Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

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Pineapple-Pete
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von Pineapple-Pete »

Ich spiele eigentlich kein Fortnite, habe aber extra für dieses Konzert mal rein geschaut. Überraschend für mich war, dass es "live" nicht wirklich besser war als die Aufzeichnung, da man während dem Konzert in etwa so viel Kontrolle über die Spielfigur hat wie in einem Uncharted Action Setpiece. Zweitens ist der Aufwand, der in die visuelle Präsentation eingeflossen ist, ziemlich beeindruckend. Wenn ich so alt wie die ungefähre Zielgruppe wäre, hätte ich es wahrscheinlich auch ziemlich hart gefeiert.

An die kränkelnden Boomer hier:
Was ist so schwer daran, zu akzeptieren, dass andere Leute Musik toll finden, die einem selber nicht gefällt? Anstatt das einfach hinzunehmen wird hier von minderwertiger Musik gesprochen, Travis Scott als Künstler kleingeredet und irgendwelche haarsträubende Vergleiche mit Fast Food Ketten gezogen. Komplexe muss man haben. :D
johndoe818235
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von johndoe818235 »

Kann gar kein Konzert gewesen sein. Als Anwesender sieht man heutzutage bekanntlich 90 Prozent der Zeit den Künstler nämlich maximal durch den Smartphone Bildschirm des Trottels, der vor einem steht.
Zuletzt geändert von johndoe818235 am 27.04.2020 08:29, insgesamt 2-mal geändert.
johndoe711686
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von johndoe711686 »

Gesichtselfmeter hat geschrieben: 26.04.2020 12:02 Musste ich tatsächlich youtuben, so alt bin ich wohl schon...keine 10 Sekunden ausgehalten, so generisch war das.
Jetzt muss ich den Gehörgang erst mal mit ner guten Andi Borg oder Roger Whittaker Scheibe reinigen.

Ich erspare euch die Arbeit: ok, Boomer :lol:
Wenn, dann bitte:


:Häschen:

PS: Ich wäre froh, in den aktuellen Charts mal Deutschpop zu sehen, denn was man tatsächlich dort sieht, ist mir noch VIEL fremder... :Blauesauge:
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 27.04.2020 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Sir_pillepalle
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von Sir_pillepalle »

adler.Kaos hat geschrieben: 27.04.2020 07:57 Kann gar kein Konzert gewesen sein. Als Anwesender sieht man heutzutage bekanntlich 90 Prozent der Zeit den Künstler nämlich maximal durch den Smartphone Bildschirm des Trottels, der vor einem steht.
Fürs nächste Fortnite Ingamekonzert wird es das bestimmt als DLC geben :Blauesauge:
johndoe818235
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von johndoe818235 »

Sir_pillepalle hat geschrieben: 27.04.2020 10:41
adler.Kaos hat geschrieben: 27.04.2020 07:57 Kann gar kein Konzert gewesen sein. Als Anwesender sieht man heutzutage bekanntlich 90 Prozent der Zeit den Künstler nämlich maximal durch den Smartphone Bildschirm des Trottels, der vor einem steht.
Fürs nächste Fortnite Ingamekonzert wird es das bestimmt als DLC geben :Blauesauge:
Bring sie nicht auf Ideen...

"Watch the Live Gig now Trough Your Virtual Apple iphone!"
johndoe1966876
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von johndoe1966876 »

Pineapple-Pete hat geschrieben: 27.04.2020 00:06 Wenn ich so alt wie die ungefähre Zielgruppe wäre, hätte ich es wahrscheinlich auch ziemlich hart gefeiert.
Also doch die Zielgruppe? :mrgreen:
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SethSteiner
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von SethSteiner »

Pineapple-Pete hat geschrieben: 27.04.2020 00:06 An die kränkelnden Boomer hier:
Was ist so schwer daran, zu akzeptieren, dass andere Leute Musik toll finden, die einem selber nicht gefällt? Anstatt das einfach hinzunehmen wird hier von minderwertiger Musik gesprochen, Travis Scott als Künstler kleingeredet und irgendwelche haarsträubende Vergleiche mit Fast Food Ketten gezogen. Komplexe muss man haben. :D
Ist es noch nicht eher ein komplex, sich über Bewertung zu beschweren? Ich meine, gibt es jemanden der sich beschwert weil jemand es positiv findet? Lese ich nicht und da abgibt es einige Kommentare. Umgekehrt aber passiert es. Und man ist nun nicht gleich ein Boomer, nur weil man aktuelle bzw. einen aktuellen Künstler doof findet. Zu Mal HipHop etwas ist das uralt ist und wohl einige das auch schon vor zwanzig Jahren eher semi-gut fanden.
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Usul
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von Usul »

