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Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 11:06
von 4P|BOT2
In den USA ist es gang und gäbe, in Deutschland meist eher eine "Kann"-Entscheidung: Das Geben von Trinkgeld in Restaurants, Hotels und bei anderen Dienstleistungen. Geht es nach Mike Ybarra, dem ehemaligen Präsident von Blizzard, könnte es dieses Praxis zukünftig auch bei Videospielen geben. Obwohl Vollpreisspiele zum Release mittlerweile zwischen 70 und 80 Euro kosten, von Season Pässen, DLCs un...

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Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 11:22
von Pingu
Dieses bizarre Verhalten in den USA Trinkgeld quasi geben zu müssen, unabhängig vom Service selbst, weil die Beschäftigen nur damit überhaupt über die Runden kommen, finde ich irritierend und nicht richtig.

Ich zahle gerne Trinkgeld und auch gerne mal mehr, aber eben, wenn ich mit dem Service entsprechend zufrieden war und nicht um zu geringe Löhne auszugleichen.

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 12:25
von ZackeZells
Wenn ich von einem Spiel gut unterhalten werde und es nicht von einem Majorstudio/börsennotiertem Unternehmen ist, kaufe ich mir gerne einen DLC, Add On etc.
Damit habe ich einen verlängerten Spass am Spiel und das kleine Studio einen zusätzlichen Betrag mehr.
So geschehen am letzten WE. Habe ich mich mit Kartell Tycoon die letzten 4 Wochenenden beschäftig und gesehen das es eine DLC Map zu einem angenehmen Preis gibt. Also diese nachgekauft.

Jeder hat etwas davon - Ich bis morgen etwas zum Daddeln, der Entwickler einen Anreiz weiter gute Arbeit zu liefern. (Mag sein das ich eine schwache Ader für Spiele von Tinybuild habe).

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 12:28
von Pingu
Demnächst bieten EA, Ubisoft, Blizzard usw. dann an sie über Patreon zu unterstützen.

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 12:58
von ZackeZells
Pingu hat geschrieben: 15.04.2024 12:28 Demnächst bieten EA, Ubisoft, Blizzard usw. dann an sie über Patreon zu unterstützen.
In einem halben Jahr wird sich dann beschwert, weil zu wenig "Trinkgeld" gegeben wurde und man droht die Kaufpreise weiter zu erhöhen :Häschen:

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 13:04
von Bachstail
Tolle Idee.

Das wird bestimmt ganz und gar nicht wie in den USA enden, sodass die Publisher/Vorstände innerhalb der Entwicklerstudios den Entwicklern NOCH weniger bezahlen, als sie ohne hin schon tun und das Trinkgeld dann als Ausrede nehmen, um Kosten zu sparen, sodass Entwickler letztlich auf dieses Trinkgeld angewiesen wären.

Der einzige Verwendungszweck, den ich sehe, ist für Indie-Entwickler aber die brauchen es auch nicht wirklich, da viele Indie-Entwickler gerne mal solche Supporer-Packs als DLCs und dergleichen anbieten, die sich zum Glück auch durchaus verkaufen.

Also, nein danke.

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 13:50
von Solon25
Bei "Grim Dawn" gibt es ein "Loyalist Pack" welches ich gerne gekauft hatte. Ist auch eine Art Trinkgeld.

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 14:24
von Mafuba
Würde ich tatsächlich Begrüßen, wenn die o.g. Spiele so eine "Trinkgeld"-funktion hätten.

Bei GoW:R oder 13 Sentinels hätte ich es vlt sogar benutzt :Häschen:

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 14:42
von hydro in progress
Also ich finde die Idee gar nicht so verkehrt. Vorausgesetzt natürlich, dass das Geld zu 100% beim Entwickler ankommt. Gerade bei kleineren Studios, deren Spiel mich überzeugt hat, könnte ich mir vorstellen, 1-2 Extra-Euros rüberwachsen zu lassen. Einfach als Zeichen, dass mir der Weg gefällt, den sie eingeschlagen haben und dass sie diesen weitergehen sollen.

Ob das Geld dann aber auch auch an die richtigen Leute geht, selbst innerhalb des Entwickler-Studios, ist eine andere Sache...

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 15:13
von yopparai
Die Quelle von der dieser grandiose Vorschlag kommt macht mich skeptisch, dass entsprechende Bonuszuwendungen auch bei denen ankämen, die ich als Spieler unterstützen wollen würde. Als erstes ziehen sich vom Trinkgeld dann die Plattformbetreiber ihre 30% rein, dann geht das ganze nochmal durch die AAA(nach Belieben weitere A hier anfügen)-Publisher und am Ende gibt’s für die Entwickler einmal im Monat nen Obstkorb im Büro und ne neue Billo-Mikrowelle vom Aldi zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Ich hab ne total ulkige Idee: Bringt eure Scheißbudgets runter, macht kleinere Spiele mit besseren Ideen und weniger Hollywoodarschlöchern und zahlt ein halbwegs würdiges Gehalt. Also denen, die die Spiele machen und nicht wieder eurer oberen Führungsebene. Dann braucht‘s auch kein Trinkgeld. Ich hab als Konsument nicht die Verantwortung dafür, dass eure Mitarbeiter vernünftig entlohnt werden. Das fällt in euren Verantwortungsbereich. Wenn ich jetzt anfange Trinkgled zu zahlen wird man das eh nur zum Anlass nehmen, die Löhne noch weiter zu drücken (bei gleichbleibenden Preisen selbstverständlich).

