4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

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saxxon.de
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von saxxon.de »

Meh, während ich diese Abhandlung hier getippt hab, hat sich das Thema schon weiterbewegt. Sei's drum, wenns einer liest hab ich mir die Mühe wenigstens nicht umsonst gemacht :D

Das Besondere am Kampfsystem von DS ist die Komplexität die sich durch eine eigentlich kompakte, simple Kampfmechanik ergibt. Wie schon richtig gesagt, ist es der Zeldareihe sehr ähnlich, allerdings nur von der Steuerung her. Man visiert ein Ziel per Lock On an, kann es umkreisen und in alle Richtungen ausweichen. Man blockt per Schild mit einem Button und schlägt zu mit dem anderen. Nichts dolles, nichts aussergewöhnliches. Das Interessante ist aber was alles dahinter steckt. Jede Waffengattung hat eine andere Geschwindigkeit beim zuschlagen, bei den meisten Waffen ist der Schlagwinkel unterschiedlich. Ein Langschwert z.B. schlägt beim ersten Hieb von rechts nach links in einer fast horizontalen Line. Beim zweiten, aus der Bewegung heraus geführten Hieb schlägt es von links nach rechts. Klingt banal, aber wenn man sich in einem Tunnel nahe an einer Wand befindet, wirkt sich das aus, weil die Waffen von den Wänden abprallen. Stehe ich also mit der rechten Körperseite nah an einer Wand und will zuschlagen, wird das Schwert gegen die Wand prallen, ich muss also darauf achten, mich anders zu positionieren. Ein Speer dagegen bietet die Möglichkeit, bei gleichzeitig erhobenem Schild anzugreifen und man sticht nach vorne, je nach Hieb unterschiedlich weit. Das ist widerrum interessant, weil es Gegner gibt, an die man besser nicht zu nahe herangeht und der Speer ist natürlich in Tunneln die erste Wahl. Mit einer Hellebarde kann man einen großen Halbkreis abdecken und mehrere Gegner auf einmal bekämpfen, aber wenn man keinen Platz zum schwingen hat, ist man Futter. Positionierung ist enorm wichtig, wer sich umzingeln lässt hat z.B. schon verloren. Eine schwere Rüstung bietet guten Schutz gegen Nahkampfattacken, macht aber auch langsam - eine schnelle Ausreichrolle ist z.B. nicht mehr drin, stattdessen fällt man einfach zu boden wie ein nasser Sack und braucht eine gefühlte Ewigkeit um wieder aufzustehen. Umgekehrt bleibt man bei einer leichten Lederrüstung beweglich und schnell, wird aber so manchen Hieb nicht überleben, den man als schwergepanzerter müde lächelnd wegsteckt. Zauber castet man nicht instant, sondern sie werden erst kurz beschworen, bevor man sie wirkt. Klingt auch banal, aber je stärker der Zauber desto länger muss man beschwören und in der Zeit kann man sich kaum bewegen. Man muss also für jeden Zauber den richtigen Zeitpunkt abpassen. Es macht auch einen Unterschied, mit welcher Waffe ich auf welchen Gegner einschlage - ein Morgenstern bringt bei einem Skelett z.B. wesentlich mehr als ein Schwert und zwar nicht nur vom Schaden her, sondern auch indem das Skelett vom Morgenstern in einzelne Knochen zerschlagen wird und sich dann erst wieder zusammenbaut, bevor es angreifen kann, während es mit einem Schwert an einem Stück bleibt und sofort weiterkämpfen kann.

Das sind noch längst nicht alle Feinheiten des Kampfsystems, sondern nur das Offensichtlichste und auf viele Aspekte bin ich gar nicht eingegangen. Zum Beispiel gibts ja nicht nur das einfache Zuschlagen, sondern auch mit jeder Hand einen zweiten Angriff, der sich je nach Item auswirkt. Es gibt z.B. Schilde, mit denen man zustoßen kann, um Gegner wegzudrängen, Schilde mit denen man dem Gegner den Waffenarm beiseite schlagen kann, um selbst zuzustoßen und magische Schilde, die einen Zauber auf den Gegner schießen, dessen Effektivität widerrum mit der Waffe in der anderen Hand variiert.

