Hi zusammen,
ich war zwei Tage auf der Messe und habe viele interessante Spiele gesehen und angespielt.
Zwei habe ich mir auch gekauft, von Feuerland "Gaia Project" und von Hobby Japan "Dice Age", ein wirklich witziges Würfelspiel für 4 Personen, dass aber sehr kurzweilig ist. Eine Partie geht ca. 30 Minuten. Die Erklärung auf der Messe war grandios. Das Spiel wurde uns von einem Japaner erklärt, auf japanisch, eine Kollegin von ihm hat simultan übersetzt.
Es geht über vier Runden lang darum, möglichst viele Nahrungsmittel für seinen Steinzeitstamm zu ergattern. Dabei symbolisieren kleine und große 6-seitige Würfel die Mitglieder deines Stammes. Große Würfel stehen dabei für Meister-Jäger, diese haben 1,5 Stärkepunkte und die kleinen Würfel sind Schüler, diese haben 1 Stärkepunkt.
Es gibt verschiedene Nahrungsquellen: Mammut, Fisch, Elch, Dodo und Obst. Sie haben verschiedene Häufgikeiten, z. B. gibt es von Mammut vier Karten, vom Elch aber sechs. Ebenso haben sie verschiedene Siegpunkte. Es gibt auch Extrasiegpunkte, wenn man nach der vierten und letzten Runde die meisten Karten einer Nahrungsquelle hat oder man von jedem Nahrungsquellentyp mindestens eine Karte hat.
Am Anfang hat man einen Meister-Jäger und vier Schüler. Es gibt sechs Jagdgebiete, jedes davon wird durch eine Zahl von 1 bis 6 dargestellt sowie ein Extra-Jagd-Feld. Auf jedes dieser Felder wird pro Runde eine zufällig gezogene Nahrungsquellenkarte offen ausgelegt.
In seiner Runde würfelt man mit allen Würfen gleichzeitig. Wenn man z. B. eine 2, eine 3, eine 4 und zwei 6en würfelt, muss man mindestens einen Würfel auf eines der Jagdgebiete legen. Wenn mehrere Würfel die gleiche Zahl zeigen, muss man alle diese Würfel auf das entsprechende Jagdgebiet legen. Im obigen Beispiel müsste man also dann die beiden 6er Würfel auf das 6er-Jagdgebiet legen. Man kann aber auch nur den 2er Würfel auf das 2er-Jagdgebiet legen und die restlichen Würfel zurück auf die Hand nehmen. Dann ist der nächste Spieler dran. Wenn man alle Würfel komplett auf die Jagdgebiete verteilt hat, darf man sich 2 Generationskarten nehmen, die zum Ende einer Runde zum tragen kommen. Es gibt vier 2er Pärchen dieser Generationskarten. D. h. wer als Erster seine Würfel verteilt hat, darf sich davon eines aussuchen. Der Spieler der als letztes seine Würfel verteilt hat, hat somit keine Auswahlmöglichkeit mehr und muss das letzte Generationskartenpärchen nehmen.
Die Würfel werden immer senktrecht zum Jagdgebiet angelegt, dadurch entsteht eine Reihenfolge, d. h. man sieht wer als erster, zweiter, dritter etc. seine Würfel an das Jagdgebiet angelegt hat. Das ist wichtig, da dadurch entschieden wird, wer die entsprechende Nahrungsquelle am Ende der Runde, wenn alle Spieler ihre Würfel verteilt haben, erhält. Das wird nämlich über zwei verschiedene Faktoren bestimmt. Als erstes wird die Stärke des jeweiligen Jagdteams in jedem Jagdbereich bestimmt. Dabei werden einfach die Stärkepunkte addiert. Nehmen wir z. B. an, das gelb einen Meister-Jäger beim Jagdgebiet 3 als erster plaziert hat. Danach hat noch rot einen Schüler und blau einen Schüler plaziert. Daraus ergibt sich, dass Gelb das stärkste Jagdteam hat, somit bekommt Gelb die entsprechende Nahrungsquelle. Falls Gleichstand bei den Stärkepunkten der Jagdteams herrscht, bekommt der Spieler die Nahrungsquelle, der als letzter in das Jagdgebiet den/die Würfel gesetzt hat. Der zweite in einem Jagdgebiet geht nicht leer aus, sondern die Würfel des entsprechenden Spielers werden an das Extra-Jagdgebiet angelegt. Da die Jagdgebiete von 1 bis 6 ausgewertet werden, entsteht so im Extra-Jagdgebiet auch eine Reihenfolge der Würfel. Dieses Jagdgebiet wird dann genauso ausgewertet wie die Anderen.
Man muss also immer gut überlegen, ob man alle Würfel aufeinmal setzt oder jeweils nur einen, die übrigen Würfel wieder zurück nimmt und dann, wenn man wieder an der Reihe ist, nochmal würfelt.
Die Generationskarten kommen entweder am Ende einer Runde zum tragen oder in einer Runde. Z. B. gibt es Karten wodurch eine Schüler zu einem Meister wird oder man Nachwuchs bekommt, in Form von kleinen Würfeln. Dadurch erhöht sich die Zahl der Würfel, mit denen man Würfeln kann. Es gibt auch Karten, wodurch man bereits angelegte Würfel des Gegners neu würfeln darf oder bei denen man seinen eigenen Würfel nochmal würfeln darf.
Zusätzlich gibt es noch Muscheln, die erhält man ebenfalls über die Generationskarten. Diese sind verschiedene Siegpunkte wert, von 20 bis 40 Punkte. Die Muscheln werden verdeckt gezogen, man selbst darf sie sich anschauen, legt sie aber verdeckt in seinem Bereich aus.
Anderes Thema:
"Gaia Project" ist ein wirklich tolles Spiel, wenn man auf diese Art Expertenspiele steht. Es ist der geistige Nachfolger von "Terra Mystica". Kommt für mich an "Through the ages" oder auch "Merchant of Venus" locker ran.
Grüße
