The Last of Us - Test

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johndoe803702
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von johndoe803702 »

Achso, ok. Sollte dem tatsächlich so sein, dann nehme ich alles zurück. Es wirkt dann nur so merkwürdig, aber wenn es euch öfters genauso ergeht wie mir, dann bin ich ja beruhigt. Dann scheint ja bei mir doch alles normal abzulaufen. Das Spiel macht wirklich großen Spaß und ich finde den Online-Multiplayer richtig interessant gestaltet, danke für den Tipp übrigens Nuracus. Ich habe zuvor Uncharted 2 und 3 gespielt wovon mir Online nur der zweite gefallen hat und gestern habe ich dann mal The Last of Us Online versucht und ich fand es richtig klasse. Ich muss dazu sagen, dass ich mich dann doch entschuldigen muss, da ich mit The Last of Us zu beginn gar nichts anfangen konnte, da es sich komplett anders spielt als Uncharted zuvor und ich das Spiel einfacj total falsch gespielt habe und dadurch hatte ich auch keinen Spaß. Erst kürzlich ist der Funke übergesprungen und ich spiele das Spiel jetzt auch völlig anders und komme nun deutlich besser zurecht als zuvor, wenn man einmal die Mechaniken begriffen und verinnerlicht hat.

Gestartet habe ich erstmal als Firefly und Überleben ohne Gruppe, da ich gelesen habe, dass in richtigen Gruppierungen als Einsteiger unterlevelt dann auch absolut keine Chance hat, da sich dort meistens die Profis versammeln. Man steigert ja erst nach und nach seine Skills von z.B. Stufe 1 auf Stufe 2 und die mögliche Punktevergabe wird ja ebenfalls stetig vergrößert von anfänglich 8 auf über 10 (ich kenne den Maximalwert nich).
Compsognathus
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von Compsognathus »

Ja, gegen Gruppen zu spielen ist wirklich hart. Zumal wenn man selbst alleine spielt, also ohne ein eingespieltes Team neben sich zu haben. Ich selbst würde mich nun nicht mehr als Anfänger bezeichnen und komm trotzdem regelmäßig ins Schwitzen, wenn es heisst gegen gut organisierte Teams zu spielen, welche man halt häufig in den Gruppenspielen antrifft. Auch der Skill der jeweiligen Spieler dort ist meistens wirklich hoch. Immer fein den Kopf unten halten, denn die Wahrscheinlichkeit dort von einem Spieler mit nem Jagdgewehr aufs Korn genommen zu werden ist recht hoch, meistens sitzen deren Schüsse auch auf Anhieb. ^^

Früher hab ich immer gerne Vorratsraubzug gespielt, mittlerweile zock ich lieber den Überlebenmodus. Ich find den Modus einfach spannend. Bei diesem Modus ist es wichtig möglichst lange am Leben zu bleiben, immer ein Blick aufs eigene Team zu haben, schlau vorzugehen und nicht sinnlos irgendwelche Selbstmordaktion zu starten, da jeder Tod, dich und dein Team abstraft. Zudem ist die Ausbeute an Teilen relativ hoch. Punkte von 5000 - 6000 sind keine Seltenheit. Während man beim Vorratsraubzug dafür ordentlich ackern muss. :)
nokke
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von nokke »

saxxon.de hat geschrieben:Ich hab mir das Spiel damals für die PS3 bei Release gekauft und seitdem 2 Mal durchgespielt und dann letztes Jahr irgendwann mal bis ca. zu dem Punkt an dem man Henry und Sam trifft.

Jetzt hatte ich mal wieder Lust auf ein gutes, storygetriebenes Single Player-Actionspiel und alles Mögliche was ich so für den PC hab installiert, angespielt, wieder deinstalliert, von Half-Life 2 bis Bioshock Infinite .. alles irgendwie nicht so richtig befriedigend, obwohl zweifellos gute Spiele. Dann hab ich mich mal wieder an TLoU gesetzt und den alten Spielstand von vor ca. einem Jahr geladen und zuende gespielt. Das war gestern. Heute hab ich's direkt nochmal angefangen, zum ersten Mal nicht mehr auf "Normal", sondern jetzt auf "Survivor". Das ist also nicht nur mein 4. Durchgang insgesamt, sondern auch zum zweiten Mal der zweite Durchgang direkt hintereinander.

