Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

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Sovereign2475
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Sovereign2475 »

das ist ja wahrlich empörend
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TheSoulcollector
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von TheSoulcollector »

Liesel Weppen hat geschrieben: 30.09.2020 11:46
Bachstail hat geschrieben: 30.09.2020 11:27
Azurech hat geschrieben: 30.09.2020 11:22Böse Vermutungen.
Vermutung, ja, sollte offensichtlich sein und wie hoch wäre denn diese Überstundengrenze ?
In Deutschland sind es 48h/Woche. Das heisst bei 6-Tage-Woche jeden Tag 8h ODER bei einer 5-Tage-Woche 4x 10h + 1x 8h. Und pro Tag maximal 10h. Also 4x12 is auch nicht erlaubt.

Wer das überschreitet handelt grob fahrlässig. Z.B. ist dann auch der Arbeitsweg nichtmehr versichert. Passiert was, ist man fett und der Chef kriegt noch dazu eine auf den Deckel. Der ist nämlich sogar verpflichtet, dafür zu sorgen, das du diesen Wert nicht überschreitest.

Laut Google ist das in Polen recht ähnlich:
In Polen darf die Arbeitszeit 8 Stunden täglich bzw. durchschnittlich 40 Stunden wöchentlich bei einer fünftägigen Arbeitswoche nicht übersteigen. Dies gilt für den üblichen Abrechnungszeitraum von nicht mehr als vier Monaten.
Da gibt es aber auch viele Ausnahmen in Deutschland. Gerade bei Schichtsystemen.
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Azurech
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Azurech »

Ich würde hier auch nicht immer dieses Wort "Crunch" benutzen. Es sind Überstunden. Davon sind viele andere Branchen auch betroffen. Fragt mal Selbstständige.
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NomDeGuerre
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von NomDeGuerre »

Ultima89 hat geschrieben: 30.09.2020 11:35 Ich frage mich, was solche Meldungen bezwecken sollen. 2% weniger Käufer? Geschätzt?
Hier hat es doch schon einer im Thread geschrieben, der sich eine Mitschuld an sowas gibt. Wer sich an solchen Meldungen stört, muss das Produkt ja nicht kaufen. Bei Spielen wie Cyberpunk wird sich der Schaden wohl in Grenzen halten.
Thema erledigt.

Wenn ich wegen jedem Skandal und Skandälchen eines Herstellers ein Produkt nicht kaufen will, dann sieht nicht nur mein Spieleregal zu Hause ziemlich leer aus. Das kann ich auf jede andere Branche übertragen. Wer forscht über jedes Produkt im Supermarkt, wo es herkommt und wie es hergestellt wird? Und wer verzichtet infolgedessen auf alles, was aus übler Quelle stammt?

Die Welt funktioniert nun mal so.
Die Meldung bezweckt Leser und steht im Bezug zu einer vorherigen Aussage. Du sollst auch nicht forschen, lesen reicht.
Liesel Weppen
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Liesel Weppen »

Ryan2k6 hat geschrieben: 30.09.2020 12:13 Nichts, deswegen sagte ich ja, lieber bis März verschieben und dafür auf Crunch verzichten. Was grundsätzlich selbstverständlich so möglich ist. Dass es leider nicht getan wird und Spiele nicht zur Vermeidung von Crunch verschoben werden, ist mir klar.
Wie mehrfach weiter oben von verschiedenen Leuten schon geschrieben wurde: Eine Verschiebung vermeidet aber keinen Crunch, weil "nicht fertig" meist gar nicht der Grund für Crunch ist. Wenn das jetzt auf März verschoben wird, dann fällt der Crunch jetzt weg, aber im Februar gibts wieder Crunch.

Vor einiger Zeit wurde darüber berichtet, das Star Wars Squadrones zwei Wochen vor Release schon fertig ist. In den Kommentaren wurde sich in alle mögliche Richtungen über die Meldung gewundert. Warum es dann nicht auch früher released wird? Ob man in den zwei Wochen nicht noch andere Features einbauen könnte? Warum man über sowas überhaupt berichtet?
Nun, man berichtet darüber, weil es eben ungewöhnlich ist. Denn SO vermeidet man Crunch. Die Umsetzung aller anderen Wünsche dagegen hätten großes Potential zu Crunch zu führen.

Und nebenbei: Das bisschen Crunch, was die da jetzt anscheinend machen, rechtfertig keine Verschiebung um 4 Monate. Das bisschen was man mit dem Crunch rausreisst (an reiner Abreitszeit, ungeachtet des Effizenzverlusts durch Überarbeitung) wäre maximal eine Verschiebung um 2-4 Wochen. Wenn man meint 4 Monate vom Entwicklungsziel entfernt zu sein, dann MUSS man verschieben, da hilft dann auch der beste Crunch der Welt nicht mehr, weil mehr als 24h hat ein Tag auch mit maximalen Crunch nicht.

