ZappZarapp69 hat geschrieben: ↑14.06.2018 15:36
abcde12345 hat geschrieben: ↑14.06.2018 15:11
ZappZarapp69 hat geschrieben: ↑14.06.2018 13:00
Auf der ganzen Welt müssen Frauen immer noch um ihre Rechte kümmern.
Nein. Frauen und Maenner sind [Edit:
in Deutschland] vor dem Gesetz gleichberechtigt.
2018: Frauen dürfen nach einer Volksabstimmung in Irland endlich selbst über ihren Körper entscheiden und z. B. nach einem Missbrauch ein Kind abtreiben... Irland!
Ja, du sagtest "auf der ganzen Welt". Wenn es irgendwo auf der Welt also nicht so ist, ist die Aussage nicht korrekt. Das ist nicht korinthenkackerisch gemeint, es ist wichtig seine Worte genau und mit Bedacht zu wählen, denn wenn man über etwas diskutiert, muss gegeben sein, daß alle Parteien über dasselbe sprechen.
ZappZarapp69 hat geschrieben: ↑14.06.2018 15:36
Wir fangen jetzt nicht von Ländern an, in denen Mädchen mit 12 verheiratet werden und mit 14 die ersten Kinder bekommen. Ich weiß, andere Länder, andere Sitten, aber Menschenrecht schließt auch mit ein, dass man selbst über sein Leben entscheiden darf.
Zu Irland: Ja, Menschenrecht schließt mit ein, über die (un)versehrtheit seines Körpers zu entscheiden. Aber man entscheidet auch über ein anderes Leben, nämlich das Ungeborene. Und da kommt bei vielen die Frage auf, ob man das denn darf. Ich tue hier keine Meinung kund, ich zeige die Nuancen und Schwierigkeiten auf. Dann kommt man nämlich zu der Frage, welches Leben ist schützenswerter, was ist überhaupt Leben, wann ist man mündig, etc etc.
Du möchtest mir doch nicht erzählen, daß du die Volksabstimmung in Irland so beschränkt betrachten und lediglich auf das Thema "Frauenrechte/Unterdrückung" runterbrechen willst, oder? Es geht da um mehr und um anderes als das eine Thema "die Rechte der Frauen". Des Weiteren gilt es zu beachten, daß sich die Gesellschaft verändert und somit die Gesetze sich erst noch ändern müssen, um sich der Zeit anzupassen.
ZappZarapp69 hat geschrieben: ↑14.06.2018 15:36
ZappZarapp69 hat geschrieben: ↑14.06.2018 13:00
Selbst bei uns erhalten Frauen immer noch nicht den gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Warum?
Ich nehme die Aussage mal fuer bare Muenze, ohne nach Beweisen fuer diese Behauptung zu fragen. Die Frage impliziert, dass der Lohn eines Individuums bestimmt wird durch die Art und Menge der Arbeit ("gleiche Arbeit"), die es verrichtet. Die Annahme zweifel ich an. Ich denke da spielen auch noch zig Faktoren wie Vorbildung, Verhandlungsgeschick oder Berufsdauer mit rein.
Ich verstehe, die sind halt einfach zu blöd geschickt zu verhandeln und selbst schuld?
https://de.statista.com/statistik/daten ... -maennern/
Männer sind halt einfach die besseren und bekommen daher mehr, oder?
Natürlich gehe ich von gleicher Eignung und gleichem Können/Erfahrung aus. Natürlich wird eine 20-jährige Berufseinsteigerin weniger verdienen, als ein 40-jähriger Senior. Aber zwei 20-jährigen Berufseinsteiger oder zwei 40-jährige Seniors sollten unabhängig vom Geschlecht annähernd gleich viel verdienen bei gleicher Eignung und nicht, wie nachweisbar,
5,5% weniger, nur weil sie eine Frau sind;
https://www.zeit.de/karriere/2016-03/ge ... ede-studie
Ich sage nicht, daß Frauen zu blöd/ungeschickt/wasauchimmer sind. Ich konstatiere, daß es mehr Gründe für den Lohnunterschied zwischen Mann und Frau gibt, als nur das Geschlecht. Für diese Unterschiede muss man im Vorhinein korrigieren.
Bei deiner ersten Quelle kann ich nicht kontrollieren, ob die Zahlen bereinigt wurden, bei deiner 2. Quelle (5,5%) steht dies dabei.
Hier begehst du einen kausalen Fehlschluss, ignorierst gar, was dort steht.
In deinem Artikel steht, Zitat: "Aber selbst wenn man sich die bereinigte Lohnlücke ansieht [...]. Im Schnitt bekommen Frauen hierzulande 5,5 Prozent weniger Gehalt, ohne dass sich dieser Unterschied zu den Männergehältern erklären ließe."
Der springende Punkt ist dabei: Die Lücke lässt sich nicht erklären. Das heißt, es wurde eine multivariate Analyse ausgeführt, die
keinen signifikanten, kausalen Effekt von Diskriminierung auf Lohn findet. Es gibt den Unterschied zwischen Mann und Frau, ja, da stimme ich dir auch zu. Aber die
Ursache ist nicht Diskriminierung von Frauen. Die Ursache wird aus einer ganzen Palette von Gründen bestehen, darunter die bereits besprochenen und bereinigten Effekte, aber eben auch noch mehr derer wir uns noch nicht bewusst sind. Aus deiner Quelle geht jedenfalls hervor, daß Diskriminierung von Männer oder Frauen kein Grund für den GPG ist.
