Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz

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CritsJumper
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von CritsJumper »

So mal kurz OT zur Laufenden Diskussion. Aber mir kam da mal eben eine Frage auf...:

Wann hat es eigentlich angefangen das Unternehmen für das Verhalten der Beschäftigten haften oder ins schlechte Licht rücken? Ein Unternehmen ist doch nicht einer Art erziehungsberechtigt und verpflichtet den Arbeitenden zu erläutern was gutes Benehmen und Moralvorstellungen sind?

Ich meine klar wäre es besser auch wenn die Weiterbildung läuft, es Schulungen gibt, oder gar einen Betriebsrat oder eine gemeinsame Versicherung und Sportangebote etc...

Aber damit gibt es doch keine Haftung dafür wenn sich diese Menschen nicht benehmen, müssen sich diese Menschen dies unter sich aus machen.

Wo kämen wir dahin wenn ein Angestellter ein Auto klaut und verurteilt würde dafür das Unternehmen?

Vielleicht gäb es dann nicht so eine große mediale Aufmerksamkeit, doch als seltsam empfinde ich es schon. Wenn er natürlich im Auftrag des Vorgesetzten gehandelt hat. Wie beispielsweise bei Banken sich unterschreiben zu lassen das der Kunde damit einverstanden ist wenn die Bank einen Fehler bei der Gebührenberechnung gemacht hat... ist dies etwas leicht anders. Aber ich kann mir nicht vorstellen das Menschen im Auftrag über griffig werden, (also außer bei der Nutzung von Smartphones und Social Media).
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NewRaven
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von NewRaven »

Also manche Beiträge lesen sich hier aber schon, als hätte man sein Frauenbild auf Basis eines Youtube-Videos von nem Pickup-Artist geformt. Da kann man dann noch so viel mit "Erfahrungen" argumentieren... wenn ihr diese Erfahrungen so gemacht habt, dann tut es mir ja irgendwie leid... aber das dann als Schablone auf alle - oder auch nur eine Mehrheit - der Frauen überstülpen zu wollen, hat dann auch nicht mehr nur mit einer "Vorliebe für konservative Rollenverteilung" zu tun, auch nicht mit Zynismus, sondern mit einer gewissen Realitätsferne und mit Pauschalisierungen. Es fängt ja schon damit an, dass hier überhaupt kein Unterschied gemacht wird zwischen den Dingen, womit eine Person aus der Masse heraussticht (und ja, dass kann durchaus auch natürlich der Ferrari oder die 25 Kilo Muskelmasse sein) und den Dingen, auf die ein Mensch bei einer längerfristigen Bindung an einen anderen Menschen achtet. Das können völlig verschieden, teilweise sogar völlig konträre Dinge sein, das können natürlich aber auch die gleichen Dinge sein. Auch hier passt eben keine Schablone, du kannst da nicht einfach ne Schublade aufmachen, dir denken "alle Frauen/Männer sind so", die da reinpacken und wirklich ganz ernsthaft und überzeugt davon ausgehen, dass du richtig liegst.
Zuletzt geändert von NewRaven am 27.07.2021 18:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Cartracer
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Cartracer »

batsi84 hat geschrieben: 27.07.2021 18:28
Spoiler
Show
Cartracer hat geschrieben: 27.07.2021 18:19 Wer kriegt wen nicht ab und welche Freundin denkt was?

Man darf doch Folgendes nicht vergessen: Neben Typen, die den Quasimodo ohne Schminke und Kostüm jederzeit spielen könnten, gibt es doch auch Frauen, die aussehen wie ne Vogelscheuche und deren sonstige Werte, wie auch die seinen, keinen Anlass zu besonderer Erwähnung geben.
Wieso der ganze Stress? Genetisch sind Quasimodo, die Vogelscheuche, Brad Pitt und Gisele Bündchen zu 99,9% identisch. Die biologische Erfahrung dürfte sich also nicht signifikant unterscheiden. Naja, sie unterscheidet sich zu 0,1%. Wer bereit ist, diesen "schweren Verlust" in Kauf zu nehmen, sollte doch was abbekommen. :D
Also genetisch gesehen, bin ich definitiv Gisele Bündchen. Wollte ich nur mal klarstellen :Hüpf:
Cartracer hat geschrieben: 27.07.2021 18:19 Wer kriegt wen nicht ab und welche Freundin denkt was?

