BioShock Infinite - Test

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mr archer
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von mr archer »

Kajetan hat geschrieben:
DonDonat hat geschrieben: Ich für meinen Teil kann Ken Levine gar nicht genug danken und wiederhole meine Einschätzung zu Infinite auch gerne:
BioShock ist fuc*ing noch mal mit das BESTE was der Videospiel Markt storytechnisch zu bieten hat!
DAS bezweifelt auch niemand.
Nun, ein bisschen bezweifle ich das hiermit. Mir fallen auf Anhieb schon mal drei Spiele ein, die storytechnisch mindestens auf der Ebene von BioShock rangieren: Silent Hill 2, Cryostasis, Arcanum. Ausserdem, bei aller Wertschätzung für Levine, letztlich variiert er eigentlich die ganze Zeit sich wiederholende Storymotive. Zwar auf stets sehr hogem Niveau. Aber dann doch immer wieder ähnliche Muster.

Ausserdem kann ich Bioshock einfach nicht verzeihen, dass es das in der Geschichte behauptete moralische Dilemma seiner Welt im Gameplay komplett mit den Füßen tritt.
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Supabock-
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von Supabock- »

mr archer hat geschrieben:Ausserdem kann ich Bioshock einfach nicht verzeihen, dass es das in der Geschichte behauptete moralische Dilemma seiner Welt im Gameplay komplett mit den Füßen tritt.
JA! JA! JA! Das kann nicht oft genug gesagt und geschrieben werden!
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SpookyNooky
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von SpookyNooky »

Was für ein Beitrag.
DonDonat hat geschrieben:Dazu kann ich nur die folgenden Fragen stellen:
1. Hast du Geschitskenntnisse(sic!)?
Denn wenn man sich etwas in der US Geschichte auskennt findet man hier viele Anküpfungen, Kritik und dass alles in konkreten historischen Bezügen!
Das stimmt schon, aber Bezüge zur US-Historie sind kein Qualitätsmerkmal. Im Spiel wird der Boxeraufstand thematisiert und das Massaker von Wounded Knee, das macht das Spielgefühl nicht elitärer als es ist.
DonDonat hat geschrieben:2. Physikalische Theorien wie die String Theorie, ist dir dass ein Begriff???
Denn wenn nicht fehlt dir einfach das Verständnis eines großen Teils der Story und der Atmosphäre die durch die Voxophone der Lutece aufgebaut wird, weil es dort nämlich um Theorien über Photonen, Multiversen etz. geht.
Oho. Da spricht ein Physiker?! Entschuldige meine höhnische Ausdrucksweise, aber jedem Spieler zu unterstellen, ihm fehle das "Verständnis" für die Geschichte, wenn er nichts von String-Theorie versteht, ist ziemlich hochnäßig. Multiversen werden thematisiert und damit auch die String-Theorie, das spielt für die eigentliche Geschichte aber keine Rolle.
DonDonat hat geschrieben:Hast du den Plot rund um Booker und Elisabeth überhaupt verstanden????
Das ist auch so eine Unterstellung.
DonDonat hat geschrieben:Na ja, vielleicht fehlt dir auch nur das schon etwas philosophische Intresse hinter dem Plot in Infinite...
Genau so großkotzig. Jeder Spieler, dem das Spiel nicht zugesagt hat, ist einfach nicht dekadent genug, um philosophisch so bewandt zu sein wie du?

