Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlicht nächstes Video

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Armin
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von Armin »

Wigggenz hat geschrieben: Eben. Keine Sekunde beim Machen des Videos nachgedacht. Sie ist so eingestellt, dass sie anscheinend nicht in der Lage war, mehr als einen animalischen männlichen Drang nach Gewalttätigkeit (am besten gegen Frauen) hinter dem Hate gegen Twilight zu sehen. Und so etwas zeichnet nunmal schon ein recht eindeutiges Bild eines Menschen, erst recht eines Aktivisten.
Oh mann, was deutest Du denn alles in das Video hinein. Alles was sie hier sagt, ist dass wenn man schon Twilight hatern will, so soll mans nicht wegen der fehlenden Splatter, der Schwulen, oder sensitiven Maenner tun, sondern weil Edward Frauen bestalkert. Das ist alles! Sie verteidigt hier sogar eine Gruppe Maenner. Ich weiss gar nicht wie man das nicht checken kann, bei 0:40 sagt sie es sogar explizit.

Obstdieb :lol:
autognom
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von autognom »

mindfaQ hat geschrieben:
USERNAME_1639154 hat geschrieben:Diese Abneigung gegen Sarkeesian und ihre Arbeit kommt vollends und nur allein von dir. Du konstruierst dir da gerade ein Bild von jener Dame, das auf keinerlei Empirie fußt sondern nur auf subjektiven (inhaltslosen) Urteilen und Mutmaßungen basiert.
Da fragt man sich, ob du einige ihrer Videos gesehen hat. Wenn sie also all das, was sie dort sagt, ernst meint, dann zeichnet sich schon ein recht deutliches Bild ab, das brent auch gut wiedergegeben hat.
s. edit meines letzten beitrages. ich hab mir einige ihrer videos angesehen und gerade deswegen kann ich nur sagen, dass brent hier ein bild von sarkeesian zeichnet, das mit der realität, mit dem, was sie in ihren videos sagt, einfach überhaupt nichts zu tun hat. allerdings sagt es einiges über brent selbst aus. allein die tatsache, dass er sich nicht entblödet, bei seinen ausfällen gegen sarkeesian auf die allerblödesten und abgedroschensten klischees aus der mottenkiste des antifeminismus zurückzugreifen ("frustrierte alte"), spricht dafür, dass da einfach ein dumpfes, tief sitzendes ressentiment zu einer völlig verzerrten realitätswahrnehmung führt. um ja nicht auch nur einen moment lang so etwas wie selbstreflexion betreiben zu müssen, imaginiert er sarkeesian als faschistoide irre, die am liebsten allen menschen ihre überzeugungen gewaltsam aufzwingen würde, er unterstellt ihr aggression, um seine eigene aggression zu rechtfertigen. mit kritik hat das nichts zu tun. deswegen ist brents wütendes gekläffe für mich auch indiskutabel.
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Kajetan
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von Kajetan »

Obstdieb hat geschrieben:Wigggenz Kommentar ist schon absolut korrekt in meinen Augen. Er hat das so gesagt, wie ich es gerade nicht darstellen konnte.

"Sarkeesian unterstellt den Twilight-Hatern hier einen echten Drang nach Gewalttätigkeit, und verknüpft diesen zwar nicht explizit, aber aus dem Kontext des Videos und der darin zu Wort kommenden Personen mit dem männlichen Geschlecht. Dazu noch dieses peinliche "Los, sprecht mir nach!" was schon impliziert, dass andere Meinungen von vorneherein nicht akzeptiert werden."
Sie unterstellt NIX! Das unterstellst Du ihr :) Schau Dir das Video doch bitte nochmal in Ruhe an. Du überreagierst hier nur auf bestimmte Formulierungen, Du interpretierst hier viel zu viel hinein und nimmst es zu wörtlich. Was wahrscheinlich daran liegen könnte, dass Du ihren Kontext, ihren Bezugsrahmen nicht kennst, in dem sie diese Aussagen getroffen hat. Nochmal, es geht nicht um manche "Twilight-Hater" und deren Enttäuschung darüber, dass der Film zu wenig gewalttätig war. DAS IST NICHT DAS THEMA!

