Tja, da könnte was dran sein. Aber diese Theorie basiert einzig und allein auf den Umstand, dass ATARI ein Anwaltsschreiben schickt. Die Theorie ist viel zu riskant, was wäre wenn so gut wie alle Mags (deutlich) höhere Bewertungen gegeben hätten? Das hieße ja, 4Players liegt falsch und hätte auch vollkommen falsch getestet. Das Risiko wäre viel zu groß.Yoshi 256 hat geschrieben:Daher auch meine persönliche Theorie zum Thema Alone in the Dark und 4Players, Codename: »Der kritische Sommer«:
Man nehme ein Spiel, das kein Spitzentitel ist und von einem Publisher herausgebracht wird, der zum einen dafür bekannt ist, auf schlechte Wertungen bissig zu (über)reagieren, und zum anderen finanziell so angeschlagen ist, dass er sich keine großen Kriege leisten kann. Dann gebe man dem Spiel eine schlechte Wertung und ziehe nochmal fünf bis zehn Punkte ab, um das Signal noch deutlicher zu machen.
Um noch einen oben drauf zu setzen, mißachte man ein Embargo, das einem verbietet, den Test vor einem bestimmten Datum online zu stellen, damit man sich des Zorns des Publishers auch wirklich sicher sein kann.
Der lässt nicht lange auf sich warten, und nun suhle man sich in der angeblichen Unterdrückung und werfe mit Schlagworten wie »Pressefreiheit« herum, um richtig rebellisch zu wirken. Wer nicht genau weiß, wie das geht, der schaue sich »Die Ritter der Kokusnuss« an. Die Stelle mit dem Bauern, der von König Arthur geschubst wird und daraufhin lauthals schreit: »Hilfe! HILFE! Ich werde unterdrückt!«
Um die Rebellenkrone noch ein wenig prunkvoller zu gestalten, schließe man mit den Worten: »Publisher XY, Ihr könnt uns mal!«
Die Folgen:
Die Leser denken: »Wow, die trauen sich was, die sind auf unserer Seite!« Daraus folgt: »Hmm, alle Magazine, die eine höhere Wertung geben, müssen dem Druck des Publishers nachgegeben haben...« Woraus wiederum folgt: »Ich lese jetzt nur noch 4Players, die sind so rebellisch und unabhängig!« Und aus dem Mahnverfahren des Publishers wird natürlich nichts, denn das ist, wie zu erwarten war, völlig haltlos.
Das Ergebnis:
Mehr Klicks, mehr Geld.
Die Politik von 4Players wird heiß diskutiert, es gibt Menschen die lieben und es gibt jene, die hassen diese. Das ein Magazin seine Position und die (vermutlich!) schlechte finanzielle Situation eines Publishers ausnutzt, es in Kauf nimmt, diese "zugrunde" zu richten, halte ich für abwegig. Die Berichterstattung von 4P spricht da eine andere Sprache (hohe Bewertungen für Indyspiele wie "Edna bricht aus", "Defcon", etc.). 4Players provoziert und bleibt somit Gesprächsthema. Warum macht keine anderes Magazin diese Position streitig, wenn es doch so gut funktioniert?
Noch ein, in meinen Augen wichtiger Punkt: Wann werdet ihr EA und Ubi eins überbraten? Nur wer den Bossen der Bosse Parolie bietet ist in meinen Augen ein wahrer "Robin Hood".
