Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

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Wigggenz
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von Wigggenz »

zitierte WOT
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stefan251 hat geschrieben: 15.09.2021 00:57
Wigggenz hat geschrieben: 15.09.2021 00:04 ...
So wenig Hirn und Verstand, um lange Texte zu lesen, zu verstehen, um dann nur von ein paar Schlüsselworten getriggert zu werden. Muss man auch mal zusammenbringen. Gratuliere.

Man könnte sich natürlich auch tiefergehende Fragen stellen, über den Sinn und Unsinn von Gesetzen (was ich mehrfach anspreche), wie oder wie man sich nicht dran halten soll und was passiert, wenn man es nicht tut (was ich mehrfach anspreche), worin eine Gefahr liegen kann, wenn die Deutungshoheit an Meinungen deviante Ansichten stärkere Konsequenzen als nur Shitstorms provoziert (was ich mehrfach anspreche), man könnte sich fragen, wieso jemand, der erklärt linkslibertaristisch ist, das Gesetz erklärt scheiße findet, Reaktionäre und Konservative ned mag, trotzdem einen Konservativen und dessen Meinungsäußerung verteidigt. Oder man könnte einfach getriggert werden und sich in seiner Wohlfühlblase gestört fühlen. Wirklich 1A. Wer braucht Kontext und Zusammenhänge, wenn er sich so einfach über vordergründige Dinge empören kann, um die es halt eigentlich ned mal geht. Erneut: Gratuliere.

Naja, ich sags mal offen und ehrlich: Wenn das deine übliche Art und Weise ist, bist du genauso ein Teil des angesprochenen Problems: "Da geben sich die Progressiven und die Konservativen derzeit halt nicht wirklich was. Es wird nur immer aufgeheizter und immer weniger kompromissbereit, weil die jeweilige Gegenseite mittlerweile recht häufig dämonisiert wird, anstatt einfach nur mittels Hanlons Rasiermesser nüchtern festzustellen, dass dahinter oft kein bösartiger Plan zur Vernichtung der Gesellschaft steht, sondern Leute einfach nur unfähig werden, die anderer Seite anzuhören, wenn sie sich so sehr moralisch im Recht fühlen."

Aber da gibts hier ja leider durch die Jahre hinweg beobachtete und auch mit ihnen diskutierte einige selbst erklärte Moralapostel, die glauben ihre Vorstellungen von gut und böse, wären der Wahrheit letzter Schluss. Mit Usul hatte ich da vor einigen Monaten auch mal ne heftigeren Clash, weil der öfter mal die Angewohnheit hat, zu glauben, er habe die moralische Oberweisheit mim Löffel gefressen. Und ich hab halt grad im Internet immer weniger Geduld mit solchen tumben Simpeln, die dann arrogant und überheblich daherzukommen meinen. Ich versuchs zumindest zunächst mal mit Argumentieren und Reden, aber wenn dann sowas kommt, steig ich auch aus. Ok, dann halt vertikale Kommunikation. Kann ich auch. Halt schade, immer darauf zurückgreifen zu müssen, weil irgendwelche Schoitln sich offended fühlen.

Oder falls dir das auch zu lang ist und nichts ausgesagt hat: Don't get fucking offended by everything. Nimm den Stock aus dem Arsch und setz dich mit dir unliebsamen Ansichten auseinander und diskutier und argumentier sie weg.

@SethSteiner

Ach, sorry, ich hab dir ja noch gar keine Antwort gegeben. My bad! Zweiteres. Ja, zweiteres. Oder zumindest gleiche Dinge gleich behandeln. Es ist halt jedes Mal ein furchtbar bigottes, scheinheiliges Verhalten, wenn Firmen aus Angst vor Geldverlusten (weil NUR das ist es) einzelne Mitarbeiter wegen Vorwürfen oder deren Aussagen und Meinungen als Bauernopfern wegschleudern, wenn es in den Rahmen dessen passt, was derzeit ja so gern mit dem Kampfbegriff Wokeness bezeichnet wird: Also im weitesten Sinne Identitätspolitik, die en vogue ist: Rassismen, Genderthemen, sexuelle Freiheit, vorwiegend. Zunächst einmal ist das ermüdende Einseitigkeit auf reiner Rachebasis: Meiner sozialen Gruppe ging es xy an Zeit schlecht, wurde diskriminiert und schlecht behandelt, jetzt schlag ich auf jeden hin, weil es gesellschaftlich opportun wurde, der das meiner radikalen Ansicht nach immer noch tut. Verhältnismäßigkeit? Überbewertet...

Aber im Grunde trotzdem immer nur auf die "Schwächeren", wenn der größte POTUS aller Zeiten seine Gegenüber bei ihren Pussies grabt und trotzdem gewählt wird und vier Jahre lang Brandbeschleuniger spielen darf und nicht gecancelt wird (ja ich bleib dabei), dann liegt da eine gewisse Unverhältnismäßigkeit vor. Oder bleiben wir bei wirtschaftlich orientierten Firmen. Vma auch bei Videospielen: Mitgekriegt, dass China jetzt "verweiblichte Männerbilder", was auch immer die dort in ihrem Wahn dafür halten aus Videospielen verbannen will? Ich weiß nicht, irgendwie hör ich da relativ wenig Aufschrei oder gar Firmen, die sich vom chinesischen Markt zurückziehen wollen, weil das, was da gefordert wird, nicht den gesellschaftlich akzeptierten Werten entspricht. Oder gröbere Sachen, wie Hongkong und die Uiguren. Aber China ist halt einer der größten Märkte und Geld stinkt nicht, nö? Aber genannte einzelne Bauernopfer gehen, um sich zu profilieren und eig nur Wein zu saufen, während man Wasser predigt.

