Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

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johndoe1887640
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von johndoe1887640 »

Also ich bin definitiv kein Fan von typischen japanischen Spielen.
Mit "typisch" würde ich eben Spiele wie "Persona", "Disgea", "Dragon Quest" oder auch sowas wie "Gravity Rush 2" sehen.
Habe Dragon Quest und Gravity Rush probiert, aber irgendwie keinen Draht dazu gefunden.
Bei Persona kann ich schon wegen des Stils nicht ran. Das is mir dann zu krass.

Warum jetzt dann aber "Ghost of Tsushima" dazu gezählt wird, bleibt mir ein Rätsel.
Das Spiel wird nicht von einem japanischen Studio gemacht und es bietet realistische Grafik ohne Kulleraugen Charaktere.
Es dann in irgendeiner Weise mit einem Persona in Verbindung zu setzen, empfinde ich als sehr unprofessionell.
Ich geh davon aus, dass abgesehen vom Setting am Ende ein typisches Spiel für den Massen Markt rauskommt.
Soll heißen typische Open World mit Story-Missionen (auf Wunsch hoffentlich wahlweise im Kampf- oder Schleichmodus) und Nebenaufgaben in einer technisch atemberaubenden Welt. Ähnlich wie bei "Horizon Zero Dawn", wo ja auch der Erfolg aufgrund von Robo-Dinos gleich in Zweifel gezogen wurde. Frei nach dem Motto "was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht". Aber wo bleibt dann die persönliche Weiterentwicklung?
Selbst ich hatte meine Zweifel am Setting und hab mich davon Gott sei Dank nicht vom Kauf abhalten lassen.
GoTsushima dann hoffentlich in einer Qualität, wie sie bspw. ein Assassins Creed Entwickler nur hinbekommen würde, wenn man ihm genug Zeit dafür geben würde, und alles ist in Ordnung.

Die Erfahrung zeigt, dass es sich lohnt, nicht blind alles gleich abzulehnen, nur weil es von der gewohnten Gamingkulisse abweicht oder - noch dümmer - die Freunde nix davon halten. Wir sind Individuen und jeder hat seinen eigenen Geschmack. Ist schon öfter passiert, dass ich Spiele gut fand, die viele andere (auch Freunde) nicht mochten.
Da frag ich mich dann, wo bleibt die Umsetzung dieses tollen Spruchs "Bild dir deine Meinung"?

Bei der Gelegenheit würde ich übrigens "Shadow Tactics" empfehlen.
Mit japanischem Setting, aber eben keinen Kulleraugen oder irgendwelchen japanischen Übertreibungen.
Typisches Strategiespiel aus deutschen Landen im "Commandos"-Stil mit ner netten Story und aus meiner Sicht sehr sympathischen Charakteren. Fand die Charaktere sogar besser als in der Vorlage "Commandos".
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Sharkie
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von Sharkie »

RVN0516 hat geschrieben: 02.01.2018 12:00 Man muss ja aber sagen das Ghost of Tsushima ja nur das Setting japanisch angehaucht ist, die Optik ist ja sehr westlich.
Exakt - weswegen ich Pachters Aussage für Quatsch halte, wobei ich mich diesem peinlichen Hassfigur-Eiertanz, den Teile der Community um seine Person veranstalten, sicher nicht anschließen möchte.

Ghost of Tsushima ist in etwa so japanisch wie das neue Assassin's Creed ägyptisch. Japanisch ist da tatsächlich nur das Szenario (wie "kulturell authentisch" jenes dabei umgesetzt werden wird, bleibt abzuwarten), das Spiel ist jedoch eindeutig das Werk eines amerikanischen Studios, die bisher gezeigte Inszenierung folgt einer typisch westlichen Blockbuster-Ästhetik.

Weiterhin wundere ich mich schon sehr darüber, dass Pachter einen "japanischen Beigeschmack" als potentielles Kassengift sieht. Ich meine, welche Maßstäbe sollen dieser Einschätzung denn bitte zugrundeliegen? Wenn Pachter sich wirklich ausschließlich auf das absolute Triple-AAA-Vollmainstream-Segment mit Verkaufszahlen im Millionenbereich bezieht, könnte er mit seiner Befürchtung sogar Recht behalten. Aber halt wirklich nur dort.

