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Jade Raymond hat sich im Interview mit GamesIndustry Gedanken über notwendige Entwicklungen im Bereich aufwändiger Produktionen (so genannter Triple-A-Spiele) gemacht. Die ehemalige Ubisoft-Produzentin (Assassin's Creed) plädiert dafür, dass Entwickler mit neuen Konzepten experimentieren und mahnt den Stillstand vor allem im Actionbereich an.Neue Technologien seien dafür nicht notwendig: Raymond ...

Hier geht es zur News Jade Raymond: "Innovationen brauchen keine neue Technologie."

Jade Raymond: "Innovationen brauchen keine neue Technologie."
Kajetan: "Ach was, echt jetzt?"

Lange Antwort:
Werte Madame Raymond. Prinzipiell haben Sie durchaus recht. Ich stimme Ihnen schon zu. Aber gerade Sie mit Ihrer Erfahrung im AAA-Bereich sollten doch wissen, dass Ihre Designer- und Entwickler-Kollegen kein Problem mit Kreativität haben. Und eigentlich sollten Sie auch wissen, dass Technologie nicht das Problem lösen kann, denn es sind die den Firmen zugrunde liegenden Strukturen, die kleine, preiswerte und kreative Produktionen nicht erlauben.

Wenn jeder Furz erst durch ein halbes Dutzend Hierarchiestufen abgesegnet werden muss, wenn teure Entwickler däumchendrehend am Arbeitsplatz sitzen, während sie auf das Hinauf- und Hinabwandern entsprechender Entscheidungsfindungen warten, nur um zum Schluß des Produktionszeitraumes kostspielige Crunchtime geleistet werden muss, weil man im Vorfeld zuviel Zeit mit Bullshit verbracht hat ... dann ist Technologie keine Lösung. Weil die großen Budgets kein technologisches Problem sind, sondern in erster Linie ein organisatorisches.

Lösung? Schnelle, kleine, unkomplizierte Entscheidungsprozesse. Mehr Entscheidungsfreiheit für die jeweiligen Teams. Ausbooten des Marketings & Vertriebs während (!) Entwicklungsprozess, davor können die schon ihren Beitrag zur angestrebten Zielrichtung leisten. Gut, dann bleibt immer noch der unglaubliche Druck durch den Vorstand, mit dem neuen Jahresspiel die Umsätze des Vorjahres zu übertreffen, bzw. wenigstens ähnliche Höhen zu erreichen. Aber dieses Problem kann man mit Technologie auch nicht lösen. Da kann man nur kündigen und sich aus dem Major-Bereich verabschieden.

Also bei KI wird ständig darauf gepocht, es bedarf besserer Technologie, um diese weiterzuentwickeln.

Naja, irgendwie hat sich seit Ewigkeiten nichts mehr in den Bereichen KI und Physik getan im Gaming-Bereich getan. Darin wünsche ich mir mal wirklich einen Sprung nach vorne.

Was macht die gute Frau eigentlich inzwischen? Nicht mehr bei Ubi..?

Ja das ist ja mal eine Erkenntnis

In einem stimme ich aber zu. VR z.B. wird auch keine neuen Innovationen bringen. Es wird ähnlich wie bei den 3D-Filmen dann mit der Effekthascherei gearbeitet aber am Ende des Tages ist der Inhalt der Gleiche. Das wird so sein als wenn man ein Snickers mit Holobildchen auf der Verpackung verkauft.

Obwohl ich in einem doch noch einlenken muss. Will man wirklich mal ein Spiel wo alle Entscheidungen Konsequenzen etc. haben (was für mich mal ne echte Weiterentwicklung wäre) dann braucht man aber doch Rechenpower.

Sui7 hat geschrieben:Naja, irgendwie hat sich seit Ewigkeiten nichts mehr in den Bereichen KI und Physik getan im Gaming-Bereich getan?

Physik ist mittlerweile fester und essentieller Bestandteil des Gameplays. Vielleicht nicht immer bei den Spielen der Majors, aber kennst Du "Besiege"? Unglaublich spassiger Belagerungsmaschinen-Simulator mit einer ausgefeilten, exzellent als Gameplay-Mechanik dienenden Ingame-Physik. Oder "Kerbal Space Program", wo Astrophysik eine wesentliche Rolle spielt.

Gesehen haben wir zwar noch nichts davon, aber die Gegner-KI in Star Citizen soll angeblich neue Maßstäbe setzen. Roberts hat dafür eigens eine eigene Firma beauftragt. Zumindest wird dort so getan, als ob man in Sachen KI die Schraube andrehen möchte

greenelve hat geschrieben:Also bei KI wird ständig darauf gepocht, es bedarf besserer Technologie, um diese weiterzuentwickeln.

