4P|T@xtchef hat geschrieben:Mareike B. hat geschrieben:Ich finde eigentlich am schlimmsten das 4P nicht versteht, dass es ohne Publisher nicht geht. Ich kann auch keine Bäckerei führen ohne Backwaren zu verkaufen. War lange genug bei 4P um einschätzen zu können, dass dieses Verhalten der ganzen Branche gegenüber irgendwann in die sprichwörtliche Hose geht. Alle anderen Redakteure und Verlage werden dort als "korrupt und abhängig" bezeichnet und das finde ich absolut nicht in Ordnung.
Es ist leider mehr wie offensichtlich, dass 4P die Titel von Publishern niedermacht wenn sie das Spiel von ihnen nicht erhalten haben. Keine Bemusterung = keine gute Wertung. Das ist keine Behauptung, das ist eine Tatsache. Es sein denn es handelt sich um vermeintliche Kunst, wo in einem Android Spiel ein fallendes Blatt und ein paar fliegende Blüten den Tester fast zum Orgasmus gebracht haben.
Guten Abend,
zu diesen Unverschämtheiten, die erst über den privaten Facebook-Account und jetzt hier im Forum von einer Ex-Mitarbeiterin verbreitet werden, will ich als Chefredakteur von 4Players.de mal ein paar Takte sagen. Denn das ganze Team in Hamburg ist stinksauer. Micha hat diesen Mist im Zug lesen müssen, Mathias und ich waren gerade auf dem Heimweg.
Zu so einer öffentlichen Rufschädigung überzugehen, ist schon starker Tobak. Vor allem, wenn man als Externe bisher noch keinen Tag hier bei uns in Hamburg gearbeitet oder mal einen Test geschrieben hat. Um es mal klar zu sagen: Diese Frau weiss überhaupt nicht, wie wir hier arbeiten.
Und dass wir alle anderen Verlage und Magazine als "korrupt" bezeichnen würden, ist eine Frechheit. Wir sprechen in der Redaktion viel über gute und schlechte Spieletests im In- und Ausland, jeder von uns hat seine Lieblingsmagazine und schätzt diesen oder jenen Kollegen. Wir haben als 4Players immer das System Spielepresse kritisiert, das traditionell natürlich anfällig für Korruption und Beeinflussung ist, aber wir haben nie alle in einen Topf geworfen. Dafür wissen wir, wie differenziert es selbst in einem Verlagshaus zugehen kann.
Mal zu dem lächerlichen Vorwurf, dass wir grundsätzlich das verreissen, was wir nicht vom Publisher bekommen: So etwas wurde bei uns schon Spiel des Jahres! Es gehört seit mehr als zehn Jahren zu unserer Routine, dass wir Spiele nachbestellen, wenn wir sie nicht bekommen. Meist bekommen wir sie nicht nach Vorschauen, die nur "befriedigend" ausfallen. Meist machen wir das auch nicht öffentlich, sondern testen einfach. Aber bei WatchDogs bestand quasi öffentliches Interesse angesichts des Titels, also haben wir unsere Testsituation geschildert.
Publisher wollen ganz einfach verhindern, dass wir mit einem kritischen Test den Abverkauf des ersten Wochenendes irgendwie beeinträchtigen. Also holen wir uns diese Kandidaten selbst. Und viele, viele, viele davon haben schon Awards erobert! Warum? Weil uns nicht die wankelmütige Bemusterungspolitik der deutschen PR wichtig ist, sondern das Spielerlebnis. Hier arbeiten keine trotzigen Kids, sondern erfahrene Redakteure und leidenschaftliche Zocker. Wir kritisieren Spiele nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil viele zu seicht, zu blöd, zu dämlich oder zu billig sind und weil wir uns bessere Spiele in der Zukunft wünschen. Das geht nur, wenn die Spielekritik nicht immer brav mit dem Geschmack mitschwimmt, sondern wenn sie Stoppzeichen setzt und Alternativen aufzeigt. Mal gelingt uns das, mal nicht.
Wir haben uns gerade mit Watch_Dogs fast sechs Tage bis heute Abend intensiv beschäftigt, zwei Redakteure haben Wochenende und den Feiertag mit investiert, damit wir eine umfassende Berichterstattung anbieten können. Was kommt heraus? Eine ganz gewöhnliche, solide Wertung. Hätten wir gegenüber Ubisoft Revanche-Gedanken gehabt, hätten wir das Ganze auch etwas knackiger abkürzen können, denn WatchDogs ist für mich z.B. der Inbegriff des gläsernen Spiels - dazu an anderer Stelle mehr.
