Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

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johndoe1703458
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von johndoe1703458 »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Man kann an Spectors Aussagen viel kritisieren, von seinem linearen, eindimensionalen und offenbar fixe Stadien durchlaufenden Fortschritts-Verständnis bis zur Heiligsprechung des klassischen Gameplays als nahezu ausschließlicher Entwicklungs-Motor des ganzen (komplexen) Mediums. Finde ich alles berechtigt. Dieses ewige Rumgereite auf seinen provokanten Spitzen ist dabei aber am wenigsten ergiebig. Sondern ermüdend.
Ersteres wurde kritisiert zu Beginn. Von zahlreichen Diskutanten.
Letzteres sollte man denoch nicht wortlos unter den Tisch fallen lassen. Das ist eine Art, die ich absolut verabscheue und mit der ich insbesondere - wie schon erwähnt - Politiker wie Horst Seehofer assoziiere. Vor allem aufgrund der hiesigen Lage.

Dass es letztlich so aufgebauscht wurde, lag an Kajetans Unwillen die Kritk an Spector abperlen zu lassen. Er kann meinetwegen seine Meinung über interaktive Filme verteidigen, aber die fortwährenden Ausflüchte haben das Ganze noch einmal in eine ganz andere Dimension gehievt. Ermüdend ist es in der Tat.

Es ging mitnichten ausschließlich um diese Aussage.
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Alter Sack
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Alter Sack »

Kajetan hat geschrieben:
Alter Sack hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben:Ganz ehrlich ... und jetzt werde ich mal provokant: Du und Usul und der AlteSack ... nehmt mal den Stock aus Eurem Arsch!
... aha ... starker Abschluss der Argumentationskette ... sehr Aussagekräftig ... Spector-Niveau ...
Nee, stimmd gar net. Du bis auch dooof. So!!!!

:lol:

Ok, genug davon. Verzeih bitte. Ich hab ja nix gegen Dich als Person oder Forenmitglied :)
Du stehst hier halt auf dem Schlauch, Usul nervt hin und wieder. Sonst ist ja nix schlimmes passiert.
Ok. Alles gut.

Ich werde auch nur einmal noch kurz was schreiben. Ich denke nicht das ich auf dem Schlauch stehe sondern es in "Teilen" anders sehe als er. Unabhängig von diesem einen Satz (auf den ich jetzt gar nicht eingehen werde).
Ich habe absolut nichts gegen eine Erforschung oder Einbindung weiterer Interaktionen, im Gegenteil. Ich sehe aber auch diese filmischen Aspekte als weiteres oder zusätzliches oder anderes legitimes Mittel an und empfinde dieses nicht als Stillstand sondern als weiters Mittel. Ich trenne auch nicht wie er es wohl tut so stark zwischen Film und Spiel. Es gibt heutzutage die Möglichkeit dort Schnittstellen zu erzeugen und das finde ich gut und interessant und ich verdamme das nicht. Gerade die von ihm aufgeführte Positv/Negativ-Liste ist sehr diskussionswürdig was seine "High Expression" angeht. Deshalb meine Meinung in allen Posts vorher. Er denkt mir da zu eindimensional.
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ey3
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von ey3 »

