Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

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ActuallyKindra
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Viele Leute, die darauf reinfallen - ohne eine Viktimisierung vornehmen zu wollen -, sind perspektivlos, einsam, ausgeschlossen. Sicherlich haben und können die Erziehung oder eben die patriachiale Sozialisierung sowie die immer lauter werdende Gegenbewegung durch den intersektionalen Feminismus daran eine Teilschuld haben, der eben dieses Proiblem angeht, wenngleich die ein oder andere Einzelperson die Kritik in einer solchen Weise vorbringt, dass manche Idioten den Gedanken nicht auf die Systemebene hieven und schon gar nicht bemerken, dass sie selbst von der Zerschlagung profitieren würden. Auch hier gilt: Schuld ist nicht allein die Gesellschaft - sowohl was toxische Männlichkeit als auch die mitunter fehlgeleitete Auslegung der nötigen Gegenbewegung angeht - die Verantwortung verteilt sich auf das Umfeld und vor allem auf das Individuum, das sich durch Beschäftigung mit diesen gesellschaftlichen Interdependenzen und vor allem durch die Beschäftigung mit sich selbst bessern können müsste (Stichwort: Selbstreflexion).

Wie man da von außen positiv einwirken kann, ist klar: Leute, die noch nicht gänzlich verloren sind, auffangen statt wegschubsen, bessere, leichter zugängliche Angebote zur Therapie aufbauen (und abbauen, dass viele Menners immer noch zu selten überhaupt mal zum Hausarzt dackeln), ganz viel Aufklärungsarbeit leisten in Schulen und andererorts, damit ein familiäres Umfeld lernt, was dieses Red Pill-Geschwurbel überhaupt ist und wie man am besten intervenieren kann.
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 18.03.2024 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Pingu
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Pingu »

Ich weiß nicht, wenn ich Gruppen junger Männer sehe, die sich so verhalten, erkenne ich weder einsam noch ausgeschlossen als Merkmal. Und vor allem wird niemand von denen sich auffangen lassen wollen oder zur Therapie gehen, einfach weil gar nicht das Bewusstsein besteht, es wäre was falsch. Wenn die coolen Typen zu denen man aufschaut ebenfalls alles Alpha Prollos sind, warum dann anders machen?
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ActuallyKindra
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Gut, da das Problem wahrscheinlich viele Facetten hat und ich das mitunter auch zu sehr mit der incel-Bewegung vermenge, geb ich dir den Punkt. Auf "junge Männer", die den Scheiß mitmachen, kommt in meinem Beitrag eigentlich nur "Aufklärung" seitens irgendwelcher Institutionen.
Da spielt sicher auch der Versuch rechter Akteure mit rein, das Männlichkeitsbild der Gesellschaft von der bösen woken Verweichlichung zu befreien ...
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 18.03.2024 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
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ActuallyKindra
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Mit dem politischen Auseinanderdriften von Männern und Frauen habe ich mich auch schon ein bisschen beschäftigt. Gerade in Südkorea nimmt das ja wirklich astronomische Züge an.

Genau den Punkt, dass Probleme von Männern teils gar nicht mehr ernstgenommen werden, ist ja, worauf ich hinauswill. Natürlich machen viele dann den Fehler, die Schuld bei den immer mehr werdenden Rechten der Frau zu suchen, denn sie glauben, mehr Rechte für die bedeutet weniger Rechte für mich. Das ist natürlich Unsinn und ein Phänomen, was man auch anderswo sehen kann: Ein paar verwirrte Frauen bspw. glauben wirklich, sie würden wegen der sehr langsam steigenden Akzeptanz und Verbesserung bei den Rechten für trans Menschen ihre eigenen Rechte verlieren.

Gutes Video auf jeden Fall!
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 18.03.2024 13:57, insgesamt 5-mal geändert.
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Pingu
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Pingu »

Es ist ja auch eine Form von "Macht"* abgeben zum Wohle anderer. Das können nicht alle gleichermaßen.

