4Players: Spiele des Jahres 2010 - Beste Grafik (Technik)

Alles über unsere Previews, Reviews und Specials!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
d3monunsow
Beiträge: 11
Registriert: 23.11.2010 00:29
Persönliche Nachricht:

Beitrag von d3monunsow »

@ tschief

Richtig so. Diesem überheblichen und fantasielosen Howdie musste längst mal einer die Meinung geigen. Der fällt mir hier schon die ganze Zeit negativ auf.
Benutzeravatar
Howdie
Beiträge: 17117
Registriert: 17.09.2005 09:15
Persönliche Nachricht:

Beitrag von Howdie »

@Tschief: Och weiß duuu... das sehän wiä Hammbuärga gooanz ähspoannt.. ;) Du hast unterstellt, dass Spieler bei realistischerer Grafik vielleicht die Grenzen verschwimmen sehen könnten... tja... dummerweise höre ich mir diesen Unsinn seit diversen Generationen schon an... erst VIC20, dann C16, dann C64, dann Amiga, dann SNES, dann PC und dazu diverse neuere Konsolen und immer wieder PC-Updates... und? Ich sehe keinen Unterschied ziwschen Crysis und Frogger. Es sind Spiele!

Damit auch du es verstehst: Stell dir ml vor du würdest Apocalypse Now oder Saving Privat Ryan fotorealistisch nachspielen können... wo verschwimmen da mehr die Grenzen als bei der Black Ops-Grafik? Da fehlt es mir nicht an der Fantasy. Sondern eher dir an der Abstraktion. ;) Wer bessere Grafik mit dem verschwimmen von Grenzen gleich setzt hat einfach 20 Jahre Videospielgeschichte verpennt. So einfach ist das.

Bevor du mir mangelnde Fantasy vorwirfst, solltest du mal ein bisschen Historienforschung im Videospielsektor betreiben. ;)

Wenn du unbedingt willst, dass Spiele sich wie echt anfühlen, dann lass dir halt Implantate wie in diversen Filmen ala Existenz oder Strange Days einbauen. Wobei ich bezweifele, dass du sie irgendwo auf Ebay findest. ;)

Und zu deiner reinen Theorie: Wie gesagt, die gibt es seit es Videospiele gibt aber es ist so simpel: Küss ne Frau in echt und dann spiel es nach und deine "Möchtegerntheorie" ist widerlegt. Nichts was man spielt lässt die Grenzen zwischen Realität und Spiel verschwimmen. Außer man ist extrem labil... und darüber gibt es genügend Studien. Auch wenn du es vielleicht nicht glaubst. Wobei mir das eh Wumpe ist. ;)
Benutzeravatar
zauberCORE
Beiträge: 124
Registriert: 01.07.2010 03:12
Persönliche Nachricht:

Beitrag von zauberCORE »

Du sagst also, dass man sich nicht in einer Welt verlieren kann, die durch und durch real erscheint? Sorry aber bei mir klappt das sogar bei Büchern.

Wenn ich nun annehme, ein Spiel wie WoW ( Fangt das bashen aber spielen tu ich's nicht ;) ) würde so aussehen wie unsere schöne Welt. Du kannst den Angstschweiß deines Kriegers förmlich riechen. Man verbringe nun täglich bis zu 6 Stunden in dieser Welt. Eventuell ( Wir reden ja von Zukunftsmusik ) werden LED Bildschirme ein Appel und Ei kosten. Ergo:

Man tapeziere einen kleinen Raum mit LED Tapete, verbinde sie mit dem PC, starte World of RealityCraft und spiele 6 Stunden am Tag.

Ich gehe JEDE Wette ein, dass sehr viele diese Realität unserer Welt vorziehen werden. Schließlich kann ich in WoR gut aussehen, Trolle schlagen und als Nebenberuf Astronaut sein. Man muss nicht gleich Jemanden erschießen, wenn man die Grenzen zwischen Realität und das Virtuelle verliert.