an_druid hat geschrieben:
ey3 hat geschrieben:das problem wird wohl sein das ein spiel, wie warren specter es sich vorstellt nur dann möglich ist wenn es eine derart ausgereifte ki gibt das es bald gruselig wäre, und wenn das irgendwann so weit ist das ich in diesem spiel MEINE geschichte spiele würde ich dort warscheinlich auch vorm bildschirm sitzen und Videospiele spielen :wink:
Schau dir Mal DeepMind an. Alles schon auf dem weg. Eig War die Aussage mehr Interaktionsmöglichkeiten in Games zuzulassen/einzubauen so z.B das der eine Erfahrung mach die z.B nicht unbedingt vorgesehen war.
Sehr interessant, hab gerade gesehen wie dieser computer breakout gespielt hat, das war auch mein erstes eigenes spiel, naja, eigenlich hiess es crystball und die konsole hiess supervision. Ich denke so blöd das vielleicht klingt, hätte warren auch animal crossing, nintendogs oder tomodachi life nennen sollen, bitte kauft diesem herren mal einen 3ds. auch wenn die interaktionsmöglichkeiten dort sehr limitiert sind snd all diese spiele ein weg in diese richtung und wenn ich mir mal so die ersten infos zu no mans' sky anschaue in der ein ganzes universum prozedural generiert wird könnten wir da an der schwelle von was ganz grossem stehen...
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Prof_Dr_Faust hat geschrieben:
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Man kann an Spectors Aussagen viel kritisieren, von seinem linearen, eindimensionalen und offenbar fixe Stadien durchlaufenden Fortschritts-Verständnis bis zur Heiligsprechung des klassischen Gameplays als nahezu ausschließlicher Entwicklungs-Motor des ganzen (komplexen) Mediums. Finde ich alles berechtigt. Dieses ewige Rumgereite auf seinen provokanten Spitzen ist dabei aber am wenigsten ergiebig. Sondern ermüdend.
Ersteres wurde kritisiert zu Beginn. Von zahlreichen Diskutanten.
Letzteres sollte man denoch nicht wortlos unter den Tisch fallen lassen. Das ist eine Art, die ich absolut verabscheue und mit der ich insbesondere - wie schon erwähnt - Politiker wie Horst Seehofer assoziiere. Vor allem aufgrund der hiesigen Lage.
Boah krass. Ein Seehofer-Spector-Vergleich.

Das ist mir zu heavy. Ich...äh..muss weg (da hinter dir, ein dreiköpfiger Affe!!!).

:Häschen: :Häschen: :Häschen:
johndoe1703458
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von johndoe1703458 »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
Boah krass. Ein Seehofer-Spector-Vergleich.

Das ist mir zu heavy. Ich...äh..muss weg (da hinter dir, ein dreiköpfiger Affe!!!).

:Häschen: :Häschen: :Häschen:
Ich habe zwar nur auf die "provokanten Spitzen" hingewiesen und die daraus folgende Assoziation, aber gut:
Ja, ich habe Seehofer mit Spector verglichen. Red' dir das nur ein.
Alter Sack hat geschrieben:Deshalb meine Meinung in allen Posts vorher. Er denkt mir da zu eindimensional.
...und altmodisch. Wenn schon, denn schon. :wink:
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Prof_Dr_Faust hat geschrieben:
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
Boah krass. Ein Seehofer-Spector-Vergleich.

Das ist mir zu heavy. Ich...äh..muss weg (da hinter dir, ein dreiköpfiger Affe!!!).

:Häschen: :Häschen: :Häschen:
Ich habe zwar nur auf die "provokanten Spitzen" hingewiesen und die daraus folgende Assoziation, aber gut:
Ja, ich habe Seehofer mit Spector verglichen. Red' dir das nur ein.
Gut, dann eine spontane Spector-Seehofer-Assoziation. Mögen ja beide albernes Silberrücken-Gehabe zeigen, geschenkt. Dennoch sind die Kontexte und Tragweiten
Spoiler
Show
a: Spector zieht auf einer Spielemesse seine Entwickler-Kollegen etwas flapsig auf und b: Bayerischer Oberhorst fischt fröhlich den rechten Rand ab und haut seine „provokanten Spitzen“ mitten in die Diskussion rund um die Verwaltung von Millionen Menschenschicksalen
derart berührungsfrei, dass mir auch eine bloße Assoziation schwer fällt. Aber gut, kannst du nicht ändern, wenn dir sowas Verrücktes durch den Kopf schießt. Nun lass uns das bitte schnellstens beenden, so ziemlich das Letzte, was dieser ohnehin arme Thread verdient hat, ist nun ausgerechnet noch der olle Seehofer. *schüttel, schauder*
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Skabus
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Skabus »

Alter Sack hat geschrieben:Ließ meine Posts und du wirst feststellen das ich nicht gesagt hab das filmische Spiele modern sind sondern ich hab gesagt Spector ist altmodisch und eindimensional. Achso und arrogant und großkotzig.