Man könnte glatt meinen, moderne Hardware kommt schlechter mit KI zurecht als die damalige.

Eirulan hat geschrieben:Was macht die gute Frau eigentlich inzwischen? Nicht mehr bei Ubi..?

Nein sie verließ Ubisoft letztes Jahr und es ist nicht bekannt, was sie derzeit macht.

Was ist den los heute...!Ubisofts Verbal Scheiße Rundumschlag!

Kajetan hat geschrieben: Gesehen haben wir zwar noch nichts davon, aber die Gegner-KI in Star Citizen soll angeblich neue Maßstäbe setzen. Roberts hat dafür eigens eine eigene Firma beauftragt. Zumindest wird dort so getan, als ob man in Sachen KI die Schraube andrehen möchte

Er hat sich eine Firma ausgesucht, die sich auf KI spezialisiert hat. Die Kythera KI kommt derzeit auch in den Spielen Umbra und Rick Future zum Einsatz (ein Hack n Slay und ein P&C Adventure, beide noch in Entwicklung).

Es ist schön zu sehen, dass endlich eine auf KI spezialisierte Firma Rampenlicht bekommt. Mal schauen, was am Ende bei rumkommt. Die Firma selber bewirbt ihre KI auch sehr stark mit einfacher Handhabung.

Besser eine späte Einsicht, als nie. Vielleicht hat sie jetzt nur keinen vertraglichen Maulkorb mehr "Technologische" Neuerungen, um Arbeitsplätze zu sparen, halte ich für Unsinn. Man kann auch ein gutes bis sehr gutes Spiel abliefern, ohne exorbitante Beträge rauszuhauen - für lufrdruckskalierende Türgeräusche oder Fische mit Verdauungszyklus...

Kajetan hat geschrieben:

Sui7 hat geschrieben:Naja, irgendwie hat sich seit Ewigkeiten nichts mehr in den Bereichen KI und Physik getan im Gaming-Bereich getan?

Physik ist mittlerweile fester und essentieller Bestandteil des Gameplays. Vielleicht nicht immer bei den Spielen der Majors, aber kennst Du "Besiege"? Unglaublich spassiger Belagerungsmaschinen-Simulator mit einer ausgefeilten, exzellent als Gameplay-Mechanik dienenden Ingame-Physik. Oder "Kerbal Space Program", wo Astrophysik eine wesentliche Rolle spielt.

Gesehen haben wir zwar noch nichts davon, aber die Gegner-KI in Star Citizen soll angeblich neue Maßstäbe setzen. Roberts hat dafür eigens eine eigene Firma beauftragt. Zumindest wird dort so getan, als ob man in Sachen KI die Schraube andrehen möchte

Ja Besiege hatte ich kurz mal gesehen bei einem GameStar Video, wo dieses vorgestellt wurde. Na mir ist schon bewusst, dass die Physik teilweise bei den Spielen ein Bestandteil ist, aber irgendwie hat sich dennoch nicht mehr so viel getan, so kommt es mir zumindest vor. Mein Gefühl kann sich natürlich trügen. Aber als ich damals Half-Life 2 gespielt habe und erlebt habe zum ersten mal was möglich ist, dies war für mich revolutionär. Ich mag es halt, wenn es mehr in Richtung Realismus geht was Game-Physik betrifft und dies nicht nur vorgegaukelt wird.

Und was die KI betrifft, klar freue ich mich wenn sich deren mal wirklich speziell angenommen wird, hoffe man kann bald mal ein Ergebnis sehen.

Kajetan hat geschrieben:Gesehen haben wir zwar noch nichts davon, aber die Gegner-KI in Star Citizen soll angeblich neue Maßstäbe setzen. Roberts hat dafür eigens eine eigene Firma beauftragt. Zumindest wird dort so getan, als ob man in Sachen KI die Schraube andrehen möchte

Die wird sicher nur für das Haustiersystem genutzt...

MrLetiso hat geschrieben:Besser eine späte Einsicht, als nie. Vielleicht hat sie jetzt nur keinen vertraglichen Maulkorb mehr "Technologische" Neuerungen, um Arbeitsplätze zu sparen, halte ich für Unsinn. Man kann auch ein gutes bis sehr gutes Spiel abliefern, ohne exorbitante Beträge rauszuhauen - für lufrdruckskalierende Türgeräusche oder Fische mit Verdauungszyklus...

Apropo Fische, der Klassiker:



Finde ich immer noch lächerlich, wie man als CoD Entwickler selbst jeden Scheiß vermarkten will.