Das halte ich für eine gewagte These. Die auf der E3 gezeigten Gameplay-Videos erinnerten mich jedenfalls sehr stark an Uncharted. Wenn man Nathan Drake an Stelle von Lara hätte, wären die beiden Spiele ununterscheidbar. Dass Lara nun einen Bogen hat, ist völlig egal, denn vom Waffenverhalten ist er trotzdem 1 zu 1 mit einer Stealth-Pistole, wie Drake sie beispielsweise in Uncharted benutzt, gleichzusetzen. Auch die gezeigten Nahkampf-Szenen erinnern sehr an Uncharted. In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass sich Laras Gesundheit nun auch selbstständig regeneriert, ebenso wie in der Uncharted-Reihe. Und woher kennen wir das Deckungssystem? Na klar, Uncharted.Warum ich nichts von Uncharted sage? Man konnte TR nie mit Uncharted vergleichen und ich denke das bleibt auch so. Die E3 bot keinen Anhaltspunkt eines Uncharted Klons außer, dass man einige Fehler in der Action ausgemerzt hat.
Die Entwickler können mir jedenfalls viel erzählen von wegen Rollenspielelemente, offen erforschbarer Spielwelt, etc..., aber was ich bisher von dem Spiel gesehen habe, erinnert an einen herkömmlichen Cover-Shooter der linearsten und anspruchslosesten Art. Vielleicht wird das Spiel am Ende sehr gut, aber anhand der bisher gezeigten Spielszenen sollte man doch sehr skeptisch sein.
Was die Tomb-Raider-Reihe für mich immer auszeichnete, war das komplexe und ausgeklügelte Leveldesign, knifflige Sprung- und Rätselpassagen und dieses survival-artige Ressourcen-Management, das ich vor allem bei Teil 3 liebte. Medipacks und Munition waren immer knapp, ebenso wie Speicherkristalle. Dadurch baute das Spiel eine ungeheure Spannung auf, wie man sie ansonsten vielleicht nur in Dark Souls erleben kann. Durch den Wegfall eines Inventars und das Selbstheilungssystem geht nun - ähnlich wie bei Uncharted - jeglicher Anreiz verloren, die Spielwelt überhaupt zu erforschen. Es gibt sowieso nichts Interessantes, das man finden könnte. Rätsel scheint es leider auch nicht mehr zu geben...