Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfügbar

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jakekorn
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von jakekorn »

crewmate hat geschrieben:
jakekorn hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:So viel Aggression und vehemente Verteidigungshaltung in Deinem ersten Beitrag.
Als würdest Du Dich persönlich angegriffen oder hintergangen fühlen. So viel Abneigung, dass Du Dich genötigt fühlst, Dir hier einen (neuen?) Account zu erstellen, um Deiner Wut Luft zu verschaffen.
Warum?
Wow. Da hast du aber mehr hineininterpretiert, welches gar nicht meine Intention war und ich nicht mal im Entferntesten gedacht habe. Es ist immer interessant zu sehen wie Leute etwas lesen, vorallem wenn sie sich so sehr auf ihren Standpunkt fixiert haben (weder ironisch noch anderweitig negativ gemeint).

Was hat das denn damit zu tun, dass ich einen Account angelegt habe? Ich denke mal, das ist meine Sache wann und wo ich einen anlege und zu welchem Zweck. Oder? ;)
Dann drück dich doch mal klarer aus.
Lol. Es ist nicht meine Sache jemanden zu erklären wie er/sie lesen muss. Sowas nennt man nun mal Interpretation. Oder war das ein nett gemeinter Trollversuch?
Nanimonai
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Nanimonai »

jakekorn hat geschrieben: Was hat das denn damit zu tun, dass ich einen Account angelegt habe? Ich denke mal, das ist meine Sache wann und wo ich einen anlege und zu welchem Zweck. Oder? ;)
Das soll auch keine Unterstellung sein. Mir ist in diesem Thread nur aufgefallen, dass hier ziemlich viele User schreiben, die sich gerade erst (oder extra für diesen Artikel) einen Account erstellt haben.
Bei anderen Artikeln ist mir diese hohe Neuuserzahl noch nie so stark aufgefallen.

Und da habe ich mich gefragt, warum das so ist. Wenn ich jetzt mal annehme, dass keiner der neuen Accounts ein Trollacount eines bekannten Users ist:
Was löst Sarkeesian in einigen Menschen hier aus, das sie so sehr auf die Palme bringt? Welchen Nerv trifft sie und mit welchen Mitteln? Wenn man die Videos nüchtern betrachtet, gibt so unendlich viel mehr reißerisches Material da draußen. Eigentlich geht sie dieses Thema doch recht behutsam an, sie stellt niemanden an einen Pranger und erhebt auch keinen dogmatischen Zeigefinger der Moralität (jedenfalls richtet sie keinen gezielt auf jemanden).
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Creepwalker
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Creepwalker »

Nanimonai hat geschrieben: Wenn man die Videos nüchtern betrachtet, gibt so unendlich viel mehr reißerisches Material da draußen. Eigentlich geht sie dieses Thema doch recht behutsam an, sie stellt niemanden an einen Pranger und erhebt auch keinen dogmatischen Zeigefinger der Moralität (jedenfalls richtet sie keinen gezielt auf jemanden).
Neeeeiiin! NATÜRLICH nicht. :lol: 8) :wink:
Nanimonai
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Nanimonai »

Creepwalker hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben: Wenn man die Videos nüchtern betrachtet, gibt so unendlich viel mehr reißerisches Material da draußen. Eigentlich geht sie dieses Thema doch recht behutsam an, sie stellt niemanden an einen Pranger und erhebt auch keinen dogmatischen Zeigefinger der Moralität (jedenfalls richtet sie keinen gezielt auf jemanden).
Neeeeiiin! NATÜRLICH nicht. :lol: 8) :wink:
Wen stellt sie denn an den Pranger? Auf wen zeigt ihr Zeigefinger?
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Sugandhalaya
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Kommentar

Beitrag von Sugandhalaya »

Der guten Dame fehlt ein wenig die Objektivität. So ehrenhaft ihr Anliegen auch sein mag (ob es unnötig, veraltet oder schlichtweg sinnfrei ist, sei mal dahingestellt), stellt sie sich selbst mit ihrer extremem Subjektivität ein Bein und macht sich damit mehr als nur unglaubwürdig sondern auch zum Ziel von Hohn und Spott. Wenn die gute Dame das ganze Thema einerseits objektiv und andererseits komfortabler für das Publikum präsentiert hätte, wäre sie eventuell glaubwürdiger, aber so wirkt das Ganze, auch aufgrund der Videoherkunft einer...Organisation (?) namens Feminist Frequency eher wie ein Videorundumschlag von militanten Feministinnen...und die mag nun wirklich keiner.

