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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 15.03.2024 09:43
von Pingu
batsi84 hat geschrieben: 14.03.2024 20:35 Auf jeden Fall gruselig und irgendwie auch faszinierend wie sehr man ein Unternehmen mit Gier und Co. gegen die Wand fahren kann :D
Naja, besonders schwer scheint das nicht zu sein, Wirecard war ja auch schon so ein Ding, nur vielleicht mit noch mehr krimineller Energie.

Aber die Geschichte mit Benko zeigt auch wieder schön, warum ich es immer so skurril finde, wenn Menschen so ehrführchtig bei Milliardären werden, als wären das nur deswegen, weil sie reich sind, bessere oder schlauere Menschen.

Meiner Meinung nach, kann man so reich nur auf Kosten anderer werden. Und das zeigt eher das Wesen dieser Menschen.

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 15.03.2024 10:07
von batsi84
Pingu hat geschrieben: 15.03.2024 09:43
batsi84 hat geschrieben: 14.03.2024 20:35 Auf jeden Fall gruselig und irgendwie auch faszinierend wie sehr man ein Unternehmen mit Gier und Co. gegen die Wand fahren kann :D
Naja, besonders schwer scheint das nicht zu sein, Wirecard war ja auch schon so ein Ding, nur vielleicht mit noch mehr krimineller Energie.

Aber die Geschichte mit Benko zeigt auch wieder schön, warum ich es immer so skurril finde, wenn Menschen so ehrführchtig bei Milliardären werden, als wären das nur deswegen, weil sie reich sind, bessere oder schlauere Menschen.

Meiner Meinung nach, kann man so reich nur auf Kosten anderer werden. Und das zeigt eher das Wesen dieser Menschen.
Persönlich finde ich Menschen wie Andrew und Tristan Tate sogar noch schlimmer.
Die beiden machen sich nicht nur die Taschen voll, sondern vergiften zusätzlich noch einen Teil der heranwachsenden Bevölkerung.
Und wenn man dann vorgibt jungen Männern Orientierung zu geben und diese im selben Moment über die selbstbetitelte "Hustlers University" abzieht, dann ist selbst der Begriff "zynisch" nicht mehr ausreichend.

Da passt auch dein Einwurf mit der Ehrfurcht. Davon bekommen die beiden Influencer mehr als genug ab :?

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 15.03.2024 10:49
von Pingu
(Viel)Geld zu machen ist offenbar "cool" oder erzeugt "Respekt" weil Geld für viele, auch oder gerade junge Leute einen großen Stellen wert hat. Da ist dann auch mal egal, wie das "verdient" wurde.

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 15.03.2024 14:41
von Caparino
Der Witz ist das wahrscheinlich die meisten Entwickler Heilfroh wären in den großen Firmen wie EA, Microsoft etc. zu Arbeiten unter der Fuchtel eines CEOs. Welche verschiedene Projekte gliehczeitg am laufen haben und durch Jahrelange Strukturen wenigstens die Chance auf so etwas wie ein Betriebsrat.

Anstatt ein Tochterunternehmen auf Zeit/Projekt beizutreten welches keinerlei Rechte und Perspektiven besitzt gegenüber den Geldgebern. Du kannst 10x geile Arbeit leisten, davon wird dein Firmenwert oder Konto kein Stückchen größer weil die Mutter sämtliche Vermarktungsrechte hat und dein geschäftsführer nur ne Marionette.

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 15.03.2024 18:07
von batsi84
Pingu hat geschrieben: 15.03.2024 10:49 (Viel)Geld zu machen ist offenbar "cool" oder erzeugt "Respekt" weil Geld für viele, auch oder gerade junge Leute einen großen Stellen wert hat. Da ist dann auch mal egal, wie das "verdient" wurde.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich zukünftige Generationen verhalten werden, wenn sie das Mindset von Tate & Co. verstärkt in die Welt hinaustragen :Blauesauge:

Caparino hat geschrieben: 15.03.2024 14:41 Der Witz ist das wahrscheinlich die meisten Entwickler Heilfroh wären in den großen Firmen wie EA, Microsoft etc. zu Arbeiten unter der Fuchtel eines CEOs. Welche verschiedene Projekte gliehczeitg am laufen haben und durch Jahrelange Strukturen wenigstens die Chance auf so etwas wie ein Betriebsrat.

