Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

[Maxxon.]

Es graut mir jetzt schon vor den unqualifizierten Kommentaren und sinnfreien Diskussionen zu dem Thema, die einen nächste Woche erwarten werden.

[bloub]

Psst: Die Studien auf die sich unsere Hohlköpfe beziehen sind in der Regel nicht von Positionen und Ämtern in der Politik angefertigt worden, sondern tatsächlich von Experten.

stimmt zum beispiel vom wissenschaftlichen dienst. das blöde daran, die politiker ziehen nur das raus, was ihnen in den kram passt, der rest wird gnadenlos über bord geworfen. vor einigen monaten ist der wissenschaftliche dienst zum schluss gekommen, dass die anerkennung guaidos durch die bundesregierung gegen völkerrechtliche grundsätze verstösst. nur hat das die bundesregierung weder gestört noch dazu gebracht, ihre meinung zu überdenken. merke: auch politiker interessieren expertenmeinungen nur, wenn sie in das weltbild passen.

[Gast]

Um mal kurz etwas anderes ins Feld zu führen: Der Begriff 'Gamer-Szene' ist imho auch ziemlich daneben. Die Menge der Videospielspielenden ist heutzutage viel zu groß und inhomogen, als dass man von einer einheitlichen, geschlossenen Szene sprechen könnte. Wir reden ja auch nicht über die Musikhörerszene oder Filmschauerszene.

[Kajetan]

Um mal kurz etwas anderes ins Feld zu führen: Der Begriff 'Gamer-Szene' ist imho auch ziemlich daneben. Die Menge der Videospielspielenden ist heutzutage viel zu groß und inhomogen, als dass man von einer einheitlichen, geschlossenen Szene sprechen könnte. Wir reden ja auch nicht über die Musikhörerszene oder Filmschauerszene.

Aber wir reden von DEN Politikern

[HellToKitty]

Wer sich mit dem Thema etwas auskennt oder auch ein gewisses Maß an gesundem Menschenverstand mit sich bringt, weiß auch, dass die Wirkung von Medien auf unser Sozialverhalten bei derartig schweren Straftaten eine weitgehend zu vernachlässignede Rolle spielt. Die Täter kommen fast immer aus einem kaputten sozialen Umfeld, oder leiden an psychischen Krankheiten. Das sind beides sehr gewichtige Faktoren, die nur geringfügig oder auch gar nicht vom Medienkonsum beeinflusst werden. All das ist bereits erforscht und wissenschaftlich belegt. Es gibt keinerlei Hnweise darauf, dass gewalttätige Computerspiele gewalttätige Menschen hervorrufen. Anderherum gibt es aber Zusammenhänge zwischen gewalttätigen Menschen und ihre Faszination für Gewalt in Medien. Diese Faszination wird aber ein anderes Ventil finden, wenn der Zugang dazu verwährt bleit und stellt somit nur ein Symptom dar. Damit wäre die Diskussion eingentlich beendet. Aber mit dieser Position kann man keinen Wahlkampf machen, oder zumindest glaubt das die CSU...

[Todesglubsch]

Um mal kurz etwas anderes ins Feld zu führen: Der Begriff 'Gamer-Szene' ist imho auch ziemlich daneben. Die Menge der Videospielspielenden ist heutzutage viel zu groß und inhomogen, als dass man von einer einheitlichen, geschlossenen Szene sprechen könnte. Wir reden ja auch nicht über die Musikhörerszene oder Filmschauerszene.

Aber dafür sehr wohl von "Filmszenen".
Scherz beiseite: Bei Musik wird gerne noch in Genres unterteilt, bei Filmen weniger. Schätze, bei Games würde eine Unterteilung nichts bringen, da die meisten nichts mit der Unterteilung anfangen können. Das Problem ist nur, wenn Kwalitädstschornalisten einfach pauschal über *alle* Gamer schreiben und Nonsens behaupten. Gilt natürlich auch für Qualitätsrentner, pardon, unsere Politiker in hohen Ämtern.

Nicht von allen. Es gibt da auch viele gescheite Leutchen drunter, die aber so schlau sind, dass sie nicht vor jeder Kamera ihren Stuss äußern.

Es gibt keinerlei Hnweise darauf, dass gewalttätige Computerspiele gewalttätige Menschen hervorrufen.

Aus einem gesunden Geist macht ein Spiel keinen Killer. Hat der Geist aber nen Schmarren, können alle (!) Medien unterstützend wirken. Games sind hier natürlich besonders reizvoll, da sie deutlich interaktiver sind und so besser Machtgefühle übermitteln können, als jetzt ein Film oder eines dieser Dinger mit so Buchstaben drin.

[HellToKitty]

Es gibt keinerlei Hnweise darauf, dass gewalttätige Computerspiele gewalttätige Menschen hervorrufen.

