Ich hab jetzt alle drei Episoden gesehen. Ich weiß nicht, ob und wenn ja, wie viele Episoden noch geplant sind. Aber bisher sind noch einige sehr große Argumentationslücken in ihren Filmen (vielleicht werden die ja später gefüllt):
Sie hat natürlich recht damit, dass es Spiele gibt, die Frauen sehr einseitig als "dummes Brot" oder als "Belohnungsobjekt" darstellen. Aber für jedes Spiel, das so ist, kann man mindestens drei Spiele finden, die nicht so sind (also wo Aliens, Monster, Roboter oder Bauklötze die Akteure sind). Diese Art Spiele sind also eher die Ausnahme als die Regel. Auch gibt es genug Spiele, wo auch Männer die Idioten sind (da wäre lediglich der Punkt korrekt, dass Frauen unterrepräsentiert sind).
Spiele wie Tomb Raider (Lara Croft), Portal (Chell), Half-Life (Alyx Vance), Geheimakte Tunguska (Nina, gibt's auch als englische Version), also wo Frauen sogar die starke Rolle spielen, hat sie gänzlich ausgelassen. Soviel zur "vollständigen und kritischen Analyse", die sie immer und immer wieder betont.
Einige Beispiele wie Hitman oder (pseudo-)historische Spiele zählen nicht. Diese spielen in Mafia-ähnlichen Szenen und bilden damit nur die Realität ab, in der Mafia-Bosse eben Frauen als Objekte besitzen. Da kann sie natürlich gerne die organisierte Kriminalität anprangern (gegen die gibt es aber schon Gesetze), aber nicht die Spiele. Oder Spiele mit Hölenmenschen - reale Hölenmenschen haben Frauen tatsächlich wie ein Objekt behandelt, soll man jetzt die Geschichtsbücher fälschen oder keine Spiele mehr produzieren, die vor 5000 Jahren spielen?
Dann hat sie in Video drei ein fiktives Beispiel-"Spiel" gezeigt, wie ein "gutes" Spiel aussehen sollte. Was sie aber lediglich gemacht hat, ist die Männer als dummes Brot dastehen zu lassen (strohdumme Männer-Wachen) und eine Frau, die sich den Weg freikämpft. Sie hat das Klischee also nur umgedreht. Das macht es nicht "neutraler" oder "besser", sondern nur noch schlimmer (dann sind ab sofort beide Seiten, Männer und Frauen, die Idioten).
Auch macht sie den typischen "Amerikaner-Fehler" (jaja, Klischees

): Sie bezieht sich nur auf die amerikanische Gesellschaft. Sie vergisst, dass sehr viele der Spiele, die sie kritisiert, aus Japan und Europa kommen, wo eine komplett andere Mentalität herrscht und andere Grenzen und Problematiken bei Themen wie Feminismus u.Ä. vorherrschen.
Und zu guter letzt: Was möchte sie eigentlich? Soll ich alle meine Spiele wegschmeißen? Ein Statement setzt sie auch nicht - sie betont sogar, dass sie selber alle Mario-Spiele spielt, obwohl die so "böse" sind.