Das Spiel ist 2013 erschienen und jetzt, 2 Jahre später gibt es immernoch nichts, was vergleichbar gute Charaktere und Charakterzeichnungen hat. Auch in Sachen Gameplay ist es immernoch fantastisch. Es macht zwar nichts Neues, aber die Art wie es Action und Stealth nahtlos miteinander verbindet ist immernoch super. Schleichen, entdeckt werden, kurze, brachiale Gewaltausbrüche, weglaufen und Sichtlinie unterbrechen, wieder verstecken. Das ist in so vielen Spielen unmöglich. Meist wird man doch entdeckt und alle Gegner im Level wissen sofort wo man steckt, erneut verstecken ist unmöglich. Hier nicht. Hier bekomme ich die Chance, meinen Fehler auszubügeln, die Situation zu resetten und es nochmal anders zu versuchen. Gerade auch auf Survivor verhalten sich die (menschlichen) Gegner sehr unvorhersehbar, so dass man selbst bei mehrmaligen Laden des Spielstands dieselbe Situation nicht 2x erlebt.

Dazu wird das Spiel auch gleich nochmal spürbar spannender. Ich bin jetzt gerade in Bill's Town angekommen und im Rathaus vorher, kurz bevor man das Jagdgewehr findet, war ich schon recht angespannt, weil ich ja wusste, dass ich es jetzt mit sicher 10 Gegnern zu tun bekomme - kurzer Blick in den Rucksack: Medikits Fehlanzeige. Waffen: 6 Schuss für den Revolver und ein Ziegelstein. Dazu nochmal 4 Schuss für's Jagdgewehr als ich's gefunden hab. Da einige der Gegner dort Riotgear tragen keine Chance alle zu erschießen, selbst wenn jeder Schuss trifft. Da ist dann Improvisation gefragt, zumal man von den Gegnern auch sehr schnell entdeckt wird, wenn man auch nur den kleinsten Fehler macht. Hochspannung pur. Nach 20 Minuten Anspannung hab ich dann alle Gegner ausgeschaltet und den Ausgang erreicht. Als ich wieder raus kam auf diesen schönen, von Sonnenlicht und Wasser überfluteten und von Pflanzen überwucherten Vorplatz hab ich erstmal gemerkt, wie verkrampft ich den Controller gehalten hab.

Eigentlich ist es mit Stories und Charakteren in Videospielen doch so, dass man, wenn man darüber spricht seine Sätze immer beenden muss mit "für ein Videospiel". Etwa so: "Metal Gear Solid hat eine gute Geschichte und coole Charaktere für ein Videospiel". Was man damit sagen will ist, dass Geschichte und Charaktere im Bereich Videospiele gut sind, aber im Vergleich mit anderen Medien wie Filmen oder Büchern bestenfalls B-Ware sind, und in den meisten Fällen nichtmal das.
Ich bin zuversichtlich, dass Videospiele in spätestens 10, 15, 20 Jahren mal an einem Punkt sind, an dem man diesen Zusatz "für ein Videospiel" nicht mehr automatisch anhängt, sondern die Qualität von Geschichten und Charakteren wie selbstverständlich auf demselben Niveau anderer geschichtenerzählender Medien angekommen sind.

Ich persönlich denke ganz ehrlich, dass TLoU das Potential hat, dass man dann auf diesen Spiel zurückblicken könnte und sagen: Das war eins der ersten, wenn nicht vielleicht sogar DAS Erste. Denn hier kann man diesen Zusatz bereits weglassen: The Last of Us hat eine gute Geschichte und sehr gute Charaktere - Punkt.

Geschmäcker sind verschieden und jeder mag das anders sehen, aber ich habe in meinen mittlerweile über 20 Jahren als Zocker (ausser vielleicht dem ersten Mafia) noch kein Spiel gespielt, das so tiefgründige und gleichzeitig glaubwürdige Charaktere zu bieten hatte, dass es sich vor anderen Medien nicht verstecken musste. Selbst die Geschichte weicht vom Klischee ab, auch wenn das Setting schon hunderte Male abgegrast wurde. Und damit meine ich nicht, dass es Pilzsporen statt Zombieviren sind.

