Sinking Island

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4P|BOT2
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Sinking Island

Beitrag von 4P|BOT2 »

Eine südliche Insel, ein gigantischer Turm und ein mysteriöser Mord, das sind die Zutaten aus denen Sinking Island gemixt ist, das neueste Adventure aus der Schmiede von Benoit Sokal. Hinzu kommen zehn Verdächtige, denen ihr als Detektiv ein Loch in den Bauch fragen müsst. Ob der dialoglastige Krimicocktail schmeckt, verraten wir im Test....

Hier geht es zum gesamten Bericht: Sinking Island
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EvilNobody
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Sinking Island

Beitrag von EvilNobody »

Gut geschriebener Test, wie immer Bodo! :Daumenrechts:
Ich habe lediglich die Information vermisst, wie lange man eigentlich für das Spiel braucht. Wenn einem das PDA soviel Arbeit abnimmt, kann es ja nicht sonderlich lang sein, oder?
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4P|Bodo
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Spielzeit

Beitrag von 4P|Bodo »

Hi EvilNobody,

so lange ist es nicht, da es auch nicht so viele Räume gibt. In unter 10 Stunden biste durch, das meiste davon Gelatsche.

Gruß,
4P|Bodo
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Oldholo
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Registriert: 18.12.2007 11:51
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Beitrag von Oldholo »

Einspruch, Euer Ehren!

Es mag schwierig sein, dieses Spiel zu bewerten und es ist gewiss auch keine Revolution des Adventuregenres, aber 59% sind wirklich wirklich wenig - und ich finde, das hat Sinking Island nicht verdient.
Erlaube mir deshalb, Deinen Test ein wenig zu zerpflücken und zu kommentieren, Bodo. :P

Worauf Du es besonders abgesehen hast, ist der "farblose Ermittler" Jack Norm, den ich für meinen Teil aber überaus sympathisch finde. Er ist eben kein Allerweltsheld (spieltechnisch betrachtet), sondern bereits ein wenig mehr in die Jahre gekommen und könnte direkt aus Tatort und ähnlichen Krimis ins Spiel beordert worden sein. Jacks Gestik ist vielsagend und ebenso weiß er zu vielen Punkten wirklich eine Meinung zu äußern, statt sich selbst nur durch die drei Spieltage zu schleifen. Er ist "fesch" und hat definitiv einen Charakter, mit dem ich mich jedenfalls gut identifizieren konnte. Ich finde sogar, davon könnte sich Sokal selbst nochmal eine Scheibe abschneiden, denn Kate Walker (Syberia) blieb mir im Gegensatz zu Jack Norm die ganze Zeit über um einiges fremder.

Das Spieldesign ist hübsch und wunderbar texturiert. Klar, es ist nicht 3D, sondern vorgerendert, aber es ist nunmal ein Adventure und da gehört das eben einfach dazu.
Im Vergleich zu anderen Adventures wirkt Sagorah sehr lebendig und die Umgebung wurde weitaus mehr genutzt als sonst irgendwo;
Palmwedel wackeln im Wind hin und her, Krabben huschen über den Sand, der dauerhafte Regen wirkt plastisch, das Wasser ist nicht regungslos und auf den glattgewienerten Böden des Jones-Turms spiegelt sich alles wider.

Viel Laufarbeit ist es eigentlich auch nicht - zumindest nicht mehr als in jedem anderen Adventure: Die einzelnen Stockwerke lassen sich allesamt über den Fahrstuhl erreichen, die einzelnen Suiten muss man eigentlich nur einmal durchsuchen und die Suche nach den einzelnen NPCs erleichtert sich durch die Personendatenbank, die immer brav anzeigt, wo sie sich befinden und welche Suite sie bewohnen.
Apropos Datenbank: Die ist wunderbar.
Die Sache mit den Puzzlen ist neuartig und macht Sinn - immerhin weiß das Spiel dann wenigstens auch immer, was man selbst weiß. Bei etlichen anderen Detektivspielen habe ich mich nämlich oft genug gefragt "Held, wieso weißt Du das und ich nicht?". Das bleibt hier aus, denn alle 12 Fragen, die das Grundgerüst der Ermittlung bilden, müssen von einem persönlich durch das Einsetzen der Aussagen, Dokumente, Beweisstücke, Abdrücke und Fotos gelöst werden. Schön gemacht.