Wir werden auch in Zukunft immer wieder der dämlichen Maulkorbpolitik mit ihren Embargos und Exklusivitäten eins über Satire & Co auswischen. Und wir werden die Spiele verreissen, die uns nerven, anöden und frustrieren - egal ob selbst gekauft oder mit Goldschleife zugeschickt.
Interessant das
ausgerechnet Herr Luibl von "Maulkorbpolitik " spricht...
Nachdem man mir als Ex-Redakteur sämtliche Accounts gelöscht hatte, musste ich mich hier neu anmelden, um mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen: Mareike Bussmann hat den obigen von Luibl zitierten und mittlerweile der Zensur zum Opfer gefallenen Text tatsächlich NUR in FB gepostet. Auch ihr Mitarbeiteraccount war zum Zeitpunkt des Postings bereits gelöscht worden und sie hatte auch nicht vor den Text hier im Forum zu posten. Dies ist offensichtlich durch Dritte veranlasst worden und Mareike hat bereits Strafanzeige gestellt. Wer rechtlich für derlei unglaubliches Gebaren zur Rechenschaft zu ziehen ist, müssen die Behörden entscheiden. Verantwortlicher im Sinne des Presserechts ist jedenfalls die Chefredaktion (V.i.s.d.P), die auch direkt die Verantwortung dafür trägt Kritik einer ehemaligen Mitarbeiterin als "Mist" zu bezeichnen. Aber auf Kritik am Magazin im Allg. und an der eigenen Person im Bes. reagiert der werte Herr Luibl ja seit jeher SEHR dünnhäutig. Kritik üben ist seine Passion, mit Kritik UMGEHEN sollen indes die "Anderen". A propos Kritik: Ich habe in der gesamten Zeit nicht einmal erlebt, dass ernsthafte Kritik an Entscheidungen der Chefredaktion gefällt wurde. Ich bin mir sicher ein Honecker musste sich auch nicht mehr "Kritik" gefallen lassen...ungesund sowas...sehr ungesund...denn perfekt ist bekanntlich niemand, AUCH nicht der Herr Luibl.
Nun zu Mareikes Posting als solchem: Auch ich kann im Kern bestätigen, was sie hervorbringt und ich war ALLERDINGS intern in der Hamburger Stammredaktion involviert...von September 2007 bis Oktober 2013, also über sechs Jahre, in Vollzeit. Auch ich habe genau diesen Tenor vernommen: 4P sei der heilige Gral des Videospieljournalismus und die "Mitbewerber" nichts als Vasallen der PR-Maschinerie...zumindest in der Mehrzahl...Ausnahmen bestätigen bestenfalls die Regel. VON der PR-Maschinerie ganz zu schweigen, über die erst recht kaum je ein gutes Wort verloren wurde (und das ist jetzt alles noch sehr zurückhaltend formuliert). Über die Art und Weise, wie über ein Großteil der Leserschaft gewettert wurde (die eigentlichen Brötchengeber), hülle ich hier jetzt mal ganz bewusst den Mantel des Schweigens. Indes ist es nicht korrekt, dass eine vorenthaltene Bemusterung unweigerlich zu einer (noch) schwächeren Note geführt hätte. Sicherlich war das nicht unbedingt förderlich, aber einen direkten kausalen Zshg. möchte ich bestreiten.
Wie dem auch sei, nach über sechs Jahren hatte ich (unter anderem) davon die Schnauze voll und habe von mir aus 4P verlassen. Ich habe den Entschluss nicht einen Tag bereut!
Grüße an die 4P Leserschaft
(diese Informationen wollte ich euch nicht vorenthalten, schließlich habt IHR sechs Jahre meine Brötchen finanziert)
gez. Mourad Zarrouk
PS. Wer sich fragt wer ich bin...ich habe die Alltagssimulationen getestet (an mehr ließ man mich nicht ran) und habe (anfangs noch mit Jan) zuletzt in Eigenregie den Tipps-Channel etabliert.
PPS. Wundert euch nicht, wenn ihr mein altes Profil nicht aufrufen könnt...im Gegensatz zu den Ex-Kollegen Kautz und Naser hat man meines gelöscht...Honni soit qui mal y pense (aber das Karma schlägt irgendwann unweigerlich zurück)
Ach ja...und lest den Text solange er noch steht...ich gebe ihm keine 24 Stunden...denn -wie gesagt- Kritik austeilen? GERNE, reichlich und VIEL...Kritik einstecken...nada, niente, nix....Mundtot machen ist die Devise ...klappt in Nord-Korea und China doch auch