Es ist einfach inkonsequent und heuchlerisch: Einerseits (wie bei deinem Bsp mit James Gunn) greift man zu relativ radikalen Mitteln, weil sich eine Gruppe an Leuten berechtigt oder vielleicht eher unberechtigt furchtbar empört, denn DAS ist das Sinnbild der Cancel Culture, was manche hier wohl leider nicht richtig interpretieren: Es geht um übertriebene öffentliche Empörung und übermäßige Empfindlichkeit, die eine Verletzung konstruieren, die gesühnt werden soll, bei "opferlosen Taten" durch Aussagen und Meinungen, weil sich die Leute rein über die Zugehörigkeit zu einer dadurch vermeintlich verletzten Gruppe definieren. Oder kurz: "Die Idee verletzt mich." Das ist schlicht und ergreifend nicht relevant, solang es nicht PERSÖNLICH oder mittels TAT passiert. Für alles weniger: Siehe oben: Sei keine Mimose und lern damit leben, dass dich und deine freie Art, wie du leben willst, nicht bei jedem auf Verständnis stoßen wird und es unter diesen Leuten besonders Intolerante geben wird. Ja, gut dann streit mit ihnen. Leg ihnen eine auf. Klär das mit der Person, die du meinst, dich verletzt zu haben. Dann werden zwei kaum vereinbare Weltansichten miteinander kollidieren und man hat seinen Horizont erweitert, dass es immer wen geben wird, der überkommenen sozialen Meinungen anhängt. Deal with it! Und andererseits wird bei realen Verbrechen oder anderen moralisch zumindest fragwürdigen Praktiken anderenorts großzügigst weggeschaut, weil es halt keine derartige Basis in der derzeit aufstrebenden Identitätspolitik hat. Da gibts keinen Twitter-Aufschrei und keine geheuchelten Kurzschlussstatements oder tatsächliche Auswirkungen von der Wirtschaft weltweit. Das kreide ich hier an. Also ja, entweder sollen sie alles gleichermaßen ignorieren, was in diese Richtung geht oder überall gleichermaßen die Moralkeule rausholen und Konsequenzen ziehen. Aber dieses "Ich suchs mir aus, was grad passt, weil ich mir davon den meisten Profit erhoffe" is einfach beschissen.

Nicht mehr an dich, SethSteiner:

Ja, tut mir leid, ich diskutiere nicht über die moralischen Implikationen der Heartbeat Bill, weil ich das nicht brauche, weil ich da nichts zu Diskutieren habe. Ein überkommenes Gesetz, dessen Existenz eine Schande ist. Ich diskutiere über die Implikationen und Auswirkungen, die es hat, wenn (extrem) unpopuläre Meinungen und (extrem) unbequeme Fragen zu äußern, durch den Druck der Gefahr sozialer Ächtung immer weniger geäußert werden - und nein, damit sind keine kontrafaktischen Verschwörungstheorien gemeint, aber selbst diese Leute, die wirklichen Holler verbreiten, werden nicht gecancelt (ja, ich bleib dabei): Attila Hildmann macht immer noch YouTube-Videos mit absurden Inhalten, verkauft immer noch in seinem Vegan-Onlineshop zu Hauf Sachen und hat seine Lokale. Wo ist da der empörte Aufschrei nach sozialer Ächtung und Konsequenzen und vor allem wo sind da die Konsequenzen? Nirgends. Aber Leute, die beschissene Gesetze mit beschissenen Maßnahmen befürworten, die trotz allem derzeit immer noch legal verabschiedet wurden, kriegen unverhältnismäßig größere Probleme, weil es halt zufällig um das Thema Abtreibung geht und das grad modern ist, weil Feminismus und Wokeness? Für dieses Messen mit zweierlei Maß hab ich kein Verständnis.

Ich kenn das aus dem Wissenschafts- und Unibetrieb, wo für gewissen Gruppen unliebsame Sachzusammenhänge, Argumente oder simple Fakten lieber derart behandelt werden, dass der Überbringer dieser Nachrichten gecancelt wird (ja, ich bleib weiterhin dabei), als dass besagten Gruppen gesagt wird, sie sollen die Finger aus den Ohren nehmen und "Lalala, ich kann dich nicht höööören!" zu singen. Und warum find ich das bedenklich: Weil sich die öffentliche Meinung sehr schnell um 180° drehen kann und man schneller als einem lieb ist, auf einmal selbst in der Position sein kann, eine Aussage zu äußern, die früher vl akzeptabel war oder wonach sich keiner umgedreht hat (siehe James Gunn) oder die eigene Ansicht auf einmal nicht mehr die moralische Mehrheit hinter sich hat und man selbst auf einmal der Böse ist, vor allem wenn man diese Meinungen aus Überzeugung vertritt und sich nicht wie ein Fähnchen im Wind richten will. Und das kann sehr schnell passieren. Und das wünscht sich wohl keiner. Nur denken die allerwenigsten so weit, dass es auch sie selbst treffen kann. Das wie schon gesagt zufällige Thema Abtreibung ist hier komplett austauschbar und wenn hier lieber darüber und über Prolife und Prochoice debattiert wird, is ja ok, aber ich bin halt auf einer Metaebene weiter drüber und Leute, die diese nicht begreifen und lieber durch Triggerworte nervös werden, sollten vl einfach nichts dazu schreiben.
Keine Sorge, längere Texte lesen, verstehen und vor allem ihren wesentlichen Inhalt auszumachen, ist Teil meines Tagesgeschäfts.

