Mich hat das Spiel nicht abgeholt, obwohl es wirklich höllisch gut aussieht, traumhaft nostalgische Musik hat und toll vertont ist. Die Kämpfe so krass von der Story zu separieren war schonmal Problem Nummer 1, das hat sich angefühlt als würde man zwei verschiedene Spiele spielen. Hatte insgesamt glaube ich so drei "Blöcke" in denen ich rumgekämpft habe bis die Story mich mal wieder zum aufhören gezwungen hat, das hat sich einfach nicht stimmig angefühlt.
Das Kampfsystem bockte im Prinzip schon ganz gut, war aber für mich zu eintönig und einfach am Ende. Habe am Anfang erstmal alle Chips in Sachen gesetzt, für die ich mehr Chips bekomme (wenn nicht am Anfang sowas skillen, wann dann) und kurz darauf hab ich dann schnell gemerkt, dass man mit 4x Cooldown-Reset und einer schön hochgepowerten Sentry Gun sich quasi ohne großes strategisches vorgehen mit S-Rank und 0% Schaden durch die Levels befördern kann. Für die späteren Levels dann noch die Mega-Nuke Rakete die quasi 1/4 der Map komplett ausradiert und Bosse zumindest so anschlägt dass nur noch eine Person einmal gegenhauen muss. Viel taktisches Vorgehen war da nicht mehr gefragt.
Erzählerisch war mir das alles einfach zu zerstückelt und durch die zum Großteil freie Wahl der Reihenfolge fehlte auch etwas die Spannungskurve. Das war dann eher eine zittrige Spannungswelle je nach Glück, wie man die Geschichten gewählt hat. Hinzu kommt noch die nervige Übersexualisierung in der ersten Hälfte, sei das nun durch Sexy-Flanders-Pose als Standard-Sprite oder dass sobald irgendwo mal Männlein und Weiblein in einem Raum sind sofort jemand den anderen liebt oder lüsterne Gedanken hat (ganz zu schweigen vom albernen Umgang mit Homosexualität); sowie das exzessive nutzen von "Ah ich weiß die Antwort aber sage es nicht"-Momenten (billigstes Mittel was es gibt im Storytelling) und Infodumps in der zweiten Hälfte.
Irgendwie bin ich mit der Geschichte nicht warm geworden und hatte oft das Gefühl, als würde mir nur erzählt werden warum etwas nun spannend und überraschend ist, als es mich erleben zu lassen. Ständig Erläuterungen, Flashbacks, Videologs und und und. Ich hatte nie das Gefühl, mal mittendrin zu sein.
Trotz all der Kritik ist es schon noch ein gutes Spiel, aber die Begeisterung kann ich leider nicht teilen.
13 Sentinels: Aegis Rim - Test
Moderatoren: Moderatoren, Redakteure