Wigggenz hat geschrieben:Ich bin der Überzeugung, dass es darauf ankommt, wie man das Gesagte meint, nicht wie es auf den ersten Blick von außen aussieht. Dafür ist Kontext wichtig. "Ey, du schwule Sau!" ist natürlich nicht eindeutig und kann auch als homophobe Beleidigung rüberkommen, das würde ich auch niemals sagen, aber "EA sind doch schwul!" hat da einen ganz anderen Charakter. Man sieht da doch auf den ersten Blick, dass Homosexualität nichts mit dem Sachverhalt zu tun hat.
"Ey, du schwule Sau!" ist sowas von eindeutig als herabsetzende Beleidigung zu betrachten. Und "EA sind doch schwul!" hat ebenfalls einen ganz klar und bewusst eingesetzten abwertenden Kontext.
Denn EA ist kein Mensch, der eben schwul oder nicht schwul sein kann. EA als schwul zu bezeichnen, kann also nur im herabsetzenden Kontext gemeint sein.
Aber wir probieren das mal am praktischen Beispiel aus. Ab sofort verwenden wir für unerträglich schlechte Spiele und miese Publisher einfach das Adjektiv "wigggenz". Mit Dir persönlich hat das alles natürlich nichts zu tun, das musst Du doch verstehen ...
Sprich, "EA sind doch wigggenz!" "Kotick hat nur Wigggenz im Kopf!" "Was ist denn das für ein sau-wigggenz Spiel?"
Und dann kommst Du eines Tages her und stellst Dich mit den Worten vor: "Hallo, ich bin Wigggenz!"
Wie reagieren die Leute? "Jo, is cool." "Hi Wigggenz!"
Oder doch eher mit: "Pfffrttt ... er hat wigggenz gesagt!". "Hey schau mal! Da ist jemand wigggenz!" "Nää, ich will nicht nebem dem sitzen, der steckt mich noch an und dann bin ich auch wigggenz!"
So läuft das mit Begriffen und dem Kontext, in dem sie verwendet werden. Das heisst jetzt nicht, dass Du permanent mit einem Maulkorb herumlaufen sollst, aber mal darüber nachdenken, welche Sprache man in welchem Kontext benutzt, das wäre ein recht guter Anfang. So wie damals bei MTV ein Moderator zum damaligen Hype um Modern Warfare sagte: "Ja, ist ein geiles Spiel. Trotzdem sollte man sich ab und an zurücklehnen und darüber nachdenken, was man da eigentlich spielt!"