Ein echter Kindergarten. Da vergeht einem nicht nur die Lust auf D3 (hatte ich ohnehin nicht), da schämt man sich auch dafür, ein ähnliches Hobby zu haben.
Und alleine schon die Reaktionen darauf, dass D3 vermutlich "nur" mit "gut" bewertet werden könnte - göttlich! Seht es doch mal wie es ist: Im Jahre 2012 muss ein Spiel eben viel bieten und nicht nur Items sammeln um stärkere Gegner besiegen zu können, die wieder stärkere Items fallen lassen um noch stärkere Gegner besiegen zu können.
D2 war damals so unglaublich gut, weil die ganze Spielebranche eben noch nicht so weit war. Da bot D2 einfach etwas, was zu der Zeit herausragend war. Und heute? Das ist wie mit Starcraft 2: Das alte Spiel mit neuer Grafik und tonnenweise Vereinfachungen, damit einfach keine Fehler möglich sind, ist eben meist nur "Gut". D3 geht nach allem was ich bisher bei einem Kumpel sehen und antesten konnte gar keine neuen Wege, im Gegenteil, es ist so extrem vereinfacht, dass es dem Spieler Dinge abnimmt, die Diablo erst groß gemacht haben: Charakterentwicklung immer mit der Gefahr sich zu verskillen usw.
Das ist eben nichts herausragendes. Es ist solide, es macht bestimmt vielen Leuten hier Spaß und hat damit sein Ziel primär erreicht. Genrefremde Spieler werden mit D3 aber wohl nicht warm, dazu ist es einfach zu monoton. Und mal ehrlich: Das Spiel ist auf den Multiplayer ausgelegt, im Singleplayer geht der Spaßfaktor sehr zielgerichtet gegen Null. Und ich denke darum wird hier auch so munter herumgeflamed:
Die einen meckern über ein viel zu sehr vereinfachtes Singleplayerspiel.
Und die anderen bejubeln ein gut spielbares Multiplayerspiel.
Dazu kommt noch der Hype, der ohnehin Flamer und ähnliche Personen anlockt, wie das Licht die Motte.
Mir persönliche bringt D3 einfach zu wenig neues und vereinfacht viel zu sehr. Ich bastele lieber bei D2 an neuen und interessanten Charakterbuilds herum, statt immer den gleichen Char mit anderen Runen auszustatten. Die verschiedenen Builds bei D2 brauchten Zeit und dazu verschiedene Items und und und...was ist davon übrig geblieben? Man kann sich quasi beliebig umskillen und kann in kurzer Zeit eigentlich alle Skillkombinationen durch testen, was bei D2 einfach Tage oder Wochen dauerte und gerade Online viel Spaß machte, wenn man mit Freunden mal neue Builds von Grund auf hoch spielen wollte. Und viele Kleinigkeiten, wie das Zweihandschwert, das zum Blasrohr wird oder der Zauberin mit der 2h Axt, das sind einfach ein Rückschritt.
Mein Fazit: Man kann mit dem Spiel Spaß haben, ja. Wer nach D2 aber etwas erwartet hat, was deutlich besser wird (und damit meine ich auch eine zunehmende Komplexität!), der hat sich einfach getäuscht, aber das war seit Monaten absehbar und ist deshalb hier auch gar kein Grund zu flamen. Zeitgleich könnten die Fans auch mal aufhören, etwas was heutzutage einfach Standard ist, mit Lobpreisungen zu überschütten