Es geht ihr darum, dass man(n) nicht merkt, was für eine üble Gestalt Edward ist und dass sein Verhalten im Buch/Film als vollkommen ok geschildert wird, deswegen Twilight der letzte Rotz ist.
Zuletzt geändert von Kajetan am 02.06.2013 23:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von Kajetan »

Armin hat geschrieben: Ich weiss gar nicht wie man das nicht checken kann, bei 0:40 sagt sie es sogar explizit.
Wie gesagt, der alte, aber nichtsdestotrotz richtige Vorwurf von Frauen an ihre Männer: Du hörst mir gar nicht zu!

Wobei, ich gebe zu, manchmal blende ich auch etwas aus, wenn mir meine Freundin in aller Ausführlichkeit etwas erzählt und sich dabei derart in Wiederholungen ergeht, ich aber schon vor Stunden verstanden habe, worauf sie hinaus will, ich ihr das auch schon mehrfach in diesem Gespräch gesagt habe ... ihr kennt das ja :)
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mr archer
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: nächstes Video

Beitrag von mr archer »

Geil! Kaum ist man mal einen Nachmittag lang nicht da, zofft sich das Leib-und-Magen - Spieler-Forum im "Nieder-Mit-der-Femnazi" - Thread über Twilight. Ihr seid doch alle metrosexuell!

Außerdem hat Will Ferrell zu dem ganzen Komplex alles Notwendige gesagt:

http://www.youtube.com/watch?v=QuwgoIFgQpY
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Obstdieb
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von Obstdieb »

Kajetan hat geschrieben: Du interpretierst hier viel zu viel hinein und nimmst es zu wörtlich.
ich finde, dass du die Hälfte vergisst. Genau darum geht es eigentlich.
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Kajetan
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von Kajetan »

Obstdieb hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben: Du interpretierst hier viel zu viel hinein und nimmst es zu wörtlich.
ich finde, dass du die Hälfte vergisst. Genau darum geht es eigentlich.
Welche Hälfte? Deine Vorwürfe haben keine Grundlage, weil sie nichts von dem sagt, was Du ihr unterstellst, dass sie es sagen würde. Du interpretierst nur wild in der Gegend herum, weil Du offenbar da etwas in den falschen Hals bekommen hast. Was passieren kann, kein Grund zur Selbstkasteieung. Deswegen bitte ich Dich ja, schau es Dir nochmal an. Vielleicht fällt Dir ja auf, wo Du die falsche Abzweigung genommen hast :)
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Obstdieb
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von Obstdieb »

Kajetan hat geschrieben:
Obstdieb hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben: Du interpretierst hier viel zu viel hinein und nimmst es zu wörtlich.
Deswegen bitte ich Dich ja, schau es Dir nochmal an. Vielleicht fällt Dir ja auf, wo Du die falsche Abzweigung genommen hast :)
Hab ich jetzt schon öfters, bestimmt 3-4 mal. Hör mal. Die Frau ist mir wirklich suspekt, also werde ich irgendwo auch Vorurteile haben. Trotzdem finde ich ihre Videoserie relativ interessant, auch wenn viele Beispiele absoluter Müll sind. Die Wahrheit ist halt irgendwo in der Mitte.
Das Twilight Video ist aber einfach doof. Alleine die Tatsache, dass sie am Ende Sachen wie Sadist und co rausholt, erscheint mit eigenartig. Auch wenn ich den unüberhöhrbaren Schrei nach mehr Gewalt, wenns um Vampire geht, nicht minder bescheuert finde. Liegt aber vielleicht auch daran, das ich mit Vampiren nichts anfangen kann. Unrealistischer, und ziemlich kitschiger Scheiss.
So wie Anita das ganze ausdrückt, scheint sie für mich einfach die Brücke zwischen Charakterwunsch und Männlichen Verhalten zu spinnen.