Dabei hab ich zum Ausdauersystem noch gar nichts gesagt, obwohl es das Wichtigste am Kampfsystem ist und das Rückgrad der Spielmechanik bildet. Ausdauer steigert man per Attributserhöhung beim Levelaufstieg. Ausdauer bestimmt wie lange man rennen kann, wie oft man rollen kann, wie oft man hintereinander mit der jeweiligen Waffe zuschlagen kann, wie schnell man laufen kann, wie schwere Rüstungen man tragen kann, wieviel Schaden man blocken kann und das A und O im Kampf ist es, jederzeit einen Blick auf seine Ausdauer zu haben. Wenn man einfach wild um sich hackt, steht man ruck zuck ohne Ausdauer da und kann einen Moment lang überhaupt nichts mehr tun. Auch wenn man sich in eine Ecke drängen lässt und mehrere Gegner von allen Seiten gleichzeitig auf einen einschlagen ist Ausdauer wichtig, denn sie bestimmt, wie lange man seinen Schild dabei hochhalten kann - ist die Ausdauer dann erstmal vom ganzen Blocken erschöpft, gibt's einen Satz heisse Ohren.

Achja, man kann auch noch Bögen und Armbrüste einsetzen, die sich selbstverständlich auch unterscheiden, in der Anwendung an sich und innerhalb der Waffengattung nochmal durch Geschwindigkeit, Reichweite, Schaden und so weiter.

Was den Einwand mit der KI des Herrn über mir angeht: Also, du kämpfst alleine mit deinem Charakter gegen eine Gruppe von 5 Gegnern, die intelligent ihre Fähigkeiten und die Umgebung ausnutzen, aufeinander acht geben, sich gegenseitig heilen und bei ihren Zaubern auf Synergieeffekte achten um dich möglichst effizient zu bekämpfen? Klingt nach einer Menge Spaß. Ich empfehle dir, mal ein MMORPG zu spielen und dort auf einem PvP-Server alleine gegen eine Gruppe von mehreren Gegnern anzutreten. Wenn du dann ein paar mal absolut chancenlos gestorben bist ohne auch nur Schaden zu verursachen, kannst du wiederkommen und weiter einfordern.

Leute wie du verstehen nicht, dass es kein Problem ist eine KI zu bauen die den Spieler erledigt, geradezu vernichtet. Das Problem liegt darin, eben das nicht zu tun, denn ein Spiel soll Spaß machen und der Spieler soll Erfolge feiern.

Was du da forderst hat mit den grundlegenden Spielmechaniken von Dark Souls überhaupt nichts mehr zu tun. Hier geht es darum, herauszufinden was die Gegner können, wann sie in ihren Angriffsmustern den richtigen Zeitpunkt bieten um sie anzugreifen. Man kämpft langsam und methodisch. Es geht darum zu beobachten, sich eine Strategie zurecht zu legen und die dann perfekt auszuführen. Die Gegner sind ein Stück weit berechenbar weil sie so sein sollen. Eine KI die dynamisch immer wieder entscheidet, was sie tun soll wäre in dem Spiel absolut fehl am Platz.
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mr archer
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von mr archer »

Roebb hat geschrieben:
Jo, eben, es ist ein Rollenspiel und dass es ein Rollenspiel ist, schließt "Hack & Slay lastiges Action-RPG" doch mit ein.
Weshalb also stört dich diese Bezeichnung dann? Ist es etwa nicht Hack & Slay lastig?
Der Post hier gibt zu Deiner Frage an Kefka die Antwort (und war Ursache meiner Wortmeldung):
Kefka hat geschrieben:Klar, ich mag ebenfalls eine gute Geschichte, aber meiner Meinung nach haben alle Rollenspiele eines gemeinsam: Die meiste Zeit wird gekämpft. Ob Skyrim, The Witcher, Dark Souls oder Xenoblade Chronicles, man kämpft permanent. Neue Waffen, neue Rüstungen, Stufenaufstiege, all dies erreichen wir meistens nur durch Kämpfe. Ja, es gibt auch unterschiedliche Nebenaufgaben, aber diese beinhalten doch oftmals auch nichts anderes als weitere Auseinandersetzungen mit Banditen, Monstern oder sonst was für Wesen.
Er postuliert zunächst, der Schwerpunkt aller Rollenspiele liege im Kampf. Und zieht zur Untermauerung seiner These lediglich Action-RPG´s hinzu, für die das ja auch tatsächlich zutrifft.

