Es ist Kritik, mit dem Ziel Besserung zu schaffen. Konsumenten und Entwickler und Geldgeber sollen ein bisschen mehr nachdenken. Der Markt größer werden und wenn möglich nicht nur mit noch mehr vom selben angereichert.
Ihr tut immer so als gäbe es da wirklich soviele Möglichkeiten, dabei ist das doch gar nicht wahr. Klar, man kann Puzzlespiele machen, Rennspiele, Strategiespiele, usw... da bleibt der Protagonist in der Regel sowieso anonym.
Aber spätestens bei Action-Spielen und alles was mehr oder weniger darunter fällt... Shooter, Action-Adventure, Hack n Slash, Action-RPG usw, wirst du doch immer das klassische Muster haben: es gibt die Helden-Figur, den Protagonisten, der vom Spieler gesteuert wird und damit der aktive Part ist, und daneben halt die Nebenfiguren, sowohl Verbündete als auch Gegner und die sind eben passiver. Wir wollen doch kein Spiel, dass sich quasi von alleine spielt, weil der/die Verbündete alles schon von allein geregelt bekommt, oder? Ständige KI-Begleiter mag man auch nicht immer, 1. weil die KI in vielerlei Hinsicht noch nicht soweit ist, dass sowas immer zufriedenstellend funktioniert und 2. passt es imo auch nicht in jedes Spiel. Im Survival(-Horror) zb gefallen mir KI-Begleiter absolut nicht. Dieses Gefühl vollkommen alleine zu sein, gehört für mich zum Genre einfach dazu.
Also gut, welche Möglichkeiten gibt es nun? Du kannst entweder einen männl. Helden oder eine weibl. Heldin haben. Der Verbündete kann m oder w sein. Die Gegner können m oder w sein. Der/die zu rettende/rächende kann m oder w sein, sie können dabei total passiv und hilflos erscheinen (klassische DiD) oder trotz allem wehrhaft erscheinen, wobei letzteres je nach Spiel und Setting auch gar nicht immer Sinn machen würde.
Hier einfach die Geschlechter auszutauschen ändert aber nicht wirklich viel. Das wäre kein kreatives Meisterstück und macht aus einem schlechten Spiel auch nicht automatisch ein besseres.
Dann gibt es noch die Sache mit der Subjektivität. Anita und du würden es vielleicht supertoll finden häufiger mit starken Heldinnen unterwegs zu sein und darin die oberkrasse Abwechslung sehen. Andere wollen lieber bei ihren männl. Helden bleiben und wieder andere fragen sich was das ganze Drama überhaupt soll, da solch eine Änderung nichts zwingend besser macht, und können über die aberwitzigen Herleitungen von Frau Sarkeesian auch nur lachen.
Am Ende ist es aus Hersteller-Sicht auch eine wirtschaftliche Frage. Egal ob Big Publisher oder Little Indie, jeder wünscht sich lieber etwas mehr Erfolg zu haben statt weniger Erfolg. Und so wie es aussieht, sind männl. Helden einfach noch ein Stück weit populärer, also auch erfolgsversprechender.