Eigentlich hat jedes ihrer Videos diesen Unterton mit an Bord.
Von ihrem Auftreten her, schließe ich einfach das sie Männer hasst und nutzt liebend gerne jedes Rhetorische Werkzeug was sie kriegen kann. Macht sie zu einer weitaus größeren Sexistin, als die Beispiele in ihren Videos. WIe gesagt, ich finde ihr derzeitiges Projekt interessant. Und ich stelle mich definitiv nicht hin, und erzähle, wie andere hier, dass alles was sie sagt an den Haaren herbei gezogen ist. Anita sucht sich meiner Meinung nach ein bisschen zu stark jedes Beispiel raus, und vergisst dabei alle anhängenden Stränge.
Armin
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von Armin »

Welche Beispiele sind denn "absoluter Muell" und wieso? Werd doch mal konkret. Das Twilight Video verteidigt sogar Maenner, wieso blendest Du das aus?
autognom
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von autognom »

Von ihrem Auftreten her, schließe ich einfach das sie Männer hasst
und noch eins der ältesten vorurteile gegen feministinnen. aber klar, du schließt das aus ihrem auftreten :roll:

im ernst, nichts an ihrem auftreten (sie steht da und erzählt einfach, sie wirkt nicht wütend oder sonstwie emotional erregt und sie keift nicht rum, so wie einige männliche youtuber das übrigens gerne tun) lässt einen derartigen schluss zu. es sei denn, man assoziiert feminismus sowieso mit "hass auf männer". meine güte, sei doch wenigstens ehrlich.
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mindfaQ
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von mindfaQ »

Kajetan hat geschrieben:Da ist kein deutliches Bild, da ist nur der verzweifelte Versuch der guten Frau auf persönlich-emotionaler Schiene an den Karren zu fahren, weil man es thematisch nicht hinbekommt.
Ihre "Fakten" sind großteils aus dem Zusammenhang gerissen, werden in ihre kleine Box des einseitigen Denkens gepresst oder sind schlichtweg falsch.

Sarkeesian: Frau wird gekidnappt in einem Spiel, Frau wird als hilflos dargestellt -> schlecht
Realität: Die komplette Story des Spiels kann man in 10 Sekunden wiedergeben -> das Beschützen seiner Geliebten/eines wichtigen Menschen als Motiv ist so offensichtlich, dass es sich für diese minimalistische Art der Story eignet. Klar, dass das hin und wieder einmal vorkommt.

Sarkeesian: Frauen sind in Spielen Objekte für das Subjekt, den Mann. Und das ist verwerflich.
Realität: für die Polizei, Ärzte und unzähligen anderne Helfern sind tagtäglich Opfer, Patienten, Geschädigte genau dies: Objekte, denen geholfen wird. Daran ist nichts verwerflich. Soll man jetzt niemandem mehr helfen, nur weil das heißt, dass die Person eine Schwäche hat, mit der sie allein nicht klarkommt?

Sarkeesian: Frauen sind von Natur aus nicht schwächer (dort im Kontext: körperliche Stärke) als Männer und Vorurteile dahingehend sind nur sozial geprägt
Realität: wie bei anderen Säugetiere auch gibt es beim Menschen körperliche Unterschiede zwischen Mann und Frau, nennt sich Sexualdimorphismus und auch Studien zeigen, dass Frauen wirklich körperlich schwächer sind. So viel zum Thema fundierte Recherche. Ja, unser soziales Umfeld prägt uns, aber das ändert nichts daran, dass Menschen bereits im Babyalter unterschiedliche Interessen je nach Geschlecht zeigen. Eine weitere Beobachtung wäre, dass gerade in Ländern, wo Geschlechtergleichheit gefördert wird und beiden Geschlechtern fast die gleichen Möglichkeiten offen stehen, beide Geschlechter nur zu gern in ihre Rollen schlüpfen. Niemand behauptet die Rolle der Frauen ist es Opfer zu sein, aber Mann beschützt Frau bei körperlicher Bedrohnung ist ein durchaus realistisches Szenario in einer normalen, funktionierenden Beziehung

Sarkeesian: Frau als kraftlos dargestellt, Mann ist der Held und ist quasi besser dran
von der anderen Seite betrachtet: Mann erleidet zahllose Tode im Spielverlauf (wenn man ein schlechter Spieler ist) um jemanden aus nachvollziehbaren Gründen zu retten, der im Spiel nur in theoretischer Gefahr schwebt