Ihre Absicht mag, je nach Sichtweise, also in Ordnung sein, aber die Art und Weise WIE sie es mitteilt, ist ein Griff ins Klo. Warum sie zudem für diese reißerischen Videos eine Kickstarterkampagne benötigt, werde ich wohl nie evrstehen...
jakekorn
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von jakekorn »

Nanimonai hat geschrieben:Das soll auch keine Unterstellung sein. Mir ist in diesem Thread nur aufgefallen, dass hier ziemlich viele User schreiben, die sich gerade erst (oder extra für diesen Artikel) einen Account erstellt haben.
Bei anderen Artikeln ist mir diese hohe Neuuserzahl noch nie so stark aufgefallen.
Ok dann hätten wir das geklärt. Es wird sicherlich auch nicht das letzte Mal sein, dass ich hier etwas schreibe nur bin ich jemand der nicht zu jedem kleinsten Mist seine 1-2 Zeilen schreibt, sondern nur dann seine Meinung abgibt, wenn sie auch (mMn) angebracht ist.
Nanimonai hat geschrieben:Und da habe ich mich gefragt, warum das so ist. Wenn ich jetzt mal annehme, dass keiner der neuen Accounts ein Trollacount eines bekannten Users ist:
Was löst Sarkeesian in einigen Menschen hier aus, das sie so sehr auf die Palme bringt? Welchen Nerv trifft sie und mit welchen Mitteln? Wenn man die Videos nüchtern betrachtet, gibt so unendlich viel mehr reißerisches Material da draußen. Eigentlich geht sie dieses Thema doch recht behutsam an, sie stellt niemanden an einen Pranger und erhebt auch keinen dogmatischen Zeigefinger der Moralität (jedenfalls richtet sie keinen gezielt auf jemanden).
Also auch wenn mein Kommentar einseitig war (bin ich bereit einzugestehen, wenn man es so lesen möchte), dann war es sicherlich kein Trollversuch, sondern lediglich meine persönliche Sichtweise und ich halte diese Videoreihe auch für belanglos, da es Nischen gibt (alleine schon in Führungsetagen), die man eher thematisieren könnte. Auf mich wirkt es, dass sie einfach ein leicht anfälliges Marktsegment nimmt, das alleine schon wegen den "Killerspielen" in Verruf ist und dann nochmal mit der Moralkeule draufhaut.. Ein Spiel ist nach meiner Sichtweise immer noch dazu da zu unterhalten und wenn dann eine Frau die Hauptakteurin ist, ist mir das genauso recht wie ein Mann. Ich mache da keine Unterschiede.

Ich finde aber druchaus, dass sie mit dem moralischen Zeigefinger herangeht und die ganze Industrie an den Pranger stellt. Sie verteufelt jegliche Videospiele, die nur im entferntesten das arme Mädchen-Thema thematisieren und der Mann der stolze Held ist. Wie schon desöfteren von anderen hier geschrieben: Die Protagonisten sind auf der Stelle und ohne weiteres austauschbar, nur halt sich nun mal diese Art des Storytellings durchgesetzt und wird weiter fortgeführt, da es nun mal einfacher ist, alleine aus Kostengründen.
Nehmen wir mal an die Entwickler möchte mal etwas ganz neues in Sachen Storytelling machen (ich würde das sogar sehr begrüßen), dann braucht alleine der Autor einen längeren Zeitraum (Kostenfaktor erhöht sich, weil das Projekt evt. stagniert), um die Geschichte zu schreiben. Dann ist noch die Frage ob die Geschichte bei den Geldgebern ankommt und das Projekt fortgeführt wird. Falls nicht, heißt es wieder für den Autor etwas neues zu schaffen (wieder Kostenfaktor). Ist es so, dass die Geschichte bei den Geldgebern Anklang findet, dann wird es produziert. Nach Beendigung ist dann aber der Knackpunkt ob die Geschichte (ist ja ein sehr großer Twist) auch bei den Gamern ankommt, denn wenn nicht, ist das Minus groß (wir erinnern uns: alleine die Sache mit dem Autor). Aus dem Grund schrieb ich auch "never change a winning team", weil man mit Sicherheit sagen kann, dass das bewährte Konzept die Kunden zufrieden stellt.
Würde man also die Jungfrau in Nöten mit "Jungmann in Nöten" austauschen, wäre es einfach ein Geschlechtertausch und da hätten wir das selbe Problem nur umgekehrt.
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mr archer
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von mr archer »

jakekorn hat geschrieben: Würde man also die Jungfrau in Nöten mit "Jungmann in Nöten" austauschen, wäre es einfach ein Geschlechtertausch und da hätten wir das selbe Problem nur umgekehrt.
Eben. Also lassen wir alles am besten wie es ist. Dann haben weiterhin die das Problem, die sich mittlerweile seit einigen Jahrhunderten daran gewöhnen und es als quasi naturbedingt internalisieren durften. Vielleicht ist Anita dann ja im nächsten Leben ein Mann, da kann sie sich dann vom Wange hinhalten ein bisschen erholen.
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Deuterium
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Deuterium »

