Re: Magic: The Gathering - Special
Verfasst: 20.01.2018 13:18
Also wer es nicht kennt, für den ist es schwer nachzuvollziehen. In Videospielen zum Vergleich, war Magic damals so etwas wie ein aktuelles Open World Spiel, wo du mehr oder weniger ALLES frei bestimmen kannst, was du tust.
Es gab so viele Karten, das die Kombinationsvielfalt nahezu unendlich war.
Was die Karten selber betrifft: Ja, man kauft entweder Starter-Sets (wo das benötigte Mana (Länder) enthalten war) und danach Booster Packs.
Grundsätzlich gibt es 3 verschiedene Seltenheiten: Rare, Uncommon und Common
Die Booster Packs enthalten immer 1x Rare, 3x Uncommon und den Rest Common Karten - natürlich konnte man vorher nicht sehen was drin ist.
Es ist aber jetzt nicht so, dass die seltensten Karten auch immer die stärksten waren. Man war eigentlich zu jeder Zeit auch mit günstigen Common Karten konkurrenzfähig. Aber wenn man so viel spielt wie ich es getan habe, dann kommen die guten seltenen Karten mit der Zeit automatisch.
Man darf nicht vergessen: Die große Magic-Zeit war Anfang/Mitte der 90er. Internet war damals kaum vorhanden. Man hat sich hier regelmässig mit Gleichgesinnten getroffen (real ) und hat Karten getauscht. Anlaufstellen waren die damals üblichen Nerd-Shops, wo man die Karten gekauft und auch öfter mit anderen gespielt hat. Bei uns hatte der Laden neben Warhammer/Battletech Abende auch immer wöchentliche Magic-Abende im Angebot. Die hatten dazu den Keller ausgebaut. War sicher Platz für 50 Leute.
Da wurde dann gespielt und getauscht bis der Laden zu gemacht hat. Tauschen war damals extrem wichtig. Ohne tauschen war es fast unmöglich alle die Karten zu bekommen, die man haben wollte. Selbst wenn man viel Geld investiert hat.
Während man die Common Karten nachher x-fach hatte (teilweise 30x und mehr), ging es immer noch darum die selteneren Karten zu ertauschen. Da man die meisten Karten bis zu 4x im Deck haben durfte, war es entsprechend aufwändig.
Die doppelten Karten die man nicht mehr brauchte (und die man auch nicht tauschen konnte) wurden dann oft an Freunde verschenkt, die mit dem Spiel gerade angefangen haben oder anfangen wollten. Wie gesagt, auch mit den billigen Karten konnte man sehr gut spielen.
Was die Frage nach dem drucken der Karten betrifft: Zu der Zeit konnte man die Karte nicht besonders gut nachmachen, auch wenn es einige versucht haben (damit Leute zu betrügen) - meistens aber erfolglos. Das richtige Papier war ja nicht vorhanden, Farblaserdrucker waren damals unbekannt und mit Tintenstrahldruckern war die Druckqualität eher mies.
Um immer fair zu spielen durfte man nur durchsichtige Kartenhüllen verwenden (man hat eigentlich nur mit den Karten in Hüllen gespielt), die keinerlei Kennzeichnungen auf der Rückseite erlaubten. Schon leichte Abnutzungsspuren auf der Rückseite konnte zu einem Problem in einem Turnier werden (man kann so teilweise sehen, welche Karten man als nächstes zieht).
Wizard of the Coast (Hersteller von Magic) hat sich damals auf jeden Fall dumm und dämlich verdient.
Was den Kauf von Einzelkarten betrifft: Mit dem Aufkommen des Internets gab es irgendwann auch Händler die Karten einzeln ge- und verkauft haben. Es gab dann erste Listen auf einfachen Webseiten, wo man dann nachschauen konnte ob die benötigten Karten vorhanden waren.
Zu der Zeit (und wenn man wirklich nur noch selten neue Karten benötigt), dann war dies für mich die Anlaufstelle Nummer 1. Booster Packs hat man dann nur noch selten gekauft, stattdessen extrem seltene/beliebte Einzelkarten oder Booster-Packs von bereits eingestellten Editionen - die Preise der ungeöffneten Booster-Packs für die alten Editionen sind irgendwann durch die Decke gegangen.
Was deine Kritik am Kapitalismus betrifft: Ein Kumpel von mir, auch Hardcore-Magic-Spieler, hatte eigentlich nie groß Geld. Hat nur selten mal ein paar Booster gekauft und eigentlich niemals Einzelkarten. Er hat halt viel getauscht und sich perfekte Decks mit günstigen Karten gebaut.
Da wir unter uns Kumpels eigentlich nie Duelle gespielt haben (immer mind. 4 Leute), sondern in Teams, konnte man das auch immer gut integrieren und kombinieren.
Und ja, ich habe bestimmt über die 5-7 Jahre die ich gespielt habe, sicher 5000,-DM oder mehr in dem Spiel versenkt. Einen Teil habe ich am Ende über den Verkauf von den teuersten Karten wieder rausbekommen.
Aber diese super geilen Spielstunden die mir diese "Investition" gebracht hat, lässt sich gar nicht in Worte fassen. Ich habe sicherlich tausende Stunden dort mit meinen Freunden versenkt. In dieser Zeit hab ich am PC relativ wenig gezockt.
Wer das damals nicht miterlebt hat, der kann das heute nur schwer nachvollziehen. Eine vergleichbare geile Zeit hatte ich später nur noch zwei mal, einmal eine intensive Zeit in Counterstrike ('99-'02) und die ersten beiden Jahre in WoW (02/05 - 12/06).