Und ich frage mich, wer hier offended ist, wenn mit persönlichen Beleidigungen drauf reagiert wird, dass man die WOT runterbricht auf ihren eigentlichen Kern ;)

Dann Kontext gewürdigt wissen wollen, aber das entscheidende Stück Kontext ignorieren:
Hier geht's nicht um die Meinungsäußerung einer Privatperson, sondern die öffentliche Äußerung eines CEO als Repräsentant seines Unternehmens, die natürlich als Äußerung des Unternehmens verstanden werden kann und wird.

Dann mich implizit einem Lager linker Wokeness-Empörung zurechnen. Das hättest du nicht gemacht, wenn du, zumindest was das Forum angeht, etwas informiert wärst, dann wäre dir nämlich klar, dass auch ich zum Beispiel schon etliche "Clashes mit Usul" hatte, auch bezüglich woker Empörung. Der vorliegende Fall zählt schlichtweg nicht dazu.
Zuletzt geändert von dx1 am 15.09.2021 20:44, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Vollzitat in Spoiler gesetzt
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von DeusHelios »

batsi84 hat geschrieben: 15.09.2021 20:12 Der CEO wurde nicht von jenem Mob im Internet aus dem Amt gejagt, sondern ist von sich aus zurückgetreten. Druck hat in dem Fall die Belegschaft von Tripwire gemacht, die nicht mit einem Menschen zusammen arbeiten möchte, der die Firmenphilosophie nicht teilt - was ein CEO als Repräsentant des Unternehmens aber tun sollte.

Ich glaube auch nicht, dass John Gibson der Rücktritt nahegelegt wurde, weil man Angst um das Firmen-Image nach Außen hat. Er ist nicht zum ersten Mal mit solchen Kommentaren aufgefallen.



Wir werden die Wahrheit wohl nie erfahren aber was von Unternehmen nach außen kommunizieren, spiegelt sehr selten die Wirklichkeit wider. Gerade wenn es heißt, dass jemand "freiwillig" zurückgetreten ist habe ich meine Zweifel.

Am Ende steht der Erfolg des Unternehmens im Vordergrund und dazu gehört auch, wichtige Mitarbeiter zu halten und nicht wegen so eines Skandals an die Konkurrenz zu verlieren. Das gleiche gilt für ihre Geschäftspartner und natürlich uns Zocker, die ihre Produkte kaufen und nicht boykottieren sollen.
Zuletzt geändert von dx1 am 15.09.2021 21:17, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Zitat repariert.
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von DeusHelios »

Temeter  hat geschrieben: 15.09.2021 15:32
DeusHelios hat geschrieben: 14.09.2021 20:50Ich bin nicht gegen Abtreibungen. Ganz ehrlich, ich habe mich mit dem Thema wenig beschäftigt aber so wie ich es verstehe, geht es den beiden Gegenseiten nicht darum OB sondern WANN Abtreibungen erlaubt sein sollen und dazu habe ich mich zu wenig zu der Thematik eingelesen um mir eine Meinung bilden zu können.
Die Texaner haben die Grenze so niedrig angesetzt, dass Frauen oft gar nicht die Gelegenheit zum abtreiben haben. Und das ist auch der Sinn der Sache; die wollen in der Tat alle Abtreibungen verbieten, so sehr es geht.

Und Wissenschaftler, Ethiker, Philosophen und Politiker haben in der Tat schon immer darüber gestritten, bis wann Abbrüche zu erlauben sind; späte Abtreibungen sind auch nur in Extremfällen erlaubt (zB wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist). Es sind hauptsächlich diese christlichen Fanatiker, die es komplett verbieten wollen.

Der Vergleich mit den Taliban ist überzogen; aber es gibt schon eine Parallele darin, dass Christen hier allen anderen ihre religiöse Definition von Leben aufzwingen wollen.
Zum Thema Abtreibungen kann ich mich wie bereits erwähnt nicht äußern.

Dennoch will ich dir für diesen differenzierten Post danken. Dein Post zum Thema Cancel Culture ist auch super, so macht diskutieren im Internet Spaß.
Zuletzt geändert von DeusHelios am 16.09.2021 09:41, insgesamt 1-mal geändert.
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batsi84
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von batsi84 »

@DeusHelios

Ich würde auch nicht von einem freiwilligen Rücktritt sprechen. Hätte Gibson aber an seiner Position festgehalten, dann wären wohl Mitarbeiterstreiks, abspringende Investoren und ein kräftiger Shitstorm die Folgen gewesen - was dann auch den besagten Erfolg des Unternehmens geschmälert hätte. Außerdem wird der Gründer und aktuelle Übergangs-CEO von "Tripwire Interactive" Alan Wilson bestimmt auch noch ein Wörtchen mitgeredet haben.
Nichtsdestotrotz würde ich bezweifeln, dass Gibson mit seiner Position in eine Branche passt, die auf einen diversen Spielemarkt abzielt.
In a Station of the Metro

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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von CritsJumper »

SethSteiner hat geschrieben: 15.09.2021 17:01 Nicht alles was Menschen tun oder nicht tun ist gleichwertig. Und ich sehe viel mehr darin das Problem. Nicht jeder ist ein Opfer, nur weil er sich von irgendetwas gestört führt oder weil eben seine soziale Gruppe mal zu irgendeiner Zeit an irgendeinem Ort diskriminiert oder schlecht behandelt wurde. Aber in diesem Fall sollen Frauen sehr real gejagt werden und sehr real in ihrem Recht auf Selbstbestimmung beschnitten werden.
Vorweg, ja ich bin da wohl zu emotional für beide Seiten und die Logik landet hier nun mal in der Sackgasse, das sich Frauen bewusst zum Nachteil der Männer entscheiden weil sie da eine Vorteilsposition haben und es dann eher wahrscheinlich ist, das diese jene Machtvorzüge ausnutzen, ohne über eine Fairniss nach zu denken. Warum auch.

