Civilization: Beyond Earth - Test

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_Semper_
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von _Semper_ »

@jörg: da du ja scheinbar doch öfter im thread vorbei schaust, frag' ich einfach mal direkt. wurde im test bewusst auf einen vergleich mit alpha centauri verzichtet oder hattest du einfach zu wenig berührungspunkte mit dem spiel, um überhaupt vergleichen zu können?
johndoe984149
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von johndoe984149 »

Aus solchen Spielen habe ich mich Raus entwickelt aber als Online Spiel gegen reale Spieler bin ich ganz Heiß drauf :Hüpf:
Marobod
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von Marobod »

Das Kampfsystem ist irgendwie immernoch mager...

Das macht mir immer wieder das Spielgefuehl wieder kaputt bei den Civ Spielen.
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Imperator Palpatine
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von Imperator Palpatine »

Ich muss "sarnokh " bei der Frage des Belohnungsgefühls uneingeschränkt zustimmen.

Also wirklich Firaxis da macht ihr ein tolles, atmosphärisches Intro Video aber wenn ich gewonnen habe bekomme ich ein simples Bild ?
Wenn ich in CIV 5 den Wissenschaftssieg erreiche sehe ich auf der Karte das Raumschiff starten und das war es ?

Diese einfachen Bilder hätten ihr für die Wunder in Beyond Earth nutzen können denn wenn ich jene gebaut habe finde ich die " Blaupause " die mir angezeigt wird, atmosphärisch sehr schwach.

Hier müsste dringend nachgebessert werden.

CIV 5 hatte bei mir eine zweite Renaissance erfahren als meine Freunde sich das Spiel geholt haben und es unser favorisiertes Online Spiel wurde. Ich bezweifele nicht dass dies in einem jahr bei Beyond Earth der gleiche Fall sein wird.

Bis dahin habe ich im Singleplayer Spass mit beiden.
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Simulacrum
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von Simulacrum »

90% also, puh. Ich spiele die Civ-Serie jetzt, seit es Civ gibt. Auch Rollenspiele (oldschool pen'n paper) genieße ich nun seit über 20 Jahren. Aber den Bezug, warum man dieses Civilization - unter Rollenspielbezug - so hoch bewertet, kann ich nicht nachvollziehen. Jörg, ich schätze deine Tests, schon weil ich das Gefühl habe, dass wir spieltechnisch "auf einer Welle" sind; meist teile ich auch deine Begeisterung für entsprechende Titel. Teilweise muss ich dir aber widersprechen.

"Alpha Centauri"
Dieses Spiel ist ein klasse Ableger(!) der Civilization-Serie, ganz im Stile von Alpha Centauri. Womit man zum Punkt kommt. Dass man das Spiel "Civilization" genannt hat, anstatt "Alpha Centauri", hat für mich nur mit Marketing und den besseren Verkaufszahlen von Civ zu tun. Da können die Entwickler noch so oft das Gegenteil (nach außen) betonen.

Nicht falsch verstehen, ich mag das Spiel. Es ist eine intelligente Weiterentwicklung von Alpha Centauri und es macht Spaß, all die verschiedenen (neuen) Dinge zu entdecken. Aber wirklich innovativ sind die "neuen" CivBE-Komponenten (u.a. Siedlung auf einem anderen Planeten, Fraktionen statt Nationen, semi-bewusste Flora&Fauna, Transzendenz..) nicht. Man kann auch erkennen, dass man hier im Ansatz versucht hat, das Spiel deutlich übersichtlicher zu machen und ein wenig weg vom ganzen Klein-klein/Micromanagement zu kommen. Das ist auch ganz gut gelungen, vergleicht man mit Alpha Centauri. Das Potential, ein 90% Spiel zu sein, hätte CivBE. Leider gibt es aber auch Minuspunkte, die man einkalkulieren müsste. (zumindest, solange ihr keine Einzelwertung für SP und MP anbietet)