Um meinen Standpunkt klarzumachen: Ich fand Bioshock: Infinite klasse. Aber ich mag es nicht, wenn jemand von oben herab einen anderen Spieler mangelndes Wissen unterstellt, nur weil er ein Spiel nicht gutfindet, in dem Begriffe vorkommen, die Harald Lesch schon mal in den Mund genommen hat und die man auf Wikipedia nachschlagen kann. .
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Kajetan
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von Kajetan »

mr archer hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben:
DonDonat hat geschrieben: Ich für meinen Teil kann Ken Levine gar nicht genug danken und wiederhole meine Einschätzung zu Infinite auch gerne:
BioShock ist fuc*ing noch mal mit das BESTE was der Videospiel Markt storytechnisch zu bieten hat!
DAS bezweifelt auch niemand.
Nun, ein bisschen bezweifle ich das hiermit.
Nicht DAS beste, sondern "mit" das beste :)
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SpookyNooky
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von SpookyNooky »

"Mit das Beste" sein geht gar nicht, denn "das Beste" ist schon der Superlativ.
Das ist, als würdest du "das Einzige" steigern wollen.
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oppenheimer
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von oppenheimer »

DonDonat hat geschrieben:Physikalische Theorien wie die String Theorie, ist dir dass ein Begriff???
Denn wenn nicht fehlt dir einfach das Verständnis eines großen Teils der Story und der Atmosphäre die durch die Voxophone der Lutece aufgebaut wird, weil es dort nämlich um Theorien über Photonen, Multiversen etz. geht.
Ich glaube nicht, dass man auch nur Grundkenntnisse in Stringtheorie braucht, um den Plot in seiner Gänze zu verstehen.
Ganz im Gegenteil zu Half Life 2, wo einem dann auf Biegen und Brechen Sätze wie "Oh, sieh nur: Eine Kalabi-Yau-Mannigfaltigkeit-yadayadablah" um die Ohren gehauen werden. DAS hat mich irgendwie peinlich berührt, obwohl ich halbwegs wusste, wovon da rumgeschwurbelt wurde.
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Kajetan
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von Kajetan »

SpookyNooky hat geschrieben:"Mit das Beste" sein geht gar nicht, denn "das Beste" ist schon der Superlativ.
Das ist, als würdest du "das Einzige" steigern wollen.
"Mit das Beste" ist eine umgangsspachliche Umschreibung von "gehört mit zu den besten Vertretern einer XYZ", "hat eine überdurchschnittlich hohe Qualität".
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TheLaughingMan
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von TheLaughingMan »

Immer wenn ich die Enttäuschung über das Gameplay lese frage ich mich was die Leute den erwartet haben? Und vor allem, was ihnen Anlass gegeben zu glauben es wäre was anderes als ein gewöhnlicher Shooter mit Pseudo Magie?
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mr archer
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von mr archer »

TheLaughingMan hat geschrieben:Immer wenn ich die Enttäuschung über das Gameplay lese frage ich mich was die Leute den erwartet haben?
Einfach. System Shock 3.
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Xris
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von Xris »

Naja iwie war B:I so richtig schlecht was das Gameplay anbelangt... wäre das Gameplay ein Film würde ich es als D-Movie bezeichnen. Die Gründe wurden schon oft genug angeführt.
Da kann die Story noch so toll, aber wenn das Gameplay nicht viel taugt, kann man nicht von einem "sehr guten Spiel (!)" reden.
Sehe ich auch so. Das ist der Punkt an dem ich nur noch hinnehmen kann das es Storyspieler gibt und das sie eben da scheinbar was ganz anderes spielen. Nichts desto trotz war ich lange nicht mehr so überrascht von Tests wie in diesem Fall. Man könnte meinen da ist die Offenbarung auf Disc gebannt.
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Obstdieb
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von Obstdieb »

mr archer hat geschrieben:
TheLaughingMan hat geschrieben:Immer wenn ich die Enttäuschung über das Gameplay lese frage ich mich was die Leute den erwartet haben?
Einfach. System Shock 3.
Ach komm. Wissen wir doch beide, dass du das genauso wenig erwartet hast wie ich. Wenn irgendwas vorher klar war, dann das.

Und mal davon abgesehen. Die Story vom Original Bioshock war vielleicht gut, aber eben nicht mal ansatzsweise so gut wie die von System Shock 2.
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muecke-the-lietz
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von muecke-the-lietz »

Oh, meine Fresse, wer im Jahr 2013 immer noch System Shock als Maßstab nimmt, hat irgendwie den Knall nicht gehört.