Abseits dieser sehr dünnen Millionenseller-Schicht ist die Rezeption japanischer Kultur doch im westlichen Mainstream angekommen wie sonst kaum ein anderer internationaler Einfluss. Vor fünfzehn Jahren galten Animes, Mangas, etc. noch als absoluter Nerdkram, heute sind sie hierzulande ebenso beliebt wie westliche Trickfilme und Comics. Im Spielesektor werden mehr japanische Titel in den Westen gebracht denn je (JRPGs, SRPGs, Bullet-Hell-Shooter, teilweise obskure Visual Novels) und feiern dort oftmals Verkaufserfolge. Auch auf der Ebene des Spieldesigns finden sich identifizierbare ästhetische und inhaltliche Einflüsse japanischer Spielkultur in vielen westlichen Titeln, durchaus auch in Mainstreamproduktionen. Zusammengefasst: Japanisches ist in der westlichen Popkultur sogar so präsent, dass es auf einer Metaebene angekommen ist, auf welcher es nicht mehr nur rezipiert wird, sondern die westliche Kultur seinerseits zu prägen beginnt, dort teilweise sogar bewusst imitiert wird. Angesichts dessen erscheint es mir strunzkonservativ bis realitätsfern, die bloß inhaltliche Verwendung eines japanischen Settings in einer ansonsten komplett westlichen Produktion so stiefmütterlich zu bewerten.
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VincentValentine
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von VincentValentine »

JesusOfCool hat geschrieben: 02.01.2018 14:12 naja, beweisen lässt sich das eigentlich recht einfach. es sind ja zu so ziemlich allem verkaufszahlen bekannt. auf dieser basis kann man das schon analysieren.
Eben nicht.
Wann gab es denn zum letzten mal einen AAA Titel mit japanischem Setting, welches zudem in Sachen Studio und Zielgruppe keine japanische DNA hatte?

Glaubst du ein Assassins Creed in Japan wäre gleichzusetzen mit einem Onimusha hinsichtlich der Marktsituation

Nur anhand des Setting die Zielgruppe ausmachen zu wollen ist naiv und ignorant. Und da gibt es auch keine Zahlen die er belegen kann.
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Shivalah
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von Shivalah »

Soll er reden wie er will, Ich stehe zu meinem japano weeaboo in mir.
Japanische Sprachausgabe? Klar immer her damit!
Cool klingende edgy japano namen? Ich sage domo arigato zu Yoshimitsu Flamedragon Schwarzeshand!
Chuunibyo charactere?! Hai desu~.
Karaoke Minispiele um die magische verwandlung meiner 13-jährigen Oppai-lolita zu aktivieren? Gerne (wahrscheinlich bin ich jetzt auf einer FBI Beobachtungsliste).
Überdimensionale Waffen die sich in noch größere Waffen transformieren? Überkompensation hier komme ich!
Kemonomimi Charaktere? Was wäre das leben ohne Sie?
Tsundere, Yandere, Kuudere,Ojou-sama, Onii-sama, Aniki, maid-chan!
Gebäude aus der Edo Zeit? Pagodenbau? Ja ja und ja!
Katana, Wakizashi, Nodachi, Yari, Naginata sind mir lieber als Breitschwerter und Dolche!

Egal was dieser dämliche Trottel sagt, nein wahrscheinlich sogar weil er sowas dummes sagt will Ich mir das spiel kaufen!
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Kajetan
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von Kajetan »

Sharkie hat geschrieben: 02.01.2018 17:47 Wenn Pachter sich wirklich ausschließlich auf das absolute Triple-AAA-Vollmainstream-Segment mit Verkaufszahlen im Millionenbereich bezieht, könnte er mit seiner Befürchtung sogar Recht behalten. Aber halt wirklich nur dort.
Nichts anderes meint er. Von nichts anderem redet er. Seit Jahren übrigens :)
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bohni
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von bohni »

VincentValentine hat geschrieben: 31.12.2017 03:22 Wie viele JRPG Titel haben es geschafft im Westen die Mio Marke zu knacken in den letzten Jahren und Generationen?
Pokemon ...
Yu-Gi-Oh! Forbidden Memories
Ein paar Tales of ... sollten das auch geschaft haben
...
irgendwie quasi alle Nintendo Spiele ...
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GabbaGabbaHey
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von GabbaGabbaHey »

Zinssm hat geschrieben: 01.01.2018 16:43 Der Mann bekommt dafür Geld ,so schwachfug kann das also nicht sein ;)
ehm..ist jetzt aber nicht dein ernst?!

Habe nochmal ein bisschen geschaut nach dem lustigen Mann.
Wenn jemand sich mal Zeit nehmen will um zu schauen wie oft der Mann in der Vergangenheit recht hatte, lasse ich mich auch gerne Überraschen.

http://www.giga.de/extra/videospielkult ... rrelevant/

http://www.gamestar.de/artikel/michael- ... 78355.html

http://www.gamestar.de/artikel/nintendo ... 08244.html#
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Kajetan
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von Kajetan »

GabbaGabbaHey hat geschrieben: 03.01.2018 10:05 Wenn jemand sich mal Zeit nehmen will um zu schauen wie oft der Mann in der Vergangenheit recht hatte, lasse ich mich auch gerne Überraschen.
https://kotaku.com/revisiting-michael-p ... 1790520436

Im Großen und Ganzen liegt Pachter nicht so oft falsch, wie Du hier andeuten möchtest. Er halt halt ein persönliches Problem mit Nintendo, aber wer hat das nicht? :mrgreen:
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Steffensteffen
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von Steffensteffen »