Heute bin ich wahrscheinlich zu alt um noch mal richtig von irgendwas neuem geflasht zu werden.
Es gab so viele Karten, das die Kombinationsvielfalt nahezu unendlich war.
Was die Karten selber betrifft: Ja, man kauft entweder Starter-Sets (wo das benötigte Mana (Länder) enthalten war) und danach Booster Packs.
Grundsätzlich gibt es 3 verschiedene Seltenheiten: Rare, Uncommon und Common
Die Booster Packs enthalten immer 1x Rare, 3x Uncommon und den Rest Common Karten - natürlich konnte man vorher nicht sehen was drin ist.
Es ist aber jetzt nicht so, dass die seltensten Karten auch immer die stärksten waren. Man war eigentlich zu jeder Zeit auch mit günstigen Common Karten konkurrenzfähig. Aber wenn man so viel spielt wie ich es getan habe, dann kommen die guten seltenen Karten mit der Zeit automatisch.
Man darf nicht vergessen: Die große Magic-Zeit war Anfang/Mitte der 90er. Internet war damals kaum vorhanden. Man hat sich hier regelmässig mit Gleichgesinnten getroffen (real ) und hat Karten getauscht. Anlaufstellen waren die damals üblichen Nerd-Shops, wo man die Karten gekauft und auch öfter mit anderen gespielt hat. Bei uns hatte der Laden neben Warhammer/Battletech Abende auch immer wöchentliche Magic-Abende im Angebot. Die hatten dazu den Keller ausgebaut. War sicher Platz für 50 Leute.
Da wurde dann gespielt und getauscht bis der Laden zu gemacht hat. Tauschen war damals extrem wichtig. Ohne tauschen war es fast unmöglich alle die Karten zu bekommen, die man haben wollte. Selbst wenn man viel Geld investiert hat.
Während man die Common Karten nachher x-fach hatte (teilweise 30x und mehr), ging es immer noch darum die selteneren Karten zu ertauschen. Da man die meisten Karten bis zu 4x im Deck haben durfte, war es entsprechend aufwändig.
Die doppelten Karten die man nicht mehr brauchte (und die man auch nicht tauschen konnte) wurden dann oft an Freunde verschenkt, die mit dem Spiel gerade angefangen haben oder anfangen wollten. Wie gesagt, auch mit den billigen Karten konnte man sehr gut spielen.
Was die Frage nach dem drucken der Karten betrifft: Zu der Zeit konnte man die Karte nicht besonders gut nachmachen, auch wenn es einige versucht haben (damit Leute zu betrügen) - meistens aber erfolglos. Das richtige Papier war ja nicht vorhanden, Farblaserdrucker waren damals unbekannt und mit Tintenstrahldruckern war die Druckqualität eher mies.
Um immer fair zu spielen durfte man nur durchsichtige Kartenhüllen verwenden (man hat eigentlich nur mit den Karten in Hüllen gespielt), die keinerlei Kennzeichnungen auf der Rückseite erlaubten. Schon leichte Abnutzungsspuren auf der Rückseite konnte zu einem Problem in einem Turnier werden (man kann so teilweise sehen, welche Karten man als nächstes zieht).
Wizard of the Coast (Hersteller von Magic) hat sich damals auf jeden Fall dumm und dämlich verdient.
Was den Kauf von Einzelkarten betrifft: Mit dem Aufkommen des Internets gab es irgendwann auch Händler die Karten einzeln ge- und verkauft haben. Es gab dann erste Listen auf einfachen Webseiten, wo man dann nachschauen konnte ob die benötigten Karten vorhanden waren.
Zu der Zeit (und wenn man wirklich nur noch selten neue Karten benötigt), dann war dies für mich die Anlaufstelle Nummer 1. Booster Packs hat man dann nur noch selten gekauft, stattdessen extrem seltene/beliebte Einzelkarten oder Booster-Packs von bereits eingestellten Editionen - die Preise der ungeöffneten Booster-Packs für die alten Editionen sind irgendwann durch die Decke gegangen.
Was deine Kritik am Kapitalismus betrifft: Ein Kumpel von mir, auch Hardcore-Magic-Spieler, hatte eigentlich nie groß Geld. Hat nur selten mal ein paar Booster gekauft und eigentlich niemals Einzelkarten. Er hat halt viel getauscht und sich perfekte Decks mit günstigen Karten gebaut.
Da wir unter uns Kumpels eigentlich nie Duelle gespielt haben (immer mind. 4 Leute), sondern in Teams, konnte man das auch immer gut integrieren und kombinieren.
Und ja, ich habe bestimmt über die 5-7 Jahre die ich gespielt habe, sicher 5000,-DM oder mehr in dem Spiel versenkt. Einen Teil habe ich am Ende über den Verkauf von den teuersten Karten wieder rausbekommen.
Aber diese super geilen Spielstunden die mir diese "Investition" gebracht hat, lässt sich gar nicht in Worte fassen. Ich habe sicherlich tausende Stunden dort mit meinen Freunden versenkt. In dieser Zeit hab ich am PC relativ wenig gezockt.
Wer das damals nicht miterlebt hat, der kann das heute nur schwer nachvollziehen. Eine vergleichbare geile Zeit hatte ich später nur noch zwei mal, einmal eine intensive Zeit in Counterstrike ('99-'02) und die ersten beiden Jahre in WoW (02/05 - 12/06).
Heute bin ich wahrscheinlich zu alt um noch mal richtig von irgendwas neuem geflasht zu werden.