Und wenn du meine Posts liest wirst du es sehen warum ich das gesagt hab.
Ich kann verstehen, das du ihn arogant und großkotzig findest. Seine Aussage ist ja auch ziemlich polarisierend(auch wenn ich denke, dass das Absicht ist).

Ich versteh aber immernoch nicht, warum du ihn "in seiner Zeit stecken geblieben" findest? Er hat sich die moderne Spielelandschaft angesehen und für sich resumiert, dass er den Trend zu fast ausschließlich filmischen Videospielen bedenklich findet. Dem stimme ich persönlich absolut zu. Ich persönlich sage aber nicht z.B. zu David Cage: "Verschwinde aus meinem Medium", sondern ich achte David Cage für seine Vision von Computerspielen, auch wenn ich sie nicht ganz verstehe. Denn aus meiner Sicht ist der Mehrwert im Medium "Computerspiel" nahezu null. Für ein paar QTE-Situationen, in denen der Spieler tatsächlich aktiv wird, macht man einen gigantischen Aufwand, der das Ergebnis aus meiner Sicht nicht rechtfertigt. Ich fühle mich den Protagonisten in keinster Weise näher, nur weil ich ab und zu einen Knopf drücken darf. Letzendlich ist Evan Mars oder Jodie für mich persönlich eben "nur" ein Protagonist einer linearen Geschichte und das macht für mich absolut keinen Unterschied zum Film. Noch kurioser wird es dann, wenn Cage die Nähe zum Film-Business sucht und auch seine Spiel z.T. auf Film-Festivals zeigt, dann stellt sich tatsächlich die Frage: Warum will er Teil der Spielebranche sein, wenn er doch viel lieber mit Menschen aus der Filmbrache zu tun hat? Dann würde doch ein Animationsfilm immernoch eher Sinn machen, als ein Spiel mit oberflächlicher Spielmechanik. Aber sei es drum. Cage ist ein Einzelfall und so oder so berreichern seine "Spiele" die Branche, somit hab ich im Kern kein Problem mit solcher Art Spiele.

Was ich hingegen sehr bedenklich finde, ist dass dieser Trend zu flächendeckend, zu weitläufig ist. Er berührt zuviele Aspekte der AAA-Branche und da bin ich dann wieder ganz bei Warren Spector, der sagt, dass wir uns so nicht weiterentwickeln. Das lässt sich auch ganz einfach objektiv erfassen: Videospiele sind ein technisch getriebenes Medium. Bücher z.B. sind ein "technologieloses" Medium. Es wächst nicht mit dem technologischen Fortschritt, zumindest verändert technischer Fortschritt nicht die inhaltliche Qualität. Maximal Drucktechniken und Sprache ändern sich. Filme hingegen sind zwar technologiegetrieben, aber eben hauptsächlich auf das visuelle Element beschränkt. Videospiele wiederrum profitieren von jeglicher technologischer Entwicklung auf dem Bereich der Digitaltechnik. Da kann man jeden Teilaspekt nehmen, jede noch so kleine Datenbank-Entwicklung, alles hat direkt oder indirekt positiven Einfluss auf die Spielebranche. Wenn große Entwickler aber nun ebenso wie im Film-Bereich nur noch visuelle Technologie aufgreifen und weiterentwicklen, dann bringt es das Medium insgesamt nicht weiter. Weil andere Aspekte des Mediums absolut brachliegen bleiben. Vor allem Dinge die "Künstliche Intelligenz" hat man seit Jahren nicht mehr angefasst. Zum Glück gibt es Menschen wie Chris Crawford, der sich mit soetwas noch beschäftigt(http://www.siboot.org/) und ein paar wenige andere Pioniere, die überhaupt den Willen zeigen hier entscheidende Vorarbeit zu leisten um Grundlagen zu schaffen, die das Medium weiterentwickeln würden.