Und das sie hier in diesem konkreten Fall nicht verschieben, liegt ziemlich sicher auch daran, das das bisschen negative Publicity über das gebrochene Versprechen sicherlich günstiger ist als das Weihnachtsgeschäft zu verpassen. ;)
Zuletzt geändert von Liesel Weppen am 30.09.2020 13:01, insgesamt 2-mal geändert.
johndoe711686
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von johndoe711686 »

Ich habe den März auch einfach als irgendeinen Zeitraum gewählt. Obs Dezember oder März ist, tut nichts zur Sache. Es ging mir nur darum zu sagen, dass ich es lieber verschoben sähe, als dass da jetzt Überstunden geschoben werden müssen. Wie lang die schon gehen oder noch gehen wissen wir ja nicht, also von "das bisschen Crunch" zu reden ist auch schwierig.

Und noch mal, natürlich kann man Verschiebungen nutzen damit kein Crunch nötig ist. Man muss es eben nur machen und dann eben nicht noch weitere Dinge einbauen. Dann wird auch Crunch vermieden.
Gesichtselfmeter
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Sir_pillepalle hat geschrieben: 30.09.2020 11:40
Ultima89 hat geschrieben: 30.09.2020 11:35 [...]
Die Welt funktioniert nun mal so.
Nein, Kapitalismus funktioniert so. Schinde dich, bisweilen unbezahlt, für jemand anderen kaputt.
Das ist kein branchenspezifisches Problem, sondern ein systemisches. Nur geht es im Artikel um einen Videospielentwickler. Einem, der groß angekündigt hat, dass es nicht zu diesen Überstunden kommen würde. Was sich als heiße Luft erwiesen hat. Nur weil andere Arbeiter in anderen Unternehmen oder Branchen noch widerlicher behandelt werden, macht es das in diesem Fall nicht besser.
Das hat aber nichts mit Kapitalismus zu tun, denn das gab es im Kommunismus und im Feudalismus auch.
Das ist kein systemisches sondern ein anthropologisches Problem - der Mensch ist halt scheisse.
Azurech hat geschrieben: 30.09.2020 12:25 Ich würde hier auch nicht immer dieses Wort "Crunch" benutzen. Es sind Überstunden. Davon sind viele andere Branchen auch betroffen. Fragt mal Selbstständige.
Selbstständige können per Definition keine Überstunden machen, denn soweit ich weiß, definiert man Überstunden als die Zeit jenseits einer vertraglichen festgelegten Arbeitszeit. Selbstständige haben aber bestenfalls Rahmenverträge und dürfen bezüglich Arbeitszeit keine Weisungen annehmen, sonst kommen sie in den Bereich Scheinselbstständigkeit. Selbstständige arbeiten natürlich gerne mal über 8h/Tag, hat aber nichts mit diesem Thema zu tun.
Zuletzt geändert von Gesichtselfmeter am 30.09.2020 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
CJHunter
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von CJHunter »

Ryan2k6 hat geschrieben: 30.09.2020 12:01
CJHunter hat geschrieben: 30.09.2020 11:48 Man sollte es jetzt halt auch einfach gebacken bekommen, hinten raus wids dann eben etwas stressig...Die Fans haben jetzt lange genug drauf gewartet.
Ja, die armen Fans, die sitzen seit Monaten nur rum und warten auf dieses eine Spiel. Die warten sogar 24h am Tag! Skandal.
Absolut skandalös, da geb ich dir vollkommen Recht:-)...Jetzt mal im Ernst, das Spiel wurde 2012 angekündigt, 2013 folgte der erste Trailer. Es sollte schon im April erscheinen, wurde auf September verschoben, dann auf den November...It´s time.
Zudem ist es nun mal DER Hype-Titel schlechthin...Aber ok, wenn März 2021 auch noch ok ist, warum nicht gleich Ende 2021...Spiele werden doch eh permanent verschoben, da kann ich kaum mehr dafür sein und Verschiebungen dann auch noch begrüssen, selbst wenns mal "crunchig" wird.
Zuletzt geändert von CJHunter am 30.09.2020 13:07, insgesamt 2-mal geändert.
suschu
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von suschu »

Mauga hat geschrieben: 30.09.2020 11:34 Naja 6 Tage Woche direkt als Crunch zu betiteln halte ich für übertrieben.
Es ist völlig normal. Ich habe mal im Lager für 3 Jahre gearbeitet. Da wurden in der Hauptsaison 6 Tage gearbeitet und dafür in der Nebensaison massig Minusstunden gemacht. Eine 6 Tage Woche ist über ein paar Monate nix. Und die Jungs müssen es nur 1,5 Monate machen.
Wenn du das gemacht hast bzw. mit dir machen lassen hast - schön - ändert nichts daran, dass es scheiße ist.
Egal ob man es nun crunch nennt oder sonstwas.

