Brothers in Arms: Furious 4

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bird.gif
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Beitrag von bird.gif »

mr archer hat geschrieben: Quatsch. "Mein Kampf" konnte jeder lesen. Und als Schüler musste er das sogar. Die Zeitungen waren jeden Tag voll mit Propaganda, die Filme, die Romane. "Rassenlehre" war Pflichstoff in der Schule. Den "Streicher" gab es an jedem Bahnhofskiosk.

Und es gab weiß Gott genug Leute, die es verstanden haben. Die in die innere Imigration gegangen sind, in den Untergrund, ins Exil. Die Juden versteckt haben. Und, und, und.

Aber ist natürlich bequemer, sichh rückblickend kollektiv zum Opfer zu erklären.
1) Also waren die Schüler(Kinder!) denen die NS Propaganda eingebläut hat also alles Täter und keine Opfer - Aha
Ja und nachdem du "Mein Kampf" gelesen hattest konntest du natürlich auf den Dorfplatz maschieren und sagen dass dieses Buch ein angesammelter Haufen Scheisse ist...
2)Hab ich was anderes Behauptet?
3)Gut , dass du meinen Post gelesen und verstanden hast ;) - Nochmal zum mitschreiben , es gibt keine kollektiven Opfer genausowenig wie es kollektive Täter gibt. Aber schön , dass du so gut verstehst :)
Zuletzt geändert von bird.gif am 14.07.2011 10:54, insgesamt 2-mal geändert.
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mr archer
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Re: Was soll das?

Beitrag von mr archer »

Dr.Maier hat geschrieben:
Warum denn nicht? Ist ein Alliierter Soldat mehr wert als ein deutscher Soldat? Oder ist ein deutscher Soldat mehr wert als ein alliierter Soldat?

In beiden Fällen: NEIN, ist er nicht.
Natürlich nicht. Kein Mensch ist mehr "wert", als der andere. Nichts ist darum perverser als Krieg - denn er bringt Menschen gezielt in eine Situation, in der sie genau dieser Frage ausgesetzt sind, die sich aber in der einzig vernünftigen Form nicht mehr beantworten lässt, weil es um die eigene Haut geht. Das genau ist das Kalkül hinter der Sache.

Aber stell die Frage doch mal bitte so, wie sie eigentlich gestellt werden müsste, wenn man kurz mal hypothetisch dazu bereit wäre, Krieg wäre "vernünftig":

Ist das, wofür der alliierte Soldat 1945 vor Berlin kämpft mehr wert als das, wofür der deutsche Soldat 1945 vor Berlin kämpft?
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mr archer
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Beitrag von mr archer »

Flucider hat geschrieben: 1) Also waren die Schüler(Kinder!) denen die NS Propaganda eingebläut hat also alles Täter und keine Opfer - Aha
Ja und nachdem du "Mein Kampf" gelesen hattest konntest du natürlich auf den Dorfplatz maschieren und sagen dass dieses Buch ein angesammelter Haufen Scheisse ist...
Nö. Aber sie wurden in einer Denkweise indoktriniert, die sie mal zu Tätern machen sollte.

Und mal ganz naiv und dabei leider wahr: Hitler ist in einer demokratischen Mehrheitsentscheidung zum Reichskanzler gemacht worden. Der hat sich nicht an die Macht geputscht. Niemand war gezwungen, Hitler zu wählen.
Und wenn die deutsche Zwischenkriegsgesellschaft sich in großer Zahl auf die Dorfplätze gestellt hätte und gesagt hätte, das "Mein Kampf" ein angesammelter Haufen Scheiße ist, wäre es nicht dazu gekommen, dass er an die Macht kommt.
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derHobi
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Beitrag von derHobi »

Scipione hat geschrieben:

vielleicht solltest du auch mal ein bisschen mehr in deinem eigenen Land unterwegs sein, dann würde dir eventuell auffallen, dass bei uns auch noch ähnliche Ansichten, Witze, Sprüche, Frotzeleien gut in Mode sind.....
die Polen klauen unsere Autos, die Türken unsere Töchter, die Italiener sind schlitzohrige Spaghettifresser, der Russe ist sowieso böse, die englischen Inselaffen haben alle schlechte Zähne und können kein Fussball spielen, lolholland, die Amis sind alle fett und dumm, und die Griechen haben ihre Schafe ganz besonders gern....

solche idiotischen Vorurteile gibts in jedem Land, da ist niemand besser als der andere.
Und, macht es das besser?
Verstehe das Argument nicht, da "wir" Vorurteile gegenüber anderen haben ist es ok das andere das auch über "uns" haben? Hmm.