Aus einem gesunden Geist macht ein Spiel keinen Killer. Hat der Geist aber nen Schmarren, können alle (!) Medien unterstützend wirken. Games sind hier natürlich besonders reizvoll, da sie deutlich interaktiver sind und so besser Machtgefühle übermitteln können, als jetzt ein Film oder eines dieser Dinger mit so Buchstaben drin.

So sieht es aus. Beschäftigt man sich aber genauer mit dem Leben und dem sozialen Umfeld von Tätern, was ich beruflich mache, dann wirkt es gardazu absurd die Gründe der Tat bei irgendwelchen Computerspielen zu suchen. Wer bereits als Kind mishandelt wurde, nie Liebe erfahren konnte und keine Freunde hat wird es schwer haben, ein gesundes Sozialverhalten aufzubauen, was dann bei manchen in derartigen Taten endet. Wer jetzt nach den Computerspielen fragt, die der Täter gezockt hat, stellt in meinen Augen definitiv die falschen Fragen. Das ist zumindest meine bescheidene Expertenmeinung.

[zmonx]

Diese Aussage grenzt echt schon an Realitätsverweigerung, immer schön auf andere Zeigen und wieder hirnlose Lösungen vorschlagen... Vielleicht hilft es ja V-Männer in die Szene einzuschleusen? Ist nur die Frage, ob man Menschen einem so gefährlichen Umfeld aussetzen kann, nicht, dass die noch radikalisiert zurückkommen.

[Doc Angelo]

Das ist schon ein interessanter Satz.

Das ist er auf jeden Fall. Noch viel mehr, wenn er tatsächlich wortwörtlich gemeint war, und nicht nur kreative Umschreibung von etwas anderem. Seit Jahren wird mit immer den gleichen Themen versucht, mehr Überwachungsstaat durchzusetzen. Ist ja kein Wunder das es immer wieder versucht wird. Wenn die Bürger so freiwillig und sogar durch Einsatz von Geld gegenüber von Konzernen ihre Privatsphäre aufgeben, dann machen sie das mit ein bisschen Überredungskunst sicher auf gegenüber dem Staat.

[Eisenherz]

Zumindest erledigt sich das Problem dieser alten, in den 60ern sozialisierten Polit-Fürze auf mittlere Sicht schon rein demografisch.

[USERNAME_1444466]

Viele von ihnen spielen, Ja.
Aber wie viele Täter kamen nach 2015 hier rein, Herr Bundesinnenminister + Vorgänger

[lAmbdA]

Wir sollten einfach mal versuchen sowas zu ignorieren. Soweit ich mich entsinnen kann hat diese Form der oberflächlichen und genarlisierte Anklage noch nie etwas nennenswerte etabliert.

Meistens gehen sich die Schreihälse aus beiden Lagern an die Gurgel und nach 2 Wochen ist wieder gut. Klar greift das sowas wie die Bild auf, doch problematisch ist eher, dass zumindest augenscheinlich seriöse Medien auch darüber berichten und es dadurch erst zum Thema machen. Der unbedachte Bürger kommt dann nur mit Schlagzeilen in Kontakt, die nicht mal im ansatz die Komplexität des Themas beschreiben.

Ansonsten wärs halt sowas wie "Seehofer hat mal wieder n Trump abgelassen." und jeder der bis 3 zählen kann, was zum schmunzeln.

[Herschfeldt]

Es kann nur einen Master geben! Bester Beitrag ever!

[casanoffi]

Letztendlich geht es doch nur um 2 Dinge:

1. Wird etwas passieren, über das wir uns Gedanken machen müssen?
2. Muss man dieses medienwirksame Geschwurbel als persönliche Beleidigung hinnehmen?

Ich neige dazu, auf beide Fragen mit einem Nein zu antworten.

Videospiele sind schon lange in unserer Gesellschaft angekommen, die Meinung derer darüber, die sich damit befassen, wird sich wegen Seehofers Aussage nicht ändern - gleiches gilt für diejenigen, für die "wir" sowieso schon immer komisch waren.

Wie ein Kollege über mir bereits erwähnte, der Horst hat mal wieder getrumpt...
Und beide werden nicht ewig auf ihren Stühlen sitzen.

[Kajetan]

Meistens gehen sich die Schreihälse aus beiden Lagern an die Gurgel und nach 2 Wochen ist wieder gut. Klar greift das sowas wie die Bild auf, doch problematisch ist eher, dass zumindest augenscheinlich seriöse Medien auch darüber berichten ...

Nein, das tun sie eben so gut wie gar nicht mehr. Ich weiß nicht, ob Du noch die Lage damals nach Erfurt im Gedächtnis hast, aber der Versuch mit billigen Vorverurteilungen vom eigenen Versagen abzulenken, funktioniert nicht mehr. Die meisten Journalisten hauen Seehofer und seine Vorgänger in die Pfanne, werfen den Behörden systematisches Kleinreden und Vernachlässigen der rechten Gewaltszene vor. NSU ist kein Einzelfall, der Typ ist kein Einzelfall und auf den billigen Versuch "Gamer" als Ausrede zu verwenden, fällt kaum eine Zeitung rein.