Samurai und Ninja sind doch nach wie vor in der westlichen Popkultur verankert, auch wenn das in den 90ern vielleicht noch stärker ausgeprägt war.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Ghost of Tsushima hinsichtlich seiner Gameplaymechaniken oder seiner Komplexität irgendwas mit japanischer Videospielphilosophie zu tun haben wird, also würde ich mir da keine Sorgen machen. Das wird ein (hoffentlich) anständiges Stealth-/Action-Adventure westlicher Machart in einem unverbrauchten Setting.
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VincentValentine
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von VincentValentine »

bohni hat geschrieben: 03.01.2018 08:31
VincentValentine hat geschrieben: 31.12.2017 03:22 Wie viele JRPG Titel haben es geschafft im Westen die Mio Marke zu knacken in den letzten Jahren und Generationen?
Pokemon ...
Yu-Gi-Oh! Forbidden Memories
Ein paar Tales of ... sollten das auch geschaft haben
...
irgendwie quasi alle Nintendo Spiele ...
Pokemon ist als Marke ein Phänomen und nicht gleichzusetzten mit anderen JRPG Titeln.
Yu-Gi-oh --> kein JRPG

Tales of? Nein noch nie geschaft --> ich rede hier explizit vom Westen

alle Nintendo SPiele sind keine JRPGs

Ich glaube du verwechselt da so einiges
johndoe1238056
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von johndoe1238056 »

Der einzig zulässige Vergleich wären mMn die Shogun-Ableger der Total War-Reihe. Westlicher Entwickler; japanisches Setting.

Keine Ahnung, wie die sich, insbesondere im Vergleich zu den anderen Total War-Spielen, verkauft haben, aber ganz so schlecht kann es ja nicht gewesen sein, sonst hätte es keinen zweiten Teil von Shogun gegeben.
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Dr. Breen
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von Dr. Breen »

DARK-THREAT hat geschrieben: 30.12.2017 12:55
casanoffi hat geschrieben: 30.12.2017 12:47 Allein die Aussage, dass er keine Ahnung hat, warum sich P5 so gut verkauft, disqualifiziert ihn...
Spiele wie Persona 5, Akibas Trip oder Disgaea sehen für mich alle gleich kompliziert und gleich im Setting aus. Spiele, die ich nicht verstehe oder wo ich nicht verstehe, dass es Leute zocken (können). Aber das deckt sich auch mit meiner Umgebung und meinen Freunden und Online-Freunden. Keiner den ich kenne zockt sowas. Höre immer nur in Onlineforen von Spielern.
Dann geht es ja zum Glück nicht nur mir so. Persona, Nier Automata und wie sie alle heissen, wollen bei mir einfach nicht zünden.
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von casanoffi »

Es ging mir letztens nur darum, dass ich seine Aussage in seiner Funktion als Analyst selten dämlich finde.
Ich meine, schließlich ist es doch sein Job, herauszufinden, warum etwas ist, sie es ist.

Er muss das Genre nicht mögen, aber zu sagen, dass er keine Ahnung hat, warum sich P5 so gut verkauft, lässt ihn als Profi so ziemlich inkompetent wirken.

Ich stimme sogar mit ihm überein - das japanische Setting ist Gift für Verkaufszahlen, weil es eben nicht die Masse anspricht.

P5 hat sich trotzdem sehr gut verkauft. Es bleibt aber eine Nische, die sich nur verhältnismäßig gut verkauft.
Gründe dafür gibt es einige, die dazu relativ einfach sind.
Unabhängig von der Qualität, die auch er erkennt, spielt der Bekanntheitsgrad eine große Rolle, dazu noch das Marketing und der Rest ist Mund-Propaganda.

Sollte für einen Profi nicht so schwer sein, das zu verstehen.
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Kajetan
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von Kajetan »

ronny_83 hat geschrieben: 12.06.2018 09:41 Japan als Setting/ Szenario find ich nicht schlimm. Auf was ich aber überhaupt nicht stehe der der Japano-Anime-Look, densehr viele japanische Spiele haben. Schauen für mich oft alle gleich aus.
Komisch, wenn ich an westliche Military-Shooter denke, die sehen auch immer gleich aus :)
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Scorplian
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Re: Michael Pachter über Ghost of Tsushima: Japanischer Beigeschmack ist Gift für die kommerzielle Anziehungskraft

Beitrag von Scorplian »

Kajetan hat geschrieben: 12.06.2018 09:48
ronny_83 hat geschrieben: 12.06.2018 09:41 Japan als Setting/ Szenario find ich nicht schlimm. Auf was ich aber überhaupt nicht stehe der der Japano-Anime-Look, densehr viele japanische Spiele haben. Schauen für mich oft alle gleich aus.
Komisch, wenn ich an westliche Military-Shooter denke, die sehen auch immer gleich aus :)
Ich hab auch eins:

Für mich sehen diese ganzen Postapokalyptischen Spiele alle gleich aus.