Er verkürzt also die gesamte Genre-Vielfalt auf eine Spielart, die er zum Maß aller Dinge erklärt.
Und ich vermute mal ganz stark, dass das daran liegt, das er die anderen Spielarten wenig bis gar nicht kennt.

Aus so einer Position heraus Globalaussagen zu treffen - nun ja.
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Kefka
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Kefka »

mr archer hat geschrieben:
Roebb hat geschrieben:
Jo, eben, es ist ein Rollenspiel und dass es ein Rollenspiel ist, schließt "Hack & Slay lastiges Action-RPG" doch mit ein.
Weshalb also stört dich diese Bezeichnung dann? Ist es etwa nicht Hack & Slay lastig?
Der Post hier gibt zu Deiner Frage an Kefka die Antwort (und war Ursache meiner Wortmeldung):
Kefka hat geschrieben:Klar, ich mag ebenfalls eine gute Geschichte, aber meiner Meinung nach haben alle Rollenspiele eines gemeinsam: Die meiste Zeit wird gekämpft. Ob Skyrim, The Witcher, Dark Souls oder Xenoblade Chronicles, man kämpft permanent. Neue Waffen, neue Rüstungen, Stufenaufstiege, all dies erreichen wir meistens nur durch Kämpfe. Ja, es gibt auch unterschiedliche Nebenaufgaben, aber diese beinhalten doch oftmals auch nichts anderes als weitere Auseinandersetzungen mit Banditen, Monstern oder sonst was für Wesen.
Er postuliert zunächst, der Schwerpunkt aller Rollenspiele liege im Kampf. Und zieht zur Untermauerung seiner These lediglich Action-RPG´s hinzu, für die das ja auch tatsächlich zutrifft.

Er verkürzt also die gesamte Genre-Vielfalt auf eine Spielart, die er zum Maß aller Dinge erklärt.
Und ich vermute mal ganz stark, dass das daran liegt, das er die anderen Spielarten wenig bis gar nicht kennt.

Aus so einer Position heraus Globalaussagen zu treffen - nun ja.
Hätte auch Baldurs Gate erwähnen können oder Final Fantasy.
Dort wird auch zu 70-80% gekämpft. Oder stehst du dort nur in der Stadt herum?
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von AlastorD »

Kefka hat geschrieben: Hätte auch Baldurs Gate erwähnen können oder Final Fantasy.
Dort wird auch zu 70-80% gekämpft. Oder stehst du dort nur in der Stadt herum?
[/quote]

Final Fantasy ist doch auch eher Action RPG trotz rundbasierendem Kampfsysthem.
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mr archer
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von mr archer »

Kefka hat geschrieben:
Hätte auch Baldurs Gate erwähnen können oder Final Fantasy.
Dort wird auch zu 70-80% gekämpft. Oder stehst du dort nur in der Stadt herum?
Dagegen sagt ja auch niemand was. Ich empfinde es trotzdem als falsch, ausgerechnet den Kampf zum Mittelpunkt eines typischen RPG´s zu erklären. Wenn es sowas wie ein typisches RPG denn geben sollte.

Mal ein paar mit leichten Spoilern versehene Beispiele aus der Erinnerung (und das "Dialog-RPG" Planescape: Tornment dabei mal außen vor):

1. Fallout 1

Schlusskonfrontation mit dem Endgegner ist bei ausreichend hohem Redeskill gewaltfrei lösbar. Arcanum dito

2. Arcanum

Die stetst gewalttätigen Zufallsbegegnungen mit der Assassinen-Bruderschaft auf der Weltkarte sind ab einem ganz bestimmten Dialog an einem ganz bestimmten Punkt des Spiels unterbindbar - indem man den Chef der Bruderschaft argumentativ auf seine Seite bringt.