SethSteiner hat geschrieben: 27.04.2020 12:10Ist es noch nicht eher ein komplex, sich über Bewertung zu beschweren?
Das, was du "Bewertung" nennst, ist in den meisten Fällen (auch hier im Thread) leider nichts anderes als kindische Erhöhung des eigenen Selbst durch das Niedermachen des "Bewerteten" - und auch derjenigen, die mit dem "Bewerteten" kein Problem haben und es sogar mögen.
Bei einer "Bewertung" im Stile von "Möhhh... gefällt mir nicht" würde kaum jemand etwas einwenden. Aber wenn man sowas wie "Boah, was eine Grütze! Nur Kinder hören so einen Kack! Und Fortnite ist sowieso ganz schlimm, das kommt mir nicht auf die elitäre Platte!" zu sehen bekommt, kann von einer "Bewertung" nicht die Rede sein.

Von daher würde ich dir raten, die Abfolge der Aktionen und Reaktionen im Auge zu behalten.
Gesichtselfmeter
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Ryan2k6 hat geschrieben: 27.04.2020 09:38
Gesichtselfmeter hat geschrieben: 26.04.2020 12:02 Musste ich tatsächlich youtuben, so alt bin ich wohl schon...keine 10 Sekunden ausgehalten, so generisch war das.
Jetzt muss ich den Gehörgang erst mal mit ner guten Andi Borg oder Roger Whittaker Scheibe reinigen.

Ich erspare euch die Arbeit: ok, Boomer :lol:
Wenn, dann bitte:


:Häschen:

PS: Ich wäre froh, in den aktuellen Charts mal Deutschpop zu sehen, denn was man tatsächlich dort sieht, ist mir noch VIEL fremder... :Blauesauge:
Hehe, ja der ist auch gut. Mit Alexander Markus hatte ich die Kinder meiner Schwester gedrillt als die noch klein waren, so dass diese sie nerven, indem sie ständig Hundi, Hawai Toast und Pitschipitschi Popo skandieren :lol:

Aber mal Hand aufs Herz: im Geiste ist das doch Andi Borg und Roger Whittaker. Adios Amor von Andi Borg hat definitiv mehr Swag als 90% der heutigen deutschen Musiklandschaft und der Text ist genial aus dem Leben gegriffen. Perfekter Doomer-Song für die Kneipe :mrgreen:
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Hokurn
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von Hokurn »

Ich hab es auch nur auf Youtube gesehen, weil ich kein Fortnite spiele und Travis Scott nicht in meinem Blickfeld stattfindet.
Ich find es aber richtig cool. Ich will der Musik oder dem Spiel kein Kiddie Image verpassen, aber zu Schulzeiten wäre so ein Event richtig cool gewesen. Wir haben uns früher auf neue Pokemon Folgen gefreut und andere haben dem WOW Addon entgegen gefiebert. Das Online Konzert hätte da gut ins Schema gepasst.
Der Künstler hat Erfolg und das nicht ohne Grund. Feiere da andere Künstler des Genres aber mehr.
Btw würd ich mich dem Kiddie Alter entwachsen beschreiben und trotzdem gehen mir manche Songs gut ins Ohr. Aber gut man muss ja je nach Spiele-/Musikgeschmack immer auf das Alter oder im Zweifel den Intellekt schließen.
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SethSteiner
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von SethSteiner »

Usul hat geschrieben: 27.04.2020 12:36
SethSteiner hat geschrieben: 27.04.2020 12:10Ist es noch nicht eher ein komplex, sich über Bewertung zu beschweren?
Das, was du "Bewertung" nennst, ist in den meisten Fällen (auch hier im Thread) leider nichts anderes als kindische Erhöhung des eigenen Selbst durch das Niedermachen des "Bewerteten" - und auch derjenigen, die mit dem "Bewerteten" kein Problem haben und es sogar mögen.
Bei einer "Bewertung" im Stile von "Möhhh... gefällt mir nicht" würde kaum jemand etwas einwenden. Aber wenn man sowas wie "Boah, was eine Grütze! Nur Kinder hören so einen Kack! Und Fortnite ist sowieso ganz schlimm, das kommt mir nicht auf die elitäre Platte!" zu sehen bekommt, kann von einer "Bewertung" nicht die Rede sein.

