Plor hat geschrieben:Die "Gamer is dead"-Artikel konnten aber auch nur als Hasswelle interpretiert werden, wenn man beim Lesen nicht über die Überschrift hinausgekommen ist. Im Grunde handelte es sich dabei um - mal mehr, mal weniger clevere - Auseinandersetzung mit dem Begriff des "Gamers", die Ausweitung und Öffnung des Begriffs, die Entwicklung der Videospielszene und die damit verbundene - mal mehr, mal weniger polemisch, zumeist aber negativ beantwortete - Frage, ob die Bezeichnung "Gamer" überhaupt noch zeitgemäß ist.
Die Autoren dieser Artikel waren btw. auch "Gamer" nach traditioneller Definition, und kaum ein Filmliebhaber/Cineast würde heutzutage auf die Idee kommen sich selbst als "Gucker" zu bezeichnen, höchstens vielleicht die Michael-Bay-Fans.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, du hast diese Antworten einstudiert. Vielleicht solltest du dir die Artikel mal genauer ansehen, wenn du sie so verteidigen willst. Insbesondere, wenn du andere einfach mal ohne jede Grundlage angreifst und ihnen Ignoranz gegenüber dem Inhalt vorwirfst. Diese Art von Arroganz kommt onehin nicht gut in Foren an.
Die Dinger waren völlig bescheuert geschrieben, und wenn sie eine andere Intention hatten, dann war sie nicht aus dem Text herauszulesen:
Erstmal, allein das
'Gamers don't have to be your audience' lässt eigentlich wenig Raum zur Interpretation offen, weil es andeutet, das Gamer eben das Publikum sind, anstelle einer kleinen Gruppe.
Zweites ist Gamer ein neutraler Begriff, und die meisten Leute waren eigentlich froh, dass man die negative Konnotation losgeworden ist. Man ändert nicht einfach die landläufige Bedeutung eines Begriffes, weil es den ganzen Sinn von Semantik und Kommunikation zerstört.
Drittens existieren die Gamer nicht, von denen im Gamasutra-Artikel geschrieben wurde. Die dort geschilderten Leute sind einfach eine Ansammlung der hässlichsten Klischees, die man früher allen Spielern vorwarf. Das war keine 'traditionelle Interpretation', sondern abwertende Beleidigungen.
Viertens zitierst du gerne den Artikel von Leigh Alexander, der relativ ausführlich - wenn auch fehlgeleitet - war. Es gab aber etwa ein Duzend Artikel, und der Großteil von ihnen ließen jede Nuance völlig vermissen, das waren Hassartikel ohne jede Argumentation oder Relativierung, die den Begriff Gamer behandelte, als wäre seine Bedeutung völlig offensichtlich.