In diesem Sinne wird die Realität für manche das unglaublich schöne Spiel sein und die menschlichen Bedürfnisse wie schlafen, essen und kaka das, was heute für uns spielen ist: " Man machts einpaar Mal am Tag und hat im Grunde nichts von "
Benutzeravatar
Skippofiler22
Beiträge: 7079
Registriert: 21.07.2008 17:09
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Beitrag von Skippofiler22 »

Na ja, die Spiele haben durchaus den Award verdient. God of War 3 hat zwar keine überragende Story, dafür aber eine sehr gute Grafik und die Zaubereffekte lassen sich schon sehen. Gut, Bayonetta hat ebenfalls eine wunderschöne Grafik, aber es legt mehr Wert auf liebevolle Details.
Benutzeravatar
Howdie
Beiträge: 17117
Registriert: 17.09.2005 09:15
Persönliche Nachricht:

Beitrag von Howdie »

zauberCORE hat geschrieben:Du sagst also, dass man sich nicht in einer Welt verlieren kann, die durch und durch real erscheint?
Ich sage, dass man die Realität nicht mit dem Spiel vermischt, egal wie echt es aussieht, da es sich auf einem Bildschirm abspielt und eben nicht real ist. Das ist schon ein himmelweiter Unterschied. ;)

Oder gehst du nach 6 Stunden WoW ins Wohnzimmer und erschlägst deine Katze um zu gucken was sie dropped? Das ist doch albern. Aber genau das wäre der Realitätsverlust um den es ging. Das du nicht mehr zwischen Realität und Spiel unterscheiden kannst.

Auch das zweite was du beschreibst hat nichts mit dem, was ich geschrieben habe zu tun. Obwohl es ein interessantes Experiment wäre. Da sind wir aber eher in der Suchtforschung, da sich das Gehirn auf die neue Form der Stimulans und Belohnung einstellt und irgendwann diese Spur nicht mehr verlassen kann. Dazu braucht man aber sicherlich keine LED-Tapete, denn es gibt schon so genügend MMO-Süchtige. Allerdings dürfte der Versuchsaufbau das enorm beschleunigen, sofern das Gehirn und die Augen da mitspielen. Denn lange machen die Augen das ohne Möglichkeit zur Entspannung nicht mit. Auch wenn die Grafik Tiefe suggeriert ist es für das Auge immer die selbe Entfernung und ich bezweifele ernsthaft, dass man das länger als nen Tag überhaupt aushält, bevor man vor Kopfschmerzen zusammenbricht.

Aber all das ändert nichts daran, dass realistischere Grafik keine Realitätsverlust verursacht. Ob ich nun in Doom oder Crysis schieße: Es bleiben Pixel! Ich töte nicht, ich spiele ein Spiel. Und zu behaupten bessere Grafik würde das ändern halte ich persönlich für Schwachsinn, den sich höchstens populistische Politiker oder Typen wie C. Pfeiffer ausdenken können. Wie gesagt: Diese Vorwürfe kamen mit jeder neuen Grafikgeneration. Und was wurde daraus? Eben! NIX! Nur weil Dead Space die Gewalt besser darstellt als ein Commando Lybia ist es deswegen noch lange nicht gewalttätiger oder gar verrohender. Und Gewaltfantasien entstehen im Kopf, nicht auf dem Bildschirm. Das ist dann höchstens der Auslöser, aber der braucht auch keine gute Grafik.
Benutzeravatar
Wulgaru
Beiträge: 29391
Registriert: 18.03.2009 12:51
Persönliche Nachricht:

Beitrag von Wulgaru »

Verstehe ich irgendwie nicht...warum bekommen Leute denn dann von einem guten Horrorfilm Albträume oder haben auf dem Weg nach Hause Angst im dunkeln? Wenn da nicht irgendeine Form von Realitätsverschiebung im Kopf passiert weiß ich auch nicht mehr.

Das gleiche kann doch bei Games auch passieren. Das würde ich schon an der Grafik festmachen. Ist jetzt die Frage ob es nur Fotorealismus oder eher genereller Stil ist, aber dieses "nur Pixel"-Argument halt ich für ähnlich dämlich wie "Killerspiele machen Killer".
Benutzeravatar
tschief
Beiträge: 2395
Registriert: 05.02.2010 15:12
Persönliche Nachricht:

Beitrag von tschief »

Howdie hat geschrieben:@Tschief: Och weiß duuu... das sehän wiä Hammbuärga gooanz ähspoannt.. ;) Du hast unterstellt, dass Spieler bei realistischerer Grafik vielleicht die Grenzen verschwimmen sehen könnten... tja... dummerweise höre ich mir diesen Unsinn seit diversen Generationen schon an... erst VIC20, dann C16, dann C64, dann Amiga, dann SNES, dann PC und dazu diverse neuere Konsolen und immer wieder PC-Updates... und? Ich sehe keinen Unterschied ziwschen Crysis und Frogger. Es sind Spiele!