Auch schön sind die Interaktionen der NPCs untereinander, was ich in der Form aus keinem anderen Adventure kenne:
Hier streiten sich 2 Personen, machen sich gegenseitig Vorwürfe, telefonieren mit der Außenwelt, schmieden Pläne, von Sagorah zu verschwinden, spielen Klavier, versuchen sich an der Reparatur der Waschmaschine, ...
Und all das keineswegs als Zwischensequenzen, sondern mitten im Spielverlauf, während man selbst durch die Insel streift und die NPCs jederzeit ansprechen kann.
Jene NPCs sind in meinen Augen übrigens durchaus spannend. Sie sind auf den ersten Blick alle "Normalos", ohne dass man Unterschiede erkennt, aber je weiter man in den Ermittlungen voranschreitet und auch in den persönlichen Dingen der Verdächtigen schnüffelt, desto mehr bemerkt man die einzelnen Charakteristika. Klar, hier fehlt der IQ-arme Schrottplatzhändler, der verrückte Professor und der skrupellose Zuhälter, aber solcherart Charaktere wären in Sinking Island auch fehl am Platze.
In vielen Adventures, die in der heutigen Zeit oder nahen Zukunft spielen, sind NPCs allzu häufig nur Statisten, die eigentlich auch nur dazu da sind, um dem Helden Informationen zu geben - hier hingegen haben sie ein Eigenleben. Daher fühlt man sich auch niemals allein.

Ob die Story bzw. das Spiel an sich nun langweilig ist oder nicht, darüber ließe sich trefflich streiten.
Ich für meinen Teil rechne es Sokal jedenfalls hoch an, dass er es hier geschafft hat, eine Geschichte mit Überraschungen und Wendungen zu schreiben, die nicht (wie es so oft der Fall ist) von Banalitäten, die irgendwann zu gewaltigen mystischen Verschwörungen werden, lebt, sondern ganz und gar menschlich bleibt. Dennoch ist man sich seiner Verdächtigen nie sicher - und wenn man es doch mal ist, wird man schnell überrascht, indem wieder einfach entlastendes Material auftaucht.
Dass es hier um einiges schlechter geht, zeigen die ganzen Spiele mit Markennamen wie CSI oder Criminal Intent.
"Verworren" oder einfach "spannend", das ist subjektiv - "einfallsreich" aber ganz bestimmt.

Dialoglastig ist Sinking Island definitiv, was mich allerdings nicht störte. Wenn die Verdächtigen etwas zu einem Thema wussten, war es immer interessant - und wenn man gar nicht dran interessiert war, musste man es ja auch nicht fragen. Immerhin sind die Dialogoptionen gegliedert und nicht (wie in Still Life) einfach durch einen Mausklick ohne Einflussmöglichkeiten gefragt.

Der Vollständigkeit halber seien jedoch auch noch einige Negativpunkte erwähnt:
Angefangen beim adventure-untypischen Hardwarehunger, der es bei meinem PC (der gerade so die Mindestanforderungen erfüllt) schon dazu kommen ließ, dass alles hakte und Probleme machte, sobald drei oder mehr NPCs auf dem Bildschirm herumliefen.
Grafik, Spiegelungen und co konnten allesamt auf maximalen Detaillevel sein, doch schienen die NPCs (und nur die!) meine Grafikkarte völlig aufzuzehren. Wieso, das bleibt mir ein Rätsel.
Dann die Rätsel, die sich auf eigentlich simple Inventarrätsel beschränken, wo aber sicher mehr drin gewesen wäre (z.B. zerrissene Dokumente wie in Black Mirror zusammenfügen). Das ist zwar nicht tragisch, aber einfach etwas schade.
Hinzu kommt dann die Tatsache, dass die hauptsächliche Schwierigkeit des Spieles darin liegt, in so ziemlich jedem Raum auf Pixelssuche zu gehen. Hotspots sind grafisch nicht zu erkennen und auch nicht zu erahnen (eine wichtige Schweißerbrille lag z.B. mitten in einem grafisch nicht ganz scharfen Handwerkerregal, das mit allerlei unanklickbarem Inventar ausgestattet war und ließ sich daher nur durch Zufall und nach ellenlanger Suche finden). Auch reichte es dem Spiel an einer elektronisch verriegelten Schublade des Mordopfers nicht, wenn man die verschlossene Schublade mit dem benötigten Instrument aus dem Inventar anklickte, sondern es musste haargenau ein kleiner roter Punkt ausgewählt werden, der jedoch mitten im Hotspot der Schublade selbst lag und sich vom Cursor her daher kein Stück änderte.
Anzukreiden ist dem Spiel auch, dass man ab und an mitten in seinen Ermittlungen (teils sogar mitten in einer Befragung) wegen scheinbar nicht aufschiebbaren Kleinigkeiten aus allen rausgerissen wird. Befand man sich so z.B. gerade in der Befragung eines Inseleinwohners, der eine ganze Weile vom Turm entfernt war, rief plötzlich mittendrin die Freundin/Frau des Ermittlers an (die man eigentlich auch hätte weglassen können) - hörig, wie Jack Norm war, ging dieser dann sofort in seine Suite zurück und telefonierte dort etwa 10 Sekunden lang mit seiner Herzdame und man konnte von dort aus wieder die ganze Strecke zurück zum Insulaner latschen. Unschön gemacht.