Aber ich verstehe schon die Argumentationskette von dir und auch die von mr archer. Wenn man sich schon nicht als "deutsch" fühlen kann, dann kann es einen auch nicht stören was andere denken (und nein, ich meine hier keine Oktoberfest-Klischees). Ist in meinen Augen auch eine nachvollziebare Sichtweise. Das sehen wir dann eben unterschiedlich.

Und ich sehe da schon einen Unterschied zwischen "Lederhosen", "schlechter Zähne" und "das Böse". Über erstere lache ich auch.
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Beitrag von bird.gif »

mr archer hat geschrieben: Und wenn die deutsche Zwischenkriegsgesellschaft sich in großer Zahl auf die Dorfplätze gestellt hätte und gesagt hätte, das "Mein Kampf" ein angesammelter Haufen Scheiße ist, wäre es nicht dazu gekommen, dass er an die Macht kommt.
tja , das stimmt wohl , nur hat sich das nicht jeder getraut - Unterdrückung wird nicht umsonst so genannt. (Und funktioniert in jedem totalitären System gleich)
FreeZZa
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Beitrag von FreeZZa »

Habe die älteren Brothers in Arms nie gespielt, mir auch schleierhaft wieso dieses Spiel jetzt Brothers in Arms heisst, aber lustig siehts auf jedenfall aus! Ich fand Inglorious Basterds super, Bulletstorm war auch recht spassig, das zusammen wird bestimmt lustig :D

Ach und nur so kurz zu dieser Nazidiskussion:
Natürlich, die Naziherrschaft war brutal und alles andere als schön, aber das hier ist nur ein Spiel. Nehmt es doch nicht so ernst. Die Deutschen haben leider Gottes das Naziklischee aufgedrückt bekommen, kann der heutige Deutsche aber nichts dafür. Wir als Schweizer werden als geldgeil bezeichnet und wir leben doch sowieso nur in unseren Alphütten und machen Käse und Schoggi. So sieht uns die Welt. Und da das Naziklischee nunmal interessanter ist als ein bisschen Käse und Schoggi, nimmt man dies gerne als Vorlage für ein Spiel...
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mr archer
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Beitrag von mr archer »

derHobi hat geschrieben:
Und, macht es das besser?
Verstehe das Argument nicht, da "wir" Vorurteile gegenüber anderen haben ist es ok das andere das auch über "uns" haben? Hmm.
Vorurteile sind dumm. Jede Kultur in allen Teilen der Welt zu allen Zeiten hatte Vorurteile, hat Vorurteile und wird immer Vorurteile haben. Das ist leider eine kultur-soziologische Eigenschaft größerer menschlicher Gruppen, die sich nicht aus der Welt schaffen lässt - weil größere Gruppen sich immer vor allem über das definieren, was sie NICHT sind, über die ANDEREN. Und dafür braucht man diesen gegenüber eben Vorurteile. Ist leider so.

Einziger Ausweg: Humor. Das ganze ins Lächerliche ziehen, übertreiben, persiphlieren. Dann sind Vorurteile nämlich beherrschbar. Sport macht sich auch immer gut (Fußball-WM und so). Problematisch werden Vorurteile, wenn sie Teil der Politik werden. Und da sind wir dann wieder im 3. Reich.
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mr archer
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Beitrag von mr archer »

Flucider hat geschrieben:
mr archer hat geschrieben: Und wenn die deutsche Zwischenkriegsgesellschaft sich in großer Zahl auf die Dorfplätze gestellt hätte und gesagt hätte, das "Mein Kampf" ein angesammelter Haufen Scheiße ist, wäre es nicht dazu gekommen, dass er an die Macht kommt.
tja , das stimmt wohl , nur hat sich das nicht jeder getraut - Unterdrückung wird nicht umsonst so genannt. (Und funktioniert in jedem totalitären System gleich)
Das war die Situation NACH 1933. Da gehörte dazu dann Mut, Todesverachtung und ein sehr gefestigtes moralisches Wertesystem.