Man sollte nicht den Fehler machen, aus dieser Diskussion wieder so eine sehr einfache Diskussion "Film vs. Spiel" zu machen. Auch wenn filmische Spiele ihre Daseinsberechtigung haben, so sind sie eben nur ein einziger, kleiner Teilaspekt des Mediums. Wenn die Fixierung zu stark ist und stärker wird, dann bringt es das Medium insgesamt nicht weiter, weil große Studios dann hauptsächlich über Jahre mit visuell herausragenden, aber inhaltlich schwachen Titeln beschäftigt sind. Ich würde sagen die Mischung macht es und die ist aktuell (zumindest im AAA-Bereich) nicht sonderlich gut ausbalanciert.

Was mich letzendlich nur zu dem Schluss bringen kann, dass Warren Spector, hier absolut zeitgemäß und aktuell die Probleme der Branche erkannt hat und somit nicht einfach nur die typische "Damals war alles besser"-Nummer abzieht, wie einige hier behauptet haben.

MfG Ska
monsterfrag
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von monsterfrag »

Ich denke, der gute Warren ist ein wenig in der Vergangenheit stecken geblieben und ist verbittert auf seine alten Tage. Nichts hat mehr Optionen und Vielfalt in die Spielewelt gebracht als flächendeckendes Breitbandinternet. Jedes noch so kleine neue Element von onlinefähigen Mulitplayerspiele erweitert die Möglichkeiten der Interaktion eines Spielers exponentiell. Dass dies nun nicht auf Singleplayerspiele übertragbar ist, ist mir bewusst, aber da sind meiner Meinung nach auch einfach Grenzen gesetzt (die in der sozialen Natur des menschlichen Wesens begründet liegen). Somit ist das Argument stagnierender spielerischer Möglichkeiten zur Interaktion für mich völlig hinfällig. Singleplayerspiele sind daher in Ihrer Natur schon begrenzt und somit eine Entwicklung in Richtung cineastischer Erlebnisse für mich persönlich mehr als nachvollziehbar und logisch (und begrüßenswert) :).
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sphinx2k
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von sphinx2k »

Skabus hat geschrieben:
Guter Text
Ich finde das trifft es ganz gut.
monsterfrag hat geschrieben:Somit ist das Argument stagnierender spielerischer Möglichkeiten zur Interaktion für mich völlig hinfällig. Singleplayerspiele sind daher in Ihrer Natur schon begrenzt und somit eine Entwicklung in Richtung cineastischer Erlebnisse für mich persönlich mehr als nachvollziehbar und logisch (und begrüßenswert) :).
Einerseits klar das andere Menschen weit aus mehr Taktische Finesse bringen können als ein KI.
Daraus dann aber den Schluss zu ziehen, das man ein Singelplayer Spiel nicht mehr verbessern kann. Und der einzige weg ist, sich weiter vom Spiel weg in Richtung Film zu bewegen der einzig Sinnvolle ist?
Gerade ein Singelplayer Spiel (auch Coop) muss überhaupt keine Grenzen haben, anders als im Multiplayer wo die grenze die Balance zwischen den Spielern ist. Eine KI muss nicht nach den Regeln der Spieler spielen.
Eine Story muss nicht nur aus einem gescripteten Weg bestehen sondern kann von diesem Pfad abweichen je nachdem was der Spieler tut. Kurzum ein Spiel kann so viel mehr sein als ein Film wenn man es lässt.
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Alter Sack
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Alter Sack »

@Skabus:

Weil wenn man seine Aussagen so liest er im Gegensatz zu dir das nicht akzeptieren kann sondern das er es wohl akzeptieren muss. Und es hört sich so an als wolle er die Zeit am liebsten zurückdrehen. Deshalb in seiner Zeit stecken geblieben.