Anstatt ein Tochterunternehmen auf Zeit/Projekt beizutreten welches keinerlei Rechte und Perspektiven besitzt gegenüber den Geldgebern. Du kannst 10x geile Arbeit leisten, davon wird dein Firmenwert oder Konto kein Stückchen größer weil die Mutter sämtliche Vermarktungsrechte hat und dein geschäftsführer nur ne Marionette.
Ich stelle es mir als Geschäftsführung auch ziemlich schwer vor, die Gradwanderung zwischen finanzieller Sicherheit (mit der man planen kann) und einer gewissen Autonomie (die genug Platz für eigene Ideen lässt) zu meistern. Neidisch bin ich auf die Position definitiv nicht :)

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 17.03.2024 09:31
von sabienchen.unBanned
batsi84 hat geschrieben: 15.03.2024 10:07 Und wenn man dann vorgibt jungen Männern Orientierung zu geben und diese im selben Moment über die selbstbetitelte "Hustlers University" abzieht, dann ist selbst der Begriff "zynisch" nicht mehr ausreichend.
... Hustlers University? ... :Blauesauge:

.. was erwartet man denn bitte anderes, wenn man für eine "Hustler Universität" zahlt. ...^.^''

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 17.03.2024 10:50
von batsi84
sabienchen.unBanned hat geschrieben: 17.03.2024 09:31
batsi84 hat geschrieben: 15.03.2024 10:07 Und wenn man dann vorgibt jungen Männern Orientierung zu geben und diese im selben Moment über die selbstbetitelte "Hustlers University" abzieht, dann ist selbst der Begriff "zynisch" nicht mehr ausreichend.
... Hustlers University? ... :Blauesauge:

.. was erwartet man denn bitte anderes, wenn man für eine "Hustler Universität" zahlt. ...^.^''
Fame, Bitches und viel Blinbling. Alles was dem vermeintlichen Alphamann so gefällt :P

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 17.03.2024 11:49
von ActuallyKindra
Ich will diese Tate-Verehrer und auch die incel-Bewegung, die ich für eine sehr gefährliche halte, wirklich nicht in Schutz nehmen, aber es liegt auch auf der Hand, dass es die Gesellschaft verschläft, diese perspektivlosen Menners abzuholen ...

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 17.03.2024 12:13
von batsi84
ActuallyKindra hat geschrieben: 17.03.2024 11:49 Ich will diese Tate-Verehrer und auch die incel-Bewegung, die ich für eine sehr gefährliche halte, wirklich nicht in Schutz nehmen, aber es liegt auch auf der Hand, dass es die Gesellschaft verschläft, diese perspektivlosen Menners abzuholen ...
Nur wie holt man Männer ab, die (vermeintlich) nicht abgeholt werden wollen oder sich zumindestens dermaßen selbst im Weg stehen, dass das Abholen nahezu unmöglich wird?

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 17.03.2024 12:29
von ActuallyKindra
Sich die Suizidraten angucken und dann überlegen, was man da machen könnte, ich weiß es nicht xD.
Weniger Verurteilung, mehr Angebote. Vor Kurzem gehört, solche Menschen scheitern oft daran, Verbindungen einzugehen. Sie versuchen also, einer Gruppe anzugehören, schreien damit mitunter sogar um Hilfe, werden aber nur ausgeschlossen und dann geht die Abwärtsspirale weiter. Don't get me wrong: Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sagen, dass jeder schlechte Mensch (z.B. Nazis) in einer Gesellschaft zu partizipieren haben, nein, aber Auffangnetze, Systeme, die Menschen wie mit so einem Haken zurückziehen, das braucht es schon. Gesamtgesellschaftlich würde es wahrscheinlich helfen, wenn alles, was mit mental health zu tun hat, radikal reformiert würde (damit man nicht einfach irgendwo weggesperrt wird, was vielen nicht hilft, und damit man, wenn man Probleme hat, keine Ewigkeiten warten muss, bis man mal angehört werden kann).