"KI betrügt"
Nach wie vor betrügt CivBE den Spieler, umso höher der Schwierigkeitsgrad, desto frecher. Die KI-Spieler müssen sich offensichtlich weniger Gedanken um Gesundheit machen, können Einheiten ausheben ohne Ressourcen dafür zu haben, expandieren demnach ungehemmt(er), werden kaum von Xeno-Einheiten tangiert, usw. Immerhin, CivBE tut dies offen und ehrlich. Die Erklärung der Schwierigkeitsgrade kündigt frei heraus das KI-Cheating an. Auch und gerade als Rollenspieler sollte es dich stören, wenn ein Mitspieler (oder alle Mitspieler) sich außerhalb der Spielregeln bewegen dürfen, während du daran gebunden bist.
Im Multiplayer-Modus, am besten ohne KI, ist das egal. Da muss jeder nach den Spielregeln spielen. Aber im Singleplayer-Modus ist das schon immer ein großes Ärgernis der Civ-Serie gewesen.

Meiner Meinung nach gehört es mit Punktabzug, in der Wertung, bestraft, wenn sich Entwickler immer weniger mit einer guten KI beschäftigen und stattdessen einfach - unverhohlen - der KI Cheat-Möglichkeiten an die Hand geben. Überhaupt, vor 10+ Jahren war "KI" ein großes Thema. Alle freuten sich darauf, dass es hier enorme Fortschritte gibt - und geben würde. Heutzutage machen es sich die Entwickler wieder (zu) einfach. Das ist, finde ich, der falsche Weg.

"Atmosphäre/Diplomatie"
4P|T@xtchef hat geschrieben:Moin,
auch wenn ich die Kritikpunkte an den Fraktionen nachvollziehen kann, mit denen man sich natürlich nicht so identifizieren kann wie mit bekannten Nationen oder historischen Größe, muss ich nochmal eine Lanze für dieses Spiel brechen..
Du kannst zwar zu Recht eine Lanze für das Spiel brechen, denn es ist wirklich richtig gut, aber die Atmosphäre von CivBE ist einfach nicht "platin". Bei "Alpha Centauri" hatten die Fraktionen eine spürbare Ausrichtung und eine vorbestimmte Gesinnung. Bei CivBE wollte man von Anfang an die spielerische Freiheit spürbar machen, die man ohnehin hätte, man hat daher auf solche Ausrichtungen und klaren Gesinnungen verzichtet. Leider nimmt man damit den Fraktionen auch Charakter. Auch wenn die Geschichte zu den Fraktionen gelungen ist, bei CivBE wird der Spieler schlechter von den Fraktionen mitgenommen, als bei anderen Teilen der Civ-Serie. Wenn man schon weg von den Nationen geht, wo eine gewisse Atmosphäre inhärent ist, hätte man hier doch deutlich mehr Feinschliff benötigt.

Alternativ hat man schlicht zu wenig Fraktionen in das Spiel integriert, die vermitteln, dass hier tatsächlich verschiedene Zivilisationen ihren Weg zum Planeten gefunden haben. Sollte dies geschehen sein, um via DLC weitere Fraktionen zu verkaufen, gehörte auch diese Geschäftspraxis abgestraft. Bei einer 90%-Wertung bekräftigt man Firaxis/2K allerdings nur in ihrem Vorgehen. 90% bedeutet, dass eigentlich kaum noch Luft nach oben ist, was ich aktuell allerdings bezweifeln möchte.

Die KI benimmt sich, wie schon in anderen Civ-Teilen, mehr als merkwürdig. So verlor ich z.B. im letzten Spiel plötzlich meine Hauptstadt an eine andere Fraktion. Ich weiß nicht warum, vermute aber, dass hier ein Spion dafür gesorgt hat (hatte die Spionage sträflich vernachlässigt, mea culpa!). Als ich der Fraktion daraufhin den Krieg erklärte, um mir die Stadt zurückzuholen, wurde ich von allen anderen Fraktionen als "Kriegstreiber" geschnitten. Sorry, aber auch wenn hier durch irgendeine merkwürdige Spionageaktion die Stadt den

Eigentümer wechselte, aber das war meine Hauptstadt.
Im selben Spiel führte ich in der Nähe einer anderen Fraktion Expeditionen durch. Letztendlich mündete dieser Streit - sehr zu Beginn des Spiels - in einem Krieg, der schnell befriedet wurde. Ich konnte mich danach noch so sehr bemühen, es gelang mir nicht mehr, mit dieser Fraktion ins Reine zu kommen. Auch ~300 Spielzüge später war ich bei der Fraktion noch immer verhasst, trotz gleicher Affinität!