Ich gebe dir Recht in deiner sehr guten Ausführung deines Standpunktes das es wohl im Moment etwas zu flächendeckend ist.
Aber gerade was David Cage oder besser gesagt was Quantic Dream angeht ist das doch ganz bewusst so. Die wollen genau mit dieser Schnittstelle experimentieren. Das ist doch genau das Ding. Und jeder der Heavy Rain gespielt hat oder von mir aus auch erlebt hat weiß doch was damit gemeint ist.
Genau wie bei Uncharted. Die haben das Topbeispiel hingelegt wie ich ein Actionspiel mit Elementen aus der Filmindustrie so hinbekomme das es für einen Spieler den gleichen Effekt hat als wäre er Teil eines Actionfilms. Von vorne bis hinten schaffen sie es (gerade im zweiten Teil) den flow so hoch zu halten durch die Regie, wechselnde Settings, fortlaufende Story, ... das der Spieler nicht zur Ruhe kommt und dadurch immer weiter hineingezogen wird.
Anstatt jetzt rumzujammern wie Spector sollte er mal sagen "Wow ... da gibt es eine weiter Möglichkeit in der Spieleindustrie ... wie machen die das und wie kann ich das entweder umsetzen das ich das mit Interaktionen auch hinbekomme oder wie kann ich die Elemente variieren um einen noch besseren Effekt hinzubekommen ..."

Nein was macht er. Er stellt ne ziemlich blöde Liste auf und sagt durch die Blume das ist alles Müll und ihr müsst es so machen wie bei die Sims oder wie bei mir mit Deus Ex (oder besser gesagt dem Nachfolger meines großen Werkes).
Deshalb sage ich er ist steckengeblieben. Er will das die Veränderungen verschwinden.

Wobei ich gerade Deus Ex HR in seiner Liste als eines der Topspiele für "High Expression" ziemlich fragwürdig finde. Mir hat das Spiel echt Spass gemacht aber ich überlege schon die ganze Zeit durch welche ihrer "Interaktionen" sie mich näher an die Handlung bzw. den Charakter geführt haben. Das ist genauso wenig "meine" Story wie bei Uncharted. Es ist mir auch nicht besonders in Erinnerung geblieben. Wenn ich ne spontane Liste der Top 20 Spiele auflisten müsste wäre es wohl nicht dabei weil es keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Es war echt gut aber nichts besonderes.
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sphinx2k
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von sphinx2k »

Alter Sack hat geschrieben: Nein was macht er. Er stellt ne ziemlich blöde Liste auf und sagt durch die Blume das ist alles Müll und ihr müsst es so machen wie bei die Sims oder wie bei mir mit Deus Ex (oder besser gesagt dem Nachfolger meines großen Werkes).
Deshalb sage ich er ist steckengeblieben. Er will das die Veränderungen verschwinden.
Wo ist das mit dem Müll?
Warren Spector hat geschrieben:“It’s not that games like this are bad, but they limit your ability to interact with the game world, so the story can unfold the way the storyteller wants it to unfold.”
"Ich liebe The Walking Dead, aber die Entscheidungen, die man trifft, sind zwangsläufige Entscheidungen...aber sie richten sich nach dem Designer, nicht nach dem Spieler.
“Heavy Rain is an amazing experience. They can tell great stories; better than I can tell in my life as a game developer.
Aber sie erzählen eben nur eine vom Designer vorgegebene Story anstelle sich die Interaktivität welche Spiele ermöglichen zu nutzte zu machen, daran richtet sich die Kritik.

Ein Deus Ex kann man viele mal durchspielen und jedes mal noch was neues entdecken. Eine andere Story Wendung erleben,... Auch bei Human Revolution gibt es viele Möglichkeiten wie sich die Story entwickeln kann. Allein der erste Level hat mind. 3 (mir bekannte) Möglichkeiten wie es ausgeht. Und dann hab ich schon das Gefühl Spiel ist so weil Ich die Entscheidung so getroffen habe.
Die Sache ist die das ist nichts neues mehr, weil die Entwicklung in dieser Richtung stehen geblieben ist seit vielen Jahren. Es wird Zeit darauf mal aufzubauen und mehr aus Spielen zu machen.
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3nfant 7errible
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von 3nfant 7errible »