Sondern dass Joel nicht der moralisch überlegene Held ist, der am Ende wie selbstverständlich für das höhere Ziel Opferbereitschaft zeigt (das A+O der Videospiele), sondern ein gebrochener Mann, der durch die Umstände zu einem gnadenlosen, brutalen, geradezu psychopathischen Tier geworden ist und selbstsüchtig für die Aussicht auf eigenes Glück die gesamte Menschheit zum Aussterben verdammt. Der sogar dem einzigen Menschen für den es sich seiner Ansicht nach noch zu leben lohnt ins Gesicht lügt (und damit diese Beziehung riskiert sollte Ellie je dahinter kommen). Alles nur, damit er seinen persönlichen Seelenfrieden hat. Dazu kommt, dass hier mal das Gameplay inhaltlich nicht im Konflikt mit der Charakterzeichnung steht. Von wegen "Nathan Drake: lebensfroher Spaßvogel und skrupelloser Massenmörder" - um mal bei Naughty Dog zu bleiben.

Obendrauf gibt's noch so viele Elemente, die offen zur Interpretation sind (durchschaut Ellie am Ende Joels Lüge? Immerhin hat sie ihn das ganze Spiel lang durchschaut!). So viele Charaktere, die ihre ganz eigenen Wesenszüge und moralischen Wertvorstellungen haben. So viele existentielle Fragen die aufgeworfen und aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden, wie beispielweise: Kannibalismus in Extremsituationen - besteht man auf moralischen Wertvorstellungen wenn man damit den sicheren Tod in Kauf nimmt? The Walking Dead Season 1 hat das Thema auch aufgegriffen, aber da waren die Menschenfresser klar die Bösen, moralisch verwerflichen. Hier wird damit differenzierter umgegangen. David rechtfertigt sein Handeln damit, dass sie tun was sie müssen um zu überleben. Dieselbe Begründung die Joel immer wieder anführt. Derselbe Joel der ganz am Anfang ohne mit der Wimper zu zucken Robert für ein paar Waffen foltert. Ist es nun moralisch verwerflicher, einen Menschen zu foltern und dann hinzurichten um im Prinzip Geld zu bekommen oder einen Menschen zu töten und zu essen, wenn man damit sich selbst und viele andere Menschen am Leben erhalten kann?

Das sind existentielle Themen in Dimensionen, die sonst nur in den ganz großen Werken von Film und Literatur derart ambivalent verarbeitet werden.

In Anbetracht dessen wirkt es auf mich geradezu lächerlich wenn kleinere Probleme mit der KI zu einer Riesensache aufgeblasen werden. Wobei ich den Ausdruck "Probleme" hier schon für diskutabel halte. Bricht es die Immersion wenn Ellie direkt vor einer Wache einen Bocksprung über einen Tisch macht? Ja, sicher tut es das. Aber was sind die Alternativen? Eine KI die sich an den Bewegungen des Spielers orientieren soll in etwas so schnellem und unberechenbarem wie einem Actionspiel fehlerfrei hinzukriegen dürfte nahezu unmöglich sein. Also entweder reagieren die Gegner drauf oder nicht. Tun sie es nicht heißt es "Buhu, Immersion kaputt!". Tun sie es doch heißt es "Buhu, Spiel unfair!". Bliebe Ellie irgendwo am Eingang stehen und würde sich nicht einmischen, würde sie weniger real und lebendig wirken - nachzuprüfen in Bioshock Infinite und Resident Evil 4. Recht machen kann man es keinem, aber wenn man den Begleiter ganz weglässt, wird die Geschichte, werden die Charaktere und die Beziehungen unter ihnen wesentlich uninteressanter. Zumal solche kleinen Momente doch auch die situative Spannung nicht kaputt machen.

Ich verstehe wirklich nicht, wieso man sich hier noch beschwert, ehrlich nicht. Vermutlich sind viele derjenigen die Geschichte und Charaktere kritisieren einfach nicht empathisch genug, um viele der kleinen Gesten und unausgesprochenen Dinge wahrzunehmen. Das kann man dann kaum zum Vorwurf machen, schliesslich findet auch nicht jeder 2001: Odysee im Weltraum gut.

Ich jedenfalls werd mir jetzt auch endlich mal den DLC gönnen.