Damit auch du es verstehst: Stell dir ml vor du würdest Apocalypse Now oder Saving Privat Ryan fotorealistisch nachspielen können... wo verschwimmen da mehr die Grenzen als bei der Black Ops-Grafik? Da fehlt es mir nicht an der Fantasy. Sondern eher dir an der Abstraktion. ;) Wer bessere Grafik mit dem verschwimmen von Grenzen gleich setzt hat einfach 20 Jahre Videospielgeschichte verpennt. So einfach ist das.

Bevor du mir mangelnde Fantasy vorwirfst, solltest du mal ein bisschen Historienforschung im Videospielsektor betreiben. ;)

Wenn du unbedingt willst, dass Spiele sich wie echt anfühlen, dann lass dir halt Implantate wie in diversen Filmen ala Existenz oder Strange Days einbauen. Wobei ich bezweifele, dass du sie irgendwo auf Ebay findest. ;)

Und zu deiner reinen Theorie: Wie gesagt, die gibt es seit es Videospiele gibt aber es ist so simpel: Küss ne Frau in echt und dann spiel es nach und deine "Möchtegerntheorie" ist widerlegt. Nichts was man spielt lässt die Grenzen zwischen Realität und Spiel verschwimmen. Außer man ist extrem labil... und darüber gibt es genügend Studien. Auch wenn du es vielleicht nicht glaubst. Wobei mir das eh Wumpe ist. ;)
Nochmal, quote mich bitte wo ich irgendwas unterstellt habe.. Wie einige hier schon gesagt haben: dir fehlt es an Fantasie..

Nur so:
"Der tägliche Umgang mit Hightech-Erfindungen führt dazu, dass Hirnzellen sich verändern und Neurotransmitter freigesetzt werden, wodurch allmählich neue neuronale Bahnen in unserem Gehirn gestärkt und alte geschwächt werden", schreibt er. Er sieht sogar einen "Evolutionsprozess" am Werk, der mit nie da gewesener Geschwindigkeit voranschreite.

Small leitet das Memory and Aging Research Center an der Universität Los Angeles und hat zusammen mit seiner Frau, der Wissenschaftsjournalistin Gigi Vorgan, ein Buch mit dem ins Auge springenden Titel iBrain geschrieben. Darin fragen sie vor allem, wie die neue Medienwelt Gehirn und Seele unserer Kinder verändert. Denn keine Generation vor ihnen ist der Stimulation durch Medien in solchem Umfang ausgesetzt gewesen.

Kinder und Jugendliche seien die "digital natives", die Eingeborenen im Lande Digitalia, denn sie sind mit Computer und Handy aufgewachsen und haben ihr Gehirn in einer besonders sensiblen Phase auf diese Medien eingestellt. Ihnen gegenüber stehen die "digital immigrants", die Einwanderer, die erst im Erwachsenen-Alter den Umgang mit dem Computer erlernt haben, also alle über 35, 40 Jahren, Babyboomer und Senioren. Diese älteren Semester könnten sich, wie Small und Vorgan sehr amerikanisch formulieren, "sogar noch daran erinnern, dass man nur einen einzigen Fernseher zu Hause hatte – vielleicht nicht einmal einen Farbfernseher".

Viele Erwachsene mittleren Alters und Senioren gehen inzwischen routiniert mit dem Computer um. Dennoch trennt sie von den digitalen Einheimischen eine Kluft, die Small/Vorgan "brain gap" nennen. Denn das menschliche Gehirn hat seine größte Plastizität, die größte Formbarkeit in den Kindheitsjahren; in diesen Jahren wird eine Vielzahl von neuronalen Verschaltungen gebildet, die später "zurückgestutzt" werden. In der Sprache der Neurowissenschaften heißt das "pruning": Verbindungen, die das Gehirn für unnötig erachtet, die selten abgefragt werden, werden wieder gekappt. Um 60 Prozent reduziert sich die Anzahl der Synapsen in der Adoleszenz.

Die Zeit, die Kinder und Jugendliche heute mit Smartphones, Nintendos und Computern verbringen, können sie nicht nutzen, um etwa zu lesen, zu musizieren, miteinander Sport zu treiben oder Gespräche zu führen. Small sieht daher eine "Schwächung der neuronalen Schaltkreise, die für den zwischenmenschlichen Kontakt zuständig sind" – digitale Eingeborene seien etwa schlechter in der Lage, körpersprachliche Signale ihres Gegenübers zu deuten.