3. Vampires: The Maquerade Bloodlines

Golem-Kampf im Kino von Santa Monica kann mit Worten gelöst werden. Ganze Charakterklassen basieren eher auf Kampfvermeidung.

4. Pathologic

90 % des Spiels bestehen aus reinen Dialog-Quests

5. Witcher 1

U.a. die Werwolfquest in Vizima kann gewaltftrei gelöst werden.

In einem Action-RPG gibt es die Möglichkeit "zum Dialog" nicht. Ich verstehe aus Saxxons Posts heraus, dass in DS der Kampf an sich rollenspielartig entwickelt werden kann (wie weitaus weniger perfektioniert ja auch beim Witcher). Aber ein RPG mit reiner Fokussierung auf den Kampf, das andere Questwege von vornherein nicht vorsieht - das gehört für mich in die Unterkategorie des Action-RPG. Und steht dabei aus meiner Sicht überhaupt nicht für den einzig möglichen Genre-Mainstream.
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saxxon.de
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von saxxon.de »

mr archer hat geschrieben: In einem Action-RPG gibt es die Möglichkeit "zum Dialog" nicht. Ich verstehe aus Saxxons Posts heraus, dass in DS der Kampf an sich rollenspielartig entwickelt werden kann (wie weitaus weniger perfektioniert ja auch beim Witcher). Aber ein RPG mit reiner Fokussierung auf den Kampf, das andere Questwege von vornherein nicht vorsieht - das gehört für mich in die Unterkategorie des Action-RPG. Und steht dabei aus meiner Sicht überhaupt nicht für den einzig möglichen Genre-Mainstream.
Das ist natürlich richtig. Trotz allem ist auch Action-RPG eine Unterkategorie von Rollenspiel und zu denen gehört Dark Souls einfach. Es geht nicht so weit wie die Klassiker von Black Isle Studios geschweige denn ein Pen & Paper RPG, aber alles was ein RPG auszeichnet ist vorhanden. Wobei ich damit nicht sagen will, du hättest etwas anderes behauptet.

Wobei hier noch gesagt werden kann, dass es in Dark Souls keine klassischen Quests gibt. Was man tut, bleibt stets dem Spieler überlassen. Es gibt auch Ereignisse ("Quests"), die unterschiedlich verlaufen können oder gar nicht stattfinden, je nachdem wie man handelt. Lautrec der Verräter fällt mir da spontan ein, der einem einen Haufen Probleme einbrockt, wenn man ihn nicht frühzeitig daran hindert.
Zuletzt geändert von saxxon.de am 29.12.2011 17:52, insgesamt 2-mal geändert.
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mr archer
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von mr archer »

saxxon.de hat geschrieben: Wobei ich damit nicht sagen will, du hättest etwas anderes behauptet.
Danke.

Memo an mich: immer den Post des anderen zu Ende lesen, bevor man zur Replik ausholt.
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Junko
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Junko »

Kefka hat geschrieben: Hätte auch Baldurs Gate erwähnen können oder Final Fantasy.
Dort wird auch zu 70-80% gekämpft. Oder stehst du dort nur in der Stadt herum?
Sorry fürs OOT >.>
Bei Baldurs Gate hab ich leider keine Ahnung, aber Final Fantasy? Okay, in Teil 3+4 kämpft man vielleicht so viel, aber zumindest in den neueren Teilen kämpft man doch höchstens 40% des Gesamtspiels, der Rest sind Zwischensequenzen+Hin und Herlauferei :/ Oder zählst du da Zusatzcontent wie Monsterfarm (X), Mosterjagd (XII) oder trainieren für die Weapons (VII) mit?