So, ist alles viel länger geworden als ich wollte und es ist scheiße spät - aber ich hab bis 1 gespielt und wollte unbedingt mal noch ein paar Gedanken zum Spiel loswerden. Da das hier jetzt wahrscheinlich eh niemand mehr liest, wünsche ich euch statt einer guten Nacht einen guten Morgen :P
100-prozentige Zustimmung - du sprichst mir aus der Seele! Ich glaub, ich trau mich auch mal an Survivor ran... :Blauesauge:
johndoe1197293
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von johndoe1197293 »

Das Spiel ist auf Survivor eines der genialsten Spielerlebnisse ever. Ich habe es zwar schon auf der PS3 auf den vorigen Schwierigkeitsgraden durchgespielt, aber auf dem höchsten ist es einfach nur der totale Kick, besonders wenn der letzte Walkthrough schon etwas her ist und einem die Abschnitte nicht mehr so präsent sind. Man muss sehr taktisch vorgehen, ein einzelner Treffer bedeutet meist den Tod, Ressourcen gibt es kaum. Selbst die Souls Spiele haben micht nicht dermaßen gepackt. Was habe ich geflucht und gezittert und wie großartig war das Gefühl einen weiteren Abschnitt überlebt zu haben. :Hüpf:
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saxxon.de
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von saxxon.de »

CryTharsis hat geschrieben:Das Spiel ist auf Survivor eines der genialsten Spielerlebnisse ever. Ich habe es zwar schon auf der PS3 auf den vorigen Schwierigkeitsgraden durchgespielt, aber auf dem höchsten ist es einfach nur der totale Kick, besonders wenn der letzte Walkthrough schon etwas her ist und einem die Abschnitte nicht mehr so präsent sind. Man muss sehr taktisch vorgehen, ein einzelner Treffer bedeutet meist den Tod, Ressourcen gibt es kaum. Selbst die Souls Spiele haben micht nicht dermaßen gepackt. Was habe ich geflucht und gezittert und wie großartig war das Gefühl einen weiteren Abschnitt überlebt zu haben. :Hüpf:
Auf Survivor lebt man fast ausschliesslich von der Munition und den Medikits die man von Ellie bekommt. Seit ich's auf Surv. gespielt hab, hab ich ja den Verdacht, dass Ellie den ganzen Rucksack voller Medikits und Munition hat :mrgreen:

@ nokke: Mach's ruhig mal. Man muss sich an ein paar Dinge gewöhnen, wie z.B. dass man nicht schleichen kann indem man den Stick komplett bis zum Anschlag bewegt, sondern dass man da dosiert steuern muss und sehr viel langsamer schleichen. Das führt dann dazu, dass man Gegner die sich bewegen und an die man sich von hinten anpirscht nicht einholen kann, was einen widerum zum Umdenken zwingt. Das Spiel wird insgesamt wesentlich taktischer. Man muss sich viel mehr Gedanken um die eigene Vorgehensweise machen. Man muss aber auch eine gewisse Frusttoleranz mitbringen. Dieser Raum z.B. in dem umgestürzten Hochhaus zu Anfang, an dem man mit Joel vor geht und ein paar Infizierte und Clicker ausschalten muss, damit Tess und Ellie weiter können und ein paar andere Szenen sind schon Geduldsproben, da will ich dir nichts vormachen. Man merkt dann auch dass das Spiel dich in gewissen Szenen zur Konfrontation zwingt indem es einen Gegner der per Script auftaucht immer in dein Versteck schickt, in jedem neuen Versuch, egal wo du dich dieses Mal versteckst. Wenn man da nicht Frustresistent ist, kann sich das unfair anfühlen. Alles in allem ist das Spiel aber auch auf Survivor sehr fair, indem Ellie z.B. Medikits generiert wenn man nur noch einen oder einen halben Balken HP hat, selber keine Medikits mehr und sich dann eine Minute oder so nicht heilt. Auch wenn wirklich alle Knarren leer geschossen sind und man gar nichts mehr hat, steckt sie einem nach einer gewissen Zeit eine Schachtel Kugeln für eine zufällige Waffe zu. Es gibt also keine "Friss oder Stirb"-Situationen in denen man gar keine Optionen mehr hat. Aber man wird schon stark eingeschränkt und muss viel mehr improvisieren, zumal offene Schusswechsel oder Nahkämpfe mit mehr als einem Gegner eigentlich immer schief gehen. Jeder Pfeil der zerbricht tut da richtig weh.
"The saloon doors stopped swinging /
The piano player stopped playing /
In the shadows / I could hear Archaic Spanish phrases /
The preacher stood up from his table; in his right hand he held a bible /
And in his left, the business end of a Winchester rifle"
Clutch - A Quick Death in Texas

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