Apropos Affinität. Auch hier ist kommt mit der KI keine atmosphärische Diplomatie auf. Fast von Start weg hatte ich mit einer Fraktion ein optimales Verhältnis. Ein früher Kooperationsvertrag, später half ich der Fraktion in einem Krieg gegen eine andere Fraktion und auch sonst war ich darauf bedacht, die Stimmung hoch zu halten. Für mich tat die Fraktion leider nie etwas, das war mir aber egal, solange man eine langjährige Freundschaft hat. Dennoch schade: man hat keine Option, sich mit einer anderen Fraktion auszutauschen. Man kann Handel treiben, einen in den Krieg treiben, Rohstoffe tauschen, aber das, was heutzutage ein modernes Spiel anbieten müsste (um 90% zu erhalten), fehlt völlig. Man kann einander nicht bedingen. Meine Affinität war klar "Harmonie", während der langjährige Partner die "Vorherrschaft" vorzog. Es gab nie Gespräche darüber, was die Diplomatie ein wenig ins Lächerliche zieht. Hier wünschte ich mir, man hätte Kooperationen auch vernünftig eingebaut - mit einer Atmosphäre versehen. Nach dem Motto "hey, wir sind überzeugt davon, der Weg der Vorherrschaft ist der einzig Wahre - geht ihr diesen Weg mit?", nebst weiterer Möglichkeiten. Aber: nichts!
Stattdessen lief das Kooperationsabkommen aus, als beide Fraktionen in ihrer dominanten Affinität die Stufe 5 erreicht hatten und nicht sehr viel später standen sich beide "feindlich" gegenüber.

Jetzt könnte man das "jammern auf hohem Niveau" bezeichnen, wo ich sogar zustimmen würde, aber wir reden hier nicht von "hohes Niveau", sondern sogar von Platin. Bei mir hätte der Singleplayer-Modus 82% erhalten, der rein menschliche Multiplayer-Modus 85%. Luft nach oben ist auf jeden Fall da.
_Semper_ hat geschrieben:
ColdFever hat geschrieben:dafür die Spielmöglichkeiten von CivBE sind größer
welche wären das denn? kann man terraforming betreiben und das terrain verändern? ödnis in fruchtbare erde verwandeln oder den boden austrocknen? kann man ganze landstriche fluten? kann man ozeane besiedeln? kann man eigene einheiten kreieren? reagiert der planet "intelligent" und man sieht sich aggressiveren angriffen gegenüber, je rücksichtsloser man ihn ausbeutet? gibt's überhaupt einen diplomatischen sieg?
Terraforming betreiben: kann man, hier sieht das nur etwas anders aus. Hier entfernt man "Miasma" und man kann "Sumpf" austrocknen. Mit dem Wasser arbeiten kann man (noch) nicht, aber das wäre dann vielleicht tatsächlich einen DLC wert. Der Planet reagiert "intelligent", bzw. die Lebensformen des Planeten, fast so, wie du es beschreibst. Aber im Grunde gab es das auch schon alles bei Alpha Centauri.
Eigene Einheiten kreieren hat man sich vermutlich gespart, damit es übersichtlicher ist und bleibt. Finde ich jetzt auch nicht so schlecht, auch wenn ich die Option auf mehr Einheiten grundsätzlich begrüßen würde.
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Guts
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von Guts »

Das Spiel macht wieder so richtig Lust auf Civ 5. :lol:

Nein, im Ernst ich liebe Weltraum, aber während viele Stärken der Vorgänger im Spiel sind, hat man aber auch die Schwächen mit übernommen. Viele der Verbesserungen aus Addons und Patches, die Civ 5 nach dem Release zu so einem exzellenten Spiel gemacht haben, fehlen hier leider. ( Das wäre schon ein schlechter EA Witz, wenn ein baldiges Addon die selben Änderungen vornimmt wie das Addon zu Civ 5)

So langsam erinnert mich Civilization ein bisschen and den jährlichen Sportspielaufguss im neuen Gewand, denn große Innovation ist hier nicht wirklich zu finden. Zumindest nicht von der Art die mich zum schlafentzogenen Zombie mit sechseckigen Augen machen würde.