Man darf doch Folgendes nicht vergessen: Neben Typen, die den Quasimodo ohne Schminke und Kostüm jederzeit spielen könnten, gibt es doch auch Frauen, die aussehen wie ne Vogelscheuche und deren sonstige Werte, wie auch die seinen, keinen Anlass zu besonderer Erwähnung geben.
Wieso der ganze Stress? Genetisch sind Quasimodo, die Vogelscheuche, Brad Pitt und Gisele Bündchen zu 99,9% identisch. Die biologische Erfahrung dürfte sich also nicht signifikant unterscheiden. Naja, sie unterscheidet sich zu 0,1%. Wer bereit ist, diesen "schweren Verlust" in Kauf zu nehmen, sollte doch was abbekommen. :D
Ich dürfte nicht der erste mit der Idee sein :lol:
:D
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Kajetan
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Kajetan »

ChrisJumper hat geschrieben: 27.07.2021 18:33 Wann hat es eigentlich angefangen das Unternehmen für das Verhalten der Beschäftigten haften oder ins schlechte Licht rücken? Ein Unternehmen ist doch nicht einer Art erziehungsberechtigt und verpflichtet den Arbeitenden zu erläutern was gutes Benehmen und Moralvorstellungen sind?
Unternehmen sind dazu verpflichtet Gesetze einzuhalten. Gesetze, welche die Grundlage für die aktuelle Klage durch die kalifornischen Behörden bilden. Unternehmen dürfen nicht einfach zulassen, dass Mitarbeiter durch Fehlverhalten anderer Mitarbeiter im Rahmen der Tätigkeit für das Unternehmen beeinträchtigt werden. Mobbing und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz sind sogar in den USA verboten.
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NewRaven
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von NewRaven »

ChrisJumper hat geschrieben: 27.07.2021 18:33 Wo kämen wir dahin wenn ein Angestellter ein Auto klaut und verurteilt würde dafür das Unternehmen?
Hat er das während der regulären Arbeitszeit gemacht? War eine Anweisung eines Vorgesetzten vielleicht nicht eindeutig genug und führte deshalb zu der Tat? :mrgreen:

Nein, ich verstehe, worauf du hinaus willst... aber diese Dinge passieren nun einmal am Arbeitsplatz und während die rechtliche Frage hier durchaus interessant ist, inwieweit der AG hier wegen "Unterlassen von Hilfe" oder "nicht Nachkommen der Fürsorgepflichten" in irgendeiner Form wirklich praktisch belangt werden kann, muss man halt auch sagen: ganz grundsätzlich sollte es ja auch in seinem Interesse liegen, wenn seine Arbeitnehmer irgendwie miteinander auskommen können. Der AG hat, auch hier in Deutschland, eine Fürsorgepflicht für den AN und die endet eben nicht bei den Arbeitsschutzvorschriften. Und das ist in den USA sogar, soweit ich weiß, noch etwas umfassender als hier.
Zuletzt geändert von NewRaven am 27.07.2021 18:47, insgesamt 2-mal geändert.
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BillyTKid
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von BillyTKid »

ChrisJumper hat geschrieben: 27.07.2021 18:33 So mal kurz OT zur Laufenden Diskussion. Aber mir kam da mal eben eine Frage auf...:

Wann hat es eigentlich angefangen das Unternehmen für das Verhalten der Beschäftigten haften oder ins schlechte Licht rücken? Ein Unternehmen ist doch nicht einer Art erziehungsberechtigt und verpflichtet den Arbeitenden zu erläutern was gutes Benehmen und Moralvorstellungen sind?
Ähm doch? Das sollte dir als Firma am Herzen liegen, denn deine Mitarbeiter präsentieren dich als Firma (auch außerhalb der Arbeitszeit). Und der Arbeitgeber macht sich mit strafbar, wenn Mitarbeiter während der Arbeitszeit strafrechtlich fragwürde oder sogar klare Straftaten begehen. Das wird oft unter dem Thema Compliance zusammen gefasst.
Außerdem ist ein gutes Arbeitsklima förderlich für die Leistung der Mitarbeiter. Soll sich die Firma gut entwickeln, dauerhaft im Markt etablieren, dann kommt heut zu tage nur ein gutes Arbeitsklima in Frage. Firmen, die es ohne gutes Klima schaffen, haben sehr oft eine hohe Mitarbeiterfluktuation und haben früher oder später auch finanzielle Probleme durch verpasste Chancen/Entwicklungen.

Im Fall von Activision könnte man auch trefflich sagen: Der Fisch stinkt vom Kopf her...
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MaxDetroit
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von MaxDetroit »

ChrisJumper hat geschrieben: 27.07.2021 18:33 So mal kurz OT zur Laufenden Diskussion. Aber mir kam da mal eben eine Frage auf...:

Wann hat es eigentlich angefangen das Unternehmen für das Verhalten der Beschäftigten haften oder ins schlechte Licht rücken? Ein Unternehmen ist doch nicht einer Art erziehungsberechtigt und verpflichtet den Arbeitenden zu erläutern was gutes Benehmen und Moralvorstellungen sind?

