Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

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Kajetan
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von Kajetan »

Sheepwars3 hat geschrieben: 07.05.2018 11:34 ...
Danke! Gleich mal speichern, sonst finde ich das alles nicht wieder.
johndoe824834
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von johndoe824834 »

Videospiele sind für uns alle Neuland. Da
kann man nicht von einem auf den anderen
Tag die gleichen Maßstäbe wie
bei Büchern oder Filmen erwarten.
Alles braucht seine Zeit.

Frühestens wenn ich zurückgetreten bin
aber ich will mindestens noch solange im Amt
bleiben wie die Queen.

"Merkel"
cHL
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von cHL »

sabienchen hat geschrieben: 07.05.2018 11:30 Dekade?
https://www.youtube.com/watch?v=486myI17_cw
mah. jetzt muss ich mir ein b-tight lied anhören, hab das textlich nimmer wirklich in erinnerung...

.... aaaaaaaalso: man kann natürlich darüber streiten ob man die grundpremisse so formulieren darf. planken rassismus kann man ihm aber nur schwer vorwerfen. sein vater ist ja afroamerikaner. natürlich werden da auch "nu**en ge**ckt, aber inhaltlich ist das noch sehr weit weg, von dem was kollegah und konsorten heutzutage abliefern.

mit der dekade bezog ich mich eher auf den zeitraum, seit dem ersten kollaboalbum der beiden. wobei es genau genommen nur 9 jahre sind ;)
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DirtyDirk41
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von DirtyDirk41 »

Weeg hat geschrieben: 06.05.2018 22:07 Ich find das immer putzig, wie man zwar die NS-Symbole verboten hat damals, aber nicht die von anderen wie z.B. Hammer & Sichel der Kommunisten, die für ebenso viele Tote stehen. Aber gut, wahrscheinlich liegts daran Historisch gesehen das die Sowjets Gewinner waren und "die Guten" waren, darum hat man das gelassen. Aber wenn man konsequent wäre, müsste man sowas auch verbieten.
Ist eigentlich naheliegend, dass ein Land eher die Verantwortung für seine eigene Geschichte übernimmt als für die Geschichte anderer Länder, oder? (Und solltest du jetzt mit der DDR kommen, die erstens historisch betrachtet eine ziemlich kleine Nummer war und zweitens für die frühere BRD-Gesetzesschreibung nur bedingt Relevanz hat, muss ich dich leider wirklich für einen Trottel halten).
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Usul
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von Usul »

DirtyDirk41 hat geschrieben: 07.05.2018 12:57Ist eigentlich naheliegend, dass ein Land eher die Verantwortung für seine eigene Geschichte übernimmt als für die Geschichte anderer Länder, oder?
In der Schweiz ticken die Uhren nun mal anders... oder hat unser eidgenössischer Freund noch nicht erwähnt, daß er aus der Schweiz kommt und da natürlich alles viel geiler ist als hier bei uns in Good Ol' Germany?
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Temeter 
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von Temeter  »

Wäre schön, wenn die Zensurscheiße mal endlich wieder ein bisschen eingeschränkt wird. Dass man auf die Vergangenheit des dritten Reichs mit Zensur reagiert, war schon immer irrsinniger Schwachsinn. Aber passt halt, da das Groß der Nazipolitiker eben in der Politik blieben; ist ja nicht so, als ob Deutschland in der Nachkriegszeit einfach so eine Politikergeneration auf die Schnelle hochziehen hätte können.
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James Dean
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von James Dean »

Wäre schon ziemlich heil, wenn das Hakenkreuz endlich in Videospielen legal verwendet werden könnte. Wehrmacht denn auch immer so einen Aufstand? Bei Filmen hat es ja auch geklappt. Auch wenn ich bezweifle, dass eine Ausnahme für ein "edukatives" Spiel dauerhaft eine gute Lösung ist. Eigentlich bräuchte es einen trashigen Goreshooter, in dem man Vampire mit Hakenkreuzboomerange töten muss, dessen Entwickler dann vor Gericht zieht und gewinnt. Bei Filmen war es immerhin auch ein übelster Goretrash, der für die Gleichsetzung von Kunst und Film führte. Nicht irgendein schicki-micki-Indie-Tonne-damit Mist, das sich nur als Videospiel bezeichnet, weil's gerade ein modernes Medium für pseudointellektuelle Typ*innen und Typ*en ist.
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Everything Burrito
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von Everything Burrito »

die schlimmen symbole, die jeder kennt, die man sich in jedem geschichtsunterricht reinziehen darf und rund um die uhr auf n24/n-tv laufen.

wehe, wenn man sie in einem spiel sieht, da könnte ja was auch immer passieren. kann man sowas nicht mit gesundem menschenverstand lösen? es wird abgestimmt alle sage ja und fertig.
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casanoffi
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von casanoffi »

Kajetan hat geschrieben: 07.05.2018 00:04...eine simple Kosten/Nutzen-Abwägung. International aufgestellte Firmen wie Bethesda wollen Geld verdienen und haben kein Interesse am Klären offener Gesellschaftsfragen in Deutschland.
So ungefähr kann man es ausdrücken.
Wobei ich diese simple Kosten/Nutzen-Abwägung nicht ganz nachvollziehen kann.