@Jörg: Zum Thema Aliens sag ich nur: großes Potenzial nicht genutzt.

// Natürlich ist das Meckern auf hohem Niveau. Aber wenn man ein neues Spiel nach so kurzer Pause ist halt immer die Gefahr groß, dass Innovation auf der Strecke bleibt und lieber kein Risiko eingegangen wird. Der momentane Stillstand in der Spielebranche ist für mich zu erklären durch die vielen "Sequels", die innovationslose Planwirtschaft der Spielebranche.
Und selbst neue Spieleserien nehmen sich die besten Elemente der vergleichbaren erfolgreichen Konkurrenten und kreieren dann etwas nur vermeindlich Neues, wobei allerhöchstens ein einigermaßen neues Element hinzukommt, wenn überhaupt.
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Steppenwaelder
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von Steppenwaelder »

also die 2 hauptkritikpunkte am spiel wurdne schon genannt die ich hab.

1. fraktionen charakterlos und unterschieden sich kaum
und der allergrößte kritikpunkt

2. die ki hat sich 0 weiterentwickelt(mir kommt die stufe ohne ki vorteile also mittel noch einfacher vor als in civ 5)... und ich hab eigentlich keinen bock auf cheatende gegner, aber wenn ich ein bisschen anspruch will werd ich nicht drum herum kommen.
das is für mich der allerwichtigste punkt seit jahren schon. wenn die einfach mal 2 jahre nur an der ki arbeiten würden und dann das gleiche spiel nochmal rausbringen würde, würde ich es mir kaufen :ugly:

technologie und aliens seh ich genauso wie jörg - beides deutlich interessanter als die jeweiligen gegenstücke zu civ 5. in civ 5 (oder 4) hat man doch praktisch gar nicht mehr nachgedacht was man entwickeln soll, weil ja eh praktisch alles vorgegeben war... hier kann man sich einfach mal frei entwickeln - und ich fand das netz überhaupt nicht unübersichtlich.
die aliens sind deutlich besser als die barbaren, aber hier hat man natürlich trotzdem etwas potential verschenkt.
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Jörg Luibl
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von Jörg Luibl »

Ich will die validen Kritikpunkte auch gar nicht kleinreden. Und ja, da ist - wie bei allen Spielen - Potenzial nach oben. Aber mit diesem Spiel verbringe ich jetzt inkl. Betaversion über 100 Stunden. Und ich habe immer wieder richtig Lust auf eine neue Partie - von dieser Art Rundenstrategie gibt es aktuell verdammt wenig da draußen.

Es geht mir manchmal etwas zu schnell mit dem "Civ light" & Co. Vor allem, wenn man merkt, dass sich einige nicht wirklich intensiv mit dem Spiel beschäftigt haben und es abkanzeln. Andererseits ist die Haltung aus Käufersicht natürlich nachvollziehbar - diese skeptische Abwartehaltung haben sich 2K und Firaxis mit all den Nachbesserungen zu Civ 5 selbst eingebrockt. Jetzt wird es schon mit Sportspielen verglichen... :?

