Ich fand die erste Staffel, von einigen Macken abgesehen, gut bis sehr gut. Die Vorlagentreue bewegt sich insgesamt locker im grünen Bereich.
Von daher kann ich diese peniblen Diskussionen speziell um die Triss-Darstellerin nicht wirklich nachvollziehen. Ja mei, sie sieht halt etwas anders aus als in den Büchern (hierzu sei am Rande gesagt, dass der Begriff "kastanienbraun" in Bezug auf Haarfarben in der Tat einen deutlich rötlichen Ton bezeichnet, auch wenn Kastanien selbst nicht ausgesprochen rötlich sind - das ist aber auch das einzige, was ich zu dieser Diskussion beitragen möchte). Aber: Sie erfüllt bislang im Großen und Ganzen vorlagentreu ihre Plotfunktion und auch ihr Charakter scheint jetzt nicht in extremem Maße von der Roman-Triss abzuweichen. Alles in allem macht die Serie hier in einem ganz normalen, keineswegs übertriebenen Umfang von der künstlerischen Freiheit Gebrauch, die ihr als eigenständigem Werk zusteht und zustehen sollte.
Wenn man über Abweichungen von der Buchvorlage diskutieren will, dann bieten sich dafür doch eigentlich andere Sachen viel eher an, z.B.
Die Art und Weise, wie Geralt Ciri findet oder Mäussacks Ableben. Wobei das für mich jetzt keine gigantischen Änderungen sind, weil bei Geralt und Ciri das Ergebnis ja das gleiche ist und Mäussack, so sympathisch er ist, nun auch keine zentrale Figur ist.
Auch wird ja gerne an der Performance der Schauspielerin herumgemäkelt. Fand ich jetzt auch nicht so dramatisch; sie wird für ihre Darstellung nicht gerade den Emmy erhalten, aber insgesamt war das alles innerhalb des für solche Genreproduktionen üblichen qualitativen Spektrums.