Wenn dabei nicht wieder zuallererst die Mitarbeiter am unteren Ende der Nahrungskette drunter leiden würden würde ich ja sagen: Diese Kackbranche braucht mal wieder nen Crash.

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 15:15
von Pingu
Die Verantwortlichen sollen ihre Leute einfach vernünftig bezahlen, dann muss man den Entwicklern auch nichts extra zustecken. Das ist doch pures Abschieben von Verantwortung.

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 16:41
von LeKwas
hydro in progress hat geschrieben: 15.04.2024 14:42Also ich finde die Idee gar nicht so verkehrt. Vorausgesetzt natürlich, dass das Geld zu 100% beim Entwickler ankommt.
Und genau an der Stelle hört's auch schon auf, denn welche neutrale Instanz soll es denn überprüfen?

Ich hab über die Jahre von zu vielen Geschichten gehört, in denen etwa Publisher Entwicklerstudios über den Tisch zogen und die vereinbarten Royalties nicht gezahlt wurden, wo geschummelt und die tatsächlichen Erlöse und Verkaufszahlen nicht kommuniziert wurden.

Aktueller Fall zum Beispiel Square Enix und People Can Fly wegen Outriders, PCF hat keinen Cent an Royalties gesehen bislang, mutmaßlich weil der Break Even noch nicht ereicht wurde, aber die tatsächlichen Verkaufszahlen wissen sie nicht, die hält Square geheim. Zu Release vermeldete Square, sie seien zufrieden mit den Verkäufen von Outriders.
Der Publishingdeal zwischen beiden scheint derzeit wohl auf der Kippe zu stehen, sieht stark danach aus, dass PCF wieder Indie wird.
https://gameworldobserver.com/2021/08/1 ... quare-enix
https://tryhardguides.com/people-can-fl ... ial-terms/

Wenn selbst so etwas wie oben so viele Fallstricke mit sich bringt, dann hab ich erst recht null Vertrauen in so ein digitales Tipping System, das nur auf Vertrauensbasis mit einem gewinnorientierten und börsennotierten Konzern funktionieren soll.

Wie yopparai oben schon schrieb, im Anwendungsfall kann man davon ausgehen, dass nen dutzend Bürokratieabschläge verrechnet werden, und hinterher kommen paar Krümel bei den Beschäftigten an.

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 15.04.2024 17:23
von LeKwas
Btw wo wir ja von Mike Ybarra und ABK sprechen, ein Artikel vom letzten Jahr:
Spoiler
Show
Blizzard head Mike Ybarra has come under fire for allegedly making some tone-deaf comments during a company-wide Q&A session held via Zoom. Staff were reacting to the news that work-from-home measures would soon be ending and were also told their profit-sharing bonuses were being slashed to almost half the usual amount. Ybarra seems to have told staff that they can leave if they're unhappy and also took a swipe at the QA departments, calling the role "not [a] long-term discipline".

As reported by Game Developer, after employees voiced their frustration at their profit-sharing bonuses being cut despite strong performance from Blizzard, he responded, "If you think that executives are making a lot of money and you aren't, you're living in a myth." While executive profit-sharing bonuses have also reportedly been cut to the same rate, they are on far higher salaries than those in the lower ranks of the company.
Workers were also concerned about the push to return to offices, as many more recent hires took jobs on the basis that they would be remote, and don't live in the high-cost areas around Blizzard. Ybarra apparently responded with words to the effect of, "At the end of the day we want people to be happy, and if decisions about being happy don't align with where we're going, and you won't be happy, then you'll have to do what will make [you] happy," which sounds like he's telling people to just quit.

In relation to QA and customer service departments at the company, for some reason, Ybarra reportedly said, "some of our disciplines are not long-term disciplines," which also angered those on the call.

QA departments across the US games industry, but particularly at Activision Blizzard have been fighting to unionise in order to collectively bargain for better working conditions for some time now. A movement that has been met with considerable hostility from ABK higher-ups.
https://www.thegamer.com/blizzard-head- ... -term-job/

Lohn bzw. Boni gekürzt und Gewerkschaften blockiert, aber kein Problem, soll halt der Consoomer draußen via Trinkgeld einspringen lol

Re: Für großartige Spiele Trinkgeld geben? Ex-Blizzard-Chef glaubt, eine gute Idee zu haben

Verfasst: 16.04.2024 10:17
von Sylver001
Die Idee ist jetzt mal gar nicht mal so verkehrt. Denke wir sind uns einig, käme diese von Bobby Kottick, würden hier alle gleich freizügig das Portmonaie zücken... nicht? :laughing:

Aber im Ernst, so nen ähnlichen Gedankengang verfolge ich schon länger. Im Fall von Baldurs Gate 3 z. B. habe ich entschieden, mir die Physische Version zu bestellen, auch wenn ich sie eigentlich niemals gebrauchen werde, aber eben weil mich dieses Game mehr als 1/3 Jahr mit über 580 Stunden bestens bei Laune gehalten hat, ist es mir das wert! Und da man es eh nur exklusiv bei Larian bestellen konnte, ist es eben wie n Double Dip Trinkgeld. Für mich stellt Larian als Gesamtunternehmen im Moment den ultimativen Service-Maßstab dar.