* Macht in dem Sinne, das ich Mann nicht mehr alles bestimme und sich nicht mehr alles um mich dreht.
Zuletzt geändert von Pingu am 18.03.2024 13:57, insgesamt 2-mal geändert.
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ActuallyKindra
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Meine Lösung wäre ja (moderner, demokratischer, nicht-stalinistischer/-maoistischer) Kommunismus. Da muss jeder irgendwas machen, um dem Kollektiv was zum Essen zu zuführen. In dem Video geht es ja auch um die Arbeiterklasse, die leidet. Marx hatte Recht!

:ugly:
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 18.03.2024 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Pingu
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Pingu »

Demokratischen Kommunismus? Das gibts? Da wählt man doch immer nur "Die Partei". :lol:

China ist ja schon ein ziemlich moderner Kommunismus. Zumindest haben die auch echten Tubro Kapitalismus integriert. :Blauesauge:
Zuletzt geändert von Pingu am 18.03.2024 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Akabei2
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Akabei2 »

In China kennt man seit 2000 Jahren nichts anderes als den Kaiser und seine Gefolgschaft. Nur weil sich Mao eine Mütze mit rotem Stern drauf aufsetzt, hat das noch lange nichts mit Kommunismus zu tun. Stattdessen setzt man seit ein paar Jahrzehnten wirtschaftlich auf klassischen Manchester-Kapitalismus, der Marx erst auf den Plan gerufen hat.
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ActuallyKindra
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Kommunismus hat ja erstmal nix mit der Anzahl von Parteien zu tun. Das die meisten gescheiterten Experimente auf diesem Feld Einparteien-Diktaturen waren, ist mir auch klar, Marx hat wunderbar dargelegt, was im Kapitalismus Phase ist und wie Banane (im Sinne von Marx' Begriff der Ausbeutung, nicht zu verwechseln mit der modernen Bedeutung des Wortes) es ist, dass der Mehrwert (Gewinn) einer, um es nach heute zu bringen, Videospielproduktion bei irgendeinem Kapitalisten landet, statt bei denen, die das produziert haben. Gerade die kommunistische, teils parteienunabhängige (!) Bewegung der Zwischenkriegszeit ist von den Werten und progressiven Ideen auch heute noch interessant (vgl. z.B. League Against Imperialism: Lives and Afterlives, Agnes Smedley etc.pp., dazu interessant: The Anticolonial Transnational, wenngleich allsowas nicht unkritisch betrachtet werden darf).
Ich wollte das hier aber nicht derailen, der Beitrag war selbstverständlich nicht gänzlich ernst gemeint (siehe :ugly: )
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 18.03.2024 14:52, insgesamt 3-mal geändert.
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Pingu
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Pingu »

Im Kommunismus gibts dann von jedem Spiel nur noch eins, keine Kopien mehr.
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ActuallyKindra
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Das verstehe ich nicht (oder ist das ein Witz? xD). Gabs da auch nur ein Auto für alle oder was? Ich glaube nicht.
Und China ist natürlich kapitalistisch (wenngleich etwas anders als im Westen). Nur weil Kommunismus draufsteht, muss der ja nicht drin sein (vgl. Nationalsozialisten, denn Hitler war vieles, aber kein linker Sozialist ...). Ob das in China jetzt der "moderne Kommunismus" ist, ist denke ich mal Ansichtssache (ich würde sagen: Nein). Ob es einen modernen Kommunismus überhaupt gibt oder geben kann, steht sowieso auf einem anderen, völlig belanglosen Blatt, denn eines ist ja Fakt: Es gibt keine ernstzunehmende linke, kommunistische, politische Bewegung. Kommunismus ist politisch tot und die Propaganda der letzten 100 Jahre dagegen wird genug geleistet haben (sowie das krachende Scheitern von Mao, Stalin & Co), dass das noch sehr, sehr lange so bleiben wird. Deswegen war der Beitrag von mir, auf die diese Diskussion aufbaut, ja nicht wirklich ernst gemeint (siehe :ugly: ) Daraus folgt aber nicht, dass Text ABC von Kommunist/Philosoph/Vollidiot XYZ nichts sinnvolles zu entnehmen sei (ich weiß, dass dies hier nicht behauptet wurde).
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 18.03.2024 18:09, insgesamt 6-mal geändert.
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batsi84
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

