4P.de Forum

Entwickler-Koryphäe Warren Spector (Wing Commander, Thief, Deus Ex) hat sich auf der Keynote der PAX Aus 2015 (via powerupgaming.co.uk) gegen Spiele mit zu starkem erzählerischem Korsett ausgesprochen: Interaktive Filme und Titel wie Uncharted, The Walking Dead und Heavy Rain holten einfach nicht genug aus den Möglichkeiten des Mediums Videospiel heraus. Die Möglichkeit, sich als Spieler in der Ha...

Hier geht es zur News Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

*hier stand Blödsinn, weil ich den Artikel nicht ganz richtig gelesen hatte!!!*

Achso, bin ich also auch ein Spieler mit niedrigem Anspruch oder niedriger Selbstkompetenz, wenn ich jetzt z.B. Spiele wie Heavy Rain, Life is Strange oder sogar Uncharted auch gut (oder u.U. sogar besser) finde als Fallout und Deus Ex? Bin ich als Spieler also auch schuldig, weil ich Entwickler unterstütze, welche nicht alles aus dem Medium holen? Shame on me.

Was ist aber, wenn ich keinen Uncharted Film schauen will, sondern ein Spiel spielen will? Wieso will gerade er jemandem vorschreiben, was es geben sollte? "Mir gefällt es nicht, dass dies so gemacht ist, sie sollen sich verziehen. Und jeder, der es so will, hat sowieso keine Ahnung".

Also versteht mich nicht falsch, jeder kann seine Meinung haben und diese in die grosse weite Welt hinausposaunen, aber gerade von einem Spieleentwickler hätte ich erwartet, dass er die Meinung etwas weniger definitiv bringt... Denn gerade jetzt, wo die Videospiel Branche ja wirklich ziemlich gross ist, hat es doch genug Platz, damit jeder entwickeln kann, was er will, und jeder spielen kann, was er will. Wenn jemandem der Style von Uncharted nicht gefällt, dann kauft er es halt nicht, so einfach ist es.

"Ich liebe The Walking Dead, aber die Entscheidungen, die man trifft, sind zwangsläufige Entscheidungen...aber sie richten sich nach dem Designer, nicht nach dem Spieler. Jede Entscheidung in einem Spiel wie diesem wurde vor-gescriptet und irgendwo von einem Designer vorgeschrieben - und die Effekte dieser Enstcheidung wurden von den Entwicklern vorbestimmt. (...) Es gibt nur sehr wenig Dinge, die tatsächlich der Spieler tun kann."

Evtl stehe ich auch aufm Schlauch. Aber wie will man eine Entscheidung in ein Spiel einbauen, die man nicht früher oder später (von einem Designer) vorgesetzt bekommt ?

Aha, Uncharted ist also die unterste Kategorie, Fallout gehört aber zur oberen.

Was genau ist jetzt eigentlich der Unterschied? Gut, Fallout ist Open World und man muss sich nicht an die Reihenfolge der Quests halten, zumindest was Nebenquests betrifft. Will man der Hauptstory folgen, muss man genauso den Storyquests folgen. Jede Quest und jede einzelne Spielerentscheidung ist vorgescriptet, also genau gleich. Gleiches gilt auch für Deus-Ex.

Die Spielweise, wie der Spieler seinem vorgrscriptetem Pfad folgt, kann er selbst bestimmen, jeweils durch das Skillsystem. Ob Rambo, Nahkämpfer oder Schleicher und viele andere Möglichkeiten. Am Spiel und der Story selbst ändert das exakt gar nichts.
Andere Spiele sind komplett frei und jedes Spiel verläuft anders. Z.B. Civilization, oder Minecraft. Die haben jedoch das gegenteilige Problem: Sie haben überhaupt keine Story. Was ich so in Foren gelesen habe, kommen auch damit sehr viele Spieler nicht zurecht, und finden die Spiele "langweilig", weil sie nicht gesagt kriegen, was sie tun sollen.

Das geht rein logisch nicht unter einen Hut zu bringen. Entweder komplett frei, aber ohne Story, oder Story und man ist irgendwo gebunden, bzw hat nur die Auswahl unter ein paar Verzweigungsmöglichkeiten.
Einzige Ausnahme sind dann wiederrum MMO, aber auch hier gibt es in dem Sinne keine Story, auch wenn diverse Spieler(gruppen) etwas produzieren, das man Story nennen könnte.

Hurricane251 hat geschrieben:

"Ich liebe The Walking Dead, aber die Entscheidungen, die man trifft, sind zwangsläufige Entscheidungen...aber sie richten sich nach dem Designer, nicht nach dem Spieler. Jede Entscheidung in einem Spiel wie diesem wurde vor-gescriptet und irgendwo von einem Designer vorgeschrieben - und die Effekte dieser Enstcheidung wurden von den Entwicklern vorbestimmt. (...) Es gibt nur sehr wenig Dinge, die tatsächlich der Spieler tun kann."