Antwort: Ja, Ja und Ja.

Frauen nutzen in dem Beispiel halt ihre Macht über den eigenen Körper aus. Daher sind sie ausnahmsweise mal im Vorteil. Trotzdem kann es zu dem Nachteil des Vaters sein und dieser Machtvorteil entsprechend ausgenutzt werden.

Ich will gar nicht sagen das es an der Stelle auch dazu kommt. Aber unter allen logischen und wahrscheinlich kooperativen Verhaltensmustern die Menschen an den Tag legen. Ist dies nun mal die wahrscheinlichste Möglichkeit, das ein intelligenter CEO dieses hier kritisiert und dritte dazu Auffordert darüber nach zu denken.

Daher auch mein Rant, obwohl den wahrscheinlich niemand verstanden hat oder nachvollziehen konnte. Aber ich gebe zu sehr wirr zu schreiben.
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Temeter 
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von Temeter  »

batsi84 hat geschrieben: 15.09.2021 20:12Ich bekomme den Bogen immer noch nicht hin. Zumindest habe ich den Eindruck, dass wir hier zwei nicht miteinander verbundene Themen behandeln :P

Der CEO wurde nicht von jenem Mob im Internet aus dem Amt gejagt, sondern ist von sich aus zurückgetreten. Druck hat in dem Fall die Belegschaft von Tripwire gemacht, die nicht mit einem Menschen zusammen arbeiten möchte, der die Firmenphilosophie nicht teilt - was ein CEO als Repräsentant des Unternehmens aber tun sollte.

Ich glaube auch nicht, dass John Gibson der Rücktritt nahegelegt wurde, weil man Angst um das Firmen-Image nach Außen hat. Er ist nicht zum ersten Mal mit solchen Kommentaren aufgefallen.
Und damit passt er m.M.n. nicht in eine Branche, die sich seit Jahren Diversität, kulturellen Austausch und Offenheit auf die Fahne schreibt. Klar sind Anspruch und Wirklichkeit (z.B. Blizzard und Ubisoft) nicht immer deckungsgleich, aber im großen und ganzen finde ich, dass sich der Anspruch in der Diversität an Spielen und Themen sehr gut wiederspiegelt.
Okay, hier sollte ich wohl nochmal wiederholen, das - gerade, wenn Kajetan richtig liegt, und es Geschäftspartner waren, die sich quer gestellt haben - dass nicht klassische Cancel Culture war.

Und von Anfang an habe ich ja gesagt, dass es schon Gründe gibt, warum diese Äußerung ein bischen extremer ist als üblich. Mein Kommentar war eher auf das generelle Konzept bezogen.
Außerdem habe ich den Begriff "Cancel Culture" nicht zu Verschwörungstheorie erklärt. Ich habe lediglich meinen Eindruck vermittelt, dass radikale Kräfte das Phänomen missbrauchen, um abweichende Meinungen als inhaltslose "Wokeness" mundtot zu machen. Man betreibt quasi "Cancel Culture" mit "Cancel Culture".

Uuuuuund (habe ich jetzt alle Punkte zusammen!?) zusätzlich wird Social Media auch zunehmend von Ländern wie China (z.B. Tencent und die App TikTok) beeinflusst. Ob die USA in dem Bereich immer noch federführend ist, würde ich mittlerweile stark anzweifeln. Zumindest verschiebt sich das Kräfteverhältnis aktuell zugunsten Chinas.
Hinzu kommt auch ein seit Jahrhunderten brodelnder Konflikt in den USA, bei dem immer noch nicht geklärt ist, wem das Land gehört (Den Ureinwohnern? Den Schwarzen? Den Latinos? Oder doch den Weißen?). Der Konflikt lässt sich nicht allein durch Social Media erklären.
Amerika ist definitiv noch federführend außerhalb von China, ganz einfach, weil sie das englische Internet dominieren. Chinesen haben meist wenig Kontakt zu den englisch-Sprechern, oder nutzen Services' der heimischen (Staats-)Unternehmen.

Es hilft auch nicht, dass der Großteil des Social Media von amerikanischen Unternehmen (und Silicon Valley) dominiert wird, die eine etwas liberale Ausrichtung haben. Nicht, dass konservativ besser wäre, aber allein der gefühlte Bias liefert ordentlich Konfliktpotential.
(Und es ist schon ein bissl schräg, wenn sie Trump bannen, aber Führer von quasi-faschistischen Staaten ihre Hasspropaganda erlauben.)

Und klar, Amerika hat so gewaltige Komplexe... Ich dachte mal, Deutschland hätte noch so ein "German guilt"-Ding, aber nö, im Vergleich zu Amerika haben wir gar nichts. Da wird ein irrer Mix aus Geschichte, Schuldgefühle, Patriotismus und Ideologie aufgewirbelt.
DeusHelios hat geschrieben: 15.09.2021 20:54Zum Thema Abtreibungen kann ich mich wie bereits erwähnt nicht äußern.