Ich meine klar wäre es besser auch wenn die Weiterbildung läuft, es Schulungen gibt, oder gar einen Betriebsrat oder eine gemeinsame Versicherung und Sportangebote etc...

Aber damit gibt es doch keine Haftung dafür wenn sich diese Menschen nicht benehmen, müssen sich diese Menschen dies unter sich aus machen.

Wo kämen wir dahin wenn ein Angestellter ein Auto klaut und verurteilt würde dafür das Unternehmen?

Vielleicht gäb es dann nicht so eine große mediale Aufmerksamkeit, doch als seltsam empfinde ich es schon. Wenn er natürlich im Auftrag des Vorgesetzten gehandelt hat. Wie beispielsweise bei Banken sich unterschreiben zu lassen das der Kunde damit einverstanden ist wenn die Bank einen Fehler bei der Gebührenberechnung gemacht hat... ist dies etwas leicht anders. Aber ich kann mir nicht vorstellen das Menschen im Auftrag über griffig werden, (also außer bei der Nutzung von Smartphones und Social Media).
Ich finde Du wirfst hier einige gute Fragen auf. Es gibt einige Philosophen die beklagen das unsere Gesellschaft gerade immer "infatiler" wird und Erwachsene sich wie Kinder aufführen und wie Kinder behandelt werden möchten. In dem Sinne ist der Arbeitgeber auch zuständig für den Schutz der Mitarbeiter und muss dafür Sorge tragen "Safe Spaces" zu schaffen, in denen der Mitarbeiter vor jeglicher Bedrohung und Belästigung geschützt sind. Und dann muss der Arbeitergeber auch dafür haften, wenn dies nicht der Fall ist.

Das klingt jetzt negativer als ich es meine, denn es hat durchaus seine gute Seiten den Arbeitgeber in die Verantwortung zu ziehen.
Zuletzt geändert von MaxDetroit am 27.07.2021 19:51, insgesamt 6-mal geändert.
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dx1
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von dx1 »

Wer mal erlebt hat, dass Kollegen vor der Stechuhr anfangen zu arbeiten, damit sie eher Schluss haben (Arbeit erledigt=Feierabend), und dann mehr Arbeit aufgebrummt bekamen, weil sie jede Woche beträchtliche Minusstunden gemacht haben, und darauf reagiert haben, indem sie noch eher angefangen haben, ja, der begrüßt diesen Schutz.
#Konsolenlosmentalität
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johndoe1756994
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von johndoe1756994 »

Drian Vanden hat geschrieben: 27.07.2021 17:09 Fucking allgemein geschrieben:


Ich finde es sehr schade, dass Diskussionen so anstrengend geworden sind. Jemand schrieb in einem englischsprachigen Forum vor einiger Zeit, dass wir im The Age of Entitlement leben, was ich, irgendwo, als ziemlich gut formuliert und auf den Punkt gebracht fand.

In meiner Auffassung der Menschheitsgeschichte (hui!), kommen wir aus einer ganzen Reihe von beschissenen, ich nenne es der Einfachheit halber mal Presets, die es über die vergangenen Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende zu überwinden galt.

Von der Kirche versus Wissenschaft, Adel vs. Pöbel, Hegemonie vs. Frieden, Sklaverei, Antisemitismus & Rassismus, Demokratie vs. Autokratie, und eben auch die Rolle der Frau und die des Mannes in der Gesellschaft, die, so zumindest meine Wahrnehmung, alles andere als stets ausgeglichen waren.

Ich sehe unglücklicherweise noch immer eine ganze Menge Scheiße, die in der heutigen Zeit abgeht. Ob nun alles rund um den Wahlkampf und der Präsidentschaft von Donald Trump (die personifizierte Metapher des weißen Mannes), oder dem Ibiza-Video von Strache dortzulande, dem geistigen Dünnpfiff von Weidel, Storch, Gauland & Co. hierzulande, der katholischen Kirche, Gehaltsunterschiede, Lobbyismus und Korruption, der Brexit, die EU im Gesamten, gesellschaftliche Gräben, gefährliche Technologien, Kapitalismus, Steueroasen, Armut, Ungleichheit, Ausbeutung statt Schonung, Rumgeseier in der Politik, ach, fick mich doch.