Alter Sack hat geschrieben: Weil wenn man seine Aussagen so liest er im Gegensatz zu dir das nicht akzeptieren kann sondern das er es wohl akzeptieren muss. Und es hört sich so an als wolle er die Zeit am liebsten zurückdrehen. Deshalb in seiner Zeit stecken geblieben.
Moment... das ergibt so auch keinen Sinn, weil das hier nichts mit der Zeit zu tun hat. Ich bin in Kung Fu Master von links nach rechts gelaufen und ab und zu mal ne Treppe rauf, in Double Dragon und Golden Axe hab ich mich ziemlich linear durchgeprügelt, in R-Type, Uridium und Co durchgeballert, in Rick Dangerous musste ich ebenfalls von A nach B und auf dem Weg Fallen und Gegnern ausweichen, etc etc..... und keine Knalltüte hätte jemals gesagt, dass das keine richtigen Videospiele wären. 8O

Spiele wie Max Payne oder Portal liebt so gut wie jeder, der es gespielt hat, wobei das Drumherum mit den Charakteren/Story/Inszenierung usw einen grossen Teil des Charmes und der Unterhaltung ausgemacht und schliesslich zur Popularität der Titel beigetragen hat.

Ich bin mir nichtmal sicher, ob Spectors Aussage insgesamt Dummquatsch ist, oder ob er einfach nur furchtbar schlechte Beispiele gewählt hat. Hätte er die junge Gattung des Wander-Simulators genannt, hätte das vielleicht noch etwas mehr Sinn ergeben, weil die glänzen wirklich durch minimale Interaktivität auf ganzer Linie. Es ist auch keinerlei Geschicklichkeit, Präzision, Schnelligkeit, Antizipation, Strategie oder sonstwas gefordert. Es gibt nichts was einer Passivität näher käme.

Auch die Unterschiede zwischen seinen Negativ<->Positiv-Beispielen bezüglich fest vorgegebene und (angeblich) eigene Geschichte sind eigentlich so minimal, dass es sich überhaupt nicht lohnt deshalb einen Vortrag zu halten. Selbstverständlich bin ich in Deus Ex HR Adam fucking Jensen, in Dishonored bin ich - auch wenn er kein Wort sagt und man ihn kaum sieht - sowas von Corvo Attano. Es ist seine Geschichte, nicht im geringsten meine. Genauso wie ich eben auch Nathan Drake oder Ethan Mars bin.
Die Spiele, in denen man einigermassen seine eigene Geschichte erzählen kann, sind 4X Strategie oder vielleicht noch das ein oder andere RPG, in dem man seinen eigenen Charakter erstellen kann. Aber selbst da schrumpft die Freiheit je höher man den Schwierigkeitsgrad dreht, weil man zu Effizienz gezwungen wird, wodurch sich die Spielwege der meisten Spieler wieder angleichen.

Im Endeffekt ist sowieso immer alles vom Entwickler vorgegeben und man kann nur innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens handeln. Dieser kann natürlich etwas enger oder etwas weiter gefasst sein, das macht das eine oder andere aber nicht zwangsläufig besser oder schlechter. Da spielen noch ganz andere, viel wesentlichere Dinge mit rein, und nicht zuletzt entscheidet auch der pers. Geschmack des Spielers. Dass es so viele unterschiedliche Konzepte gibt und man dadurch so viel Abwechslung hat, ist sowieso das beste. Und imo ist diese Art der Vielfalt auch mehr wert als wenn es nur ein Konzept gäbe. Sandbox-artige Spiele mögen so mit die grösste Freiheit bieten, wäre aber für mich zum Davonlaufen, wenn es nur noch das gäbe. Das artet irgendwann immer in zusammenhanglosen Mini-Games und Fleissarbeit aus, wobei auch jegliche Story leidet.
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Kajetan
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Kajetan »

Scipione hat geschrieben:Dass es so viele unterschiedliche Konzepte gibt und man dadurch so viel Abwechslung hat, ist sowieso das beste.
Gar keine Frage, denn das steht ja auch gar nicht zur Debatte. Spector redet hier nämlich nicht davon, dass es nur noch eine ganz bestimmte Art/Genre von Spiel geben soll, sondern ihn regt es auf, wenn Entwickler sich zu sehr auf passive, filmische Erzähl- und Stilmittel verlassen, anstatt das interaktive Medium Videospiel besser zu nutzen.

