key0512 hat geschrieben: ↑09.05.2022 17:42
Naja, die Server auf denen das Spiel läuft werden nicht nur von dir genutzt. Die Ressourcen werden von allen Beteiligten geteilt. Wenn du deine Konsole nicht nutzt, verstaubt sie. Bei einem Rechenzentrum spielt oder berechnet jemand anderes etwas. Und wenn die Anbieter alles richtig machen, dann werden die Server, wie die Maschinen jeder guten Firma, dauerhaft maximal belastet, um die Kosten zu senken. Die Datenübertragung fällt kaum ins Gewicht.
EDIT: Anmerken möchte ich auch, dass sofern die Gesetzeslage stimmt, Unternehmen dazu angehalten werden können erneuerbare Energie zur Berechnung, Kühlung und Übertragung zu nutzen. Auch hier wieder riesiges Einsparpotential.
Eins habt ihr in den ganzen Rechenspielen noch vergessen. Das Rechenzentrum benötigen Microsoft oder Sony so oder so. Du willst ja schließlich auch deine digital gekauften Spiele rund um die Uhr runterladen oder updaten können. Dafür muss zwangsläufig ein Rechenzentrum bereitstehen, wo sämtliche Spiele aus nem Xbox oder Playstation Store permanent verfügbar sind. Spätestens dann ist da praktisch kein Unterschied mehr zum Streaming vorhanden.
Was aber dafür wegfällt ist der Stromverbrauch beim Anwender. Eine Series X frisst halt mal locker 200 Watt. Was verbraucht dagegen ein Stick zum Streaming? Das TV läuft ja so oder so, genau so wie der Router. Ob ich den jetzt permanent zu 80% oder nur 20% auslaste, macht überhaupt keinen Unterschied.
Aber nicht nur das. Die Herstellung einer Spielkonsole, deren Verpackung und Transport verbraucht ebenfalls Unmengen an Energie. Insofern wäre reines Streaming tatsächlich unter ökologischem und finanziellen Aspekt deutlich nachhaltiger und für mich als Anwender auch günstiger, denn ob ich ne 500€ Kiste hole, oder nen 50€ Streaming-Stick ist auch nicht zu verachten.
Dabei noch gar nicht berücksichtigt haben wir einen weiteren, positiven Aspekt: Die technische Limitierung der Konsolen. Auch wenn "Next Gen" gerade unglaublich viel Ressourcen hat, irgendwann wird man auch hier wieder an die Grenzen stoßen. Mit Streaming wäre quasi eine permanente Optimierung von Hardware-Power möglich, weil der Kunde nicht mehr limitiert wäre.
Die Konsolen sind derzeit schon gut, aber machen wir uns nichts vor. In 1-2 Jahren ist jeder High-End-PC da wieder Meilen voraus. Weder Microsoft noch Sony können eben 2000€ Hardware in ihren Boxen verbauen. Das würde sich nicht rechnen. Und weil die Preise für die Komponenten sowieso völlig am eskalieren sind, wäre ein Wegfall der Hardware praktisch die Lösung für alle Probleme.
Maximal die Sticks müsste man natürlich in benötigter Anzahl herstellen können, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist deutlich höher als bei einer Konsole. Zack, wäre auch die Lieferbarkeit kein Thema mehr. Einfach einloggen und streamen, Scalper wären unmittelbar ein Fall für Hartz4.
Vor allem könnte man mit Streaming enorm viel Kosten beim Anwender sparen. Keine teure Hardware, deutlich weniger Strom... mehr Geld für Spiele. Also Vorteile sind schon gegeben.
Einzig eine Konsole wie die Switch ist natürlich komplett vernachlässigbar mit ihren 15 Watt im Betrieb. So lange man eine Konsole mit günstigen und wenig anspruchsvollen Teilen benötigt, hält sich dies schon eher in Grenzen. Allerdings entsteht natürlich hier weiterhin Energie beim Bau und Vertrieb der Hardware. Selbst da siegt Streaming also in allen Punkten.
Bitte aber unbedingt beachten, mir geht es hier primär um Energieverbrauch und Stromkosten, die Nachteile von Streaming sind mir bestens bekannt und daher ist Streaming trotz einer ganz guten Ökobilanz für mich einfach kein Thema. Was ich mir inzwischen aber grundsätzlich angewöhnt habe, Konsolen möglichst nicht im Standby zu lassen und Abends oder vorm Außer Haus gehen den Netzschalter an der Steckerleiste komplett umzulegen. Energie kann auch mit einfachen und für jeden Menschen praktikablen Lösungen eingespart werden, ohne das man direkt in eine Höhle umzieht.