VOR 1933 gab es in Deutschland eine Demokratie. Da wäre es nicht nur ohne weiteres möglich gewesen, Hitler anzuprangern. Es wäre für jeden klar denkenden Menschen sogar verpflichtend gewesen.
Nur leider hat der Großteil der Deutschen in der Weimarer Republik bis zu deren Schluss ja nicht kapiert oder es nicht kapieren wollen, was Demokratie bedeutet. Wie gesagt: Hitler ist aus einer Demokratie heraus an die Macht gekommen. Per Mehrheitsentscheid.
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3nfant 7errible
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Beitrag von 3nfant 7errible »

derHobi hat geschrieben:
Scipione hat geschrieben:

vielleicht solltest du auch mal ein bisschen mehr in deinem eigenen Land unterwegs sein, dann würde dir eventuell auffallen, dass bei uns auch noch ähnliche Ansichten, Witze, Sprüche, Frotzeleien gut in Mode sind.....
die Polen klauen unsere Autos, die Türken unsere Töchter, die Italiener sind schlitzohrige Spaghettifresser, der Russe ist sowieso böse, die englischen Inselaffen haben alle schlechte Zähne und können kein Fussball spielen, lolholland, die Amis sind alle fett und dumm, und die Griechen haben ihre Schafe ganz besonders gern....

solche idiotischen Vorurteile gibts in jedem Land, da ist niemand besser als der andere.
Und, macht es das besser?
Verstehe das Argument nicht, da "wir" Vorurteile gegenüber anderen haben ist es ok das andere das auch über "uns" haben? Hmm.

Aber ich verstehe schon die Argumentationskette von dir und auch die von mr archer. Wenn man sich schon nicht als "deutsch" fühlen kann, dann kann es einen auch nicht stören was andere denken (und nein, ich meine hier keine Oktoberfest-Klischees). Ist in meinen Augen auch eine nachvollziebare Sichtweise. Das sehen wir dann eben unterschiedlich.

Und ich sehe da schon einen Unterschied zwischen "Lederhosen", "schlechter Zähne" und "das Böse". Über erstere lache ich auch.

der Punkt ist, dass du dein kleines Beispiel mit der 11 jährigen Tochter gebracht hast, als hätte es auch nur irgendeine Relevanz. Hat es aber nicht.
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Beitrag von bird.gif »

mr archer hat geschrieben: VOR 1933 gab es in Deutschland eine Demokratie. Da wäre es nicht nur ohne weiteres möglich gewesen, Hitler anzuprangern. Es wäre für jeden klar denkenden Menschen sogar verpflichtend gewesen.
Nur leider hat der Großteil der Deutschen in der Weimarer Republik bis zu deren Schluss ja nicht kapiert oder es nicht kapieren wollen, was Demokratie bedeutet. Wie gesagt: Hitler ist aus einer Demokratie heraus an die Macht gekommen. Per Mehrheitsentscheid.
Achso die SA bestand nur aus demokratischen Wahlhelfern? :roll:
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mr archer
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Beitrag von mr archer »

Flucider hat geschrieben:
mr archer hat geschrieben: VOR 1933 gab es in Deutschland eine Demokratie. Da wäre es nicht nur ohne weiteres möglich gewesen, Hitler anzuprangern. Es wäre für jeden klar denkenden Menschen sogar verpflichtend gewesen.
Nur leider hat der Großteil der Deutschen in der Weimarer Republik bis zu deren Schluss ja nicht kapiert oder es nicht kapieren wollen, was Demokratie bedeutet. Wie gesagt: Hitler ist aus einer Demokratie heraus an die Macht gekommen. Per Mehrheitsentscheid.
Achso die SA bestand nur aus demokratischen Wahlhelfern? :roll:
Klar. Und die stand zwischen 1930 und 1932 auf jedem Dorfplatz.

Nur mal so: In Halle/Saale erhielt Hitler 1932 bei der Wahl nicht die Mehrheit der Stimmen. Und da gab es noch eine ganze Reihe von Städten mehr. Und in denen gab es eine ganze Menge SA.