Von daher passen seine Beispiele schon, weil es ihm ja nicht explizit um Sandbox oder Linearität geht, sondern um die Art und Weise, wie z.B. in Heavy Rain oder Uncharted seiner Meinung nach das Hauptcharakteristikum des Videospieles, die Interaktivität nicht ausreichend genug genutzt wird, die Entwickler sich zu sehr auf etablierte Erzählmittel aus anderen Bereichen verlassen.

Genannt hat er diese Spiele, weil sie zum einen sehr bekannt sind und gerade bei Heavy Rain der Herr Cage sich ja ziemlich einen darauf einbildet, was für ein tolles Gameplay er hier geschaffen hat. Dass seine Spiele aussergewöhnlich genug sind, um ihm ein Platz im Museum zu sichern, steht dabei nicht zur Debatte und Cage ist kein bloßer Filmregisseur, sondern er hat durch "Dialogauswahl unter Zeitdruck" in Fahrenheit ein faszinierendes, interessantes Gameplay-Feature geschaffen. Das Problem, dass Spector mit Spielen wie denen von Cage aber hat ... die Rolle, die der Spieler darin einnimmt, ist ihm viel zu passiv.

Meiner (!) Meinung nach hat Cage leider nach interessanten Ansätzen in Fahrenheit die Lust an einer Weiterentwicklung seiner Ideen verloren und bollert aus rein kommerziellen Gründen halt nur noch hochglanzpolierte, dezent interaktive Filme raus, die ich teilweise sogar für einen Rückschritt gegenüber Fahrenheit halte.
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Alter Sack
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Alter Sack »

Kajetan hat geschrieben:
Scipione hat geschrieben:Dass es so viele unterschiedliche Konzepte gibt und man dadurch so viel Abwechslung hat, ist sowieso das beste.
Gar keine Frage, denn das steht ja auch gar nicht zur Debatte. Spector redet hier nämlich nicht davon, dass es nur noch eine ganz bestimmte Art/Genre von Spiel geben soll, sondern ihn regt es auf, wenn Entwickler sich zu sehr auf passive, filmische Erzähl- und Stilmittel verlassen, anstatt das interaktive Medium Videospiel besser zu nutzen.

Von daher passen seine Beispiele schon, weil es ihm ja nicht explizit um Sandbox oder Linearität geht, sondern um die Art und Weise, wie z.B. in Heavy Rain oder Uncharted seiner Meinung nach das Hauptcharakteristikum des Videospieles, die Interaktivität nicht ausreichend genug genutzt wird, die Entwickler sich zu sehr auf etablierte Erzählmittel aus anderen Bereichen verlassen.

Genannt hat er diese Spiele, weil sie zum einen sehr bekannt sind und gerade bei Heavy Rain der Herr Cage sich ja ziemlich einen darauf einbildet, was für ein tolles Gameplay er hier geschaffen hat. Dass seine Spiele aussergewöhnlich genug sind, um ihm ein Platz im Museum zu sichern, steht dabei nicht zur Debatte und Cage ist kein bloßer Filmregisseur, sondern er hat durch "Dialogauswahl unter Zeitdruck" in Fahrenheit ein faszinierendes, interessantes Gameplay-Feature geschaffen. Das Problem, dass Spector mit Spielen wie denen von Cage aber hat ... die Rolle, die der Spieler darin einnimmt, ist ihm viel zu passiv.

Meiner (!) Meinung nach hat Cage leider nach interessanten Ansätzen in Fahrenheit die Lust an einer Weiterentwicklung seiner Ideen verloren und bollert aus rein kommerziellen Gründen halt nur noch hochglanzpolierte, dezent interaktive Filme raus, die ich teilweise sogar für einen Rückschritt gegenüber Fahrenheit halte.