Klar, wenn du so tief im incel-Sumpf drin bist, dass du in irgendwelchen Foren den ganzen Tag antisemitische und frauenfeindliche Scheiße von dir gibst, dann mag es wahrscheinlich zu spät sein, aber es muss ja möglich sein, diesen Absturz zu verhindern.

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 17.03.2024 12:43
von batsi84
ActuallyKindra hat geschrieben: 17.03.2024 12:29 Sich die Suizidraten angucken und dann überlegen, was man da machen könnte, ich weiß es nicht xD.
Weniger Verurteilung, mehr Angebote.

Klar, wenn du so tief im incel-Sumpf drin bist, dass du in irgendwelchen Foren den ganzen Tag antisemitische und frauenfeindliche Scheiße von dir gibst, dann mag es wahrscheinlich zu spät sein, aber es muss ja möglich sein, diesen Absturz zu verhindern.
Vielen Anhängern der "Manosphere" ist die Suizidthematik scheinbar bewusst. Nur fangen sie dann wieder an, die Schuld bei der Gesellschaft und/oder Frauen zu suchen und verlieren sich dabei im besagten "Alpha-Mindset". Und damit verhindern sie im Endeffekt die nötige Selbstreflexion, um aus diesem Sumpf herauszukommen.

Den Absturz selbst wird man oft nicht verhindern können. Aber man kann mit alternativen Rollenbildern (am besten von Geburt an) gegensteuern :)

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 17.03.2024 12:46
von ActuallyKindra
Mir ist natürlich klar, dass es an der Selbstreflexion mangelt und nicht, dass die Gesellschaft per se an allem schuld ist, was diesen Leuten passiert. Die hören "Männer sind an allem schuld" (Patriarchat) und missverstehen diese Kritik, indem sie sie auf sich beziehen statt sie auf System-Ebene zu lesen.

Aber "selbst schuld" ist keine gute Lösung gegen die Erschaffung solcher gefährlicher Subkulturen. Der Grund, warum Tate&Co so erfolgreich sind, ist, weil diese Spinner die einzigen sind, die diese Menners überhaupt ernst nehmen und ihnen eine (fehlgeleitete) Perspektive geben.

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 17.03.2024 13:19
von batsi84
Ich denke auch mit der Schuldfrage kommt man nicht weit. Auf der einen Seite müssen wie gesagt alternative Rollenbilder seitens der Gesellschaft her und auf der anderen Seite muss auch eine gewisse Bereitschaft vorhanden sein, diese anzunehmen.

Viele Männer wird man aber auch einfach nicht mehr erreichen. Zumindestens kann ich mir nicht vorstellen, dass Menschen wie Andrew Tate oder auch Karl Ess irgendwann ein Umdenken an den Tag legen werden :)

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 17.03.2024 13:35
von ActuallyKindra
Ne, die und auch Leute, die zu tief im Sumpf versunken sind, werden wohl verloren sein.

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Verfasst: 18.03.2024 10:13
von Pingu
Ich denke, da wird einfach schon viel über die Erziehung gemacht. Wenn die schon vorgibt, dass der Mann wichtiger ist, dann fühlt man sich von solchen Ansichten leichter angezogen. Nicht umsonst sind es ja in der Regel junge Männer mit alten Weltbildern und "Traditionen" unabhängig von der Herkunft.

Wenn ihnen von der Jugend an gesagt wird, dass sie wichtiger sind, wenn es ihnen vorgelebt wird, wie soll man das von außen durchbrechen? Dafür müssten sie aus dem Umfeld raus, also in der Regel der Familie. Und das ist ja eher unwahrscheinlich.

Ich hab dafür keine Lösung, nur Pessimismus, dass das nichts wird und immer mehr Zuwachs bekommt.