In Skyrim und, um noch ein Beispiel zu nennen, Dragon Age hat man auch sehr oft die Möglichkeit, einen direkten Kampf zu umgehen. Nennt sich dann in Skyrim Redekunst und in Dragon Age konnte man das soweit ich mich erinnere auch so ähnlich skillen. Also dass du in RPGs "nur" kämpfen musst und dass das ein gutes RPG ausmacht, ist ja mal arg subjektiv :/
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von FuerstderSchatten »

Kefka hat geschrieben: Genau, Final Fantasy 6-10 sind ja reine Action-Rollenspiele. :roll:
Ich gehöre mit 25 Jahren auch nicht mehr zur Jugend und spiele seit ich einen Controller halten kann Rollenspiele. Und es ist witzig dass du Baldurs Gate erwähnst. Denn das bestätigt mein Argument doch nur noch -> es wird hauptsächlich gekämpft, das ist in BG auch nicht anders gewesen.
Das stimmt so nicht, es wird auch gekämpft, aber die Handlung liegt hier klar im Vordergrund, das Kämpfen verkommt auch nie zum Selbstzweck, was mir bei den Elder Scrolls z.B. immer übel aufgestossen ist, außerdem hat das Kämpfen hier ja auch kaum etwas mit Geschicklichkeit zu tun.

Und ich verstehe deinen Einwurf mit Final Fantasy überhaupt nicht, an denen ist überhaupt nix Action.
Zuletzt geändert von FuerstderSchatten am 29.12.2011 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Bedlam
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Bedlam »

mr archer hat geschrieben: 1. Fallout 1
2. Arcanum
3. Vampires: The Maquerade Bloodlines
5. Witcher 1
In all diesen Spielen ist Kampf trotzdem eins der Hauptelemente und Quests, die sich gewaltfrei lösen lassen, doch eher die Ausnahme.

Und wenn man es genau nimmt, gibt es genau so eine Ausnahme auch in Dark Souls. Neben mehreren optionalen Bossen gibt es z.b. einen, der ausdrücklich nicht kämpfen möchte. Und dort kann man auch einwilligen ihn zu verschonen. :P
mr archer hat geschrieben:4. Pathologic

90 % des Spiels bestehen aus reinen Dialog-Quests
Und wo beginnt dann das Genre "Adventure"? Hier könnte man analog behaupten: kein RPG, sondern hauptsächlich Adventure mit kleinen Action-Elementen.

Es gibt kein reinrassiges RPG. Die Grenzen verschwimmen in verschiedene Richtungen und das ist auch nix schlimmes.

saxxon.de hat geschrieben:Wobei hier noch gesagt werden kann, dass es in Dark Souls keine klassischen Quests gibt. Was man tut, bleibt stets dem Spieler überlassen. Es gibt auch Ereignisse ("Quests"), die unterschiedlich verlaufen können oder gar nicht stattfinden, je nachdem wie man handelt. Lautrec der Verräter fällt mir da spontan ein, der einem einen Haufen Probleme einbrockt, wenn man ihn nicht frühzeitig daran hindert.
Japp.
Zuletzt geändert von Bedlam am 29.12.2011 18:18, insgesamt 2-mal geändert.
Damn good coffee
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Damn good coffee »

Wir sollten uns klar machen, dass die Genregrenzen seit mindestens 10 Jahren immer schwammiger werden. Bei den RPGs ist das besonders heftig, weil die schon immer sehr vielfältig und schwer zu fassen waren. Diskussionen wie die heute gab es schon damals bei Diablo 1.

Edit: Dieses dämliche neue System, dass man den Post noch mal abschicken muss, wenn in der Zwischenzeit ein neuer Post abgeschickt wurde, ist noch dümmer als die Startseite hässlich ist und das soll was heißen.
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crewmate
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von crewmate »

Wir haben ja nicht nur Genres sondern auch Stilrichtungen, die von den meisten hier anerkannt sind.

Es gibt Shooter mit den Stilrichtungen "Taktik-Shooter", "Stealth" "Bullet Hell", "Arcade"
Es gibt Rennspiele mit den Stilrichtungen "Arcade", "Simulation", "Sci-Fi", "Offroad"
Es gibt Adventures, die sich in die alte Point n Click und in die neue Schule von Heavy Rain und Ex112.
Es gibt Jump n Run, die wir in Sidescroller und 3D einteilen können
Es gibt Strategie, die wir in Aufbau, Runden, TowerDefense
Es gibt Action-Adventure, die man zB in "Survival Horror" und "Sandbox" einteilen kann
(wobei das Action Adventure der 'IndiRock' der Videospiele ist, in den alles komische eingeräumt wird...)

