Nanimonai hat geschrieben:Imperator Palpatine hat geschrieben:Sie erwähnt mit keinem Wort dass in der Frage des getötet werdens in diesen Spielen BEIDE virtuelle Geschlechter gleichberechtigt sind.
Das hatten wir doch schon tausendfach. Zum Einen werden Männer eben nicht sexualisiert dargestellt, zum Anderen wird es nicht weniger sexistisch, nur weil man auch Männer töten kann. Nicht das Töten an sich ist der sexistische Aspekt, sondern die Darstellung der Frau als ausschließlich sexualisiertes Wesen. Repräsentationen weiblicher Sexualität. Die gibt es dort auf männlicher Seite nicht. Wäre die ganze Sache umgekehrt und man würde als weiblicher Hitman sexualisierte männliche Stripper erledigen, wäre es dieselbe Geschichte.
Mal angenommen, man könnte in einem Spiel Frauen vergewaltigen. Wäre dieser Umstand weniger sexistisch oder verwerflich, wenn man das mit Männern auch machen könnte? Nein, natürlich nicht. Ein Unrecht gleicht ein anderes nicht aus oder relativiert es.
zuerst einmal: die tatsache dass man eine frau töten kann, impliziert keinen sexismus. da muss schon mehr dabei sein. zum beispiel ein hohes aufkommen von weiblichen opfern. gibt es das in dem spiel? nein.
kommen wir zu der von dir und sarkeesian besprochenen sexualisierung. wodurch würde sich diese manifestieren? weil die damen wenig kleidung haben und weil sie erkennbar als stripperinnen arbeiten.
sieht man sie in dieser szene strippen oder einfach nur sexuell dargestellt? eher nicht.
das heißt die sexualisierung liegt einzig und allein daran, dass sie leicht bekleidet sind. werden die figuren darauf reduziert? meiner ansicht nach nicht.
sie werden nicht beim akt des strippens gezeigt, sondern in einer pause. als privatperson und eben nicht als strip-objekt.
insofern kann man die figuren zwar durchaus als sexualisiert ansehen, aber das muss nichts negatives sein. sexualisierung ist per se nichts schlimmes.
erst im zusammenspiel mit anderen faktoren kann man daraus sexismus ableiten.
nehmen wir mal die 2 her, die in der diskussion angesprochen werden:
objektivierung und geschlechter-diskriminierung.
von sexualisierter objektivierung kann ich hier nichts erkennen. die figuren werden, wie schon erwähnt, eben nicht beim akt des strippens sondern in einem privatkontext dagestellt.
zur diskriminierung müssten man wieder 2 faktoren berücksichtigen.
werden auch männer sexualisiert dargestellt? sicher nicht so eindeutig.
muss man das? ich denke nicht.
das striplokal ist ein glaubhaftes szenario, es macht sinn und rechtfertig, in meinen augen, eben auch die darstellung von weiblichen stripperinnen. ist es glaubhaft dass dort nur frauen arbeiten? ja.
insofern ist dieses szenario für sich genommen nachvollziehbar und im kontext der gesamten spielewelt kein allzu prominenter und wichtiger bestandteil. das spiel definiert sich nicht durch dieses szenario. man kann nicht davon sprechen, dass hier ein leitbild gezeichnet wird, dessen ausprägung die aussage oder positionierung des gesamtspiels darstellt.
und zweitens: werden nur in diesem szenario frauen dargestellt, oder gibt es welche die nicht so dargestellt werden? davon würde ich jetzt mal ausgehen.
insofern kann keine reduzierung auf die sexualisierte darstellung vorhanden sein.
deswegen sähe ich hier weder sexistische sexualisierte objektivierung noch frauendiskriminierung.
von sexualisierter gewalt, wie sie in der debatte auch immer wieder ins spiel gebracht wird, kann ohnedies keine rede sein.
man kann gerne über die motivation reden, solch eine szene einzubauen, aber dabei sollte man auch bleiben und nicht in unsachlichkeiten abdriften.
zur aussage sarkeesians zu den shootern:
natürlich impliziert die aussage, dass es nur solche spiele gäbe, und sie deswegen nicht spielen könne. daran kann eigentlich nicht wirklich viel herumdiskutiert werden, sie formuliert das sehr eindeutig.
könnte einem auch wurscht sein. kritisch ist aber der kontext in dem das gesagt wurde und welche effekte sie dafür in einer suggestion verantwortlich macht.
womit wir auch bei der unglaublichen aussage landen, dass amokläufer rein männlich wären, weil sie einem gewalttätigen machismo erlägen. das ist sexismus in reinkultur und in etwa mit der aussage vergleichbar, dass frauen aufgrund ihrer starker emotionaler bindungsfähigkeit kinder mit in den selbstmord nähmen.
so kann man keinen diskurs führen. das ist reines feindbild-zeichnen und ein bärendienst für gleichberechtigung. diese permanente anfeindung erzeugt ein klima, in dem von beiden seiten immer mehr eskaliert wird und die arbeit und entwicklung von jahrzehnten in gefahr gebracht wird.
und vorallem sind viele der punkte die sarkeesion anspricht legitim und tatsächlich kritisch. aber genausowenig wie man migrationsprobleme durch rassismen und fehlinformation vernünftig ansprechen kann, kann man gleichberechtigungsbemühungen durch sexismen und manipulation transportieren.
das ist ins feuer gegossenes öl. mehr nicht.