Ich habe doch gerade den Vorteil, von außen darauf schauen zu können. Gerade als Deutscher, der in der Schule schon eingetrichtert bekommt, wie tief Menschen sinken können. Du relativierst schon wieder und sagst, ich soll mich mal in deren Lage hineinversetzen. Mich interessiert auch, warum die da unten diesen Unsinn treiben, aber das ist teilweise maßloser Terror. IHRE Weltanschauung ist doch getrübt durch Hass, Neid und vor allem falsche Prediger.adventureFAN hat geschrieben:Das sagst du als wohl behütet aufgewachsener Deutscher mit den ganzen Vorteilen die wir Deutsche genießen können.sourcOr hat geschrieben: Aus heutiger Sicht sind deine Beispiele grau, der Holocaust aber halt nichtGenauso wie die IS halt der reinen Barbarei verfällt. Ich bin auch vorsichtig "gut" und "schlecht" auf sowas zu projezieren, aber bei solcher Gewalt fällt das denke ich nicht schwer.
Aber stell dir mal vor du wächst im gleichen Millieu auf wie jemand der sich zur IS bekennt.
Würde es dir dann immernoch so leicht fallen?
Sollte hier eigentlich jeder gelesen haben, aber ich empfehle wirklich dringend "Die Welle" zu lesen.
Der basiert auf wahren Begebenheiten.
Anita Sarkeesian: Belästigung und Drohungen müssen anerkannt werden
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Re: Anita Sarkeesian: Belästigung und Drohungen müssen anerk
- adventureFAN
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Re: Anita Sarkeesian: Belästigung und Drohungen müssen anerk
Ja und? Dann relativiere ich halt.
Ist das verboten? Mache ich mich damit direkt zum Mittäter? Ist Relativisation nicht diskussionswürdig?
Tatsache ist doch, das "Böse" immer im Ansichtsache ist.
In Israel sind die Palästinenser böse, und im Gazastreifen sind die Israeliten die Bösen.
Mehr wollte ich damit doch nicht sagen. Eine Feststellung.
Kommt halt immer darauf an wo und wie man aufwächst.
Ich will hier sicher Niemanden anstiften jetzt ins HQ der IS zu gehen und ihnen die Köpfe zu streicheln.
Ist das verboten? Mache ich mich damit direkt zum Mittäter? Ist Relativisation nicht diskussionswürdig?
Tatsache ist doch, das "Böse" immer im Ansichtsache ist.
In Israel sind die Palästinenser böse, und im Gazastreifen sind die Israeliten die Bösen.
Mehr wollte ich damit doch nicht sagen. Eine Feststellung.
Kommt halt immer darauf an wo und wie man aufwächst.
Ich will hier sicher Niemanden anstiften jetzt ins HQ der IS zu gehen und ihnen die Köpfe zu streicheln.
- Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Anita Sarkeesian: Belästigung und Drohungen müssen anerk
Tjaja, die relativistische Denkfalle eines durch und durch konstruktivistischen Weltbilds. Schwieriges Thema.
Irgendwie ist ja alles, was irgendwo von irgendwem auf dieser Welt an bösen Dingen getan wurde/wird/werden wird, subjektiv nachzuvollziehen. Will man manchmal gar nicht nachvollziehen können, versucht es aber trotzdem, wie ein sorgsam eingeübtes Programm, was sich automatisch abspult. Das ist schon erschreckend: Man denkt sich in das unsagbar Böse hinein, und merkt dabei, dass man selbst - unter ganz anderen Vorzeichen - selbst ein solches Monster sein könnte. Locker sogar! Schlimmer noch sogar! Vielleicht sogar ein Leader, einer, der mit voller Überzeugung den Ton angibt. Weil es so viele Realitäten gibt wie Menschen. Sagt jedenfalls die Uni.
Und dann noch diese ganzen gruppendynamischen Prozesse, Sozialisation, Habitus, Diskurs, Peer Groups usw., die simpelste Freund-Feind-Schemata erzeugen, die einen selbst jederzeit erfassen können, ohne dass man es überhaupt merkt. Und zack, plötzlich hat einen "die Welle" erfasst, und man kämpft selber für die gute, äh böse, also jedenfalls schwarz-weiß gefärbte Sache, gegen einen ausgemachten "Freund", äh "Feind". Ist bestimmt schon längst passiert: ICH bin der Böse. Und in 500 Jahren landen unabhängige, vollkommen neutrale Aliens auf der Erde und verkünden, dass die Nazis damals in Wahrheit die Guten waren, nur dass die pragmatische Weitsicht den Menschen damals leider fehlte. Schlimm!
Kann man nichts machen. Außer, im vollen Bewusstsein um die Relativität des Handelns und Denkens seinen eigenen Standpunkt finden, und sich auf seinen moralischen Kompass und auf seinen Arschloch-Detektor zu verlassen. Denn ein Arschloch ist ein Arschloch ist ein Arschloch, wie und warum auch immer er dazu geworden ist. Ganz deterministisch, ganz undifferenziert und (bestimmt!) ganz furchtbar schwarz-weiß.
Irgendwie ist ja alles, was irgendwo von irgendwem auf dieser Welt an bösen Dingen getan wurde/wird/werden wird, subjektiv nachzuvollziehen. Will man manchmal gar nicht nachvollziehen können, versucht es aber trotzdem, wie ein sorgsam eingeübtes Programm, was sich automatisch abspult. Das ist schon erschreckend: Man denkt sich in das unsagbar Böse hinein, und merkt dabei, dass man selbst - unter ganz anderen Vorzeichen - selbst ein solches Monster sein könnte. Locker sogar! Schlimmer noch sogar! Vielleicht sogar ein Leader, einer, der mit voller Überzeugung den Ton angibt. Weil es so viele Realitäten gibt wie Menschen. Sagt jedenfalls die Uni.
Und dann noch diese ganzen gruppendynamischen Prozesse, Sozialisation, Habitus, Diskurs, Peer Groups usw., die simpelste Freund-Feind-Schemata erzeugen, die einen selbst jederzeit erfassen können, ohne dass man es überhaupt merkt. Und zack, plötzlich hat einen "die Welle" erfasst, und man kämpft selber für die gute, äh böse, also jedenfalls schwarz-weiß gefärbte Sache, gegen einen ausgemachten "Freund", äh "Feind". Ist bestimmt schon längst passiert: ICH bin der Böse. Und in 500 Jahren landen unabhängige, vollkommen neutrale Aliens auf der Erde und verkünden, dass die Nazis damals in Wahrheit die Guten waren, nur dass die pragmatische Weitsicht den Menschen damals leider fehlte. Schlimm!
Kann man nichts machen. Außer, im vollen Bewusstsein um die Relativität des Handelns und Denkens seinen eigenen Standpunkt finden, und sich auf seinen moralischen Kompass und auf seinen Arschloch-Detektor zu verlassen. Denn ein Arschloch ist ein Arschloch ist ein Arschloch, wie und warum auch immer er dazu geworden ist. Ganz deterministisch, ganz undifferenziert und (bestimmt!) ganz furchtbar schwarz-weiß.