Manchmal wünschte ich echt, wir hätten uns endlich einfach alle ♥. Und dass ich keine Befürchtung mehr haben müsste, dass die Dystopie eines Films wie Bladerunner nicht eine immer wahrscheinlicher werdende Zukunft der Menschheit sein könnte. Und, dass die kommenden 50 Jahre (?) vielleicht tatsächlich das Ruder rumreißen werden, denn es ist in meinen Augen dringender nötig denn je.
Ich finde das immer interessant, wenn es darum geht, ob man derzeit in ach so schlechten Zeiten lebt. Wir leben historisch gesehen in den besten Zeiten, die jemals waren. Klar läuft ne ganze Menge nicht perfekt (Idioten gibts halt immer, ist im Grunde auch menschliche Natur), aber insgesamt ist die allgemeine Wahrnehmung der derzeitigen Welt viel schlechter als sie tatsächlich ist, was wir auch einfach der heutigen Medienlandschaft zu verdanken haben.

Aber schau dir mal ein paar Sachen an (Lebenserwartung, BIP pro Kopf, durchschnittliches Einkommen in sämtlichen Bevölkerungsschichten, Armutsrückgang). Dazu leben wir seit über 70 Jahren in Frieden (innerhalb der EU). Das ist die längste Zeit seit Jahrtausenden, dass das so ist.

Versteht mich nicht falsch, ich will nichts relativieren. Man sollte nur vorsichtig sein mit den Wunsch nach der "guten alten Zeit" oder dem ach so schlimmen Zustand, in dem die Welt gerade ist. Viele Probleme machen wir uns derzeit auch einfach, weil wir darüber reden.
Leontes
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Leontes »

Mir scheint das Argument legitim, dass was sich in Bezug auf Diskussionen am meisten verändert hat, die potentiell gut sichtbare Bühne ist, die sich so gut wie jeder verschaffen kann. Allein die Masse an Information ist schon anstrengend, von Inhalten mal ganz abgesehen...
Zuletzt geändert von Leontes am 27.07.2021 20:19, insgesamt 1-mal geändert.
Leontes
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Leontes »

ChrisJumper hat geschrieben: 27.07.2021 18:33 Wann hat es eigentlich angefangen das Unternehmen für das Verhalten der Beschäftigten haften oder ins schlechte Licht rücken? Ein Unternehmen ist doch nicht einer Art erziehungsberechtigt und verpflichtet den Arbeitenden zu erläutern was gutes Benehmen und Moralvorstellungen sind?
Um bisherige Antworten zu ergänzen: Schau Dir doch mal an, was unter dem Suchbegriff "Fürsorgepflicht des Arbeitgebers" so alles auftaucht. Und nichts davon ist "optional"... Es stimmt zwar, dass auch Arbeitnehmer Mitverantwortung tragen (sollten), und dementsprechend die Diskussion um für und wieder legitim ist - doch ist das Machtgefälle in unserer Gesellschaft in vielen Fällen (immer noch) derart groß, dass es sinnvoll ist, Arbeitnehmer in benachteiligten Positionen, bzw. deren Rechte, wo nötig aktiv zu schützen. Und leider ist dies insbesondere (aber wie die Diskussion hier zeigt nicht ausschließlich) in Bezug auf in der Gaming-Branche arbeitende Frauen der Fall - ein Armutszeugnis.
Zuletzt geändert von Leontes am 27.07.2021 20:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Mafuba »

RIP Blizzard - mal wieder alles falsch gemacht.

Wenn man denkt, dass ein Unternehmen nicht mehr tiefer fallen kann...
Zuletzt geändert von Mafuba am 27.07.2021 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Mafuba »

ChrisJumper hat geschrieben: 27.07.2021 18:33 Wann hat es eigentlich angefangen das Unternehmen für das Verhalten der Beschäftigten haften oder ins schlechte Licht rücken? Ein Unternehmen ist doch nicht einer Art erziehungsberechtigt und verpflichtet den Arbeitenden zu erläutern was gutes Benehmen und Moralvorstellungen sind?
Stichwort Code of conducts - je nach Größe und "Professionalität" eines Unternehmens gibt es schon Benimmregeln und Trainings/Workshops.