Staatlich verordnetes Fortnite für alle :P

China ist auch wieder ein gutes Beispiel dafür, wie die kommunistischen Ideen/Ideale an der Realität bzw. realer Politik scheitern. Die Hoheit über das Kapital hat wieder nicht die breite Bevölkerung inne, sondern der Staatspräsident und teilweise seine Untergebenen (die Kommunistische Partei hat einfach mal mehr Mitglieder als Deutschland Einwohner).

Der Kapitalismus ist wenigstens so ehrlich, dass er politisches Machtstreben und die Individualität seiner Teilnehmer berücksichtigt. Leider sorgt er auch für eine massive soziale und finanzielle Ungleichheit, die die besagte fehlende Empathie fördern dürfte.
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ActuallyKindra
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Wieso ist das, was China macht, denn ein Beispiel dafür, dass diese ideen/Ideale an der Realität / Realpolitik scheitern, wenn jene gar nicht verfolgt werden? Das ist dort ja nur Etikettenschwindel.

Und inwiefern, wenn es doch die Idee des Kommunismus in der Zwangsjacke der Realität sei, ist diese denn gescheitert in Anbetracht des wirtschaftlichen Erfolgs und der Tatsache, dass der gesamte Westen teils abhängig davon ist?

Dass es dort mit der Freiheit und der individuellen Entfaltung nicht so gut läuft, ist ja nicht inhärent derer Art des Kapitalismus/"Kommunismus" geschuldet, sondern einer autokratischen Spinnerregierung. Dass das Kapital nicht bei den Arbeitern ist, obwohl in der Verfassung was von Sozialismus gefaselt wird, spricht für mich jetzt nicht unbedingt dafür, dass diese Ideen an der Realität scheitern, sondern dass die einfach nen anderen Film fahren ("neuer chinesischer Kapitalismus").

Kommunismus hat übrigens nichts mit "der Staat bestimmt alles" zu tun. In der Utopie ist Kommunismus staatenlos. Das das an der Realität scheitert, überrascht vor allem heute wenig. "Klassenlos" bedeutet auch nicht, dass alle Menschen "gleich" sein sollen und es soll auch nicht jeder für alles "gleich" belohnt werden. Marx z.B. ist strikt gegen Gleichheit: Ein Mensch, der alleine lebt und nur für sich sorgen muss, hat selbstverständlich weniger zu bekommen als eine Familie mit Kindern.

Ach, bevor ich hier als "der ideologisch verblendete Kommunist" gebrandmarkt werde: So ideologische "Schreibwerkstätten" wie Gegenstandpunkt und "Kommunisten" wie Peter Decker kann ich wirklich sehr wenig abgewinnen. Sein Geschwurbel über Philosophie, Staat und Steuern ist kaum zu ertragen. Ändert alles nix daran, dass man aus Marx&Co immer noch Faszinierendes rausholen kann.
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 18.03.2024 18:39, insgesamt 2-mal geändert.
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batsi84
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

Man kann sicherlich gute Ideen aus Marx und seinen Kollegen ziehen. Nur frage ich mich halt immer noch, wie diese staatenlose Utopie funktionieren soll, wenn sie schon auf staatlicher (und auch individueller) Ebene bis jetzt scheitert.
Meiner Meinung nach müsste erst einmal ein Erfolgsmodell im Kleinen her, bevor man größer denkt.

Ein ähnliches Problem hat aktuell auch die Globalisierung, deren Ideen/Ideale von freiem Handel und Wohlstand für alle massiv durch nationalistische und letztendlich egoistische Tendenzen torpediert wird.
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