Diese Genre- und Stilrichtungen werden natürlich noch entsprechend gemixt und es noch viele Dutzend, aber die meisten von euch sollten mit diesen Einteilungen einverstanden sein.

Rollenspiele werden von den meisten hier erstmal Himmelsrichtung eingeteilt. Darüber hinaus unterscheiden wir denke ich einvernehmlich in Rundentaktik wie aktuell "Grotesque 2" und "Disgaia", jene ActionRPGs
Zuletzt geändert von crewmate am 29.12.2011 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Shonak
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Shonak »

saxxon.de hat geschrieben:Leute wie du verstehen nicht, dass es kein Problem ist eine KI zu bauen die den Spieler erledigt, geradezu vernichtet. Das Problem liegt darin, eben das nicht zu tun, denn ein Spiel soll Spaß machen und der Spieler soll Erfolge feiern.

Was du da forderst hat mit den grundlegenden Spielmechaniken von Dark Souls überhaupt nichts mehr zu tun. Hier geht es darum, herauszufinden was die Gegner können, wann sie in ihren Angriffsmustern den richtigen Zeitpunkt bieten um sie anzugreifen. Man kämpft langsam und methodisch. Es geht darum zu beobachten, sich eine Strategie zurecht zu legen und die dann perfekt auszuführen. Die Gegner sind ein Stück weit berechenbar weil sie so sein sollen. Eine KI die dynamisch immer wieder entscheidet, was sie tun soll wäre in dem Spiel absolut fehl am Platz.
Absolut. Das einfachste Beispiel dafür ist wohl das "Herholen" des Gegners durch einen Pfeilschuss. Er kommt hergelaufen und man kann ihn im Nahkampf töten, anschließend kümmert man sich um den nächsten usw. Jedes Spiel würde natürlich da sofort die Gegner auf einen hetzen, auch Skyrim macht das. Ist ja auch nur logisch. Bei Dark Souls ist es aber das System an sich, es fordert den Spieler zu solchen Aktionen auch mal heraus. Wer clever vorgeht, erleichtert sich den Kampf. Und das passt auch so finde ich - zur Spielmechanik und auch in diese verrottete Welt, wo der Großteil eh schon verrückt und untot ist.
Ich habe den Kampf gegen die Riesenratte in der Kanalisation noch nie mit dem Schwert bestritten, da ich stets von der Anhöhe sie erledige, die man durch ein wenig erkunden freispielt. Klar, realistisch ist es nicht, dass sie einfach dasteht, allerdings hat sie auch nicht wirklich Ausweichmöglichkeiten. Und so pickst man sie halt so lange bis sie endlich verreckt ist.

@PanzerGrenadier: Die dauerspawnenden Mücken sind eh nur in diesem Sumpf und so viel Schaden machen die auch nicht. Die einzige Herausforderung ist zu entscheiden, wann man vorstoßt oder ob man lieber noch auf die zwei Mücken wartet und dann durch den Sumpf weiterlatscht. Dass Schandstadt und insbesondere der Sumpf oder The Great Hollow schnell mal nerven können, ist ja klar. Gerade weil man hier besonders aufpassen muss, da die Umgebung wesentlich tödlicher ist als Sens Festung mit dem rollenden Stein und der handvoll Fallen.
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Kefka
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Kefka »

LadyIno hat geschrieben:
Kefka hat geschrieben: Hätte auch Baldurs Gate erwähnen können oder Final Fantasy.
Dort wird auch zu 70-80% gekämpft. Oder stehst du dort nur in der Stadt herum?
Sorry fürs OOT >.>
Bei Baldurs Gate hab ich leider keine Ahnung, aber Final Fantasy? Okay, in Teil 3+4 kämpft man vielleicht so viel, aber zumindest in den neueren Teilen kämpft man doch höchstens 40% des Gesamtspiels, der Rest sind Zwischensequenzen+Hin und Herlauferei :/ Oder zählst du da Zusatzcontent wie Monsterfarm (X), Mosterjagd (XII) oder trainieren für die Weapons (VII) mit?