Gewöhnt an eine rasche Abfolge von visuellen und auditiven Reizen finden sie es schwer, ihre volle Aufmerksamkeit auf eine Sache zu richten oder über längere Zeit zuzuhören. Sie neigen dazu, mehrere Medien parallel zu nutzen und zeigen vermehrt Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizitsstörung
Wie auch immer:

Man kann sich zu ziemlich jedem Thema diverse "Forschungen" zurechtbiegen und irgendwelche abstrusen Forscher zitieren, aber es ist Fakt, das menschliche Gehirne (und auch tierische) durch Reize sehr wohl beeinflussbar sind. Es geht hier doch nicht rein nur um den Pixelmatsch, es könnte in Zukunft sehr viel mehr möglich sein.. Ob es jemals soweit kommt, das ist die andere Frage, aber doch, ich halte daran fest, dass es möglich sein könnte, in Zukunft die Grenzen zwischen Realität und Fiktiver Welt verschwinden zu lassen..

Da du dich auf deiner Meinung festgefahren hast genau so wie ich mich auf meiner, ist diese Diskussion hinfällig.. Meinungen sind nichts schlechtes, aber wenn du Meinungen anderer Leute ständig als Müll, die Leute selber als Spinner u.s.w. bezeichnest, machst du dir im Leben nicht gerade nur Freunde.. Es geht auch freundlicher, es muss ja nicht sein, dass du meine Meinung teilst.. Recht haben kann in so einer Diskussion nämlich niemand, da es so ziemlich unmöglich ist, überhaupt zu einem Schluss zu kommen!


Edit:
Und ja, dies nur auf die Grafik festzumachen, finde ich selbst ja auch nicht so das wahre.. Wie gesagt, ich hab mich damit noch nie gross auseinandergesetzt vor dem Post, der scheinbar schöne Reaktionen ausgelöst hat. Es muss nicht nur die Grafik sein, aber wenn Kinder und Jugendliche mit realitätsnahen Spielen aufwachsen, hat das einfach einen Einfluss auf Ihr Gehirn!
Benutzeravatar
Howdie
Beiträge: 17117
Registriert: 17.09.2005 09:15
Persönliche Nachricht:

Beitrag von Howdie »

@Wulgaru: Das Zauberwort heißt Emotion und die hat nichts mit Grafikqualität zu tun. Das funktioniert nämlich auch in Büchern. Und die haben bekanntlich ne beschissene Grafik. Oder was glaubst du warum sich King-Romane so gut verkaufen. Wohl kaum durch seinen "tollen" Sprachstil. ;)




@Tschief: Das klingt ja schon ganz anders. ;) Natürlich ändert sich durch den medialen Umgang auch unser Gehirn. Du hast aber geschrieben:
Kinder lernen heute den Unterschied zwischen RL und Spiel sehr gut, wenn die Grafik aber soweit fortgeschritten ist, und die Leute damit aufwachsen, KÖNNTE es theoretisch möglich sein, dass die Grenze zwischen Realität und Spiel verschwimmt, da das Gehirn nicht mehr dazwischen unterscheiden kann.
Und das halte ich nach wie vor für ausgemachten Humbug. Wie gesagt: Diese Diskussion gab es mit jedem neuen Grafiksprung und jedesmal hat sich gezeigt, dass es nicht wahr ist. Zudem müsste ich dann ja auch bei Filmen ein ähnliches Gefühl haben, denn da ist es ja fotorealistisch. Ich glaube nicht, dass durch die Interaktion mit dem Spiel das Gehirn sehr viel leichter zu täuschen ist als bei einem passiven Medium.

Wenn wir von der fotorealistischen Grafik weggehen, zu einem multimedial geprägten Leben, dass die Menschen völlig anders begehen... da stimme ich dir voll zu. Aber Selbst wenn Spiele aussehen wie die Realität, bleiben es Spiele. Es gab in den 90ern übrigens schon fotorealistsiche Shooter in Spielhallen. Wo man (wie in Polizeiübungen) auf Gegner in einem Film schießt. Das gab es mit Sniper-Scope und auch als Duell mit Colt. Da hatte man nicht nur den Fotorealismus, sondern sogar die Haptik durch die Waffencontroller. Trotzdem fühlte es sich nicht "echter" an als ein Doom.