Dennoch will ich dir für diesen differenzierten Post. Dein Post zum Thema Cancel Culture ist auch super, so macht diskutieren im Internet Spaß.
:Daumenrechts:
Zuletzt geändert von Temeter  am 15.09.2021 22:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von Temeter  »

Kajetan hat geschrieben: 15.09.2021 19:43
Temeter  hat geschrieben: 15.09.2021 18:58 Viel von diesem Drama ist eine amerikanische Sache, das muss man sich immer bewusst machen.
Jepp. Hier ist DAS INTERNET tatsächlich ein fast reine US-Veranstaltung. Man sieht das an vielen Shitstürmen, die hin und wieder übern Teich schwappen, wo sich über Dinge aufgeregt wird, die dort eine krasse Normenverletzung darstellen, die hier aber nur leicht verwirrtes Achselzucken versursachen.

Aktuell gerade Dune, wo rechte Spacken sich über eine Bemerkung Villeneuves aufregen, für den die Figur Chani im Zentrum des zweiten Teils des ersten Buches stehen würde. Und einige hysterische Linke regen sich darüber auf, dass Paul Atreides doch wieder so eine typische White Savior-Geschichte sei. Beiden ist gemein, dass keiner das Buch gelesen, und wenn doch, dann kein Stück verstanden hat. Da wird nur reflexhaft auf bestimmte Trigger reagiert und in der jeweiligen Blase ein Riesenbohei veranstaltet. Oft bleiben solche Aufregerchen in der jeweiligen Blase, unser eigenes JoeSixPack-Universum bekommt davon nie etwas mit. Blöde wird es erst dann, wenn faule und /oder ungebildete Journalisten so einen Quatsch aufgreifen und eine mediale Sache daraus machen, die üble Kreise ziehen kann. Da wird nicht geschaut, über was sich da eigentlich aufgeregt wird, da wird alles ungeprüft und ungechecked 1:1 weitergereicht.

So wie Ellie Kemper, ihres Zeichens Schauspielerin, plötzlich im Zentrum eines ziemlichen heftigen Shitstorms stand, weil die Promiblatt-Journaille einfach irgendwelche Twitter-Stories verbreitet haben, nachdem sie in Schönheits-Wettbewerben des KuKlux-Klans aufgetreten sei. Dass dies nur ein oder zwei Auftritte als kleines Kind gewesen waren, die Verbindung dieser Wettbewerbe zum Klan erst später aufgedeckt wurde, wurde geflissentlich ignoriert. Sie musste ein offizielles Statement abgeben, um nicht hochkant filletiert zu werden.

NOCH ist das hier nicht so. Hier wird nur die übliche Schmutzwäsche aus "Die hat für ein harmloses Sachbuch falsch zitiert/der hat im flaschen Moment gelacht!" gewaschen. Das ist zwar auch nicht ok, aber so toxisch wie in den USA ist das hier bei weitem nicht.
Oh ja, das mit Paul Atreides und "White Saviour" habe ich mitgenommen. Ich habe nur den Film von Lynch gesehen, mir aber das Buch erklären lassen, und joah... das ist echt daneben.
Auf den Film bin ich aber super gespannt, der ist von dem Blade Runner 2049-Typen!

Die sache erinnert mich auch letztens daran, als der neue Alien-Author ein Interview gegeben hat. Ging in etwa so:

Zitat: "Unter anderem war Alien auch über Ungleichheit, was passiert wenn wir Unternehmen zu mächtig werden lassen"

Headline eines Magazins auf Social Media, war vermutlich ein bisschen Klickbait-Farmen: "Das neue Alien ist nicht über Ripley, sondern über Ungleichheit"

Damit hatten die rechten Grifter ihren Spaß dran, tonnenweise Tweets und Videos, wie Aliens nun von den Wokes zerstört wird...
Wobei die eine Seite damit vollkommen Recht hat :)
Dazu gebe ich mal ein überzeugtes JoahneidkvielleichtabernichtganzaberbeideSeitenaberidk :ugly:

Es ist deutlich einfacher, die Republikaner zu hassen, und sie sind definitiv schlimmer in den letzten 20 Jahren, und Bush ist für mich der Präsident mit stark faschistoiden Tendenzen, aber imo unterschätzt das auch ein bisschen, wie kaputt die Demokraten sind. Dems und Reps sind letzlich Teil eines Systems, von denen keines Interesse daran hat, das Land zu heilen. Patriot-Act und Co fanden die Dems am Ende schließlich auch toll. Und zB Bidens Vorgeschichte ist auch teils etwas gruselig.
Zuletzt geändert von Temeter  am 15.09.2021 22:46, insgesamt 3-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von Kajetan »

Temeter  hat geschrieben: 15.09.2021 22:44 Und zB Bidens Vorgeschichte ist auch teils etwas gruselig.
Biden war früher der ultrakonservative CSU-Flügel der Dems, jepp. Aber aktuell macht er von Tag Eins an das linkste Regierungsprogramm, welches die USA seit dem New Deal von Roosevelt gesehen haben. Drüben heisst es auch inzwischen, dass Sanders zwar die Vorwahlen verloren, aber dafür die Regierungsarbeit gewonnen hat.