Für mich ist es völlig normal 5 Tage zur arbeiten und am Wochenende frei zu haben. Diese Einschränkung, mit am Wochenende arbeiten, sollte max. 1-2 Monate gelten. So wie ich das aber lese, arbeiten die Leute von CD Projekt schon seit mehreren Monaten 60 Stunden aufwärts und am Wochenende. Und reiche Menschen werden diese Leute danach auch nicht sein.

Das als normal zu bezeichnen...ne danke. Dann lieber noch 5. mal verschieben.
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Progame
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Progame »

Und was bitte soll der Leser mit dieser Information anfangen?
Dass es sich um ein heuchlerisches Unternehmen handelt? Ach echt?

Das Problem ist doch nicht, dass es miese Bedingungen in der Arbeitswelt gibt, denn es ist so, weil der Mensch eben ist, wie er ist, sondern das dumme, unehrliche Geschwätz im Vorfeld, welches noch unerträglicher ist.
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Sun7dance
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Sun7dance »

Ich frage mich bei sowas ja immer, was können die denn jetzt noch binnen 4 Wochen machen?

Nicht viel? Warum gibt's dann überhaupt Crunch?
Sehr viel? Das hinterlässt dann doch einige Fragen bezüglich der kompletten Entwicklung.

Ich meine das echt nicht als Kritik, ich möchte das wirklich nur gerne mal wissen. Mein Insiderwissen in der Branche beträgt halt exakt 0!
johndoe711686
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von johndoe711686 »

Kann mir nur vorstellen, dass es um Bugfixing im großen Rahmen geht. Bei einem Projekt dieser Größe gibt es sicherlich viele viele Bugs die man fixen kann, soll oder muss.
Tarkowski
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Tarkowski »

Krulemuk hat geschrieben: 30.09.2020 12:00
Sir_pillepalle hat geschrieben: 30.09.2020 11:40
Ultima89 hat geschrieben: 30.09.2020 11:35 [...]
Die Welt funktioniert nun mal so.
Nein, Kapitalismus funktioniert so. Schinde dich, bisweilen unbezahlt, für jemand anderen kaputt.
Das ist kein branchenspezifisches Problem, sondern ein systemisches.
Genau. :roll:
Nenne mir bitte ein nicht-marktwirtschaftlich organisiertes System, was in Sachen Arbeitnehmerschutz besser performed als der böse Kapitalismus. Du wirst keines finden.
Öhm - sämtliche den Arbeitnehmer schützenden Institutionen entspringen staatlicher Regulierung bzw. der Etablierung der sozialen Marktwirtschaft. Beides keine dem Kapitalismus inhärenten Wesensmerkmale, sondern Maßnahmen um den Kapitalismus überhaupt am Leben zu erhalten und seine Schwächen aufzufangen. Oder auf was beziehst du dich hier genau?
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Swar
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Swar »

Witzig ist ja die Tatsache, das man bei CDP Cyberpunk seit 2 Jahren komplett durchspielen kann.

https://www.gamestar.de/artikel/cyberpu ... 33913.html

Ich bin mal auf dem 19.11. gespannt.
Zuletzt geändert von Swar am 30.09.2020 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Sir_pillepalle
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Sir_pillepalle »

Sun7dance hat geschrieben: 30.09.2020 13:11 Ich frage mich bei sowas ja immer, was können die denn jetzt noch binnen 4 Wochen machen?

Nicht viel? Warum gibt's dann überhaupt Crunch?
Sehr viel? Das hinterlässt dann doch einige Fragen bezüglich der kompletten Entwicklung.

Ich meine das echt nicht als Kritik, ich möchte das wirklich nur gerne mal wissen. Mein Insiderwissen in der Branche beträgt halt exakt 0!
Bringt garnix, außer dass für die Shareholder und das obere Management die gesetzte Deadline eingehalten wird. Überstunden sind schlicht immer Ausdruck bescheidenen Managements und unzureichender Planung. Sollte also noch irgendetwas an der Qualität des Produkts getan werden können, dann baden die Arbeiter halt unzureichende Planung und falsche Kalkulation aus. Im Zweifelsfall hat davon niemand was, außer diejenigen, die am Ende die Profite des Produkts einstreichen. Naturgesetz und menschliche Natur eben.