Tut mir leid, da kannst Du mich von keinem Gegenteil überzeugen: Die (schweigende) Mehrheit "der Deutschen" war 1932 ganz einverstanden damit, dass der Typ aus Braunau Reichskanzler wird. Und sehr viele aus dieser Mehrheit wussten, wofür er politisch steht, kannten die Ziele seiner Partei und waren mit diesen einverstanden.
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SK3LL
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Beitrag von SK3LL »

@Dr.Maier
Wie kann man nur so borniert sein?! Willst du nicht begreifen, dass der Begriff Nazi nicht als Synonym für den deutsche Soldaten steht oder was?
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Cadenadelreino
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Beitrag von Cadenadelreino »

tarantino darf das machen...er ist n genie...er hats sogar geschafft dass die meisten zuschauer (sogar die amis) die nazis "sympathisch" fanden ...was wohl auch dran liegt dass hans landa einfach ne geile figur ist...aber DAS hier ...also nä ey...

@mr archer (ich hab jetzt nur diese seite gelesen)

das deutsche volk hat hitler NICHT zum kanzler gewählt...er hat nur ein paar regionale wahlen gewonnen...während der goldenen jahre hat das interesse an den extremen parteien auch wieder abgenommen...wäre der schwarze freitag nicht gewesen oder wär stresemann nicht gestorben hätte hindenburg hitler niemals zum kanzler gemacht...(wobei man bei hätte würde wenn auch sagen kann dass die weimarer verfassung oder der versailler vertrag an allem schuld ist...dann der 1. weltkrieg...und am ende der kaiser...^^) man kann dem deutschen volk nur vorwerfen dass sie hingenburg gewählt haben....
Zuletzt geändert von Cadenadelreino am 14.07.2011 11:40, insgesamt 5-mal geändert.
Dr.Maier
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Re: Was soll das?

Beitrag von Dr.Maier »

mr archer hat geschrieben:
Dr.Maier hat geschrieben:
Warum denn nicht? Ist ein Alliierter Soldat mehr wert als ein deutscher Soldat? Oder ist ein deutscher Soldat mehr wert als ein alliierter Soldat?

In beiden Fällen: NEIN, ist er nicht.
Natürlich nicht. Kein Mensch ist mehr "wert", als der andere. Nichts ist darum perverser als Krieg - denn er bringt Menschen gezielt in eine Situation, in der sie genau dieser Frage ausgesetzt sind, die sich aber in der einzig vernünftigen Form nicht mehr beantworten lässt, weil es um die eigene Haut geht. Das genau ist das Kalkül hinter der Sache.

Aber stell die Frage doch mal bitte so, wie sie eigentlich gestellt werden müsste, wenn man kurz mal hypothetisch dazu bereit wäre, Krieg wäre "vernünftig":

Ist das, wofür der alliierte Soldat 1945 vor Berlin kämpft mehr wert als das, wofür der deutsche Soldat 1945 vor Berlin kämpft?

Gefällt mir sehr gut! :)


@Evil Sk3llor

:lol: ich weiß das schon, die Bemühungen der Politik gehen ja in die Richtung alle deutschen Soldaten als Nazis abzustempeln. Ich bin gegenteiliger Meinung, nicht alle, aber sicherlich auch vorhanden. Du hast mich offensichtilch missverstanden, oder ich habe mich unklar ausgedrückt und am Ziel vorbeigeredet.
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Stereomud
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Beitrag von Stereomud »

Also....Hart! Ich habe mir die ersten 4 Seiten durchgelesen und hätte fast das kotzen bekommen bei diese aufgesetzten Moralkeule die hier geschwungen wird!

Sorry aber wann habt ihr jeglichen Sinn für Humor weggeschmissen und gegen verbitterte Eingeschnapptheit eingetauscht?

Ihr veraltet euch genauso wie jene Muslime die Karikaturen Ihres Gottes mit dem Tod bestrafen wollen...völlig unbegründet und überzogen!

Sorry....aber das ist einfach nur lachhaft wie ihr euch über ein Stark Sarkastisches Spiel erzürnt!

Ich guck mir jetzt TEam America an und reg mich drüber auf wie da das Amerikanische Militär und die Grundeinstellung mit den Füßen getreten wird...sowas kann man doch echt nicht tollerieren....mein UrUrOpa war vielleicht mal Amerikaner....