Wenn die Arbeiter sich wie infaltile Neandertaler benehmen ohne dafür Konsequenzen zu tragen ist das halt wirklich schlechtes Management...
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von lAmbdA »

ChrisJumper hat geschrieben: 27.07.2021 18:33 So mal kurz OT zur Laufenden Diskussion. Aber mir kam da mal eben eine Frage auf...:

Wann hat es eigentlich angefangen das Unternehmen für das Verhalten der Beschäftigten haften oder ins schlechte Licht rücken? Ein Unternehmen ist doch nicht einer Art erziehungsberechtigt und verpflichtet den Arbeitenden zu erläutern was gutes Benehmen und Moralvorstellungen sind?
Das ist jeher so in Bereichen wo PR ne Rolle spielt. Durch die Bank wahr für alle Anzugträger. Auch hier hat man weniger Sorge wegen der Klage, als dem Image Schaden. Weil der tut mehr weh, als irgend ein Gerichtstheater, das man auf Jahre hinaus verzøgern kann. Es geht also weniger darum, seine Angestellten zu erziehen, als eine Ausenwirkung zu kontrollieren. Das Thema ist zur Zeit hochsensibel, deswegen hats auch 2010 niemanden gejuckt, was die Dame für Antworten am Wow Panel erhielt. Auch die 1500 Unterzeichner, bei einer Anzahl von 20000 Beschäftigten (ich geh hier mal von Ubisofts Zahlen aus) deuten eher auf ein paar Arschlochkandidaten in ner Masse von vernünftigen Leuten hin. Relatives Leid mal außen vor, denke ich, das strafbar übergriffiges Verhalten selten war.

Am Ende werden sich alle freuen, wenn Frau CCO geht und ActiBlizzard Besserung gelobt und EA ist dran.
".no place for no hero"

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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von CritsJumper »

Kajetan hat geschrieben: 27.07.2021 18:44 Unternehmen sind dazu verpflichtet Gesetze einzuhalten. Gesetze, welche die Grundlage für die aktuelle Klage durch die kalifornischen Behörden bilden. Unternehmen dürfen nicht einfach zulassen, dass Mitarbeiter durch Fehlverhalten anderer Mitarbeiter im Rahmen der Tätigkeit für das Unternehmen beeinträchtigt werden. Mobbing und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz sind sogar in den USA verboten.
Es mutet mir einfach etwas seltsam an. Aber vielleicht auch nur weil ich mir nicht vorstellen kann wie man das Umsetzen will. Auch erschließt sich mir nicht so wirklich wie man das macht wenn Gruppen aus mehreren Unternehmen zusammen arbeiten, da kann eine doch nicht für die Angestellten der anderen haften? Fällt es dann wieder auf die Einzelpersonen zurück?

Bei Rauchen kann ich es halt noch verstehen, es ist auch eine aktive Handlung die andere Schädigt. Die kann man dann auch noch entsprechen verfolgen und mit Richtlinien und Hinweisen versehen. Aber man stelle sich vor der Angestellte raucht, trotz Schild und Raucherraum und schuld ist der Arbeitgeber. Das erscheint mir ein wenig absurd. Scheinbar ist der Arbeitgeber nicht aus dem Schneider wenn darauf hingewiesen wurde das es nicht ok ist. Sondern er muss es aktive unterbinden.

Aber auf einer Baustelle wo 14 Handwerker mehr oder weniger kooperieren und anzügliche Witze gemacht werden oder bei 37 Grad auch schon mal das Bauarbeiter-Dekolleté raus hängt. Stelle ich es mir einfach schwierig vor. Sind so Orte wo man quasi eine dauerhafte Belästigung toleriert.

Im Gespräch nach dem metoo waren ja vor allem die Produzenten von bestimmten Filmen. Auch da hätte doch dann der Publisher oder die Bank dafür haften müssen, statt die verurteilte Einzelperson? Eventuell wurde es aber erst danach geändert damit die Unternehmen sich darum kümmern?

Es ist eine gute Sache, aber ich frage mich schon wie das klappen soll, ohne strenge Überwachung oder eine externe Firma die mit der Aufsicht und Prüfung beauftragt wird.

Persönlich halte ich es halt einfach für fast unmöglich, da alle möglichen Kombinationen einer Belästigung abzudecken. Ganz zu schweigen von den vielen unterschiedlichen Formen was Menschen erregen könnte. Ist es ja immer eine Belästigung wenn diese nicht erwünscht ist. Beispiel, diese schwarze Filmkomödie Secretary, in der schon kleine Dinge und Zeichen als sexuelle Zeichen gedeutet werden.

Ein Arbeitgeber, der solche Angestellten hat, kann das doch unmöglich aktiv verhindern und vor allem Entscheiden wie diese sich dabei fühlen und ob es bei den beiden im Einverständnis geduldet wird und zum Arbeitsklima und einer guten Beziehung dazu gehört oder eben nicht.

Dann hat es für mich halt direkt etwas von einer Dystopie. Wo eine KI prüft ob mein, oder unser Verhalten angemessen erscheint.
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan
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