Man braucht sich nur mal Creepy Christmas Songs auf ihrem Kanal anschauen und schon sieht man, wie sie nach allem sucht, dass in irgendeinem verdrehten Weg als sexistische Botschaft interpretiert werden könnte. Bestätigungsfehler (confirmation bias). Auch gut: http://www.youtube.com/watch?v=XbihPTgAql4 hat sie sogar gelöscht, weils einfach nur so an den Haaren herbeigezogen ist (badumm disch).
http://de.scribd.com/doc/133381967/Mrp-Final-Web -> Diagramm Seite 47: nach ihrer Auffassung biedern sich Frauen, die handeln oder selbstbewusst sind, also auch nur der patriarchischen Ordnung an. Generell scheint sie selbst wohl den Großteil der denkbaren menschlichen Stärken als männliche Stärken anzusehen, obwohl ich bei einigen davon (z.B. den genannten) garkeine Geschlechterzuordnung treffen würde. Ein großteil der Schwächen sieht sie als frauentypisch - wer hat denn da nun ein mit Vorurteilen gefülltes Weltbild von Geschlechterbenachteiligung.

Sorry, aber brents Bild ist schon recht akkurat. Mit einer sachlichen Auseinandersetzung der Missstände hat das nichts zu tun. Da braucht man auch nicht so tun, als wäre das der Fall. Ich zweifle garnicht an, dass facettenreiche Frauen unterrepresentiert sind in Film und Spielen (weil die Macher auch meist Männer sind, ist nunmal so :p) oder dass das Storytelling in vielen Spielen noch auf infantilem Niveau abläuft. Sarkeesian steuert aber nichts nutzbringendes zur Diskussion darüber bei, denn alles was sie präsentiert ist Stimmungsmache für ihre Kickstarter-Feministinnen, die von ihr doch nur bestätigt bekommen wollen, dass sie unterdrückt werden und die einige Paradebeispiele parat haben wollen, falls sie mal wieder mit jemand anderem über das Thema diskutieren wollen. Hat halt alles so seine Zielgruppe. Wobei Feministinnen bei ihr ja kritisieren könnten, dass sie sich so dick schminkt um sich der männlichen Zuschauerschaft anzubiedern (jetzt habe ich mal "argumentiert" wie die Frau Sarkeesian).
Armin
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von Armin »

In der Studie steht nichts von dem, was Du sagst. Sie sagt, dass in den Medien maennliche Archetypen existieren, und viele weibliche Helden jene nur emulieren. Als negative Beispiele nennt sie Starbuck aus Galactica und Xena. Positives Beispiel ist fuer sie Janeway, weil jene eine normale weibliche Frau mit weiblichen Eigenschaften ist. Sie ist also gegen "Gleichmacherei", wie Ihr immer fuerchtet. Im Gegenteil,sie moechte, dass Helden auch weibliche Frauen sein koennen, und nicht Frauen,die gewalttaetige instabile Kaempfer spielen.


Das bayonetta Video hat sie gekuerzt um die Stellen,die gamer auf die Palme gebracht haben, um mehr auf das Subway Ad zu fokussieren, das steht auf ihrer homepage.

"Note: This is a slightly recut version of my Bayonetta Advertising video from back in 2010. In the original cut of the video I made a few jokes about the game that were misunderstood, poorly worded and helped create a torrent of hate via YouTube. In this version I’ve removed those jokes about the gameplay and character design to better focus on the actual point of the video which is the disturbing Tokyo subway ad campaign. All my original points remain intact. "


Du reisst genau wie brent Deine "Fakten" einfach irgendwo aus dem Zusammenhang um Deine irrationale Abneigung gegen Feministen zu bestaetigen.
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SethSteiner
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von SethSteiner »