@ Nanimonai Fingerzeigen/Anprangern

Das tut sie unter anderem sehr deutlich in ihrem LEGO Video. Und hier sollte eigentlich auch deutlich sein, dass sie durchaus den Zeigefinger erhebt. Sie nennt niemanden beim Namen, klar. Braucht sie auch nicht, weil es klar ist, dass sie im Grunde die Spielemacher selbst kritisiert. Zumindest die, die sich noch der Jungfrau in Nöten im klassischen Sinne bedienen und Ironie so verwenden, dass Anita sie für gefährlich hält und leider nicht wohlwollend abnicken kann. Sie sprich ja nicht in ein Spielevakuum, sondern pickt sich überwiegend negative Beispiele raus. Das ist ja nicht wertungsfrei, oder?
Eine weitere Forderung/Fingerzeig gibt sie meiner Meinung nach mit ihrer eigenen Spielidee, ein Spiel, dass designt wurde, um den Anitastempel "Gute Ironie" zu bekommen. Wenn das kein Fingerzeig ist, weiß ich auch nicht. "Schaut mal her, ihr Sexisten, so hat das heute auszusehen!" Vielleicht jetzt etwas scharf formuliert, ist ja auch nicht aggressiv gemeint, aber ich halte es schon für etwas merkwürdig, wenn man hier tatsächlich keinen Fingerzeig sehen will äääh kann. Das tut sie schon, darf sie ja auch.
Zuletzt geändert von Deuterium am 03.08.2013 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
Nanimonai
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Nanimonai »

jakekorn hat geschrieben:Sie verteufelt jegliche Videospiele, die nur im entferntesten das arme Mädchen-Thema thematisieren und der Mann der stolze Held ist.
"But please keep in mind that it is both possible and even necessary to simultaniously enjoy a piece of media, while also being critical about it´s pernicious aspects."

Spricht so jemand, der verteufelt?
jakekorn
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von jakekorn »

mr archer hat geschrieben:
jakekorn hat geschrieben: Würde man also die Jungfrau in Nöten mit "Jungmann in Nöten" austauschen, wäre es einfach ein Geschlechtertausch und da hätten wir das selbe Problem nur umgekehrt.
Eben. Also lassen wir alles am besten wie es ist. Dann haben weiterhin die das Problem, die sich mittlerweile seit einigen Jahrhunderten daran gewöhnen und es als quasi naturbedingt internalisieren durften. Vielleicht ist Anita dann ja im nächsten Leben ein Mann, da kann sie sich dann vom Wange hinhalten ein bisschen erholen.
OK ich habe tatsächlich alle Seiten durchgelesen, weswegen ich auch der Meinung war meinen Senf abgeben zu müssen. Hier möchte ich aber auch mal fragen was du für Lösungsansätze mitbringst. Du denunzierst jeden der anderer Meinung ist aber hast selbst absolut keine Verbesserungen vorzuschlagen.

Nimm es bitte nicht persönlich (ist wirklich nicht so gemeint) aber draufschlagen kann jeder, diplomatisch zu sein, nicht.
Nanimonai hat geschrieben:"But please keep in mind that it is both possible and even necessary to simultaniously enjoy a piece of media, while also being critical about it´s pernicious aspects."

Spricht so jemand, der verteufelt?
Das was du herausnimmst ist nur ein ganz kleiner Teil der Geschichte. Im gesamten Kontext gesehen verteufelt sie sehr wohl und nur weil man so kleine Sätze einschiebt, um die Illusion zu wahren neutral zu sein, ist man es trotzdem nicht.

