Naja, jetzt mal ehrlich... mindestens zwei der Punkte werden sich sicher nicht ändern:
1. die "Upgrade"-Editionen... die entstehen ja zwangsläufig immer erst, wenn das Spiel draußen ist und runden - manchmal durchaus auch basierend auf Feedback - die Ursprungsversionen ab. Dann klebt man noch ein bisschen Content dran und verkauft es neu. Aus Consumer-Sicht ist das vielleicht nicht unbedingt das Netteste, aber man kann nun wirklich nicht sagen, dass die Ur-Versionen in sich unfertig wirken würden. Daher passt das schon irgendwie. Man kann nichts ins Basisspiel einbauen, dass einem erst 18 Monate später einfällt - in eine "Neuauflage" aber halt schon.
2. das Highschool-Setting. Das gehört zu Persona wie Mickey zu Disney. Klar kann man jetzt sagen "ersetzt Mickey doch bitte durch Jerry oder Speedy Gonzales"... aber... ernsthaft. In nem Spin-Off oder auch einer möglichen direkten Fortsetzung, in der man die gleichen Protagonisten in älter spielt, könnte man sowas natürlich bringen, aber ansonsten darf Persona hier sehr gern Persona bleiben. Man darf hier nicht vergessen, dass "Kritik an den Erwachsenen" halt auch immer ein Faden in der Story ist.
Aaaaber, natürlich hätte ich auch gern ein paar kleine Änderungen... nicht unbedingt nur im Bezug auf Persona 5, sondern ganz allgemein in der Reihe:
1. macht wichtige Informationen zugänglicher! Als Einsteiger damals hab ich manche Bonding-Events für diverse Arcana-Elemente beispielsweise gar nicht gefunden, weil sie als Vorbedingungen irgendwelche obskuren Side-Quests hatten. Die Tagesplanung und wann welcher Club, welcher Job oder welcher Bonding-Event zu Verfügung steht, sorgt sogar heute noch dafür, dass ich mir extra Listen schreiben muss (dabei haben die Spiele sogar In-Game-Kalender... in denen so wenig sinnvolles steht, dass man ihn eigentlich nie braucht!). Wenn gerade Bonding nicht möglich ist, weil erst ein bestimmter Storyprogress erreicht werden muss, kommuniziert das klarer als durch, bestenfalls, subtile Dialogformulierungen bei der Einladung - manchmal aber auch einfach gar nichts, was in einem verschwendeten Tag resultiert. Passt die Lokalisierung der Schultests so an, dass man als westlicher Spieler bei manchen Fragen nicht ebenfalls Zettelchen schreiben muss, weil sie sich eben auf regionale Dinge beziehen, von denen man außerhalb Japans keinen Schimmer haben kann und die in einer Menge auftreten, die man sich auch mal nicht so locker beim einmalig lesen merkt. Oder die Anforderungen für die True-Endings könnten auch ein bisschen... weniger subtil sein (wobei da P5R schon besser war als P4G). Aber diese ganzen kleinen "organisatorischen" Dinge im Life-Sim-Part, die den Spielfluss stören, einfach weil das Spiel keine oder keine sonderlich komfortablen Möglichkeiten hat, an die Infos zu kommen, die man just in dem Moment braucht.
2. gebt eurem "Grind-Dungeon", also dem, der im Regelfall sehr umfangreich und semi-optional ist, ein bisschen mehr Liebe und Abwechslung, wie ihr es in P5 dem normalen Dungeons gegeben habt. Man kann auch mit zufallsgenerierten Setpieces mehr machen als überall die gleichen Gänge zu platzieren, da ein paar Monster und ein paar "Schatzkisten" reinzuwerfen und alle 10 Etagen das Artwork zu wechseln. Packt wenigstens noch ein paar eingestreute Rätsel dazu um das aufzulockern oder sonstwas. Das stört halt besonders, wenn der qualitative Unterschied zwischen den Storydungeons und wie im Fall von P5 Mementos so riesig ist. Es ist jedesmal "unangenehm" sich da gelangweilt durchprügeln zu müssen, gerade, weil er eben am Ende doch nicht ganz so optional ist, wie man uns das am Anfang verkaufen wollte. Die Story-Dungeons haben sie meiner Meinung nach in P5R endlich wirklich gut hinbekommen, jetzt bitte auch den Rest aufwerten. Persona 3 kann ich wegen dem ätzend langweiligem Tartarus immernoch nicht wieder erneut spielen.
Ich hätte natürlich noch mehr Wünsche... beispielsweise... zeigt uns die "richtigen" Schatten im Dungeon an, gegen die wir auch dann kämpfen, statt dem generischen "Platzhalter-Blob" - aber das fällt auch wieder unter die "ist halt Persona, gehört dazu"-Kategorie. Und mit ganz absurden Dingen wie "lasst Fertig-Kostüme im Extra-Slot weg und zeigt uns lieber unsere angelegten zusammengestellten Klamotten" braucht man in JRPGs ja auch nicht so wirklich anfangen.
Und was den "blassen" Hauptcharakter angeht... nun, dass ist wohl einfach ein "wir wollen keinen SC, den man aus irgendwelchen Gründen nicht mögen kann"-Ding. Selbst die Trails-Serie, die in solchen erzählerischen Dingen ja schon doch noch locker 2 Stufen über Persona liegt, hat mit Rean halt einen... "naja"-Typen zum Einstieg gewählt und ihm erst, ähnlich wie P5 mit Joker - im Laufe der Story etwas Profil verpasst. Und Glückwunsch an alle, die von den Tracks der einzelnen Persona-Teile keinen Ohrwurm bekommen. ich muss zumindest bei P3, P4 und P5 nur den Namen lesen und hab Musik im Kopf... oh... oh,oh... Heartbeat, Heartbreak... AHHHH... ich hasse euch alle!