Mein Fazit also:
Sinking Island ist gewiss kein Spiel für jedermann/frau, aber Freunde von Adventures und Krimi-Sympathisanten können und werden mit diesem Spiel durchaus ihren Spaß haben. Wunderschöne Grafik ist ebenso gegeben wie eine durchaus reizvolle und ausgearbeitete Story mit mehreren Facetten. Hier und da hat Sinking Island den einen oder anderen Frustrationfaktor, fängt sich jedoch schnell wieder, ohne wirkliche Hänger zu haben.
Kein Meisterwerk, aber verstecken muss es sich auch nicht.

Meine von Dir (Bodo) erwartete Wertung liegt demnach bei etwa 70% - ich für meinen Teil würde aber so weit gehen, Sinking Island mit 80% zu belohnen.

Und damit wäre mein Debütpost beendet (und den Account hab' ich nun auch eigentlich nur hierfür angelegt, aber mal sehen. :D ).

Der Segnungen Drei,
Oldholo
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4P|Bodo
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Einspruch zurückgewiesen;-)

Beitrag von 4P|Bodo »

Oldholo hat geschrieben:Einspruch, Euer Ehren!

Es mag schwierig sein, dieses Spiel zu bewerten und es ist gewiss auch keine Revolution des Adventuregenres, aber 59% sind wirklich wirklich wenig - und ich finde, das hat Sinking Island nicht verdient.
Erlaube mir deshalb, Deinen Test ein wenig zu zerpflücken und zu kommentieren, Bodo. :P

Worauf Du es besonders abgesehen hast, ist der "farblose Ermittler" Jack Norm, den ich für meinen Teil aber überaus sympathisch finde. Er ist eben kein Allerweltsheld (spieltechnisch betrachtet), sondern bereits ein wenig mehr in die Jahre gekommen und könnte direkt aus Tatort und ähnlichen Krimis ins Spiel beordert worden sein. Jacks Gestik ist vielsagend und ebenso weiß er zu vielen Punkten wirklich eine Meinung zu äußern, statt sich selbst nur durch die drei Spieltage zu schleifen. Er ist "fesch" und hat definitiv einen Charakter, mit dem ich mich jedenfalls gut identifizieren konnte. Ich finde sogar, davon könnte sich Sokal selbst nochmal eine Scheibe abschneiden, denn Kate Walker (Syberia) blieb mir im Gegensatz zu Jack Norm die ganze Zeit über um einiges fremder.

Das Spieldesign ist hübsch und wunderbar texturiert. Klar, es ist nicht 3D, sondern vorgerendert, aber es ist nunmal ein Adventure und da gehört das eben einfach dazu.
Im Vergleich zu anderen Adventures wirkt Sagorah sehr lebendig und die Umgebung wurde weitaus mehr genutzt als sonst irgendwo;
Palmwedel wackeln im Wind hin und her, Krabben huschen über den Sand, der dauerhafte Regen wirkt plastisch, das Wasser ist nicht regungslos und auf den glattgewienerten Böden des Jones-Turms spiegelt sich alles wider.

