendlich so gut beherrscht und ohne UTs auskommt.
Keine Frage Englisch ist heute recht wichtig, aber obs nun dem großteil der Deutschen im Leben wirklich was bringt, mehr als eben jenes klassische Schulenglisch zu beherrschen ist eher fraglich.
Wer es wirklich aus beruflichen (und damit wichtigen) gründen ständig gebraucht, lernt es sicher auf andere weise als mit solchen Medien.

Im übrigen stellt sich mir persönlich weniger das Problem des Inhalts, als mehr das der passenden Stimmen (DAS Atmosphäre aufbauende Mittel also) und die mir bekannten Produktionen (Also wo ich Eng und D kenne) machen da meist ein gutes Bild, etwa LOST oder Supernatural. Dexter stellt sich hier Beispielsweise etwas durchwachsen dar.
Ob nun Inhaltlich etwas verloren geht oder nicht kann man natürlich schlecht beurteilen, wenn man nur die deutsche Version kennt, aber insofern ich bei Comedy alla Scrubs, Malcolm, How I Met Your Mother oder gar MD House noch herzlich lachen kann ist mir das recht egal. Denn die Story einer Episodischen Sitcom lässt sich ganz sicher, wenn auch nur sinngemäß recht gut Übertragen.
Manchmal finde ich gar die englischen Stimmen unpassender als die deutschen, etwa bei Hugh Laurie.

Das Problem stellt sich bei Japanischen Importen aber ungleich größer dar, weil sich hier die Betonung dermaßen krass unterscheidet, das man sich aus gründen der Atmosphäre tatsächlich gut überlegen sollte ob man sich den deutschen DUB wirklich "antun" will....aber klar auch hier gibt es gute Ausnahmen.

EDIT: Im übrigen stellt sich das speziell in Spielen mit der passenden Stimme öfter mal nicht so "optimal" dar...
Zuletzt geändert von Primerp12 am 16.10.2010 18:39, insgesamt 2-mal geändert.
Peccator
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Beitrag von Peccator »

Dystopya hat geschrieben: Du kannst ja erst einmal Gegenbeispiele anführen, um deine Vermutung überhaupt zu unterfüttern.
Ich hab ja nie widersprochen, dass OmU den Lernprozess unterstützen kann.
Widersprochen hab ich den Thesen, dass unser Bildungssystem wegen den Synchros darniederliegt oder dass entsychronisierte Formate automatisch zur Weltrevolution führen.
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MeteorBlume
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Beitrag von MeteorBlume »

Es ist klar, dass deutsche Synchronisationen immer wieder sehr unglücklich ausfallen, weil entweder gespart wurde, oder die Stimme einfach falsch besetzt war. Ich durfte aber auch schon oft genug wirklich grandios übersetzte Spiele und Filme genießen, und das auch noch in meiner Muttersprache - darauf will und werde ich nicht verzichten, sofern ich die Möglichkeit habe.

Ich mache mir momentan weniger sorgen um die Englischkenntnisse der Deutschen, als um die Deutschkenntnisse der Deutschen. Das Thema hier ist ja wieder ein perfektes Beispiel für die momentan vor allem bei der jungen Bevölkerung voranschreitenden Verwahrlosung der Deutschen Sprache. Die Hälfte von dem was man hier liest, ist nämlich nichtmal mehr Deutsch. "Jetzt hört doch endlich mal auf zu bashen ihr flamer" . "Der Shooter hat voll Fun gemacht, aber die Shrinkgun ist viel zu overpowered".

DA dreht sich mir der Magen um..

Der Synchronisationswahn ist mit schuld an der sprachlichen Bildungsmisere, genau wie realitätsfremde "Spracherhaltungsinstitiutionen" der EU, die glauben, dass jeder noch so wurmstichige Dialekt erhaltenswert sei.

Geschichtlicher Hintergrund und soziale Identifikation hin oder her. Schon Nietzsche wusste, dass wir auf eine Weltregierung zusteuern und behielt mit den beiden Weltkriegen Recht. EU und Einheitswährung sind der nächste Schritt. Ständige Synchronisationen von Filmen, Serien und Spielen sind dagegen einfach nur Evolutionsbremsen.

Kleinere Märkte haben es da besser. In Holland ist das halbe TV auf englisch, da kann die Jugend das von klein auf.
Soviel zum Thema kulturelle Vielfalt... :roll:
Und: JA! Jeder noch so kleine, für dich unwichtig erscheinende Dialekt ist es Wert erhalten zu werden.
Dystopya
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Beitrag von Dystopya »

Dialekte können nicht erhalten werden, wenn sie keiner mehr spricht. Klar, man kann sie aufzeichnen. Für Geschichtsbücher niederschreiben, wenn man lustig ist. Jeder Linguist wird dir allerdings bestätigen, dass sich Sprachen in stetigem Wandel befinden. So etwas kann man nicht aufhalten. Ist nur natürlich.Genauso wie bestimmte Worte verschwinden, wenn ihre Zeit gekommen ist.
Captain Nobody
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Beitrag von Captain Nobody »

Wenn wir schonmal bei der Aufzählung von Spielen, die unglaublich schlechte deutsche Synchros haben, sind, dann darf wohl auch Half-Life 2 nicht fehlen.