Nicht nur, dass System Shock 2 mittlerweile hoffnungslos veraltet ist, gerade was die sehr fummelige Steuerung anbelangt, es hat mit BioShock einfach mal nichts zu tun. Das Wort "Shock" in beiden Titeln ist eine der wenigen Parallelen, die es zwischen diesen beiden Reihen überhaupt gibt.

Und auch wenn der erste BioShock Teil noch mehr Versatzstücke aus System Shock hatte, so sollte doch jedem klar gewesen sein, dass diese spätestens im dritten Teil überhaupt nicht mehr vorhanden sein werden. Und Bioshock Inifinite als spielerisch langweilig zu bezeichnen, weil es sich nicht so umständlich und fummelig steuert wie ein zig Jahre altes Spiel, welches meines Wissens nach noch auf der Half Life 1 Engine lief, zeigt eher die stark reaktionäre Haltung einiger Videospiel Opas, denn eine tatsächliche Meinung zu B:I im speziellen.

Es gibt kaum einen (modernen ) Shooter der seine Gefechte so zelebriert, wie es der neueste Bioshock Vertreter tut, die Fähigkeiten sind manigfaltig und werden in sinnvollen Abständen um neue erweitert. Elizabeth ist eine der interessantesten Charakter überhaupt in Videogames und auch auf der Design Ebene macht das Spiel auch wahnsinnig viel richtig.

Die Story und ihre Hintergründe sind fundiert, lassen sich nachschlagen und stellen ein großartige Zusammenstellung aller möglichen seltsamen Theroien dar, seien es nun wissenschaftliche oder philosophische. Diese Story mit dem Medium Film oder Literatur vergleichen zu wollen, zeigt einfach nur das fehlende Selbstbewusstsein vieler Spieler bezügliches des Mediums Videogames, ebenso aber auch das Nicht-Erkennen völlig unterschiedlicher Dramaturgien und Erzählweisen der unterschiedlichen Medien.

Für das Medium Games ist die Geschichte nicht nur ok, sondern fantastisch und absolut auf einer Höhe mit Meilensteinen wie Silent Hill 2, welche(s) sich ebenfalls die besondere Dramaturgie und Erzählmöglichkeiten von Videospielen zu Nutze machten, um völlig fremd- und einzigartige Geschichten zu erzählen.
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James Dean
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von James Dean »

muecke-the-lietz hat geschrieben:Oh, meine Fresse, wer im Jahr 2013 immer noch System Shock als Maßstab nimmt, hat irgendwie den Knall nicht gehört.
Es gab in der Vergangenheit nunmal keine besseren Spiele als Planescape, Deus Ex, System Shock und ein paar andere. Jedes Spiel hatte seine Stärken und es sind gewiss nicht nur Nostalgiegläser, die den Blick vernebeln, sondern auch die Tatsache, dass in den letzten 10 - 15 Jahren halt nichts rausgekommen ist, was auch nur ansatzweise an die Qualität dieser Spiele rankäme. Man kann natrlich darüber streiten, ob es daran liegt, dass man früher mehr Spielraum für Kreativität und oft weniger Zeitdruck gehabt hat. Ich persönlich bin der Meinung, dass es Videospielen so ergeht wie jedem anderen Medium, was es in der Geschichte der Menschheit gegeben hat: Es wird durch den Kapitalismus verwurstet und uninteressant gemacht.

Kino: In den 20er Jahren populär geworden und hat mit Produktionen wie Metropolis, Nosferatu und anderen Filmen Meilensteine gesetzt. Dann wurde es immer kommerzialisierter und heute erleben wir einen Transformers und Fast & 2 Furious Teil nach'm andern.
Musik: Wurde auch ab den 60ern / 70ern kommerzialisiert und ist immer beschissener geworden.
Fernsehen: War anfangs auch ein Quell der Kreativität und heute sind alle Sender fast gleich, wow.