Von daher würde ich dir raten, die Abfolge der Aktionen und Reaktionen im Auge zu behalten.
Klar geht es immer mal auch noch eine Ecke schärfer, muss ja auch nicht sein aber so what, man kann ja wie.. lass mich eben nachsehen.. AxeToFall argumentieren. Nur auf das was du sagst halt damit zu antworten, dass halt die anderen ja nur kränkelnde Boomer sind, die doch einfach alles hinnehmen sollen und sowieso alles einfach Quatsch ist, ist halt nun wirklich nicht das wahre.
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zmonx
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von zmonx »

Was überrascht ist der Weg, der hier gewählt wurde, mal was ausserhalb des "reinen" Gameplay-Contents zu nehmen. Damit ließe sich eigentlich für alle was anfangen und könnte von anderen Entwicklern/Publisher ruhig kopiert oder umgewandelt angewendet werden... Diese Zeit-Live-Event-Interaktivität. Eigentlich richtig gut die Aktionen.

Nächstes mal ist dann Rammstein dran, und dann halten sich andere die Ohren zu :)
Zuletzt geändert von zmonx am 27.04.2020 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
Pineapple-Pete
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von Pineapple-Pete »

SethSteiner hat geschrieben: 27.04.2020 17:47
Usul hat geschrieben: 27.04.2020 12:36
SethSteiner hat geschrieben: 27.04.2020 12:10Ist es noch nicht eher ein komplex, sich über Bewertung zu beschweren?
Das, was du "Bewertung" nennst, ist in den meisten Fällen (auch hier im Thread) leider nichts anderes als kindische Erhöhung des eigenen Selbst durch das Niedermachen des "Bewerteten" - und auch derjenigen, die mit dem "Bewerteten" kein Problem haben und es sogar mögen.
Bei einer "Bewertung" im Stile von "Möhhh... gefällt mir nicht" würde kaum jemand etwas einwenden. Aber wenn man sowas wie "Boah, was eine Grütze! Nur Kinder hören so einen Kack! Und Fortnite ist sowieso ganz schlimm, das kommt mir nicht auf die elitäre Platte!" zu sehen bekommt, kann von einer "Bewertung" nicht die Rede sein.

Von daher würde ich dir raten, die Abfolge der Aktionen und Reaktionen im Auge zu behalten.
Klar geht es immer mal auch noch eine Ecke schärfer, muss ja auch nicht sein aber so what, man kann ja wie.. lass mich eben nachsehen.. AxeToFall argumentieren. Nur auf das was du sagst halt damit zu antworten, dass halt die anderen ja nur kränkelnde Boomer sind, die doch einfach alles hinnehmen sollen und sowieso alles einfach Quatsch ist, ist halt nun wirklich nicht das wahre.

Jo, in einem nicht-getriggerten Zustand hätte ich den Boomer-Vorwurf weggelassen, das Haushaltsgerät83 hat da aber mit dem herablassenden, besserwisserischen Ton perfekt das Klischée erfüllt.

Du ich habe überhaupt kein Problem, wenn jemand solche Musik nicht feiert oder sie kritisiert. Es gibt aber einen Unterschied zwischen Kritik und dem überheblichen Verhöhnen einer ganzen Zielgruppe, untermalt mit hahnebüchenen Pseudo-Vergleichen die nicht mehr als die eigene Ahnungslosigkeit durchblicken lassen (Ahnunglos im Sinne von, hat von der Rolle des Artists für die Szene erstmal gar keine Ahnung).