Spiele funktionieren in definierten Bahnen. Das ist einer der Gründe warum wir so gerne spielen. Wir haben die Kontrolle und wissen was passiert wenn wir Knopf A oder B drücken. Wir wissen was passiert, wenn wir in Siedler eine Handelsroute anlegen und wenn wir einem Gegner ins Bein schießen. Die Systeme sind zwar komplexer geworden, aber dieses Grundkonzept wird immer gelten. Spiele folgen Regeln. Da sich das nicht auf die reale Welt anwenden lässt, denke ich auch nicht, dass es leicht zu einer Verschiebung kommen kann. Vielleicht zu einer Flucht in die scheinbar heile und kontrollierbare Welt, aber nicht unbedingt zu einem Realitätsverlust. Das wird sich aber noch zeigen müssen. Da gebe ich dir vollkommen recht. Aber auch da sind wir wieder bei der Suchtforschung, die ja unmittelbar mit der Hirnforschung verknüpft ist.

Ich denke unter den Vorzeichen verstehen wir uns beide nun doch etwas besser. ;) Sorry, für den barschen Ton, aber ich hatte es wirklich so verstanden: Bessere Grafik kann Spiele gefährlich machen und diese Theorie habe ich halt schon oft als Argument gegen Videospiele in den letzten Jahren gehört. Darauf folgen dann oft die "Argumente" des Töten lernens... etc etc etc. Darauf reagiere ich sehr empfindlich. Aber offensichtlich hast du es ja nicht so gemeint. Daher: Sorry.
Benutzeravatar
R_eQuiEm
Beiträge: 11620
Registriert: 01.04.2007 15:43
Persönliche Nachricht:

Beitrag von R_eQuiEm »

Howdie hat geschrieben:
zauberCORE hat geschrieben:Du sagst also, dass man sich nicht in einer Welt verlieren kann, die durch und durch real erscheint?
Ich sage, dass man die Realität nicht mit dem Spiel vermischt, egal wie echt es aussieht, da es sich auf einem Bildschirm abspielt und eben nicht real ist. Das ist schon ein himmelweiter Unterschied. ;)

Oder gehst du nach 6 Stunden WoW ins Wohnzimmer und erschlägst deine Katze um zu gucken was sie dropped? Das ist doch albern. Aber genau das wäre der Realitätsverlust um den es ging. Das du nicht mehr zwischen Realität und Spiel unterscheiden kannst.

Auch das zweite was du beschreibst hat nichts mit dem, was ich geschrieben habe zu tun. Obwohl es ein interessantes Experiment wäre. Da sind wir aber eher in der Suchtforschung, da sich das Gehirn auf die neue Form der Stimulans und Belohnung einstellt und irgendwann diese Spur nicht mehr verlassen kann. Dazu braucht man aber sicherlich keine LED-Tapete, denn es gibt schon so genügend MMO-Süchtige. Allerdings dürfte der Versuchsaufbau das enorm beschleunigen, sofern das Gehirn und die Augen da mitspielen. Denn lange machen die Augen das ohne Möglichkeit zur Entspannung nicht mit. Auch wenn die Grafik Tiefe suggeriert ist es für das Auge immer die selbe Entfernung und ich bezweifele ernsthaft, dass man das länger als nen Tag überhaupt aushält, bevor man vor Kopfschmerzen zusammenbricht.