In Skyrim und, um noch ein Beispiel zu nennen, Dragon Age hat man auch sehr oft die Möglichkeit, einen direkten Kampf zu umgehen. Nennt sich dann in Skyrim Redekunst und in Dragon Age konnte man das soweit ich mich erinnere auch so ähnlich skillen. Also dass du in RPGs "nur" kämpfen musst und dass das ein gutes RPG ausmacht, ist ja mal arg subjektiv :/
Mit den Zwischensequenzen gebe ich dir recht, das ist besonders mit Teil 13 regelrecht übertrieben worden. Aber jedenfalls blieb ja die Grundaufgabe in so ziemlich jedem Final Fantasy gleich. Schaffe ich den aktuellen Boss nicht, so laufe ich im jeweiligen Gebiet hin und her und bekämpfe Monster bis ich stark genug bin.

Allerdings habe ich nie erwähnt, dass man in einem Rollenspiel "nur" kämpfen muss. Ich sage nur, dass man hauptsächlich damit beschäftigt ist. Deine erwähnten Beispiele sind nur kleine Ausnahmen, so etwas gab es auch in Fallout oder Gothic. Ja es gibt in diesen Spielen hin und wieder die Möglichkeit eine Situation kampflos zu meistern. Aber in den ganzen anderen Situationen wird es zu einem Kampf kommen. Rollenspiele sind mit dem Kampf ja so eng verknüpft aufgrund der Charakterentwicklung. Ich möchte ja sehen, wie mein Held sich verbessert hat nachdem ich eine Stufe aufgestiegen bin und eventuell eine neue Fähigkeit erlernt habe. Ich bekomme neue Gegenstände wenn ich alte Ruinen erforsche und Gegner besiege. Wofür stehe ich an der Schmiede und verbessere meine Waffen und Rüstungen? Um besser für den Kampf gerüstet zu sein.
FuerstderSchatten hat geschrieben:Das stimmt so nicht, es wird auch gekämpft, aber die Handlung liegt hier klar im Vordergrund, das Kämpfen verkommt auch nie zum Selbstzweck, was mir bei den Elder Scrolls z.B. immer übel aufgestossen ist, außerdem hat das Kämpfen hier ja auch kaum etwas mit Geschicklichkeit zu tun.

Und ich verstehe deinen Einwurf mit Final Fantasy überhaupt nicht, an denen ist überhaupt nix Action.
Bei so vielen Spielen liegt die Handlung im Vordergrund, aber trotzdem muss man sich durch meilenlange Passagen kämpfen, auch um bestimmte Gegner zu schaffen ist dann teilweise ein Stufenaufstieg nötig etc.

Beim Kommentar mit Final Fantasy habe ich absichtlich den ( :roll: ) Smiley gesetzt, das sollte Ironie sein. ^^
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crewmate
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von crewmate »

Kefka hat geschrieben:
FuerstderSchatten hat geschrieben:Das stimmt so nicht, es wird auch gekämpft, aber die Handlung liegt hier klar im Vordergrund, das Kämpfen verkommt auch nie zum Selbstzweck, was mir bei den Elder Scrolls z.B. immer übel aufgestossen ist, außerdem hat das Kämpfen hier ja auch kaum etwas mit Geschicklichkeit zu tun. Und ich verstehe deinen Einwurf mit Final Fantasy überhaupt nicht, an denen ist überhaupt nix Action.
Bei so vielen Spielen liegt die Handlung im Vordergrund, aber trotzdem muss man sich durch meilenlange Passagen kämpfen, auch um bestimmte Gegner zu schaffen ist dann teilweise ein Stufenaufstieg nötig etc. Beim Kommentar mit Final Fantasy habe ich absichtlich den ( :roll: ) Smiley gesetzt, das sollte Ironie sein. ^^
Ich verstehe einfach dein Problem nicht, kefka.
Wie du schon schreibst hast du massig ActionRPGs im Überfluss. Sogar zwei Soul Spiele in 2 Jahren.
Warum gönnst du anderen Spielern wie mir dann nicht auch ein bisschen Spaß?