Apropos: Warum vergleiche ich es nicht mit Alpha Centauri? Das hat mal stolze fünfzehn (!) Jahre auf dem Buckel. Da sollten wir eher einen Klassiker für unsere Ü30-Leser machen. :wink:

So, genug plädoyiert und schönes Wochenende!
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ColdFever
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von ColdFever »

Simulacrum hat geschrieben:Nach wie vor betrügt CivBE den Spieler, umso höher der Schwierigkeitsgrad, desto frecher. [...] Meiner Meinung nach gehört es mit Punktabzug, in der Wertung, bestraft, wenn sich Entwickler immer weniger mit einer guten KI beschäftigen und stattdessen einfach - unverhohlen - der KI Cheat-Möglichkeiten an die Hand geben.
Hast Du Dich schon einmal ernsthaft mit KI beschäftigt? Die heutige KI ist so weit, dass sie bei "simplen" Spielen wie Schach mit dem Menschen mithalten kann. Eine KI, die bei einem komplexen Spiel wie Civilization mit dem Menschen mithalten kann, ist heute noch nicht annähernd auf einem PC realisierbar. Jedenfalls nicht, wenn die Rundenzeiten nur Sekunden dauern sollen und nicht Stunden.

Bei Schach gibt es 1 Siegbedingung, 2 Spieler, 64 gleichwertige Felder, 6 verschiedene Figuren und nur eine Handvoll Regeln, die auf eine Seite passen. Nach Jahrzehnten Entwicklungsarbeit gibt es heute eine KI, die auf Basis dieser wenigen Vorgaben so gut wie ein Mensch spielen kann und sich mit einem handelsüblichen PC mit Berechnungszeiten im Sekundenbereich realisieren lässt.

Bei Civ gibt es dagegen x Siegbedingungen, x Spieler, Hunderte Felder verschiedenster Art, dutzende verschiedene Figuren und Hunderte Regeln, die ein Handbuch füllen. Eine KI, die damit so gut wie ein Mensch umgehen kann, lässt sich heute mit einem handelsüblichen PC noch nicht annähernd realisieren, vor allem nicht mit den geforderten Berechnungszeiten pro Runde im Sekundenbereich und nicht im Stundenbereich.

Die KI hat also ein technisches Handicap. Die heutige PC-Technik einfach noch nicht soweit. Aus diesem Grund bekommt die KI gewissen Vorteile, die das Handicap ausgleichen. Diese Vorteile betreffen in der Regel Wachstumsvorteile oder Kostenvorteile. Man kann sich das wie bei Golf vorstellen, wo schlechtere Spieler näher am Green starten dürfen. Würde man dabei von einem Cheat sprechen? Wohl kaum.

Ein Kernproblem der Civ-KI ist übrigens die Regel "eine Einheit pro Feld" (wie beim Schach), die es seit Civ5 gibt. Bis zu Civ4 konnte die KI Einheiten auf einem Feld stapeln und damit den Menschen aus dem Konzept bringen. Oft war dann "Game Over", wenn ein SOD ("Stack of Doom") der KI vor der Tür stand. Die Klagen darüber füllten die Foren. Seit Civ5 muss die KI nun mit einer Einheit pro Feld auskommen, und man sieht das Heer der KI schon von Weitem kommen, das sich nun durch Engpässe wie Bergketten und bei CivBE sogar durch Miasma quälen muss. Keine KI kann das so elegant wie der Mensch berechnen. Um diese Nachteile auszugleichen, bekommt die KI zum Ausgleich gewissen Vorteile, beispielsweise billigere Einheiten, um mehr davon bauen zu können. Und trotzdem langt das meist nicht, um das Handicap auszugleichen. Viele Spieler lächeln dann darüber. Andere meckern dagegen über eine "cheatende KI"...

Bei Firaxis arbeiten einige der fähigsten Entwickler an der KI. Diese wird ständig weiterentwickelt. Aber die Programmierer können keine Wunder vollbringen. Möglicherweise werden eines Tages Computer auf Basis neuronaler Verfahren statt sequentieller Mathematik auf das Intelligenzniveau eines Menschen kommen, aber heute sind wir noch nicht so weit. Trotzdem finde ich die KI insgesamt ok, wenn es "Killerregeln" wie "eine Einheit pro Feld" gibt, die Civilization weit über die Anforderungen beim Schach hinausheben.
Zuletzt geändert von ColdFever am 25.10.2014 15:53, insgesamt 4-mal geändert.
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Enthroned
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von Enthroned »

@Jörg
Das Problem bei den Aliens ist meiner Meinung nicht die Idee, sondern die Umsetzung. Ersteinmal sind auf diesem Planeten alle Aliens grün. Das widerspricht Darwins Evulotionstheorie, wonach sich Jäger und Beute an Ihre Umgebung anpassen um gegenseitig den Überlenskampf zu gewinnen.
Dem widerspricht allerdings, dass es in CivBE keine weiteren Aliens außer "die eine Fraktion" gibt. Man könnte meinen das Insekten, Riesenwürmer und sonstige großen Tiere einen Nichtangriffspakt geschlossen haben.