Ansonsten, ja, in diesem politischen System sind beide Parteien Teil der herrschenden Oligarchie, keine Frage. Solange das Mehrheitswahlrecht in Kombination mit dem Electoral College gilt, wird dort nicht viel besser werden. Auch die Dems müssten sich in der aktuellen Form abschaffen.

Die ROP (Rotten Old Party) betreibt aber ganz offen Demokratieabbau und den Aufbau einer extrem nationalistischen, faschistoiden und rassistischen Republik nach dem Vorbild von Franco oder Mussolini, wo die Weißen endlich wieder ungehemmt und für immer über alle anderen bestimmen können. Die immer extremere Zuspitzung des politischen Diskurses, wo inzwischen eine simple Pandemie als Wahlkampfmunition mißbraucht wird und der Gouverneur von Florida eiskalt zehntausende Tote in Kauf nimmt, nur um sich als neuer MAGA-Chef etablieren zu können ... das kann nicht friedlich enden. Wir werden mehr "Milizen" sehen, die mit Gewalt das Rad der Zeit zurückdrehen wollen und wir werden eine immer schrillere ROP erleben, je irrelevanter sie auf Grund des nicht aufzuhaltenden Bevölkerungswandels wird.

Denn mit ein Grund, warum man in Texas dieses Gesetz durchdrücken wollte ... die sind ja nicht blöde dort. Die sehen, dass in Texas nicht nur die Großstädte tiefblau sind, sondern jetzt auch die Suburbs immer blauer werden. Texas ist drauf und dran beim nächsten Mal schon ein Swing State zu werden (TEXAS!!!!) und mutiert allmählich zu einer Dems-Hochburg. Also jetzt noch schnell so ein Gesetz, damit man wenigstens noch 10-15- Jahre lang so tun kann, als ob die Welt in Ordnung sei. Die GOP verblasst allmählich und sie wissen es und ihnen fällt trotzdem nur ein noch schriller zu werden, um für immer mehr kaukasische und nicht-kaukasische US-Bürger unwählbarer zu werden.
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von stefan251 »

@Wigggenz

Dann... kannst du es aber nicht allzu gut offenbar, wenn du lieber irgendwelche persönliche Interpretationen als Quintessenz rausliest und die dann in einen sarkastischen Post packst, welche halt nun mal nicht zutreffen... Erinnert mich n bisschen an Buchkritiker, die glauben besser zu wissen, was ein Autor in seinem Werk hat ausdrücken wollen, als der Autor selbst. Das ist halt schlicht und ergreifend anmaßend. Und deswegen reg ich mich auf. Wegen der Arroganz und Überheblichkeit, die da mitschwingt. Auch wenn die womöglich nicht gewollt ist. Und wenn ich in Diskussionen eins gelernt hab, dann dass du sobald das Gegenüber die sachliche Ebene verlässt, wenn auch womöglich ungewollt, ich sicher nicht dort bleiben werde. Dementsprechend hast du dir persönliche Beleidigungen einfach selbst zuzuschreiben. Simpel aus dem Grund, nennen wirs einfach "ich lass mir so eine anmaßendes Verhalten nicht bieten." Dats all. Der Ton (ja, auch beim Schreiben) macht die Musik. Und wenn der beschissen ist, sollte man nicht verwundert sein, wenn beschissener Ton zurückkommt. Es wird durchaus zutreffen, dass ich da über Jahre der Internetdebatten einfach schon eine dünne Haut bekommen hab, weil man halt leider zumeist nur Vollkoffer im Internet findet, die aber glauben alles besser zu wissen. Dunning-Kruger kommt in den Sinn. Aber ernsthaft, man muss sich nicht aufregen, wenn man wenig sachlich auf was antworter, dass der auf den geantwortet wird, dann ebenso nicht mehr sachlich bleibt. Klar isses Arschlochverhalten, aber naja, das kommt halt nicht einfach nur von ungefähr, sondern ist Antwort auf das, was ich als Input krieg. Is halt meine durchaus ernstgemeinte Frage: Was hättest du dir erwartet, wie ich auf das reagier? Gar nicht? Oder weiter in aller Ruhe reden, wenn das Gegenüber wohl auch nur ungewollt den Troll spielt? Dann meine Frage: Auf was hinauf?

Aber zum Thema zurück: Hab ich jetzt zwar eh auch schon mal geschrieben und da liegt wohl der Knackpunkt der unterschiedlichen Ansichten. Ich bin NICHT das Ansicht, dass ein CEO eines Unternehmens da in irgendeiner Weise anders zu behandeln werden soll, als Person XY. Weil es meinem Gleichbehandlungs/-berechtigungsempfinden widerstrebt. Siehe letzte WoT. Und weißte, das hätt ma auch rausfinden können, ohne deinen sarkastischen Post, dessen Inhalt leider nicht mal stimmt, auch wenn du das glaubst, aber ich weiß selbst doch noch am besten, was ich schreib und was ich damit aussagen will, womit du den eigentlichen Kern halt nicht verstanden hast.
Zuletzt geändert von stefan251 am 16.09.2021 10:57, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von dx1 »

Selbst schuld, wenn ich Dich beleidige? Hat was und sagt viel über Dich aus.
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von stefan251 »

Wenn du es so ausdrücken willst: Ja, ja ganz genau. Denn schau, Höflichkeit und allgemeine Umgangsformen sind keine Einbahnstraße. Wie jetzt schon gesagt, ich lass mir keine Impertinenzen gefallen und reagiere dementsprechend (auch heftig) darauf, damit auch sicher ganz klar wird, mir gegenüber braucht man sich so mies nicht verhalten.