mindfaQ hat geschrieben:Sarkeesian: Frau wird gekidnappt in einem Spiel, Frau wird als hilflos dargestellt -> schlecht
Realität: Die komplette Story des Spiels kann man in 10 Sekunden wiedergeben -> das Beschützen seiner Geliebten/eines wichtigen Menschen als Motiv ist so offensichtlich, dass es sich für diese minimalistische Art der Story eignet. Klar, dass das hin und wieder einmal vorkommt.
Es ist nicht nur hin und wieder mal. Damsel in Distress gibt es nicht, weil es hin und wieder Mal vorkommt, es ist ein Klischee. Klischees entstehen, weil etwas immer und immer und immer wieder wiederholt wird. Solche Klischees lassen sich aufbrechen, verformen, neuerfinden aber in den meisten Fällen ist es eben einfach nur ein Klischee. Das Motiv das du ansprichst lässt sich auch mit allem anderen tun, ganz ohne Möse.
Sarkeesian: Frauen sind in Spielen Objekte für das Subjekt, den Mann. Und das ist verwerflich.
Realität: für die Polizei, Ärzte und unzähligen anderne Helfern sind tagtäglich Opfer, Patienten, Geschädigte genau dies: Objekte, denen geholfen wird. Daran ist nichts verwerflich. Soll man jetzt niemandem mehr helfen, nur weil das heißt, dass die Person eine Schwäche hat, mit der sie allein nicht klarkommt?
Gemeinhin kenne ich weder die Polizei, noch den Arzt, noch unzählige andere Helfer und gemeinhin sind Frauen nicht allein Opfer. Dummerweise ist das im Klischee aber der Fall. Frau ist eben nicht Freundin, Geliebte, Schwarm, sondern Damsel in Distress. Keine Persönlichkeit, keine Beziehung, nur ein Ding mit Titten dass sich nicht selbst um seine Probleme kümmern kann.
Sarkeesian: Frauen sind von Natur aus nicht schwächer (dort im Kontext: körperliche Stärke) als Männer und Vorurteile dahingehend sind nur sozial geprägt
Realität: wie bei anderen Säugetiere auch gibt es beim Menschen körperliche Unterschiede zwischen Mann und Frau, nennt sich Sexualdimorphismus und auch Studien zeigen, dass Frauen wirklich körperlich schwächer sind. So viel zum Thema fundierte Recherche. Ja, unser soziales Umfeld prägt uns, aber das ändert nichts daran, dass Menschen bereits im Babyalter unterschiedliche Interessen je nach Geschlecht zeigen. Eine weitere Beobachtung wäre, dass gerade in Ländern, wo Geschlechtergleichheit gefördert wird und beiden Geschlechtern fast die gleichen Möglichkeiten offen stehen, beide Geschlechter nur zu gern in ihre Rollen schlüpfen. Niemand behauptet die Rolle der Frauen ist es Opfer zu sein, aber Mann beschützt Frau bei körperlicher Bedrohnung ist ein durchaus realistisches Szenario in einer normalen, funktionierenden Beziehung
Die Sache mit der körperlichen Stärke ist vor allem eines - auf den Durchschnitt bezogen. Wie oft spielen wir durchschnittliche Helden? Abgesehen von Guybrush Threepwood eher selten und wenn man uns erzählt, jemand sei durchschnittlich, wächst er irgendwie über sich hinaus und ist es doch wieder nicht. Warum also muss die Durchschnittsregel auf Frauen angewandt werden? Gewichtheben retter die Welt nicht und Kugeln, Schrapnelle und Mörser scheißen auf Sexualdimorphismus. Die Babygeschichte ist auch ziemlich fragwürdig und das nicht mehr nur des uninteressanten Durchschnittswertes wegen. Das gleiche gilt für die lustige Geschichte, dass Frauen sich Frauenberufe wählen, obwohl sie doch in so aufgeklärten Ländern leben. Als wären die irgendwie vom Rest der Welt abgeschottet und als würden Mädchen und natürlich auch Jungen durch Gesellschaft und Medien verblödet in denen am Ende des Tages eben doch der Master Chief die Welt rettet. Der Beweis für den geradezu krassen Einfluss der Umgebung auf den Menschen, sind die verschiedensten Kulturen und Epochen, die wir durchlebt haben. Interessen von Männern und Frauen gleichermaßen änderten sich, Stile, Geschmäcker, Verbindungen kamen und gingen. Der Einfluss der DNS ist nahezu unbedeutend, wenn man all diese Kulturen einander gegenüberstellt. Nehmen wir allein die heutige Zeit und Deutschland um 1770. Was man damals einen Mann nannte, würden wohl viele als Frau bezeichnen, wobei selbstverständlich darauf hingewiesen sei, dass man kaum Ober- und Unterschicht gleichsetzen kann.
Sarkeesian: Frau als kraftlos dargestellt, Mann ist der Held und ist quasi besser dran
von der anderen Seite betrachtet: Mann erleidet zahllose Tode im Spielverlauf (wenn man ein schlechter Spieler ist) um jemanden aus nachvollziehbaren Gründen zu retten, der im Spiel nur in theoretischer Gefahr schwebt
Sehr konstruiert oder gehört der Tod zur Story dazu? Selbstverständlich schädigt das Klischee auch Mann, ich denke das wurde sogar schon an die zwei Trillionen mal gesagt, denn Mann wird dazu gedrängt stark zusein, ein Retter, ein Beschützer, jemand der harte Arbeit verrichten kann und natürlich sich aufopfert.