Viel interessanter wäre es doch gewesen, wenn alle Gattungen eine eigene Fraktion wären, die sich auch untereinander jagen. Dann würde man als "Siedler" nämlich zwischen die Glieder der auf dem Planeten existierenden Nahrungskette geraten und müsste sich den Platz auf dem Planeten ersteinmal verdienen.
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ColdFever
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von ColdFever »

@Enthroned
Ich habe oben ausführlich über die Schwierigkeiten der KI geschrieben. Und Du willst, dass neben dem Aufbauspiel jetzt auch noch Ökosysteme simuliert werden? CivBE ist bereits so komplex, dass 2K dafür extra Tutorials gedreht hat. Mit dem Techtree habe selbst ich als Civ-Veteran zu kämpfen. Irgendwo muss man auch mal eine Grenze ziehen.

Oder lass es mich so sagen: Du wirst wahrscheinlich nie mit einem Computerspiel zufrieden sein. Wenn Du die Wirklichkeit mit all ihrer Komplexität willst, musst Du raus in die Wirtschaft oder Politik gehen. Da kannst Du mit Durchblick dann Millionen Menschen helfen. Respekt für solche Leute! Die meisten Spieler wollen dagegen mal eine Zeitlang die harte Wirklichkeit vergessen und sich der Illusion hingeben, im Kleinen auch mal ein toller Hecht zu sein. Wobei CivBE absolut kein triviales Spiel ist, und wer CivBE meistert und sich auf hoher Schwierigkeit behaupten kann, darf sich dafür m.E. durchaus auf die Schulter klopfen.
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ColdFever
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von ColdFever »

sry, Doppelpost.
sarnokh
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von sarnokh »

Imperator Palpatine hat geschrieben:Ich muss "sarnokh " bei der Frage des Belohnungsgefühls uneingeschränkt zustimmen.

Also wirklich Firaxis da macht ihr ein tolles, atmosphärisches Intro Video aber wenn ich gewonnen habe bekomme ich ein simples Bild ?
Wenn ich in CIV 5 den Wissenschaftssieg erreiche sehe ich auf der Karte das Raumschiff starten und das war es ?

Diese einfachen Bilder hätten ihr für die Wunder in Beyond Earth nutzen können denn wenn ich jene gebaut habe finde ich die " Blaupause " die mir angezeigt wird, atmosphärisch sehr schwach.

Hier müsste dringend nachgebessert werden.

CIV 5 hatte bei mir eine zweite Renaissance erfahren als meine Freunde sich das Spiel geholt haben und es unser favorisiertes Online Spiel wurde. Ich bezweifele nicht dass dies in einem jahr bei Beyond Earth der gleiche Fall sein wird.

Bis dahin habe ich im Singleplayer Spass mit beiden.

Mir fällt noch ein, in Civ hatte man sonst ja noch Epochen. Kam man also in Mittelalter oder die Moderne, gabs nen Bildschirm, und die Städte und Einheiten sahen dann anders aus. Auch so ein Belohnungsgefühl. Oder man war beunruhigt, wenn man las, ein Gegner erreichte das Mittelalter vor einem. Auch das fehlt hier. Wie weit man selbst ist, oder der Gegner, sieht man nur an den Zahlen in der Liste.
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Steppenwaelder
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von Steppenwaelder »

sarnokh hat geschrieben:
Imperator Palpatine hat geschrieben:Ich muss "sarnokh " bei der Frage des Belohnungsgefühls uneingeschränkt zustimmen.