Ich bin passionierter Jazz Hasser, weil die Richtung für mich zu wenig Punch & Energie hat. Wenn ich jetzt aber sage, dass Jazz von dummen Menschen für dumme Menschen ist, und das musikalische Äquivalent zu einem KFC Eimer, bin ich kein "scharfer" Kritiker, sondern unhöfliche Intoleranz auf sehr dünnem Eis. :)

TL;DR: Was Usul sagt.
kamm28
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von kamm28 »

Ich gebe ja zu, etwas übers Ziel hinausgeschossen zu haben. Bei Musik werde ich schnell emotional, was normalerweise etwas Positives ist, aber es funktioniert halt in alle Richtungen. Und Trap sowie Deutschpop der Bendzko-/Forster-Schiene löst in der Regel intensiven Hass bei mir aus. Das mit den Schimpansen hätte ich erkennbarer in den Zusammenhang mit "Menschen Leben Tanzen Welt" setzen können.
Ich würde jedenfalls nicht behaupten, dass man vom Musikgeschmack individuell auf die Intelligenz schließen könnte. Statistisch und tendenziell funktioniert so etwas mit kulturellen Dingen, aber wie gesagt nicht individuell. Ich kenne genug Leute, die deutlich intelligenter sind als ich (was zugegebenermaßen auch nicht so furchtbar schwierig ist), sich aber mit simplerer und anspruchsloserer Musik zufriedengeben. Was mir allerdings noch nicht vorgekommen ist, sind Menschen, für die Musikgenuss ein Hobby ist, die dann aber trotzdem ausschließlich musikalisch minderwertige Musik hören.

Der Vergleich mit irgendwelchen Fast-Food-Ketten ist dahingehend nicht haarsträubend, dass es in beiden Fällen um Kultur und Geschmack geht, und man in dieser Hinsicht durchaus Aussagen treffen kann. Man kann natürlich aber auch solche Dinge wie Kultursoziologie, Bordieu, Simmel oder auch Musikwissenschaft für nichtig und blöd erklären - in jedem Fall redet man irgend etwas schlecht.

Mein Problem mit Travis Scott (und weiten Teilen der Trap-Szene) begründet sich außerdem nicht rein darauf, dass ich die Musik als solche abstoßend finde. Da geht es schon auch um die damit einhergehende Habitualisierung im kulturellen Betrieb. Etwas davon ist auch hier im Forum spürbar, sobald kritische Stimmen auftauchen. Ich meine damit das Gleiche, was SethSteiner schon angesprochen hat, wenn ich es richtig verstanden habe, nämlich dass gegen Kritik an kulturellen Dingen mit vorgefertigten ad hominem-Argumenten immunisiert wird. So wie ich mit meinem "Musik für Menschen, die Musik hassen"-Fehlschluss, mit dem Unterschied, dass es wahrscheinlich ernst gemeint ist.

Und falls es so ist, verstehe ich's einfach nicht. Ich meine, warum ist es vollkommen legitim, bei Mozart eine musikalische Überlegenheit der großen Kompositionen gegenüber seinen "Gassenhauern" festzustellen? Warum hat sich kaum jemand beschwert, wenn man Eurodance, Schlumpfentechno, Nu-Metal, Nickelback-PostGrunge, Deutschrock mit Geschmäckle, säuselnden Neo-Folk mit germanischen Einschlag, NSBM oder was weiß ich kritisiert hat, außer natürlich die jeweiligen Fans? Na ja, weil es eben durchaus viel zu kritisieren gab und es normal war, dass man Kultur kritisch und auch wertend betrachtet. Und warum ist es beim Trap anders, warum wird dieser Ranz auf einmal teilweise vom Feuilleton gefeirt, und wer was dagegen sagt, ist ignorant? Klar, Kultur hat auch was mit Distinktion zu tun, und vielleicht funktioniert es nicht mehr so wie früher, dass man sich mit speziellen Sachen absetzt, weil in unserer durchindividualisierten Gesellschaft, in der zudem jeder noch so abgefahrene Shit auch für den Durchschnittskonsumenten nur einen Klick entfernt ist, sowieso viele Leute verrückte Sachen hören - und deshalb biedert man sich dem an, was gerade bei 13-Jährigen so angesagt ist, weil das dann den größeren Shock-value abgibt, und glorifiziert den größten Bullshit. Ist es das? Wie gesagt, ich verstehe es nicht.