ZappZarapp69 hat geschrieben: ↑14.06.2018 15:36
ZappZarapp69 hat geschrieben: ↑14.06.2018 13:00
Frauen haben immer noch stark mit Vorurteilen zu kämpfen. Warum?
Haben sie das? Nachweis?
Den Nachweis hast Du gerade selbst erbracht.
Ich wüsste nicht, wie. Aber von meiner persönlichen Schuld mal abgesehen:
Ja, ich glaube, daß Frauen mit Vorurteilen zu kämpfen haben. So wie Männer. Und wenn man sich andere Kategorien nimmt, wie ethnische Herkunft oder Hautfarbe, dann wird jede Unterkategorie dieser Faktoren in den richtigen Umständen mit Vorurteilen zu kämpfen haben.
ZappZarapp69 hat geschrieben: ↑14.06.2018 15:36
Weil jemand die Frauenrechte/behandlung-Diskussion kritisiert, hat er also inhaerent eine diskriminierende Haltung gegenueber Frauen?
Das ist eine interessante Frage, die ich aus dem Bauch heraus nicht beantworten kann. Gefühlt leichte Tendenz in Richtung "Ja", denn wer eine Diskussion per se ablehnt, hat oft Angst davor, was als Ergebnis rauskommen könnte.
Ich kann und mag über die Gründe, warum jemand eine Diskussion vermeidet, nicht beurteilen. Ich denke, es gibt einen Unterschied zwischen einer Diskussion und ihrem Objekt. Ich bin überzeugt davon, daß man eine Diskussion kritisieren kann, ohne dabei das Objekt der Diskussion abzuwerten. Wenn eine Diskussion zum Beispiel im Kreis verläuft oder bestimmte Parteien sich nur ankeifen. Dann ist die Diskussion unnötig, damit wird das Objekt der Diskussion allerdings nicht verunglimpft.
ZappZarapp69 hat geschrieben: ↑14.06.2018 15:36
ZappZarapp69 hat geschrieben: ↑14.06.2018 13:00
Kann man natürlich nicht verallgemeinern, aber das löst diese heftigen Grabenkämpfe doch gerade aus meiner Meinung nach.
Verallgemeinerung zieht sich allerdings durch deinen ganzen Post. Du sprichst ganz vage das Gehalt von Frauen (und Maennern) an, ohne irgendwie zu spezifizieren, unterstellst Objektivierung und Vorverurteilung in drei Einzeilern.
Also wenn Du echt nicht in der Lage bist, die Belege für meine Einzeiler selbst zu finden, dann bist Du halt einfach nicht Willens oder unfähig. Suchs Dir aus!
Nein. Der Punkt ist, daß du voraussetzt, daß es so ist wie du sagst. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Du nimmst an, daß das was du in einen Einzeiler packst, wahr ist. Somit bedarf es auch keiner weiteren Unterfütterung und alle, die was dagegen sagen, sind "nicht Willens" oder "unfähig". Es ist nicht an mir Beweise für deine Behauptungen zu suchen. Du musst sie mir beweisen, nicht andersherum (so wie du es oben ja auch getan hast!).
ZappZarapp69 hat geschrieben: ↑14.06.2018 15:36
Ich erlebe diese Dinge in meinem persönlichen Umfeld immer noch zu häufig.
Neulich beim Kunden, einem großen deutschen Luftfahrtunternehmen: "Na, hat Sie Fr. XY gut unterhalten?" - "Nein, das war aber auch nicht ihre Aufgabe." - "Wie? Nicht mal optisch?". Als ich das als sexistisch ansprach, wurde ich darauf hingewiesen mich locker zu machen.
Anekdoten sind keine wissenschaftlichen oder statistischen Grundlagen für die empirische Untermauerung einer These (falls du wissen willst was das ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anekdotische_Evidenz).
Will sagen: Ich glaube dir, daß das so passiert ist. Ich teile deine Empörung und stufe die Aussage deines Gegenübers über die Dame als sexistisch ein. Ich habe so etwas selbst schon mal von meinem ehem. Chef gehört.
Aber wir können unsere individuellen Erfahrungen nicht generalisieren und sagen, daß es ein globales Problem ist, nur, weil es uns so nahe geht und wir das vielleicht auch gar täglich mitmachen. Es kann aber andere Gründe dafür geben, daß wir das so oft erleben, zum Beispiel kann es ein Problem innerhalb der Firma und deren Kollegen sein, in der man arbeitet. Das sagt nichts über alle anderen Firmen in Deutschland oder gar Europa/der Welt aus.
Um mal meine Meinung zu geben: Frauen und Männer sollen, genau wie alle Ethnien - und was man sich sonst noch für Gruppen ausdenken kann - gleiche Rechte haben, gleich behandelt werden und gleiche Chancen haben - und bei gleichen Vorraussetzungen natürlich auch den selben Lohn. Ist nur vernünftig. Ob diese Möglichkeiten, die sich einem jeden da dann öffnen, auch genutzt werden, ist etwas anderes.
Ich persönlich würde bspw. gerne ein paar Jahre Hausmann sein und strebe keine 100k/Jahr Topjobs an. Wenn es Frauen gibt die das wollen, bitte gerne. Dann verdienen sie auch mehr als ich und das ist prima. Jeder muss wissen, wie viel der Zeit/Energie er wofür opfern will.