Wer erinnert sich nicht daran, dass erste Mal freudestrahlend Barney wieder zu sehen, nur um dann dieses merkwürdige "Muss noch einige Leute verprügeeeeeeeeeeeeeeeln!" zu hören.

Dies war zwar nicht das erste Auffallen mieser Synchro, es war aber ausschlaggebend dafür, ab diesem Zeitpunkt aussnahmslos Spiele auf englisch zu zocken.
Whitman91
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Beitrag von Whitman91 »

HellToKitty hat geschrieben:Diese Synchronisationswut in Deutschland ist echt eine Krankheit. So was gibt es in keinem anderen Land. Deshalb sprechen hier auch viele ziemlich schlechtes Englisch (Lehrer inklusive).
Schade, dass dann viele gar nicht mitbekommen was Ihnen alles entgeht... Denn selbst eine technisch brillante Übersetzung ist nur eine Interpretation des Originals.
In einem Land, indem Deutsch gesprochen wird, finde ich es einen nützlichen und notwendigen Dienst, dass alle Menschen die hier gezeigten und verfügbaren Medien auch VERSTEHEN.
Menschen wir dir ist es zu verdanken, dass selbst ich, der den Englisch LK absolviert ohne Probleme, mir manchmal einfahc an den Kopf fasse, wenn ich mir beispielsweise unsere Werbung anschaue und mich danach frage, was dort eigentlich konkret beworben werden soll.
Oder sich pures Fremdschämen einsetzt, wenn man sein Deo mit "Start you day right" bewirbt. Gibt es denn keinen passenden Slogan auf DEUTSCH?
Es ist eher eine krankheit in deutschland, dass in unsere Sprache soviel englisch miteinfließt. Es ist mittlerweile einfach zum kotzen leuten zuzuhören, die worte wie "leicht", "Geschäft" und noch 1000 andere absolut unbegründet auf englisch sagen.
Das macht unsere Sprache kaputt und sie liegt jetzt schon brach.
Ich war erst vor einem Monat in Frankreich und auch wenn ich die Franzosen nicht leiden kann, ihre Sprache ist ihnen heilig und da findest du solche absurden und möchtegern "modernen" Ausdrücke und Werbeslogans auf Englisch nicht.
Wer in Deutschland lebt, soll die Möglichkeit haben alle Medien in SEINER muttersprache zu genießen.
Doc Angelo
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Beitrag von Doc Angelo »

Ich hätte echt nicht gedacht, das es zum Alltag einer Spiele-Synchro gehört, das der Sprecher nicht über den Charakter bescheid weiß. Da sind die ganzen Betonungs-Ausrutscher ja vorprogrammiert.

Ich hätte eigentlich gedacht, das der Sprecher ein paar Wochen/Tage vorher eine Zusammenfassung der Geschichte und Informationen über den Charakter und seinen Werdegang im Spiel erhält, um sich vorzubereiten. Dafür gibt es ja die Regisseure, könnte man sagen, aber knapp formulierte Hinweise, wie der Charakter sich gerade fühlt kurz bevor man den Satz aufnimmt sind glaube ich nicht das Gleiche, als wenn der Sprecher genau weiß, wie und warum sich der Charakter gerade so fühlt.
Das macht unsere Sprache kaputt und sie liegt jetzt schon brach.
Da hast Recht damit, das die deutsche Sprache dem Untergang geweiht ist. Andererseits muss man auch zugeben, das die Welt ein immer kleineres Dorf wird. In absehbarer Zukunft wird es nur noch wenige Sprachen geben.

Es ist aber definitiv irritierend, das Englisch bevorzugt wird, weil es "modern" und "cool" ist - Verzeihung, "kühl". ;) Der Mensch hat ja immer eine gewisse Erwartungshaltung. Kann es sein, das die Verständnislücken* im Originalton genau so gefüllt werden, das einem einfach gefällt, was man da hört? Im Deutschen ist da kein Platz mehr, und wenn die Inhalte einem nicht gefallen, fällt es dort dann schneller auf?

*) Und es soll mir ja bloß keiner erzählen, er würde jedes Wort und jedweden Sprachwitz auf Englisch mitbekommen. Das ist auch für Muttersprachler nicht immer einfach. (Texte der Black Eyed Peas und anderer Charts (<- schon wieder Englisch!) ausgenommen.)
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Buebsche
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Beitrag von Buebsche »

Respekt vor jedem der bis hier hin liest und noch keine Kopfschmerzen bekommen hat.
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atoms4peace
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Beitrag von atoms4peace »

Buebsche hat geschrieben:Respekt vor jedem der bis hier hin liest und noch keine Kopfschmerzen bekommen hat.
hervorragender erster kommentar. keine ironie (wirklich!). und willkommen im forum! dieser pseudophilosophische mumpitz is wirklich die reinste plage. :roll:
Del-User: 1487140
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Beitrag von Del-User: 1487140 »

Die meisten Forenuser tun sich ja bereits mit der deutschen Sprache schwer, da sind deutsch synchronisierte Spiele wohl ein Segen. ;)

(huch, Deutschsynchro-Bashing..?)