Kurzer Edit, wegen Zeilen vertauscht.
Plor
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Plor »

jakekorn hat geschrieben:
mr archer hat geschrieben:
jakekorn hat geschrieben: Würde man also die Jungfrau in Nöten mit "Jungmann in Nöten" austauschen, wäre es einfach ein Geschlechtertausch und da hätten wir das selbe Problem nur umgekehrt.
Eben. Also lassen wir alles am besten wie es ist. Dann haben weiterhin die das Problem, die sich mittlerweile seit einigen Jahrhunderten daran gewöhnen und es als quasi naturbedingt internalisieren durften. Vielleicht ist Anita dann ja im nächsten Leben ein Mann, da kann sie sich dann vom Wange hinhalten ein bisschen erholen.
OK ich habe tatsächlich alle Seiten durchgelesen, weswegen ich auch der Meinung war meinen Senf abgeben zu müssen. Hier möchte ich aber auch mal fragen was du für Lösungsansätze mitbringst. Du denunzierst jeden der anderer Meinung ist aber hast selbst absolut keine Verbesserungen vorzuschlagen.

Nimm es bitte nicht persönlich (ist wirklich nicht so gemeint) aber draufschlagen kann jeder, diplomatisch zu sein, nicht.
Nanimonai hat geschrieben:"But please keep in mind that it is both possible and even necessary to simultaniously enjoy a piece of media, while also being critical about it´s pernicious aspects."

Spricht so jemand, der verteufelt?
Das was du herausnimmst ist nur ein ganz kleiner Teil der Geschichte. Im gesamten Kontext gesehen verteufelt sie sehr wohl und nur weil man so kleine Sätze einschiebt, um die Illusion zu wahren neutral zu sein, ist man es trotzdem nicht.

Kurzer Edit, wegen Zeilen vertauscht.
Eine Lösungsmöglichkeit bietet Anita Sarkeesian an: Symptome der Problematik reflektieren und kritisieren. Allein damit scheinen ja schon viele (Gamer) Probleme zu haben: Anitas Aussage ist primär: "Es gibt sexistische Stereotype in vielen Videospielen. Das sind sie..."
Warum haben so viele Leute Probleme damit erst einmal diese Aussage zu akzeptieren? Exempel liefert Sarkessian für ihre These doch mehr als genug.
Plor
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Plor »

Und nein verdammt! Sie verteufelt nicht! Das ist bloß die Wahrnehmung einiger Gamer, die einfach nicht akzeptieren können, das "ihr" Medium kritisch reflektiert wird. Sarkeesian ist begeisterte Gamerin, erwähnt dies in jeder Folge, bringt Gegenbeispiele zu den Damsel-Games, beschäftigt sich mit vielen Spielen... Das ist weit, weit, weit entfernt von der reinen Verteufelung des Mediums, wie man es von RTL2 oder irgendwelchen Familienministerien kennt. Zu behaupten, Sarkeesian verteufele Spiele ist wie zu behaupten Reich-Ranicki verteufele Bücher, Zizek und Kracauer verteufelten Filme, Niggemeier verteufele Printmedien oder James Rolfe verteufele Videospiele. Es ist einfach nur eine selektive Wahrnehmung, eine Trotzreaktion auf eine kritische Reflexion, mit der man nicht umgehen kann.
jakekorn
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von jakekorn »

Plor hat geschrieben:
Eine Lösungsmöglichkeit bietet Anita Sarkeesian an: Symptome der Problematik reflektieren und kritisieren. Allein damit scheinen ja schon viele (Gamer) Probleme zu haben: Anitas Aussage ist primär: "Es gibt sexistische Stereotype in vielen Videospielen. Das sind sie..."
Warum haben so viele Leute Probleme damit erst einmal diese Aussage zu akzeptieren? Exempel liefert Sarkessian für ihre These doch mehr als genug.
Meine vorigen Kommentare haben doch sicherlich gezeigt, dass ich das durchaus akzeptieren kann, nur kann man es defintiv zu engstirnig sehen.
Ich sehe nämlich keine Problematik darin es auf anderem Wege zu versuchen. Sarkeesian hat Lösungsmöglichkeiten gegeben (das war nicht meine Kernaussage im Bezug aber na ja), das ist ja auch wundervoll.