Da bleibt die Frage ob sie sich darauf verlassen oder es bewusst einsetzen (ich vermute mal du hast weder Uncharted noch Heavy Rain gespielt). Ich bin der Meinung das sie es bewusst einsetzen und damit bewusst eine Schnittmenge zwischen Film und Spiel bilden. Und das machen beide extrem gut. Das dies heute teilweise zu inflationär eingesetzt wird da geb ich Skabus ja recht.
Aber er kritisiert die Ente das sie schwimmen kann obwohl sie ein Vogel ist. Als Vogel hat man gefälligst zu fliegen.
johndoe1703458
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von johndoe1703458 »

Alter Sack hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben:
Scipione hat geschrieben:Dass es so viele unterschiedliche Konzepte gibt und man dadurch so viel Abwechslung hat, ist sowieso das beste.
Gar keine Frage, denn das steht ja auch gar nicht zur Debatte. Spector redet hier nämlich nicht davon, dass es nur noch eine ganz bestimmte Art/Genre von Spiel geben soll, sondern ihn regt es auf, wenn Entwickler sich zu sehr auf passive, filmische Erzähl- und Stilmittel verlassen, anstatt das interaktive Medium Videospiel besser zu nutzen.

Von daher passen seine Beispiele schon, weil es ihm ja nicht explizit um Sandbox oder Linearität geht, sondern um die Art und Weise, wie z.B. in Heavy Rain oder Uncharted seiner Meinung nach das Hauptcharakteristikum des Videospieles, die Interaktivität nicht ausreichend genug genutzt wird, die Entwickler sich zu sehr auf etablierte Erzählmittel aus anderen Bereichen verlassen.

Genannt hat er diese Spiele, weil sie zum einen sehr bekannt sind und gerade bei Heavy Rain der Herr Cage sich ja ziemlich einen darauf einbildet, was für ein tolles Gameplay er hier geschaffen hat. Dass seine Spiele aussergewöhnlich genug sind, um ihm ein Platz im Museum zu sichern, steht dabei nicht zur Debatte und Cage ist kein bloßer Filmregisseur, sondern er hat durch "Dialogauswahl unter Zeitdruck" in Fahrenheit ein faszinierendes, interessantes Gameplay-Feature geschaffen. Das Problem, dass Spector mit Spielen wie denen von Cage aber hat ... die Rolle, die der Spieler darin einnimmt, ist ihm viel zu passiv.

Meiner (!) Meinung nach hat Cage leider nach interessanten Ansätzen in Fahrenheit die Lust an einer Weiterentwicklung seiner Ideen verloren und bollert aus rein kommerziellen Gründen halt nur noch hochglanzpolierte, dezent interaktive Filme raus, die ich teilweise sogar für einen Rückschritt gegenüber Fahrenheit halte.

Da bleibt die Frage ob sie sich darauf verlassen oder es bewusst einsetzen (ich vermute mal du hast weder Uncharted noch Heavy Rain gespielt). Ich bin der Meinung das sie es bewusst einsetzen und damit bewusst eine Schnittmenge zwischen Film und Spiel bilden. Und das machen beide extrem gut. Das dies heute teilweise zu inflationär eingesetzt wird da geb ich Skabus ja recht.
Aber er kritisiert die Ente das sie schwimmen kann obwohl sie ein Vogel ist. Als Vogel hat man gefälligst zu fliegen.
Guter Punkt, der insbesondere die Frage aufwirft, weshalb er ausgerechnet die extremen Beispiele nennt. Quantic Dream entwickelt eben diese Art von Spiel und sie bietet eine andere Art von Interaktion - nichtsdestotrotz ist es als interaktiv einzustufen(!).
Wäre es nicht wesentlich sinnvoller Spiele zu addressieren, die sich eher auf seinem präferierten Pfad bewegen, aber dennoch subjektive Fehlentscheidungen im Gamedesign haben?
Das wäre konsequenter in der Kritik und zudem könnte er gar Verbesserungen vorschlagen. Stattdessen sucht er sich Spiele, die von vornherein etwas anderes darstellen.

Demnach betrachtet er diese - interaktiver Film als Genre - als das Übel bzw. - weniger dämonisch ausgedrückt - als den Grund für die filmischeren Spiele im Allgemeinen.