Also wirklich Firaxis da macht ihr ein tolles, atmosphärisches Intro Video aber wenn ich gewonnen habe bekomme ich ein simples Bild ?
Wenn ich in CIV 5 den Wissenschaftssieg erreiche sehe ich auf der Karte das Raumschiff starten und das war es ?

Diese einfachen Bilder hätten ihr für die Wunder in Beyond Earth nutzen können denn wenn ich jene gebaut habe finde ich die " Blaupause " die mir angezeigt wird, atmosphärisch sehr schwach.

Hier müsste dringend nachgebessert werden.

CIV 5 hatte bei mir eine zweite Renaissance erfahren als meine Freunde sich das Spiel geholt haben und es unser favorisiertes Online Spiel wurde. Ich bezweifele nicht dass dies in einem jahr bei Beyond Earth der gleiche Fall sein wird.

Bis dahin habe ich im Singleplayer Spass mit beiden.

Mir fällt noch ein, in Civ hatte man sonst ja noch Epochen. Kam man also in Mittelalter oder die Moderne, gabs nen Bildschirm, und die Städte und Einheiten sahen dann anders aus. Auch so ein Belohnungsgefühl. Oder man war beunruhigt, wenn man las, ein Gegner erreichte das Mittelalter vor einem. Auch das fehlt hier. Wie weit man selbst ist, oder der Gegner, sieht man nur an den Zahlen in der Liste.
hast dus überhaupt gespielt? denn das stimmt einfach nicht. einheiten und städte verändern sich im aussehen mit technologischem fortschritt. sicher ned so krass wie im normalen civ, aber das gar nix passiert deutet wohl darauf hin dass du noch nicht sehr weit gespielt hast.
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Enthroned
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Re: Civilization: Beyond Earth - Test

Beitrag von Enthroned »

ColdFever hat geschrieben:@Enthroned
Ich habe oben ausführlich über die Schwierigkeiten der KI geschrieben. Und Du willst, dass neben dem Aufbauspiel jetzt auch noch Ökosysteme simuliert werden? [...]
Mal nachdenken: Man hat in Civ 5 und Civ BE verschiedene, unabhängig von Ihrer Intelligenz, von der CPU gesteuerte Fraktionen. Diese freunden sich an oder führen Krieg. Im Editor von Civ5 kann man sogar einstellen, dass sich Fraktionen von Beginn an im Krieg befinden.

Ich habe nicht gefordert das Civ BE ein Ökosystem simuliert, sondern dass Spezies wie üblich voneinander getrennt sind und gegeneinander Krieg führen. Die Natur ist nunmal eine Art Krieg. Die Aliens sind eine Fraktion bei der man das Diplomtiesystem via Script deaktivert hat, wie Barbaren. In Civ 4 gab es neben den Barbaren auch Wildtiere, beide "Fraktionen" haben sich gegenseitig angegriffen. Das keine der beiden ausgestorben ist, wurde auch durch ein Spawn-Script gelöst, sodass immer ein gewisses Gleichgewicht der beiden "freien Fraktionen" herrschte. Wenn ein Kundschafter pech hatte, wurde er auf der Flucht vor wilden Barbaren von Löwen gefressen.

Erzähl uns also bitte nichts von unlösbaren Dingen. Abgesehen davon habe ich meinen Beitrag geschrieben, während du deinen fertiggestellt hast. Daher hatte dein Beitrag keine Relevanz auf meinen.
Eine wirklich intelligente KI ist in dieser Art von Spiel ist wahrlich schwer umzusetzen, aber davon war von meiner Seite nicht die Rede, sondern im Grunde von minimum drei Alienfraktionen im Vergleich zu einer. Warum soll etwas in Civ BE nicht funktionieren, dass in Civ 4 vorhanden war? Ich akzeptiere das die Entwickler es nicht so haben wollten. In der Form wie die Aliens im Moment ins Spiel integriert sind, finde ich es jedoch eher langweilig.
Zuletzt geändert von Enthroned am 25.10.2014 17:39, insgesamt 9-mal geändert.