Denn, laut den Aussagen eines guten bekannten Anwaltes, wäre es mittlerweile absolut kein Unterfangen mehr, ein Rechtsverfahren einzuleiten, um Videospiele in Deutschland offiziell als Kunst zu deklarieren und somit problemlos das Verbot von Nazisymbolik in Videospielen auszuhebeln.
Das Thema wäre in "Null Komma Nix" durch, wie er meint.

Aber - und genau darum gehts - die Mühe will sich keiner machen.
Da macht sich selbst ein großer Publisher, wie Bethesda, die Mühe und ändert nur für Deutschland komplette Spiele.
Warum, wissen wohl nur sie selbst.


Insofern finde ich die Aussage etwas lustig:

"Bei A MAZE haben wir dieses komplexe Thema besprochen und erstaunlich viel Unterstützung vom Festival und von vielen Einzelpersonen, einschließlich Anwälten, bekommen, die uns angeboten haben, bei der Veröffentlichung des Spiels in Deutschland zu helfen. Es wird kein einfacher Prozess sein, aber wir sind entschlossen, es auf die eine oder andere Weise zu tun"

Dass Thema ist eigentlich weder komplex, noch wäre der Prozess schwierig.

Aber gut, ich drücke denen die Daumen - das wäre nämlich ein Präzedenzfall, wie wir ihn uns vermutlich alle wünschen.
Seppel21
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von Seppel21 »

MrLetiso hat geschrieben: 06.05.2018 22:10 Nicht kompliziert - nur die PR in Deutschland wär eben übel. Ich kann schon die Schlagzeilen in der Boulevardpresse sehen: "Publisher legalisiert Hakenkreuze". Und dann sind wir in Deutschland wieder mitten in einem politischen Desaster, weil die AfD sich freut und alle anderen den Untergang der Zivilisation kommen sehen.

Wegen einem Symbol.
Der wahre Skandal ist doch der Tod des Genitivs.
casanoffi hat geschrieben: 07.05.2018 15:10 Aber gut, ich drücke denen die Daumen - das wäre nämlich ein Präzedenzfall, wie wir ihn uns vermutlich alle wünschen.
Aber irgendwie traurig und bezeichnend dass sich das bisher keiner der grossen Publisher mit viel Finanzkraft getraut hat, und erst so ein kleiner Indie-Entwickler kommen muss der die Sache ins Rollen bringt.
Zuletzt geändert von Seppel21 am 07.05.2018 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Usul
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von Usul »

casanoffi hat geschrieben: 07.05.2018 15:10Aber gut, ich drücke denen die Daumen - das wäre nämlich ein Präzedenzfall, wie wir ihn uns vermutlich alle wünschen.
Dazu zwei Sachen:

1. Ich empfinde Spiele nicht grundsätzlich als Kunst und habe kein Problem damit, daß sie auch nicht so behandelt werden. Auch habe ich kein Problem mit der "Zensur" im Hinblick auf NS-Symbolik. Das mag jeder so sehen, wie er mag, aber so ganz verallgemeinern sollten wir da nicht.

2. Gesetzt den Fall, daß jetzt die Leute hinter diesem Spiel vor Gericht zeigen, daß ihr Spiel Kunst ist - wer sagt, daß dann generell ALLE Spiele als Kunst aufgefaßt werden? Und wer sagt, daß es eben doch nicht immer wieder vor Gericht geht, wenn irgendjemand klagt, der sich etwa von einem Spiel voller NS-Symbole gestört fühlt? Vielleicht sieht das dieser bekannte Anwalt anders, aber ich habe Zweifel daran, daß es irgendein Urteil geben wird, daß Spiele grundsätzlich erst einmal als Kunst tituliert und daher die Sache mit den NS-Symbolen in Spielen aushebelt. Selbst wenn das geschehen würde - müßte bei entsprechenden Spielen mit einiger Wahrscheinlichkeit dennoch im Einzelfall entschieden werden.

Ne, so einfach kommt mir das nicht vor.
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von Seppel21 »

Usul hat geschrieben: 07.05.2018 15:24 2. Gesetzt den Fall, daß jetzt die Leute hinter diesem Spiel vor Gericht zeigen, daß ihr Spiel Kunst ist - wer sagt, daß dann generell ALLE Spiele als Kunst aufgefaßt werden? Und wer sagt, daß es eben doch nicht immer wieder vor Gericht geht, wenn irgendjemand klagt, der sich etwa von einem Spiel voller NS-Symbole gestört fühlt? Vielleicht sieht das dieser bekannte Anwalt anders, aber ich habe Zweifel daran, daß es irgendein Urteil geben wird, daß Spiele grundsätzlich erst einmal als Kunst tituliert und daher die Sache mit den NS-Symbolen in Spielen aushebelt. Selbst wenn das geschehen würde - müßte bei entsprechenden Spielen mit einiger Wahrscheinlichkeit dennoch im Einzelfall entschieden werden.

