A Machine for Pigs erzählt in erster Linie eine sehr gruselige und atmosphärische Geschichte, die den Spieler durch eine relativ lineare Welt schickt, Rätsel wie Schleicheinlagen sind selten und extrem simpel. Es ist allerdings kein Vergleich zu Dear Esther, weil die Interaktivität tatsächlich seinen Nutzen hat und einem das Gefühl gibt, eine Welt zu erkunden. So weit ist es ein sehr intensives Spiel.
Allerdings tun sich dabei leider Schwächen auf, denn das Storytelling war bei Amnesia klar besser. Dort hat man nämlich über das Spielgefühl selbst die Story erzählt, weniger über die Nachrichten, die eher die Hintergrundgeschichte umrissen. Wenn das Spiel dann aber einem die eigenen Verfehlungen der Vergangenheit näherbringen wollte, dann hat es eine selten heftige InYourFace-Mentalität an den Tag gelegt.
Das Sequel hingegen erzählt mehr über Texte oder eher unpassende, aber sehr seltene Monologe. Ein par Flashbacks gibt es auch, nur wiederum nicht allzu effizient. Während die Kulisse teils sehr eindrucksvoll ist - ich liebe diese Art unmenschlichen Steampunks - nutzt man sie zu selten, um die Geschichte voranzubringen. Sprich man hört über viele schreckliche Dinge, sieht oder fühlt sie allerdings kaum. Die Geschichte an sich wird dazu teils zu unklar angedeutet, wodurch sie stellenweise an Effektivität verliert. Teilweise ist sie aber auch wieder vorhersehbar oder klischeebelastet.
So weit mal mein Eindruck kurz vor dem Ende. Trotz aller Kritik ist es mit Sicherheit kein schlechtes Spiel und seinen niedrigen Preis imo mehr als wert - normal ~15€, 12€ musste ich bezahlen. Es liefert eine eindringliche Erfahrung, die aus meiner Sicht nichts mehr mit der halbherzigen Erzählung aus Dear Esther zu tun hat. Werten würde ich es - unabhängig vom Preis - vermutlich ähnlich wie 4Players, aber da muss ich erstmal das Ende spielen, welches für die Bedeutung der Geschichte eine wichtige Rolle einnehmen dürfte