Aber all das ändert nichts daran, dass realistischere Grafik keine Realitätsverlust verursacht. Ob ich nun in Doom oder Crysis schieße: Es bleiben Pixel! Ich töte nicht, ich spiele ein Spiel. Und zu behaupten bessere Grafik würde das ändern halte ich persönlich für Schwachsinn, den sich höchstens populistische Politiker oder Typen wie C. Pfeiffer ausdenken können. Wie gesagt: Diese Vorwürfe kamen mit jeder neuen Grafikgeneration. Und was wurde daraus? Eben! NIX! Nur weil Dead Space die Gewalt besser darstellt als ein Commando Lybia ist es deswegen noch lange nicht gewalttätiger oder gar verrohender. Und Gewaltfantasien entstehen im Kopf, nicht auf dem Bildschirm. Das ist dann höchstens der Auslöser, aber der braucht auch keine gute Grafik.
du gehst hier aber erstens von deinem gereiften Geiste aus und du redest hier auch von einem absoluten Extrem! Sprich, ich bin mit dir einig das garantiert keiner nach ner Partie Crysis (oder von mir aus von nem ganzen Tag Crysis) den PC abdreht, sich ne AK besorgt und versucht im tiefsten Dschungel Deutschlands ein paar Koreaner zu erledigen. Aber gehen wir mal von fotorealistischer Grafik aus, die gar noch in weiter Zukunft liegt, aber auch nicht wieder soweit. Angenommen du würdest eine Vergewaltigung oder eine Folter beim derzeitigen Stand der Technik "spielen", dann würde sich meines Erachtens nach weniger im Kopf regen als wenn du dies bei fotorealistischer Grafik tust, wo du gar nicht mehr siehst das diese Figuren da auf deinen Bildschirm (?! wenn es dann noch ein Bildschirm ist :wink:) eigentlich nur noch aus Pixel bestehen! Mixe dies nun mit einem wenig gereiften Geist eines pupertierenden 15 oder 16 Jährigen und du hast schon einen ziemlich geschädigten Cocktail! Ich verstehe ja das du die Verantwortung für Verbrechen oder Fehlverhalten von Menschen nicht auf Spiele bzw. auf den Stand der Technik schieben möchtest (und du weißt ich auch nicht), aber ganz so einfach ist es auch nicht diese komplett abzuschieben!
Benutzeravatar
Howdie
Beiträge: 17117
Registriert: 17.09.2005 09:15
Persönliche Nachricht:

Beitrag von Howdie »

@Req: Ich denke eben nicht, dass sich Brutalität durch bessere Darstellung verändert. Und ich fände eine Folterszene in Doom oder Black Ops oder in Fotorealismus ähnlich schlimm oder belanglos (sind ja nur Pixel). Die Vergewaltigung ist halt immer ein Extrem. Ich nutze das ja auch gerne für meine Beispiele. Aber da ist bei mir eine Barriere im Kopf. Ich würde es in jedem Fall gleich abstoßend finden. Als Textadventure, als Sprite, als Polygone und auch fotorealistisch. Die moralische Einschätzung verschiebt sich dadurch ja nicht.

Natürlich ist das für Jugendliche schlimmer als für mich. Aber die sollten es erstens nicht spielen dürfen und zweitens glaube ich nicht, dass es dadurch zu einer schlimmeren Verrohung als durch heutige Grafik kommt. Wie gesagt: Gewaltfantasien entstehen im Kopf und nicht auf dem Bildschirm. Es gehört schon eine labile Persönlichkeit dazu, um sich vom einem Medium zu einem Verbrechen inspirieren zu lassen. Ich weiß auch nicht ob Bücher da nicht die schlimmeren Verführer sind, denn da spielt sich weit mehr im Kopf ab und die Fantasie kann weit größere Bahnen nehmen. Es ist natürlich möglich, dass man durch realistischere Spiele abstumpft gegen Gewaltmeldungen in den Nachrichten, Kriege und andere reale Gewalt. Allerdings hoffe ich darauf, dass die Menschen mit zunehmender Medialisierung ihres Lebens nicht weniger emotional werden. Denn das wäre der einzige Punkt, der zu so einer Veränderung führen könnte.

Wenn man sich heutige Gewalttaten anguckt sind die doch auch nicht durch Medien ausgelöst worden. Das sind Kinder die eine völlig kaputte Seele haben, aus vielerlei Gründen, aber nicht wegen Spielen. Und Klassenkameraden werden ja nicht verprügelt, weil man es in UFC oder MMA vorgespielt bekommt oder es im Fernsehen sieht. Das wäre ja der falsche Umkehrschluss. Es ist ja eher so, dass gewalttätige Menschen das auch in ihren Hobbies sind... aber nicht, dass die Hobbies sie gewalttätig machen. Der achtlose Umgang mit den Medien der heute herrscht ist schon wirklich bedenklich. Das sehe ich genau so wie du. Aber ich denke eher (oder hoffe zumindest) das mit fortschreitender Technik und auch der Zunahme der Technik in unserem Leben, eine Aufgeklärtheit einhergeht, die einen viel selbstverständlicheren Umgang und ein ganz anderes Bewusstsein mit sich bringt. Die größte Gefahr der Technik geht doch durch die Unwissenheit der Eltern aus. Die gibt es in der Form in 30 Jahren nicht mehr. Aber da gibt es sicher neue Probleme. ;)
Benutzeravatar
tschief
Beiträge: 2395
Registriert: 05.02.2010 15:12
Persönliche Nachricht:

Beitrag von tschief »

Howdie hat geschrieben: Ich denke unter den Vorzeichen verstehen wir uns beide nun doch etwas besser. ;) Sorry, für den barschen Ton, aber ich hatte es wirklich so verstanden: Bessere Grafik kann Spiele gefährlich machen und diese Theorie habe ich halt schon oft als Argument gegen Videospiele in den letzten Jahren gehört. Darauf folgen dann oft die "Argumente" des Töten lernens... etc etc etc. Darauf reagiere ich sehr empfindlich. Aber offensichtlich hast du es ja nicht so gemeint. Daher: Sorry.
Was ich nie behaupten wollte war, dass Videospiele durch bessere Grafik gefährlich werden. Das hast du (oder andere) im Zusammenhang mit Billies Post rausgelesen.. Da bin ich selber total dagegen! Keine Chance! Ich meinte eher, dass es schwer werden könnte, Realität zu unterscheiden von einem Spiel.. Wie im Zusammenhang mit dem zitierten. Kinder haben heute schon durch den mehrheitlichen Umgang mit solchen Medien eine andere Gehirnentwicklung (ob diese negativ oder positiv ist sei mal dahingestellt).. Die Frage danach, wie sich das entwickeln könnte, ob es jemals möglich sein kann, ein Spiel "Realität" werden zu lassen, das ist die Frage, die ich mir stelle.. Ohne mir selber zu beantworten, ob es denn überhaupt soweit kommen könnte... Damit meine ich nicht nur speziell die Grafik, sondern auch Stimulationen des Gehirns (bestimme Gehirnregionen sind sehr anfällig auf Stimulationen durch elektrische Reize).. Die Forschungsgeschwindigkeit ist überall so unendlich schnell, dass es schwer zu sagen ist, wo wir in 50, 100 oder gar 200 Jahren stehen!

Ein Beispiel dazu wäre diese "Sounddroge" die in letzter Zeit so in geworden ist, und um diese immer noch heftig diskutiert wird!

Ich führe jetzt nicht weiter aus, unterschiedliche Meinungen kann man halt nicht zusammenführen :P

EDIT:

Versteh das nicht falsch, wie du selber gesagt hast, könnte kein Gehirn/Auge u.s.w. das lange aushalten, ohne Schmerzen zu verursachen.. Zumindest nicht mit heutigen Methoden.. Es geht mir auch nicht darum, dass ein Kind dann nicht mehr unterscheiden kann, ob es jetzt gerade in der Realität ist oder nicht.. (was ich eben nicht denke) Aber dass Grafik/Soundkulisse, die ganze Erfahrung des Spielens und Filmeschauens sich so extrem der Realität annähert, dass man sich wirklich mittendrin fühlt, als würde man es selber gerade erleben... Du hast dann anscheinend verstanden, ich würde das negativ meinen, was keinesfalls mein Gedanke dahinter war ;)... Es geht mir hier nicht um Einflüsse der Spiele auf den Menschen, sondern darum, wie schwer es sein könnte, Realität und Spiele zu unterscheiden..
Benutzeravatar
Howdie
Beiträge: 17117
Registriert: 17.09.2005 09:15
Persönliche Nachricht:

Beitrag von Howdie »

@Tschief: Ich glaube so unterschiedlich sind die Meinungen gar nicht. Wir haben es nur geschafft in langen Posts, seeeehr weit aneinander vorbei zu reden. ;) Aber wenigstens ist der Thread dadurch zumindest für uns etwas spannender geworden.
Benutzeravatar
Primerp12
Beiträge: 873
Registriert: 19.12.2007 18:38
Persönliche Nachricht:

Beitrag von Primerp12 »

@R_eQuiEm
Dann muss man aber auch den umgedrehten Fall mit einbeziehen, denn der "Spieler" hätte dann genau die selbe Hemmschwelle wie im echten Leben.
Er würde sich in dem Fall genauso ekeln, zögern und angst bekommen, noch bevor er überhaupt die tat ausführt. Das könnte man dann aber auch nicht mehr Spielen nenne. Außerdem fehlt immer noch das Feedback. Wenn ein Gegner auf dich schießt merkst du nix von, würde es dir aber genauso weh tun wie im echten Leben, würde das doch keiner mehr Spielen. Ergo fehlt ohne einen solchen Physikalischen Aspekt auch ein Großteil der Virtuellen Realität!
Es gehört mehr als nur Optik zu Nachahmung der Realität.
Benutzeravatar
R_eQuiEm
Beiträge: 11620
Registriert: 01.04.2007 15:43
Persönliche Nachricht:

Beitrag von R_eQuiEm »

@Howdie:
Wie gesagt, ich sage ja nicht das ein fotorealistisches Spiel der einzige, ausschlaggebende Punkt für eine geistige Veränderung ist. Und ja Gewaltfantasien entstehen als erstes im Kopf. Aber dieser Kopf wird erst einmal mit Informationen wie Bilder, Geräusche, Gerüche und (im Falle von Videospielen) mit Handlungen gefüttert! Sprich auf gewisse Dinge kommt man gar nicht von alleine bis jemand es einem zeigt :wink: Und die Unterscheidung ist da bei heutigen Stand der Technik für einen 16 Jährigen leichter als bei der Errungenschaft des Fotorealismus! Und das Risiko ist bei Jüngeren auf jedenfall mehr gegeben! Ich habe nie (und bitte jetzt keine Beispiele falls es doch solche Fälle gegeben hat) gesehen das jemand Stunts versucht hat, die ein Super Mario in einem Videospiel gemacht hat. Jedoch gibt es tausende Fälle wo Jugendliche Banalitäten eines Jackass nachgemacht haben. Ja ich weiß, das eine ist ein Spiel und das andere ein Film/Serie. Jedoch gehen wir von dem Standpunkt einer Technik in Jahren aus, wo Videospiele die Darstellung eines Filmes in nichts nachstehen! Und da ist Jackass nur ein kleines Beispiel. Also wie gesagt, ja es müssen gewisse Vorraussetzungen gegeben sein damit sich ein Jungendlicher überhaupt so leicht verleiten lässt, aber die immer bessere Darstellung gewisser Handlungen hat sich in Filmen auch verändert und damit nicht nur zu einer Abstumpfung geführt!

Also selbst wenn wir davon ausgehen das alle Eltern die Macht haben zu kontrollieren was ihre Kinder sehen, spielen und hören (und wir wissen beide das das unrealistisch ist) ist die fotorealistische Darstellung aufjedenfall ein reizbarerer Beweggrund Dummheiten zu tun, als was er jetzt ist.
Auf die Medialisierung geh ich jetzt mal mit Absicht nicht ein, da wir da eh einer Meinung sind und es außerdem zu weit abschweifen würden.

@Primerp12:
nein würde er nicht unbedingt. Es würde im leichter fallen da er bevor er das Spiel spielt wissen würde das das ganze ohne Konsequenzen ausfallen würde. Nur kommen einige Honks dann auf die Idee erfahren zu wollen wie das in Echt wäre. Ich habe mir auch Filme wie die 120 Tage von Sodom oder Irreversible angetan, da ich genau gewusst habe das es nicht Realität ist, ABER, und genau das ist der Punkt, könnte Irreversible vielleicht eine erotische Neigung bei einem Kind/Jungendlichen erwecken, den er bis dahin noch nicht kannte oder vielleicht entwickelt sich genauso einfach eine! (wobei da auch schon mehr dazu gehört, aber es ist ein Reizung) Und bei Spielen kommt eben noch der Punkt hinzu das du nicht nur die Optik hast, sondern auch in abgespeckter Form die Handlung dazu ausführst!
Benutzeravatar
gL1x
Beiträge: 83
Registriert: 03.11.2005 23:04
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Beitrag von gL1x »

Wiedermal ein äußerst fragwürdiger Test, in dem die Entwickler mit dem meisten Geld die besten Wertungen bekommen. (Gamestar?)

Nur weil man 10 verschiedene Riesengolems ins Spiel klatscht und dafür den Hintergrund völlig verwischt um es überhaupt erst ohne Lags zum Laufen zu bringen, ist das Spiel noch lange nicht das mit der besten Grafik 2010.

Metro hat Platz 1 verdient. Konsolenspiele haben seit ein paar Jahren in so einer Wertung nichts mehr zu suchen.

Würde man die Kategorie "Innovativstes Grafikdesign" oder "liebevollste Levelgestaltung" nennen, wäre das natürlich was anderes. Aber "Bestes Grafik" (Technik)" für 3 Konsolenspiele :D Lächerlich!
Zuletzt geändert von gL1x am 27.12.2010 04:13, insgesamt 1-mal geändert.