Ich denke auch nicht dass Sarkeesian alles richtig macht, eher das Gegenteil aber die Provokationen führen zu Diskussionen, die sehr wichtig sind, solange wie Frauen sich freiwillig von Sendungen wie Germanys Next Top Model verdummen lassen und sich freiwillig in unterbezahlte Berufe wie die der Frisöse werfen.

@Armin
Gerade so Sachen wie "Starbuck und Xena negativ, Janeway positiv" sind ein klarer Fail in meinen Augen. Irgendwie haben solche Feministinnen immer ein Problem mit Figuren, die weniger Deep sind - wobei Starbuck das in meinen Augen ist aber hey. Warum stört es sie, wenn sie einfach mal Männer mit Titten sind? Ziel sollte Vielfalt sein, nicht Monotonie.
Armin
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von Armin »

SethSteiner hat geschrieben: @Armin
Gerade so Sachen wie "Starbuck und Xena negativ, Janeway positiv" sind ein klarer Fail in meinen Augen. Irgendwie haben solche Feministinnen immer ein Problem mit Figuren, die weniger Deep sind - wobei Starbuck das in meinen Augen ist aber hey. Warum stört es sie, wenn sie einfach mal Männer mit Titten sind? Ziel sollte Vielfalt sein, nicht Monotonie.
Es geht ihr einfach mehr um ein realistisches Frauenbild als um "Deep". Und die beiden sind halt nur ein weiteres Klischee, das durchgedrehte, brachiale gewalttaetige Kampfweib.
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an_druid
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Sarkeesian veröffentlich

Beitrag von an_druid »

Natürlich hätte es auch hier und da ein kleinwenig bessere Beispiele geben können aber im Großen und Ganzen können solche öffentlichen Meinungen eine Pforte öffnen. Da wundert es mich nicht, dass unter anderem auch eine schwarzweis-Diskussion hervortritt, die hoffentlich einen neutralen Weg einschlägt und weniger zwei Fronten bildet.

Mir ist ehrlich gesagt die Absicht von frau Sarkeesian völlig egal, den so schlimm wird diese ja wohl nicht sein (und wenn sie sich was dazu verdienen mag). Schlimm ist es, wenn Klitsches, Stereotypen und Intoleranz gepaart mit Ignoranz, die Weitsicht und die Entfaltung unserer Kreativität behindern in dem dieses und jenes mit eingeschränkter Sicht behandelt wird. Natürlich kann man jetzt sagen, das jedes Kulturelle Medium in all seiner Zeitgeschichte (ich sag jetzt mal) Teile der Geschlechtsminderung aufweist da ist das mit "Eva und dem Apfel" noch lange nicht der Anfang, auch wenn noch einige das anders sehen möchten. Jedoch haben wir es schon mal zur öffentlichen Gleichberechtigung gebracht (naja..jedenfalls zum größten Teil) und warum?? Ja genau!! weil Jemand laut geworden ist, ein Thema entfacht hat, das schon meistens überfällig war, so wie eben hier der Fall. Ich würde es begrüßen, keine durchgestylten Barbiepuppen (meistens) in RPG's/MMO's mehr zu sehen UND ich würde es begrüßen, wenn diese nicht wie ne 8 mit zwei Kegeln aussehen UND es spricht doch nichts dagegen, in COD/BF Weibliche Chars im MP Bereich einzuführen. Es ist doch eigentlich auch so, das der Markt mit Stereotypischen Schwarzweis Bildern besser an so einige Konsumenten herankommt und es auch einfacher ist, eine gewisse Stammkundschaft zu bedienen. Wird Zeit das mal zu ändern.

Lord Hesketh-Fortescue@ Schön formuliert.