Und nur um das klarzustellen, man sollte sich bestenfalls schon mit etwas befasst haben, um Kritik daran zu üben. Nein Trap ist nicht gleich Hip Hop, Hip Hop ist nicht nur etwas für "Kiddiez" und gibt es übrigens seit den 70er-Jahren, und es ist ja auch nicht alles der gleiche Einheitsbei. Im weiteren Sinne verarbeiten auch Künstler wie clipping. Trap-Elemente, und einem Og Keemo kann man durchaus etwas abgewinnen.
Als einmaliges Statement im Sinne von z. B. Piero Manzonis Merda d’artista hätte ich auch gar nichts gegen Standard-Trap. Bewusst gelangweilte Melodie ohne harmonische Höhepunkte, Autotune drüber, bisschen Drogen, Knarren, Bi***es, Gucci - yo, wir habens verstanden, im überhöhten Turbokapitalismus geht die Menschlichkeit flöten und die Leere muss mit gelangweiltem Luxus gefüllt werden. Toll, bitte weiterziehen. Aber warum macht man daraus ein riesiges Genre, mit fast identischen, ständig wiederholten Inhalten und musikalischen Versatzstücken? Selbst im (extrem flachen) Eurodance konnten sich die einzelnen Stücke wenigstens teilweise noch harmonisch voneinander abgrenzen, indem man unterschiedliche Hooks verwendete.
Dabei sind die musikalischen Komponenten im Trap gerade gegenüber einfacheren Genres wie genannten Eurodance im Grunde gar nicht so uninteressant. Langsamer, synkopisierter Beat, darüber schnelle 16/32tel, der eher düstere Vibe - wenn man will, kann man die Elemente schon bei Meisterwerken wie Massive Attacks Mezzanine erahnen und haben durchaus Potential. Auch Autotune ist ja nicht grundsätzlich einfach schlecht, wie man bei so unterschiedlichen Künstlern wie Imogen Heap, Poliça, Bon Iver, James Blake oder Cynic (da hieß es allerdings noch Vocoder) hören kann. Dass sich der Hip Hop in seiner Entwicklung weg vom Boom Bap über den Einfluss von Künstlern wie den Neptunes, Pharell Williams und Missy Elliott komplexeren Rhythmen geöffnet hat war etwas, was ich immer sehr begrüßt habe und wo man nicht wirklich etwas gegen anführen konnte, wenn man stilistisch nicht allzu verbohrt war. Aber, nochmal, warum macht man dann, trotz der vorhandenen Zutaten, eine so langweilige, flache, unmusikalische, brechdurchfallische Kacke draus?

An den Inhalten kann es auch nicht liegen, dass Kritik gegenüber Trap abgelehnt wird. Was ich bis jetzt mitbekommen habe, waren der übliche menschen- und insbesondere frauenverachtende Ranz aus glorifizierter Kriminalität, der, schluchz, Unfähigkeit, dieser bösen Kriminalität zu entfliehen (warum dann glorifizieren?), bit***s, Drogen, Leere, Luxus, bla, kennt man, nur halt manchmal noch etwas existenziell misanthropischer und lustigerweise oft gleichzeitig weinerlicher als von Hip Hop teilweise schon gewohnt. Seit wann sind so Inhalte eigentlich außerhalb von, ihr wisst schon, zurecht wegen ihrer menschenfeindlichen Tendenzen in der Kritik stehenden Gruppierungen, ok? Oder check ich da irgendetwas nicht?

Naja, ich habe mich in Rage geschrieben, ihr merkt, Trap ist mein Endgegner. In dem Sinne: Skrrrt, brrr, pew pew, peace. :D

@Gesichtselfmeter: Das mit Andy Borg und Roger Whittaker... das war doch ironisch gemeint, oder? :D
Zuletzt geändert von kamm28 am 27.04.2020 22:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fortnite - Astronomical: Über 12,3 Mio. Spieler verfolgten Ingame-Konzert von Travis Scott; neuer Nutzerrekord

Beitrag von Usul »

Pineapple-Pete hat geschrieben: 27.04.2020 22:10Ich bin passionierter Jazz Hasser, weil die Richtung für mich zu wenig Punch & Energie hat.
Und selbst darüber ließe sich trefflichst streiten. :D
Musik ist nunmal vor allem Geschmackssache. Die Musik, die man nicht gut findet, und vor allem die Leute, die diese Musik gut finden, schlechtzureden, ist halt wirklich kindisch. Ich hab das auch gerne gemacht - da war ich aber 12 und fand Vanilla Ice cool. So ungefähr auf diesem Niveau spielt sich die "Kritik" eben ab.