Sole hat geschrieben:So, vorab: ich bin ein weiblicher Zocker ^^
und ich habe keine probleme damit, wenn frauen in spielen leicht bekleidet dargestellt werden, oder ihr unmoralisches tagewerk verrichten. ich fühle mich dadurch nicht als frau herabgesetzt oder diskiriminiert. vielleicht sollte es mich stören, tut es aber nicht.
die sache ist doch, dass nun mal männer den größten anteil in der gamergemeinschaft ausmachen und natürlich da mit reizen gespielt wird. das ist aber in jedem anderen medium, wie filme etc genauso. wo soll man da anfangen?
ich sehe als frau darüber hinweg bzw. blende das einfach aus.
weil ich mich selbst als starke persönlichkeit sehe und mich nicht mit "diesen frauen" identifiziere.
die einzige sorge, die ich dabei habe, ist: wie es junge spieler aufnehmen, die vielleicht noch nicht alles differenzieren können. eine FSK18 hält keinen 14jährigen davon ab, sich spiele auf anderem wege zu besorgen und zu spielen. aber bei dem großteil der erwachsenen spielern gehe ich doch davon aus, dass sie es nicht für normal halten, dass in der realität an jeder ecke eine vollbusige, halb nackte frau nur auf sie gewartet hat.
gerade gibt es ja auch eine diskussion darüber, warum es so wenige weibliche hauptprotagonisten in games gibt und sich frauen dadurch diskriminiert fühlen, weil sie gezwungen werden männer zu spielen. auch da muss ich sagen, dass mich das nicht weiter stört... nicht, wenn die geschichte nun mal durch diesen charakter lebt (zb. Uncharted, AC etc.).
geht es in richtung rollenspiel und darf ich meinen char selbst erstellen, dann möchte ich hingegen die freiheit haben, einen weiblichen char auswählen zu können.
für mich ist ein spiel etwas fiktives, etwas weitgehend unrealistisches. ich schlüpfe in rollen, die ich sonst nicht erlebe ... und ich entschuldige mich bei allen frauen: aber ich möchte da keine hochgebildete politikerin oder managerin sein und auch nicht ständig mit einer reden wollen.
dann muss man eben zu spielen wie SIMS greifen, da kann man sich seinen lebensweg so bauen, wie es einem gefällt.
ich weiß nicht, ob meine sicht richtig ist oder nicht... dennoch kann ich, auch als frau, nicht auf diesen feministenzug aufspringen. jedenfalls nicht, wenn es spiele betrifft. da gibt es real genug zu tun (jobwahl etc.) - die frage ist nur, wo fängt es an und was wird durch was beeinflusst?
bringt es etwas in der realität, wenn frauen in spielen anders dargestellt werden? dann bin ich dabei.
aber so lange gamer ein spiel als das ansehen, was es ist, nämlich ein spiel... so what!? ^^ :wink:
@Sole
Deine Sicht ist weder falsch noch richtig, sie ist deine Sicht und deine Meinung zu der du ein gesetzlich veranktertes Recht hast. Solange du dazu stehst und sagst, warum du so denkst, lass dir nicht einreden es wäre "falsch".
Ansonsten schöne, gemäßigte und mMn nachvollziehbare Sichtweise, die ich als männlicher Zocker teilen kann.
Wenn ich spielen möchte, dann schlüpfe ich in Rollen, die ich nicht notwendigerweise für realistisch halte, und manche Dinge möchte man halt auch nicht spielen. Wer als Frau/Mann Lebens-/Beziehungssimulation spielen mag, soll das mit Sims machen, dafür ist es da.
Das Medien junge Leute beeinflussen können, muss man wohl nicht diskutieren. Wenn ich mich an einen Artikel im Spiegel erinnere, was für Auswirkungen die Porno-Überfrachtung und Easy Access anrichten können, wird einem schon mulmig. Wenn 13-Jährige Mädels erzählen, dass sie schon mit 12 Männern gleichzeitig geschlafen haben und stolz darauf sind, das sie alle befriedigen konnten, dann muss man sich schon Gedanken machen. Inspiriert, dass das so zu sein hat, kame wohl aktiv vom Porno-Konsum, wo solche Auswüche irgendwann in die Region "normal" /"erwartet" gespeichert werden.
Bei Spielen muss ich sagen, sehe ich diese Asuwirkungen nicht in diesem Maße. Wie Sole schon sagte, erwartet niemand, dass sich Frauen so verhalten wie in Spielen. Ich denke auch jüngere Spieler erwarten das nicht.
Grössere Probleme sehe ich wie gesagt im so extrem frei verfügbaren Pornobereich, wo scheinbar bereits jetzt die Grenzen zwischen Fiction/Entertainment/Bedürfnisbefriedigung und dem gesellschaftlich akzeptieren verschwimmen. Versteht mich nicht falsch, wenn Teenager Spass daran haben, Orgien zu feiern, ok. Vielleicht wird das irgendwann die Norm, aber diese Verschiebung von "Fiction" durch Darsteller hin zu "normal/erwartet" is schon ein wenig..gewöhnungsbedürftig?
Wo ich natürlich völlig übereinstimme ist die Option des weiblichen Protagonisten in Spielen. Da Frauen doch in einigen Bereichen anders gestrickt sind als Männer, eröffnen sich so ganze andere Handlungsstränge/Optionen, die ein Spiel auf jeden Fall zusätzlich bereichern. Dass die Hersteller vor höhren Investitionen und mehr Arbeit zurückschrecken kann man allerdings auch verstehen. Bei den aufgeblasenen Budgets nochmal 25% oder mehr drauflegen zu müssen, weil weibliche Spieler (völlig zurecht) ihr eigenes "Rollenspielerlebnis" haben wollen tut schon weh.