Evtl stehe ich auch aufm Schlauch. Aber wie will man eine Entscheidung in ein Spiel einbauen, die man nicht früher oder später (von einem Designer) vorgesetzt bekommt ?

Man muss als Entwickler am Molyneux-Syndrom erkrankt sein, dann kann man Spiele entwickeln, in denen man endlich ALLES tun kann. Ja, dann entwickelt sich die Story logisch so, wie sie durch Spielerentscheidungen eben entwickeln muss. Wir brauchen dann eigentlich keine Designer mehr, wenn die Molyneux-Engine steht.
Jedenfalls klingt es für mich so, als ob er unmögliches von diesen interaktiven Adventure-Games erwartet. Es ist technisch einfach nicht möglich eine ungescriptete Story zu entwickeln. Außer man spielt Dwarf Fortress und sieht darüber hinweg, dass die Story aus zwar sehr komplexen, aber stets ähnlichen Bausteinen gebaut wird.

Witzig, wo Wing Commander 3+4 doch quasi selbst laufende Filme waren mit vom Designer vorgegebenen A-/B-Entscheidungen.
Das Gameplay dieser beiden Titel war es jedenfalls nicht, was sie unvergesslich werden ließen.

Btw, ich fand sie beide großartig und vor allem Teil 4 hat mich mit seinen Filmsequenzen begeistert.

Hahaha ... spätestens bei der Aufzählung und der Kategorisierung der Spiele wars mit der Glaubwürdigkeit vorbei.

Die Sims ... ja klar ... Deus Ex ... wer hätte das gedacht ... TWD ... es gibt doch kaum ein Spiel wo man weniger mit einbezogen wird. Fallout ... ähhhh

Ich glaube auch das sein Ansatz der falsche ist. Die Frage die sich letztendlich stellt ist doch nicht wie weit man spielerisch dort mit einbezogen wird sondern wie weit man generell dort sich wiederfindet. Ich kann mich mit Adam Jensen weniger identifizieren als mit Nathan Drake. Das kann spielerisch noch so toll sein aber es funktioniert halt nicht.

Die sogenannten "interaktiven Filme" kommen doch vom Ansatz her schon aus einer ganz anderen Richtung. Ich glaube er ist einfach zu OldSchool mittlerweile. Ich finde dieses Subgenre höchst interessant. Vor allem weil es hier der Ansatz ist (wie beim Film) das ganze über die Story und die Charaktere hinzubekommen. Das spielerische tritt dort erstmal in den Hintergrund. Mal klappt es besser mal schlechter. Aber sein Fokus hauptsächlich auf das spielerische zu legen zeigt mir das er irgendwo stecken geblieben ist. Eine gute Kombination wäre es das man beides hinbekommt. Aber da sind die von ihm aufgeführten Spiele der Topkategorie alle nicht dabei.

Ich versteh ja den Gedanken, aber dass man immer gleich den Ludologie-Nazi raushängen lassen muss nervt.

So lange Spiele ihre Fans haben und es schaffen die Familien der Entwickler zu ernähren haben sie die gleiche Daseinsberechtigung wie jedes andere Spiel auch. Wie hochnäsig muss man denn sein um zu sagen, dass etwas nicht existieren darf, nur weil es einem selbst nicht gefällt.

Gebe ich dem Warren 100% recht. Obwohl Uncharted würde ich daraus nehmen. Dieses Spiel ist nicht mehr als eine billige Kopie von Gears und Call of Duty für Jugendliche. Heavy Rain ist einfach von der Story eine absolute Katastrophe. Für so etwas würde sich sogar Uwe Boll schämen. Telltale macht das schon um einiges besser von den Charakteren und Story. Auch Life is Strange war toll. Ebenso The Last of us.

Ich liebe den Ansatz interaktiver Filmspiele. ABER um fehlendes Gameplay auszugleichen muss die Erzählung dann auch was rausreissen. Und Kram wie Heavy Rain auf Niveau einer mittelmäßigen CSI-Folge ist es dann einfach nicht wert.

Bei Telltale kommt noch dazu dass die Grafik, Animationen und Directing auf Schülertheater-Ebene abläuft, das geht dann auch gar nicht. Da würd ich jeden Tag lieber einen Film mit dem Inhalt sehen als das abgehackte Puppentheater.

Mal kurz eine allgemeine Frage. Wer ist dieser Kerl bzw ist der relevant?

Das_lachende_Auge hat geschrieben:Mal kurz eine allgemeine Frage. Wer ist dieser Kerl bzw ist der relevant?

Relevant genug das ihn jegliche Seite zitiert sobald er was ins Mikro sagt. Um deine Frage zu beantworten der gute Warren hat das erste Deus Ex entwickelt.

Jankiesnnae hat geschrieben:

Das_lachende_Auge hat geschrieben:Mal kurz eine allgemeine Frage. Wer ist dieser Kerl bzw ist der relevant?

Relevant genug das ihn jegliche Seite zitiert sobald er was ins Mikro sagt. Um deine Frage zu beantworten der gute Warren hat das erste Deus Ex entwickelt.

Ich meinte dich