Steppenwälder hat geschrieben:Und wer legt fest, was objektiv richtig ist? Du oder ich? Oder Jörg? Oder Gott im Himmel? Käme jedenfalls bei allen ne unterschiedliche Zahl raus... du kannst unter einen test ne zahl scheiben was du willst, es werden sich immer leute an der zahl stören und sie für falsch halten. wichtig ist, dass alles was zu dieser zahl führt, gut begründet ist.
Und gutes Gamedesign ist nicht damit gleichzusetzen, was die Masse(oder wovon Bioware glaubt dass es die Massenmeinung ist) haben will... ein Grundproblem des Spiels ist ja dass Bioware hier das Spiel unbedingt für alle zugänglich machen wollte - und damit faule Kompromisse am laufenden Band eingangen ist. die furchtbare Taktik Ansicht ist da das beste Beispiel dafür. Bloß nicht zu kompliziert machen, möglichst einfach, alles muss möglichst automatisch ablaufen auf der einen Seite - und auf der anderen: "wir müssen bloß die taktik ansicht einbauen, damit die alten fans nicht wieder rumjammern und uns das gleiche wie bei dragon age 2 passiert" - und rausgekommen ist dann ne taktik ansicht die nicht funktioniert und eigentlich keinen zufriedenstellt...
Kann ja sein dass Bioware sein Spiel unbedingt für den "Casual" Markt öffnen muss, damit sich das Spiel am Ende vom Tag auch rechnet - bloß ein gutes Spiel dabei rauskommen tut dabei halt nicht. Und das muss ich nicht gut finden.
Naja, das Problem mit einem Titel der Größe ist, dass die Produktion enorm viel Geld kostet. Dieses Geld muss auch wieder reinkommen, daher MUSS man solche Spiel einer möglichst großen Masse zugänglich machen. Moderne Spiele kosten um Einiges mehr Geld in der Entstehung, als sie noch vor 20 Jahren gekostet haben. Auch die Ansprüche sind massiv gestiegen und die Spieler verlangen nicht nur nach einer tollen Engine und Grafik, sondern auch nach massenweise Spielzeit, zahlreichen Möglichkeiten, einer epischen Geschichte, genialer Orchestermusik und, und, und...
Gerade wenn ein Nachfolger von einem schon sehr bekannten Spiel erscheint, das eine große Fangemeinde hat, wird der Druck enorm. Man KANN sozusagen fast gar nicht alle Ansprüche erfüllen, die gestellt werden. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, nicht nur, weil diese Ansprüche von Person zu Person verschieden sind, sondern auch weil sich der Kosten/Nutzen Faktor irgendwann nicht mehr lohnt.
Man kann also unter den Umständen keinen Vorwurf machen, dass versucht wurde, das Spiel für eine möglichst breite Masse zugänglich zu machen.
Wenn man Spartenspiele möchte, sollte man sich eher auf dem Indie-Markt umsehen.
Davon abgesehen sehe ich das persönlich garnicht so. Ich denke nicht, dass der 08/15-Casual-Gamer sich unbedingt durch tonnenweise Lore lesen möchte, die man in dem Spiel finden kann oder den Schwierigkeitsgrad extra auf Alptraum stellt, um eine Herausforderung geboten zu bekommen oder all die kleinen Dialogoptionen, Reaktionen der NPCs und Entscheidungen überhaupt zu schätzen weiß.
Es haben sich ja sogar schon im Gegensatz Stimmen gemeldet, die behaupteten, sie mochten das Spiel nicht, weil man nicht so gut "durchrushen" kann.
Ich sehe das Problem eher darin begründet, dass Bioware versucht hat, es den Fans möglichst Recht zu machen. Und die Fans sind sich bei Weitem nicht einig darin, was sie überhaupt wollen.
Die einen wollten taktische Kämpfe wie in DA:O, die anderen wollten mehr Action, wie in DA 2 -> es wurde versucht, beides zu bieten.
Die meisten Leute beschwerten sich wegen Schlauchlevel und Levelrecycling -> als Reaktion darauf erhielten sie eine riesige, frei erkundbare Spielwelt mit abwechslungsreichem Design. Nun beschweren sich etliche darüber.
Viele Leute wollten mehr Inhalte, damit sie auch nach Ende der Story noch etwas zu tun hätten -> also hat man, zugegeben etwas einfallslose, Nebenquests und Sammelaufgaben eingebaut. Man MUSS sie nicht machen, aber man KANN, wenn man möchte. Passt jetzt nur vielen Leuten auch wieder nicht mehr, wiel die Qualität der optionalen Quests nicht an die der Hauptquests heranreicht.
Vielen Leuten war die Story aus DA2 zu "unepisch" und "unwichtig"
Jetzt beschweren sie sich darüber, dass sie schon wieder "der Auserwählte" sind.
Vielen Leuten war DA 2 zu kurz.
Deshalb hat man versucht, möglichst viel Inhalt und Spielzeit in DA:I einzubauen.
Die Fans beschwerten sich, dass sämtliche Romanzen im Spiel "bi" sind.
Jetzt sind die Romanzen geschlechts- und rassenbezogen und das passt nun einigen Leuten auch wieder nicht.
So kann man das fortführen. Das Problem, wenn man versucht, es zu vielen Leuten Recht zu machen.