Ansonsten ist die Wahl der Synchro, insofern die Möglichkeit besteht, für den "modernen" Spieler wohl von der Bequemlichkeit abhängig. Wenn ich zurückdenke, wie mir der Umgang mit dem C64 und die Spiele unbewusst den Weg zur englischen Sprache geebnet hat, ist es immer wieder belustigend zu verfolgen, wie junge (!) Spieler trotz selbstverständlichem Internetzugang, Computernutzung und Videospielen nicht auf die englische Sprache klarkommen.

Bei älteren Semestern will ich ein Auge zudrücken, aber selbst dort gibt es genügend, deren Bereitschaft fürs nachträgliche erlernen der grundsätzlichen Kenntnisse vorhanden, respektive höher als bei den jüngeren, ist.

(huch, Jungspieler-Bashing!)
tormente
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Beitrag von tormente »

Deutscher Ton, blei mir gestohln.
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Primerp12
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Beitrag von Primerp12 »

Doc Angelo hat geschrieben: Es ist aber definitiv irritierend, das Englisch bevorzugt wird, weil es "modern" und "cool" ist - Verzeihung, "kühl". ;) Der Mensch hat ja immer eine gewisse Erwartungshaltung. Kann es sein, das die Verständnislücken* im Originalton genau so gefüllt werden, das einem einfach gefällt, was man da hört? Im Deutschen ist da kein Platz mehr, und wenn die Inhalte einem nicht gefallen, fällt es dort dann schneller auf?
Hmm, hab ich mir auch manchmal gedacht. Die Sprache wird bevorzugt weil es schlicht "anders" und "ungewohnt" klingt, eben weil man ja quasi nix anderes Spricht.
Vielleicht finden sogar viele Menschen ihre eigene Muttersprache schlicht langweiliger als eine ihnen fremder^^
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atoms4peace
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Beitrag von atoms4peace »

Primerp12 hat geschrieben:
Doc Angelo hat geschrieben: Es ist aber definitiv irritierend, das Englisch bevorzugt wird, weil es "modern" und "cool" ist - Verzeihung, "kühl". ;) Der Mensch hat ja immer eine gewisse Erwartungshaltung. Kann es sein, das die Verständnislücken* im Originalton genau so gefüllt werden, das einem einfach gefällt, was man da hört? Im Deutschen ist da kein Platz mehr, und wenn die Inhalte einem nicht gefallen, fällt es dort dann schneller auf?
Hmm, hab ich mir auch manchmal gedacht. Die Sprache wird bevorzugt weil es schlicht "anders" und "ungewohnt" klingt, eben weil man ja quasi nix anderes Spricht.
Vielleicht finden sogar viele Menschen ihre eigene Muttersprache schlicht langweiliger als eine ihnen fremder^^
natürlich. ich hab schon einige engländer, aber vorallem amerikaner kennengelernt (online gezockt und auf reisen), die behauptet haben, dass es wesentlich intelligenter oder attraktiver (!) klingt wenn ich mit akzent oder in deutsch spreche... die eigene muttersprache is ganz selbstverständlich nicht halb so interessant wie die anderer. da gehts allen gleich.
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apalause*
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Beitrag von apalause* »

Ich werde auch das Gefühl nicht los das der Großteil englisch deswegen bevorzugt weil es einfach anders klingt. "Cooler" und moderner.

Unter Bekannten erlebe ich es ganz oft das viel auf Englisch geschaut oder gespielt wird. Die meisten jedoch kein Wort verstehen.
Das ganze nur damit man vllt. rausposaunen kann das man ja alles "voll coool" auf englisch konsumiert. Und weil englisch sich ja auch total toll anhört.

Ich habe nichts gegen Englisch und bin auch nicht abgeneigt immer wieder dazu zulernen da Englisch eine allerweltssprache geworden ist. Dennoch ziehe ich meine Muttersprache Englisch jederzeit vor, da ich Deutsch einfach wesentlich besser beheersche und Missverständnisse gar nicht aufkommen.

Das was mich jedoch wirklich annervt sind Dialekte. Einige sind noch zu verkraften. Aber viele sind schon so extrem das man glaubt es wäre eine andere Sprache. Wenn z.b. nen Urbayer (habe da tatsächlich Verwandte) zu mir nach NDS (meine Herkunft) kommt dann verstehen die mich zwar super, aber wenn die richtig loslegen. Haleluja, der Kauderwelsch hat es in sich.