Natürlich standen schon immer gewisse kommerzialisierte Interessen hinter den Medien, aber irgendwann war überall ein Punkt erreicht, an dem die Interessen zu krass wurden. Aber ich werde jetzt OT.

Es gibt kaum einen (modernen ) Shooter der seine Gefechte so zelebriert, wie es der neueste Bioshock Vertreter tut, die Fähigkeiten sind manigfaltig und werden in sinnvollen Abständen um neue erweitert. Elizabeth ist eine der interessantesten Charakter überhaupt in Videogames und auch auf der Design Ebene macht das Spiel auch wahnsinnig viel richtig.

Ich habe B:I gespielt und es ist bisher auch mein GotY, da ich storybasierte Spiele liebe. Aber was du sagst, stimmt einfach nicht. Die Fähigkeiten waren stumpf reduziert auf 8 oder 9 (im Vergleich zu Bioshock 1), was mich stark an den Wechsel von Black & White 1 zu Black & White 2 erinnert hat, wo es plötzlich nur noch 25 % aller Zauber gab.
Auch die Gefechte in B:I waren immer gleich, die Waffenauswahl war nicht wirklich vielfältig (standardkost eben: Revolver, MG, Schrotflinte, Raketenwerfer, Nahkampf) und die Inszenierung auch gewöhnlich. Das einzige, was recht lustig war, waren die Gefechte auf den Schienen. Eine nette Addition zu den sonst gewöhnlichen Shootermechaniken. Da hatten andere Shooter schon mehr zu bieten, wo man teilweise Kugeln selbst lenken konnte.

Zum Thema Design und Elizabeth stimme ich dir zu.

Für das Medium Games ist die Geschichte nicht nur ok, sondern fantastisch und absolut auf einer Höhe mit Meilensteinen wie Silent Hill 2, welche(s) sich ebenfalls die besondere Dramaturgie und Erzählmöglichkeiten von Videospielen zu Nutze machten, um völlig fremd- und einzigartige Geschichten zu erzählen.
Wenn du auf interessante Erzählmöglichkeiten stehst, solltest du dir mal Lurking Evil antun. Da kannst du sogar Feinde, die du triffst, lecken und ihren Geschmack erfahren, habe ich mir sagen lassen. Die Krux an der Sache: Es ist ein Textadventure.
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SpookyNooky
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von SpookyNooky »

muecke-the-lietz hat geschrieben:Nicht nur, dass System Shock 2 mittlerweile hoffnungslos veraltet ist, gerade was die sehr fummelige Steuerung anbelangt, es hat mit BioShock einfach mal nichts zu tun. Das Wort "Shock" in beiden Titeln ist eine der wenigen Parallelen, die es zwischen diesen beiden Reihen überhaupt gibt.
http://systemshockbioshocksimilarities.webs.com/
Hoffe, die Seite geht noch. Kann sie zurzeit nicht aufrufen.

Ein System Shock 3 habe ich wahrlich auch nicht erwartet.
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Supabock-
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Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von Supabock- »

muecke-the-lietz hat geschrieben:Es gibt kaum einen (modernen ) Shooter der seine Gefechte so zelebriert, wie es der neueste Bioshock Vertreter tut, die Fähigkeiten sind manigfaltig und werden in sinnvollen Abständen um neue erweitert.
Selbst DAS ist schon vollkommener Unsinn. Abgesehen davon, dass schon Bioshock 1(!) seine Gefechte deutlich besser zelebriert hat, hat zb. das deutlich unterschätzte Resistance 3 ein deutlich intensiveres, knackigeres, satteres Shooter-Gameplay.

Wer 2013 das Gameplay von B:I als State-of-the-Art bezeichnet oder als Maßstab nimmt, der (und hier zitiere ich dich) "hat irgendwie den Knall nicht gehört"

Bei Story und der Integration von Elizabeth gebe ich Dir recht, das Gameplay hingegen ist altbacken, überholt und absolut standardesk.