Ne, so einfach kommt mir das nicht vor.
Bei Filmen und Fernsehproduktionen geht das doch auch. In allen möglichen Quatschfilmen mit Nazis vom Mond oder Nazi-Zombies können Hakenkreuze problemlos gezeigt werden. Auch in Comedy-Formaten im Fernsehen ist das kein Problem. Da wird auch nicht kleinkariert darauf geschaut ob das einen künstlerischen Wert hat. Und diese Normalität im Umgang ist auch beim Spielemedium wünschenswert. Ach, diese ganze kleinkarierte Definitionsdiskussion ist so furchtbar deutsch.
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Peter__Piper
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von Peter__Piper »

Usul hat geschrieben: 07.05.2018 15:24
casanoffi hat geschrieben: 07.05.2018 15:10Aber gut, ich drücke denen die Daumen - das wäre nämlich ein Präzedenzfall, wie wir ihn uns vermutlich alle wünschen.
Dazu zwei Sachen:

1. Ich empfinde Spiele nicht grundsätzlich als Kunst und habe kein Problem damit, daß sie auch nicht so behandelt werden. Auch habe ich kein Problem mit der "Zensur" im Hinblick auf NS-Symbolik. Das mag jeder so sehen, wie er mag, aber so ganz verallgemeinern sollten wir da nicht.

2. Gesetzt den Fall, daß jetzt die Leute hinter diesem Spiel vor Gericht zeigen, daß ihr Spiel Kunst ist - wer sagt, daß dann generell ALLE Spiele als Kunst aufgefaßt werden? Und wer sagt, daß es eben doch nicht immer wieder vor Gericht geht, wenn irgendjemand klagt, der sich etwa von einem Spiel voller NS-Symbole gestört fühlt? Vielleicht sieht das dieser bekannte Anwalt anders, aber ich habe Zweifel daran, daß es irgendein Urteil geben wird, daß Spiele grundsätzlich erst einmal als Kunst tituliert und daher die Sache mit den NS-Symbolen in Spielen aushebelt. Selbst wenn das geschehen würde - müßte bei entsprechenden Spielen mit einiger Wahrscheinlichkeit dennoch im Einzelfall entschieden werden.

Ne, so einfach kommt mir das nicht vor.
Es muss doch nicht zwangläufig Kunst sein :Kratz:
Funktioniert bei Filmen doch auch so.
Oder hälst du Iron Sky für Kunst ?
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Kajetan
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von Kajetan »

casanoffi hat geschrieben: 07.05.2018 15:10 Wobei ich diese simple Kosten/Nutzen-Abwägung nicht ganz nachvollziehen kann.
Ich schon. Man nimmt dort bewusst in Kauf in Deutschland vielleicht nicht die Verkaufszahlen erreichen zu können, die man mit einer unveränderten Version erzielen könnte. Weil ihnen offenbar das Risiko eines Rohrkrepierers (Prozess verloren + Shitstorm in der Öffentlichkeit) den potentiellen Mehrumsatz nicht wert ist. Dazu ist der deutschsprachige Markt alleine dann doch zu klein.
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James Dean
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Re: Attentat 1942: Gewinner des "Most Amazing Game Awards" bei der A MAZE 2018; problematische Veröffentlichung

Beitrag von James Dean »

Kajetan hat geschrieben: 07.05.2018 15:39
casanoffi hat geschrieben: 07.05.2018 15:10 Wobei ich diese simple Kosten/Nutzen-Abwägung nicht ganz nachvollziehen kann.
Ich schon. Man nimmt dort bewusst in Kauf in Deutschland vielleicht nicht die Verkaufszahlen erreichen zu können, die man mit einer unveränderten Version erzielen könnte. Weil ihnen offenbar das Risiko eines Rohrkrepierers (Prozess verloren + Shitstorm in der Öffentlichkeit) den potentiellen Mehrumsatz nicht wert ist. Dazu ist der deutschsprachige Markt alleine dann doch zu klein.
Wobei gerade langfristig durch eine erfolgreiche Durchsetzung der Hakenkreuzdarstellung viel Kohle gemacht werden könnte, daher würde es sich auch langfristig äußerst rentieren, mal in einen oder zwei Prozesse zu investieren. Ist man nämlich erfolgreich, spart man sich die Arbeit (und das Geld) für die Änderungen am Spiel einerseits und andererseits verkauft man mehr Exemplare (habe in meinem ganzen Leben noch kein Wolfenstein angefasst, weil mir diese Zensur einfach zu blöd war; zu faul für einen illegalen Download war ich aber auch irgendwo).