Viel Laufarbeit ist es eigentlich auch nicht - zumindest nicht mehr als in jedem anderen Adventure: Die einzelnen Stockwerke lassen sich allesamt über den Fahrstuhl erreichen, die einzelnen Suiten muss man eigentlich nur einmal durchsuchen und die Suche nach den einzelnen NPCs erleichtert sich durch die Personendatenbank, die immer brav anzeigt, wo sie sich befinden und welche Suite sie bewohnen.
Apropos Datenbank: Die ist wunderbar.
Die Sache mit den Puzzlen ist neuartig und macht Sinn - immerhin weiß das Spiel dann wenigstens auch immer, was man selbst weiß. Bei etlichen anderen Detektivspielen habe ich mich nämlich oft genug gefragt "Held, wieso weißt Du das und ich nicht?". Das bleibt hier aus, denn alle 12 Fragen, die das Grundgerüst der Ermittlung bilden, müssen von einem persönlich durch das Einsetzen der Aussagen, Dokumente, Beweisstücke, Abdrücke und Fotos gelöst werden. Schön gemacht.

Auch schön sind die Interaktionen der NPCs untereinander, was ich in der Form aus keinem anderen Adventure kenne:
Hier streiten sich 2 Personen, machen sich gegenseitig Vorwürfe, telefonieren mit der Außenwelt, schmieden Pläne, von Sagorah zu verschwinden, spielen Klavier, versuchen sich an der Reparatur der Waschmaschine, ...
Und all das keineswegs als Zwischensequenzen, sondern mitten im Spielverlauf, während man selbst durch die Insel streift und die NPCs jederzeit ansprechen kann.
Jene NPCs sind in meinen Augen übrigens durchaus spannend. Sie sind auf den ersten Blick alle "Normalos", ohne dass man Unterschiede erkennt, aber je weiter man in den Ermittlungen voranschreitet und auch in den persönlichen Dingen der Verdächtigen schnüffelt, desto mehr bemerkt man die einzelnen Charakteristika. Klar, hier fehlt der IQ-arme Schrottplatzhändler, der verrückte Professor und der skrupellose Zuhälter, aber solcherart Charaktere wären in Sinking Island auch fehl am Platze.
In vielen Adventures, die in der heutigen Zeit oder nahen Zukunft spielen, sind NPCs allzu häufig nur Statisten, die eigentlich auch nur dazu da sind, um dem Helden Informationen zu geben - hier hingegen haben sie ein Eigenleben. Daher fühlt man sich auch niemals allein.

Ob die Story bzw. das Spiel an sich nun langweilig ist oder nicht, darüber ließe sich trefflich streiten.
Ich für meinen Teil rechne es Sokal jedenfalls hoch an, dass er es hier geschafft hat, eine Geschichte mit Überraschungen und Wendungen zu schreiben, die nicht (wie es so oft der Fall ist) von Banalitäten, die irgendwann zu gewaltigen mystischen Verschwörungen werden, lebt, sondern ganz und gar menschlich bleibt. Dennoch ist man sich seiner Verdächtigen nie sicher - und wenn man es doch mal ist, wird man schnell überrascht, indem wieder einfach entlastendes Material auftaucht.
Dass es hier um einiges schlechter geht, zeigen die ganzen Spiele mit Markennamen wie CSI oder Criminal Intent.
"Verworren" oder einfach "spannend", das ist subjektiv - "einfallsreich" aber ganz bestimmt.

Dialoglastig ist Sinking Island definitiv, was mich allerdings nicht störte. Wenn die Verdächtigen etwas zu einem Thema wussten, war es immer interessant - und wenn man gar nicht dran interessiert war, musste man es ja auch nicht fragen. Immerhin sind die Dialogoptionen gegliedert und nicht (wie in Still Life) einfach durch einen Mausklick ohne Einflussmöglichkeiten gefragt.