Is halt das übliche Problem der eklatant fehlenden Fremdverantwortung. Wenn ich in Interaktion mit Leuten steh, wirkt sich mein Verhalten direkt auf das aus, was ich zurückkrieg. Wenn ich konstant aggressiv wem gegenüber bin, brauch ich mich nicht wundern, wenn mir der eine reinhaut. Weil es das is, was ich ausgelöst hab und darauf spekuliert hab, dass das Gegenüber es schon nicht machen wird, weil ich einseitig darauf hoffe, dass ich mich wien Arsch verhalten kann, aber der andere seine Manieren behalten wird. Was halt furchtbar naiv ist und unsere egozentrische Gesellschaft widerspiegelt. Is heute leider ein Konzept, das ja nicht gern gesehen wird, weil von allen sämtliche Verantwortung am Verhalten Anderer zurückgewiesen wird, sobald ihnen Verpöntes oder Negatives entgegenkommt und sie dann halt vergessen, dass sie dafür, dass das passiert, mitverantwortlich sind. Kann man ja auch super drüber diskutieren: Stichwort Victim Blaming.
Zuletzt geändert von stefan251 am 16.09.2021 11:25, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von Temeter  »

Kajetan hat geschrieben: 16.09.2021 08:33 Biden war früher der ultrakonservative CSU-Flügel der Dems, jepp. Aber aktuell macht er von Tag Eins an das linkste Regierungsprogramm, welches die USA seit dem New Deal von Roosevelt gesehen haben. Drüben heisst es auch inzwischen, dass Sanders zwar die Vorwahlen verloren, aber dafür die Regierungsarbeit gewonnen hat.
Zumindest bis jetzt scheint er ordentliche Arbeit zu leisten. Wenn du dich gegen Trump messen musst, ist es nicht schwer gut auszuehen, aber das scheint schon konsistenter.

Allerdings bin ich recht überzeugt davon, dass Biden mit altersbedingten, geistigen Problemen kämpft. Dafür wirkt er in Interviews oft viel zu verloren. Hat vielleicht ein gutes Team im Hintergrund? Wobei Ich von Harris eigentlich auch nicht erwarte.
Ansonsten, ja, in diesem politischen System sind beide Parteien Teil der herrschenden Oligarchie, keine Frage. Solange das Mehrheitswahlrecht in Kombination mit dem Electoral College gilt, wird dort nicht viel besser werden. Auch die Dems müssten sich in der aktuellen Form abschaffen.

Die ROP (Rotten Old Party) betreibt aber ganz offen Demokratieabbau und den Aufbau einer extrem nationalistischen, faschistoiden und rassistischen Republik nach dem Vorbild von Franco oder Mussolini, wo die Weißen endlich wieder ungehemmt und für immer über alle anderen bestimmen können. Die immer extremere Zuspitzung des politischen Diskurses, wo inzwischen eine simple Pandemie als Wahlkampfmunition mißbraucht wird und der Gouverneur von Florida eiskalt zehntausende Tote in Kauf nimmt, nur um sich als neuer MAGA-Chef etablieren zu können ... das kann nicht friedlich enden. Wir werden mehr "Milizen" sehen, die mit Gewalt das Rad der Zeit zurückdrehen wollen und wir werden eine immer schrillere ROP erleben, je irrelevanter sie auf Grund des nicht aufzuhaltenden Bevölkerungswandels wird.

Denn mit ein Grund, warum man in Texas dieses Gesetz durchdrücken wollte ... die sind ja nicht blöde dort. Die sehen, dass in Texas nicht nur die Großstädte tiefblau sind, sondern jetzt auch die Suburbs immer blauer werden. Texas ist drauf und dran beim nächsten Mal schon ein Swing State zu werden (TEXAS!!!!) und mutiert allmählich zu einer Dems-Hochburg. Also jetzt noch schnell so ein Gesetz, damit man wenigstens noch 10-15- Jahre lang so tun kann, als ob die Welt in Ordnung sei. Die GOP verblasst allmählich und sie wissen es und ihnen fällt trotzdem nur ein noch schriller zu werden, um für immer mehr kaukasische und nicht-kaukasische US-Bürger unwählbarer zu werden.
So extrem kann ich das einfach noch nicht sehen. Die machen keinen aktiven Demokratie-Abbau; jedenfalls nicht mehr als üblich. Das amerikanische System hatte immer ernsthafte Probleme und Löcher in der Verfassung, die aktiv missbraucht werden, aber wie gesagt, verglichen mit der rassistischen, teils ultra-nationalistischen politischen Umgebung eines Bush' ist das eigentlich eher harmlos. Damals war das Land weniger gespalten, sondern eher nach dem Motto regiert: Du bist gegen den Patriot Act, bist du ein Feind Amerikas? Frankreich war verhasst wegen seinem Widerstand gegen den (selbst damals offensichtlich absurden) Irak-Krieg, Im Internet fliegen immer noch diese French Fries memes herum.

Wie gesagt, deswegen würde ich Trump, so sehr ich ihn nicht mag, niemals als Faschisten bezeichnen. Bush hat viel zu klar gezeigt, wie autoritärer angehauchter Ultranationalismus im amerikanischen Gewand aussieht. Und zwar einer, der in Teilen von der Bevölkerung angenommen wurde.