Die Frau hat mitlerweile auch Erfahrung im Crowdfounding. Was würde sie also davon abhalten ihren Vorschlägen Taten folgen zu lassen? Finanzieren kann man es über das genannte Konzept. Da kommen wir wieder zum eigentlichen Thema. Sie versucht sich mMn einfach nur selber in ein wundervoll gestelltes Licht zu präsentieren. Videospiele sind in der Hinsicht immer noch eine leichte Zielscheibe, da sie immer noch gut und gerne als Kinderquatsch und Gewaltverherrlichend angesehen werden (Gamer wissen es in der Hinsicht besser). Dem ganzen jetzt noch den extremen Sexismusstiefel anzuziehen ist für mich einfach nur noch Resteverwehrtung oder bei einem Verletzten nachtreten, was dazu führt, dass sie in aller Munde ist, weil ein Thema offen angesprochen wird, das so böse ist, dass man es nur hinter hervorgehaltener Hand sagen darf (hier ist schon ein wenig Ironie drin).
Plor hat geschrieben:Und nein verdammt! Sie verteufelt nicht! Das ist bloß die Wahrnehmung einiger Gamer, die einfach nicht akzeptieren können, das "ihr" Medium kritisch reflektiert wird. Sarkeesian ist begeisterte Gamerin, erwähnt dies in jeder Folge, bringt Gegenbeispiele zu den Damsel-Games, beschäftigt sich mit vielen Spielen... Das ist weit, weit, weit entfernt von der reinen Verteufelung des Mediums, wie man es von RTL2 oder irgendwelchen Familienministerien kennt. Zu behaupten, Sarkeesian verteufele Spiele ist wie zu behaupten Reich-Ranicki verteufele Bücher, Zizek und Kracauer verteufelten Filme, Niggemeier verteufele Printmedien oder James Rolfe verteufele Videospiele. Es ist einfach nur eine selektive Wahrnehmung, eine Trotzreaktion auf eine kritische Reflexion, mit der man nicht umgehen kann.
Sorry, wenn ich darauf jetzt nicht eingehe aber dann würden wir uns defintiv im Kreis drehen, dem beuge ich mal vor ;)

Ok das geb ich noch dazu ab: Der Umkehrschluss wäre aber auch gegeben. Da du/ihr auch so sehr auf euren Standpunkt beharrt, könnte es auch sein, dass auch nicht akzeptiert wird, dass es so ist und sie es verteufelt. Wie ich schon schrieb: Nur weil man man etwas sagt, heißt es nicht, dass es so ist.
Zuletzt geändert von jakekorn am 03.08.2013 15:36, insgesamt 4-mal geändert.
Ragism
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Ragism »

Wir landen hier wieder bei der Frage, ob Kultur das Verhalten und die Überzeugungen von Menschen beeinflusst. Als Videospieler kennen wir den alten Hut schon längst, wenn es um Fragen der Gewalttätigkeit geht.

Bis jetzt wurde noch nicht mal ansatzweise bewiesen, daß Kulturgüter überhaupt irgendeinen relevanten Einfluss auf Menschen haben. Diese Gender-Theorien klingen ja schön und gut, aber spielen diese Ausführungen überhaupt irgendeine Rolle? Falls es einen Einfluss gibt, so haben Spiele ihn nur auf geistig und emotional enorm zurückgebliebene Individuen. Geistig und emotional enorm zurückgebliebene Individuen darf man allerdings nicht als Messlatte zur Bewertung von Kultur betrachten, denn sonst kann man es mit der Kultur gleich ganz bleiben lassen.
Plor
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Plor »

Ragism hat geschrieben:Wir landen hier wieder bei der Frage, ob Kultur das Verhalten und die Überzeugungen von Menschen beeinflusst. Als Videospieler kennen wir den alten Hut schon längst, wenn es um Fragen der Gewalttätigkeit geht.

Bis jetzt wurde noch nicht mal ansatzweise bewiesen, daß Kulturgüter überhaupt irgendeinen relevanten Einfluss auf Menschen haben. Diese Gender-Theorien klingen ja schön und gut, aber spielen diese Ausführungen überhaupt irgendeine Rolle? Falls es einen Einfluss gibt, so haben Spiele ihn nur auf geistig und emotional enorm zurückgebliebene Individuen. Geistig und emotional enorm zurückgebliebene Individuen darf man allerdings nicht als Messlatte zur Bewertung von Kultur betrachten, denn sonst kann man es mit der Kultur gleich ganz bleiben lassen.
Natürlich beeinflussen Kulturgüter Menschen. Das ist doch eine der wesentlichen Funktionen von Kultur neben Unterhaltung. Ich will von Kultur beeinflusst werden. Ich will etwas lernen, neue Perspektiven aufgezeigt bekommen oder einfach nur emotional oder affektiv berührt werden. Kultur soll (auch) beeinflussen. Denk doch nur an die ganzen Ideen, die uns Bücher, Filme oder, ja, auch Spiele mitgeben können. Bestes Beispiel "Braid". Wer das gespielt hat, ist ein anderer Mensch. Man darf daraus nur nicht simplifizierende Aussagen wie "Wer Killerspiele spielt, wird zum Amokläufer" herleiten. Aber soweit ich weiß, behauptet Sarkeesian auch an keiner Stelle "Wer Spiele mit sexistischen Klischees spielt, wird zum Sexisten".