Der Vollständigkeit halber seien jedoch auch noch einige Negativpunkte erwähnt:
Angefangen beim adventure-untypischen Hardwarehunger, der es bei meinem PC (der gerade so die Mindestanforderungen erfüllt) schon dazu kommen ließ, dass alles hakte und Probleme machte, sobald drei oder mehr NPCs auf dem Bildschirm herumliefen.
Grafik, Spiegelungen und co konnten allesamt auf maximalen Detaillevel sein, doch schienen die NPCs (und nur die!) meine Grafikkarte völlig aufzuzehren. Wieso, das bleibt mir ein Rätsel.
Dann die Rätsel, die sich auf eigentlich simple Inventarrätsel beschränken, wo aber sicher mehr drin gewesen wäre (z.B. zerrissene Dokumente wie in Black Mirror zusammenfügen). Das ist zwar nicht tragisch, aber einfach etwas schade.
Hinzu kommt dann die Tatsache, dass die hauptsächliche Schwierigkeit des Spieles darin liegt, in so ziemlich jedem Raum auf Pixelssuche zu gehen. Hotspots sind grafisch nicht zu erkennen und auch nicht zu erahnen (eine wichtige Schweißerbrille lag z.B. mitten in einem grafisch nicht ganz scharfen Handwerkerregal, das mit allerlei unanklickbarem Inventar ausgestattet war und ließ sich daher nur durch Zufall und nach ellenlanger Suche finden). Auch reichte es dem Spiel an einer elektronisch verriegelten Schublade des Mordopfers nicht, wenn man die verschlossene Schublade mit dem benötigten Instrument aus dem Inventar anklickte, sondern es musste haargenau ein kleiner roter Punkt ausgewählt werden, der jedoch mitten im Hotspot der Schublade selbst lag und sich vom Cursor her daher kein Stück änderte.
Anzukreiden ist dem Spiel auch, dass man ab und an mitten in seinen Ermittlungen (teils sogar mitten in einer Befragung) wegen scheinbar nicht aufschiebbaren Kleinigkeiten aus allen rausgerissen wird. Befand man sich so z.B. gerade in der Befragung eines Inseleinwohners, der eine ganze Weile vom Turm entfernt war, rief plötzlich mittendrin die Freundin/Frau des Ermittlers an (die man eigentlich auch hätte weglassen können) - hörig, wie Jack Norm war, ging dieser dann sofort in seine Suite zurück und telefonierte dort etwa 10 Sekunden lang mit seiner Herzdame und man konnte von dort aus wieder die ganze Strecke zurück zum Insulaner latschen. Unschön gemacht.

Mein Fazit also:
Sinking Island ist gewiss kein Spiel für jedermann/frau, aber Freunde von Adventures und Krimi-Sympathisanten können und werden mit diesem Spiel durchaus ihren Spaß haben. Wunderschöne Grafik ist ebenso gegeben wie eine durchaus reizvolle und ausgearbeitete Story mit mehreren Facetten. Hier und da hat Sinking Island den einen oder anderen Frustrationfaktor, fängt sich jedoch schnell wieder, ohne wirkliche Hänger zu haben.
Kein Meisterwerk, aber verstecken muss es sich auch nicht.

Meine von Dir (Bodo) erwartete Wertung liegt demnach bei etwa 70% - ich für meinen Teil würde aber so weit gehen, Sinking Island mit 80% zu belohnen.

Und damit wäre mein Debütpost beendet (und den Account hab' ich nun auch eigentlich nur hierfür angelegt, aber mal sehen. :D ).

Der Segnungen Drei,
Oldholo
Hi Oldhole,

deine Freude ist dir zugestanden; man kann ein und dasselbe Spiel ja auch ganz verschieden betrachten. Wenn es dir Spaß gemacht hat, ist es doch in Ordnung. Ich behaupte ja auch nicht, dass ich die Wahrheit gepachtet hätte (auch wenn das hier sicher viele glauben;-)).

Mag sein, dass der fall noch an Fahrt gewinnt, ich glaube aber nicht, dass das vielen Spielern auffallen dürfte. Sie werden wohl vorher schon das Handtuch werfen, weil alles so zäh verläuft. Die unnötigen Laufwege hast du ja selbst angesprochen, da möchte ich nur an das ewige Auf und Ab im Turm erinnern. Da bekommt man einen Drehwurm und weiß gar nicht mehr, in welchem Stock man jetzt ist.

Ich bleibe dabei, der Inspektor ist so farblos, als wäre er früher mal bei der Volkspolizei Streife gelaufen. Alle Versuche, ihm irgendwelche Tiefe zu verleihen, scheitern. Die aberwitzige Passage mit seiner Freundin, die sich so anhört, als würde sie RTL 2 am laufenden Band anschauen, hast ja selbst in Frage gestellt. Wenn er wirklich ein zweiter Columbo wäre, dann hätte ich sicher auch lieber mit ihm ermittelt.

Aber trotzdem schön, dass sich mal jemand längere Gedanken zu einem Spiel macht.;-)

In diesem Sinne,
4P|Bodo
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