Bei der absurden Politischen Stellung der Republikaner um Corona herum weiß ich auch nicht mehr. Es gibt definitiv GOP-Senatoren mit Verstand, die mit Mandaten und Programmen die Pandemie halbwegs effektiv bekämpft haben, aber die allgemeine Parteilinie scheint ziemlich irre.

Letzlich habe ich teils das Gefühl, dass Trump der GOP weniger eine autoritäre Richtung gab, als ihr eine ordentliche Identitätskrise verpasst hat. Deswegen sehe ich sie noch nicht als klar anti-demokratisch, auch wenn einige von deren Aktionen in die Richtung gehen. Die meisten Angriffe werfen ja tatsächlich den Demokraten vor, dass sie die Demokratie zerstören; aka das amerikanischen Equivalent der "Corona-Kiktatur"-Narrative, "vote was stolen", etc.

Das ist nicht gant auf dem Level von Post 9-11 Bush-Rethorik. Es kann zurück auf so ein Niveau gehen, aber noch ist es IMO nicht so weit.
Zuletzt geändert von Temeter  am 16.09.2021 11:50, insgesamt 3-mal geändert.
johndoe711686
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von johndoe711686 »

@stefan251

Irgendwie passt das, was du schreibst und einforderst nicht zusammen. Du bist hier der Einzige der extrem arrogant und beleidigend anderen gegenüber auftritt und begründest das dann damit, dass die Leute sich dir gegenüber so verhalten würde. Sehe ich nicht, sehe nur dich so handeln.

Vielleicht mal etwas in Selbstreflexion gehen?
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 16.09.2021 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
stefan251
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von stefan251 »

@Ryan2k6

Das Problem ist, wenn der dargelegte Sachverhalt von dir oder auch anderen hier nicht als solcher gesehen oder anerkannt wird, weil du Wigggenz' ersten Post nicht als übertrieben herablassend (so wie ich es eindeutig tue), sondern als normal siehst, kann ich noch so sehr im Dreieck springen und versuchen, das zu erläutern, wieso ich das anders sehe, als du oder andere hier. Man wird nicht zur selben Sichtweise kommen, bzw wirst du es nicht nachvollziehen können, weil du eine andere Zugangsweise dazu hast. Ich hätt theoretisch auch schon auf Bachstail so reagieren können, weil dort im Endeffekt dasselbe Schema zu Tage kam: Moralische Empörung, anstatt wirklich nur auf der Sachebene zu bleiben, weil ich nicht der Ansicht war, dass das Thema gerechtfertigt ist, wie es passiert ist. Aber dort gabs ja noch Argumente zum Bearbeiten. Trotzdem: Wenn ich der Ansicht gewesen wäre, auch das wär unnötig persönlich angreifend gewesen, wär ich auch dort als Reaktion darauf, Bachstail mim Arsch ins Gesicht fahren. Wenn du jetzt meinst, das wäre ein ganz normaler Post gewesen, ist das logisch, dass dich mein Verhalten vor den Kopf stößt. Ich kann halt nur x-mal mittlerweile erklären, wieso ich handle, wie ich handle und das dann die logische Schlussfolgerung ist: Mein Arschlochverhalten speist sich nur daraus, wie mir gegenübergetreten wird und ist Reaktion darauf. Weil: Ursache - Wirkung. Wenn jemand die Ursache nicht sieht oder anders einschätzt, wird auch die Wirkung unverständlich. Oder anders formuliert: Auch SethSteiner stimmte mir nicht überschwänglich zu und hat mir widersprochen, der hat es aber geschafft, das normal auf Argumentsebene zu lassen, ohne einen moralisierenden Unterton - den bin ich dann auch nicht angegangen. Ich hab da durchaus Grundprinzipien, die ich versuche, nicht zu verlassen. Das mag man als kindisch, emotional oder übertrieben sensibel und vor allem unpragmatisch sehen (was durchaus legitim ist und ich verstehen kann), aber ich versuch einen "Streit" nicht entstehen zu lassen, aber wenn er an mich herangetragen wird, kann ich ihn durchaus eskalieren lassen und scheue mich nicht davor. Wobei wir hier immer von persönlicher sozialer Interaktion reden.

Weil vl der Vorwurf kommen könnte, ich verlange ja, dass Leute nicht daueroffended sein sollen und dann selbst eine Mimose bin: Ich sehe da einen irgendwo in einer der WoT dargelegten Unterschied zwischen einer persönlichen Interaktion, aus der man sich verletzt/beleidigt/was auch immer fühlen kann und dann darauf passendes Verhalten an den Tag legt und den Leuten, denen ich diese Daueroffendedness vorwerfe, die von getätigten Aussagen nicht persönlich angesprochen werden, sondern "nur" als Teil einer Gruppe - eben stellvertretend für andere. Ich fühl mich a ned angesprochen, wenn Böhmermann über Österreich herzieht und mich in meinem wwi Nationalstolz verletzt, weil ich Österreicher bin. I just don't give a fuck. Wäre anders, wenn ich persönlich angesprochen würde.
Zuletzt geändert von stefan251 am 16.09.2021 12:43, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe711686
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von johndoe711686 »

Wenn der Gegenüber die Ansicht nicht teil. Rechtfertigt das kein Abgleiten in Herablassungen. Das fällt mir selbst manchmal auch schwer, sollte aber so sein. Zudem hast du selbst gesagt, dass der Schreiber wohl am besten weiß, was er schreibt und wie das gemeint ist, da wirkt es befremdlich, wenn du jetzt anderen eine andere Bedeutung unterstellst.
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